Gibt's eigentlich auch *gute* Politiker

[newman]

Der Künstler profitiert letztendlich durch den Fakt, dass seine Werke technisch beliebig verfielfältigt werden können

Die Vervielfältigungsmöglichkeiten sind aber Segen und Fluch zu gleich.

Zwar hat er somit theoretisch die Möglichkeit unendlich lang daran zu verdienen, aber nur wenn die Leute auch bereit wären dafür zu zahlen. Einfache Verfielfältigung, am besten sogar durch STRG+C, STRG+V heißt, dass die Rivalität und unter Umständen auch die Ausschließbarkeit eines Guts eingeschränkt bis aufgelöst werden, somit kommt es auf kurz oder lang zum free-rider Problem, jeder kann mit ein paar Klicks davon profitieren, aber niemand möchte dafür bezahlen. Und das wars mit seinem Segen.
Ein solches Gut eignet sich in seiner innersten Natur nicht so wirklich für einen stabilen Markt.

[Zenturio]

Ab wann ist ein Politiker gut? Keiner kann die Interessen aller vertreten, aber ich habe den Eindruck, dass zunehmend nur die Interessen von sehr exklusiven Minderheiten gewahrt werden.

In jedem Fall finde ich ein solches Verhalten vorbildlich.

[Phoenow]

Die Vervielfältigungsmöglichkeiten sind aber Segen und Fluch zu gleich.

Diese zwei Seiten wollte ich mit dem folgenden Nebensatz, den du im Zitat leider weggelassen hast zum Ausdruck bringen.
Meiner Meinung nach ist es nur nicht richtig, dass man sich aufgrund gewisser technischer Begebenheiten bereichert, gleichzeitig aber versucht, die unbequemen Seiten künstlich zu unterdrücken.

Du sagst selber:

Ein solches Gut eignet sich in seiner innersten Natur nicht so wirklich für einen stabilen Markt.

Das heißt für mich, dass hier offensichtlich ein Umdenken stattfinden muss. Ein Ziel könnte zum Beispiel eine Kulturflatrate sein. Erste Versuche gehen da bereits an den Start: Versuchsballon: Universal bietet Musik-Flatrate per Internet-Provider - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt

Btw:

Die Paranoia der Musikindustrie schlägt sich langsam auch auf die Printmedien nieder:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,637021,00.html

Auch hier scheint ein umdenken nötig.

[newman]

Diese zwei Seiten wollte ich mit dem folgenden Nebensatz, den du im Zitat leider weggelassen hast zum Ausdruck bringen.
Meiner Meinung nach ist es nur nicht richtig, dass man sich aufgrund gewisser technischer Begebenheiten bereichert, gleichzeitig aber versucht, die unbequemen Seiten künstlich zu unterdrücken.

Ich wollte mir kein Urteil darüber erlauben ob es gut oder schlecht ist künstlich eine Ausschließbarkeit zu erreichen. Ich kann beide Seiten verstehen. Ich zweifle aber daran, dass es möglich ist. Es liegt an der Natur der Sache, dass alte Industriezweige durch technischen Forschritt obsolet werden und durch neue ersetzt werden.

Du sagst selber:
Das heißt für mich, dass hier offensichtlich ein Umdenken stattfinden muss.

Ja, das sehe ich auch so.

[KennerderEpisoden]

Also gibt es noch so etwas wie "gute" Politiker, oder werden wir doch noch alle sterben?

Ja und ja.

Natürlich gibt es gute Politiker, aber diese werden durch unser politisches System normalerweise nicht an Spitzenpositionen gespühlt. Dorthin gelangen nur die bankdrückenden, im Ortsverein-als-letzter-das-Licht-ausmachenden, konsenspolitik betreibenden Weichspüler, die allerdings auch einen latenten Killerinstinkt haben müssen, der sich in einigen wenigen Momenten ihres Lebens offenbart.

[prince]

Ja und ja.

Natürlich gibt es gute Politiker, aber diese werden durch unser politisches System normalerweise nicht an Spitzenpositionen gespühlt. Dorthin gelangen nur die bankdrückenden, im Ortsverein-als-letzter-das-Licht-ausmachenden, konsenspolitik betreibenden Weichspüler, die allerdings auch einen latenten Killerinstinkt haben müssen, der sich in einigen wenigen Momenten ihres Lebens offenbart.

Das ist aber ein guter Punkt. Nach meiner persönlichen Erfahrung sind es grade die Lokalpolitiker, die sich wirklich kümmern und einsetzten.
Die sind ja auch noch sehr nahe am Bürger und am Leben.
In die Bundespolitik oder noch schlimmer nach Brüssel gelangt überhaupt nur noch eine ganz bestimmte Sorte von Menschen.
Und wenn die erst mal an den Fressnäpfen sind sch**** sie auf alles, wofür sie von den Leuten gewählt worden sind.

Ich will ehrlich sein, vermutlich wäre es bei mir nicht anders, aber ich denke wir sind inzwischen an einem Punkt angelang, an dem dass anfängt das System zu zerstören.

Das Ansehen von Politikern ist inzwischen irgendwo zwischen Kinderschändern und Finanzberatern angekommen und eine gute Entwicklung ist das sicher nicht.
Wenn es den Leute noch etwas schlechter geht kommt vermutlich wirklich er der ihnen verspricht damit "aufzuräumen"....