Machtkampf in der Ukraine

[Liopleurodon]

Es ist ja kein Geheimnis, dass die russische Minderheit in den Baltischen Staaten unterdrückt wird.

Worin äußert sich diese Unterdrückung denn konkret (und auch mal jenseits der Verlegung von Denkmälern)?

[Feldanalyse]

Ich traue mich zu wetten, dass die Fuehrung in Moskau auch eine Landverbindung nach Kaliningrad fuer nötig hält. Und russische Minderheiten leben da ja zum Glueck genug.

[Eye-Q]

Worin äußert sich diese Unterdrückung denn konkret (und auch mal jenseits der Verlegung von Denkmälern)?

Anerkennung der Staatsbürgerschaft.
Ausschluss von Berufen/Berufsgruppen.
Sprachenproblematik (Zuerkennung als Amtssprache; außerdem gekoppelt mit der Staatsbürgerschaft, sprich Staatsbürgerschaft nur bei absolvierter Sprachtests oder so).
Ausschluss von Wahlen.

[Liopleurodon]

Anerkennung der Staatsbürgerschaft.
Ausschluss von Berufen/Berufsgruppen.
Sprachenproblematik (Zuerkennung als Amtssprache; außerdem gekoppelt mit der Staatsbürgerschaft, sprich Staatsbürgerschaft nur bei absolvierter Sprachtests oder so).

Woran scheitert es denn? Sind die im Baltikum lebenden Russen dazu intellektuell nicht in der Lage oder wollen sie es einfach nicht? Wer in Litauen aufgewachsen ist und dort arbeitet, der sollte doch genügend Kontakt mit der litauischen Sprache haben, um den Test mit Links bestehen zu können - oder übersehe ich da etwas?

Auf der anderen Seite kannst Du in Russland ohne russische Sprachkenntnisse noch nicht einmal studieren, geschweige denn irgendetwas im öffentlichen Leben machen. Fremdsprachenkenntnisse sind in Russland alles andere als selbstverständlich.

[Gast]

Auf der anderen Seite kannst Du in Russland ohne russische Sprachkenntnisse noch nicht einmal studieren, geschweige denn irgendetwas im öffentlichen Leben machen.

Und das unterscheidet jetzt (abgesehen vielleicht von den Studienmöglichkeiten) Russland von jedem anderen x-beliebigen ethnisch homogenen Staat auf der Welt inwiefern?! Dass es zumindest regional mehrere Amtssprachen gibt ist per se kein Problem, funktioniert in vielen anderen Ländern auch.

Mit so einer Ausgrenzungspolitik macht man es Leuten wie Putin nur leicht. Ziel sollte schon sein sprachliche/ethnische Minderheiten zu integrieren.

[Liopleurodon]

Und das unterscheidet jetzt (abgesehen vielleicht von den Studienmöglichkeiten) Russland von jedem anderen x-beliebigen ethnisch homogenen Staat auf der Welt inwiefern?! Dass es zumindest regional mehrere Amtssprachen gibt ist per se kein Problem, funktioniert in vielen anderen Ländern auch.

Mit so einer Ausgrenzungspolitik macht man es Leuten wie Putin nur leicht. Ziel sollte schon sein sprachliche/ethnische Minderheiten zu integrieren.

Richtig, aber die Voraussetzungen können die jeweiligen Staaten schon selbst festlegen. Und wenn sie von den Kandidaten zusätzlich noch 500 Liegestützen verlangen würden, so wäre das immer noch deren Sache.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass der Sprachtest ein echtes Hindernis ist. Ich glaube eher, sie wollen es nicht.

[Eye-Q]

Da ist jetzt was dazwischen gekommen:

Woran scheitert es denn? Sind die im Baltikum lebenden Russen dazu intellektuell nicht in der Lage oder wollen sie es einfach nicht? Wer in Litauen aufgewachsen ist und dort arbeitet, der sollte doch genügend Kontakt mit der litauischen Sprache haben, um den Test mit Links bestehen zu können - oder übersehe ich da etwas?

Tscha, die Frage kannst du in jedem Land der Erde stellen wo es Einwanderung gibt

Auf der anderen Seite kannst Du in Russland ohne russische Sprachkenntnisse noch nicht einmal studieren, geschweige denn irgendetwas im öffentlichen Leben machen. Fremdsprachenkenntnisse sind in Russland alles andere als selbstverständlich.

Der zweite Absatz ist etwas polemisch gemeint, oder? Wie auch immer, auch das (fehlende/mangelnde Sprachkenntnisse) kannst du in vielen Ländern der Erde vorwerfen.

[Liopleurodon]

Tscha, die Frage kannst du in jedem Land der Erde stellen wo es Einwanderung gibt

Und? Auch in Deutschland gibt es ohne Deutschkenntnisse keine Einbürgerung, weil man dies als allermindesten Bezug zur Bundesrepublik ansieht. Die Sorben sind übrigens alle zweisprachig.

Der zweite Absatz ist etwas polemisch gemeint, oder?

Nein, Du kommst in Russland ohne Russischkenntnisse wirklich nicht weit.

Wie auch immer, auch das (fehlende/mangelnde Sprachkenntnisse) kannst du in vielen Ländern der Erde vorwerfen.

Aber hier geht es um Leute, die im Baltikum geboren und aufgewachsen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die örtliche Sprache nicht aufnimmt.

[Eye-Q]

Richtig, aber die Voraussetzungen können die jeweiligen Staaten schon selbst festlegen. Und wenn sie von den Kandidaten zusätzlich noch 500 Liegestützen verlangen würden, so wäre das immer noch deren Sache.

Ich glaube nicht ganz. Ich bilde mir ein, dass es eine EU Regelung gäbe, wo eigentlich gegen EU Recht verstossen wird. So gern der EU Einmischung vorgeworfen wird, in diesem Fall hält sie sich lieber raus

Ich bin nicht davon überzeugt, dass der Sprachtest ein echtes Hindernis ist. Ich glaube eher, sie wollen es nicht.

Ist das jetzt ein genuin russisches Phänomen? Eigentlich bedarf der letzte Satz keiner Worte, dennoch: die ältere Generation tut sich in der Regel immer schwer(er). Die jugen kann es schon (eher).

[Liopleurodon]

Ich glaube nicht ganz. Ich bilde mir ein, dass es eine EU Regelung gäbe, wo eigentlich gegen EU Recht verstossen wird. So gern der EU Einmischung vorgeworfen wird, in diesem Fall hält sie sich lieber raus

Aha, und diese Regelung wäre?

Ist das jetzt ein genuin russisches Phänomen? Eigentlich bedarf der letzte Satz keiner Worte, dennoch: die ältere Generation tut sich in der Regel immer schwer(er). Die jugen kann es schon (eher).

Ich weiß es nicht, deswegen frage ich ja, woran es scheitert.

Und selbst die "ältere Generation" müsste schon deutlich über 70 sein, um auch bei größtmöglicher Ausblendung ihrer Umgebung noch nie mit den örtlichen Sprachen zu tun gehabt zu haben.

[endar]

Ich weiß, dass du nicht mit redest, weil ich so doof bin, Eye-Q, aber trotzdem.

Von wem redest du? Von Staatsbürgern russischer Herkunft oder von russischen Staatsbürgern, die in den baltischen Staaten leben?

"Anerkennung der Staatsbürgerschaft." Was heißt das und von welcher Staatsbürgerschaft sprichst du?

"Ausschluss von Berufen/Berufsgruppen."

Wer, welche und warum?

Sprachenproblematik (Zuerkennung als Amtssprache; außerdem gekoppelt mit der Staatsbürgerschaft, sprich Staatsbürgerschaft nur bei absolvierter Sprachtests oder so).

Ja und?

"Ausschluss von Wahlen."
Wer genau? Ist hier von Staatsbürgern russischer Herkunft oder von russischen Staatsbürgern, die in den baltischen Staaten leben, die Rede?

Wenn ich da jetzt hinziehen würde und dort nicht wählen dürfte, wäre ich dann diskriminiert?

Falls das an Umfang zunimmt, ggf. in einen anderen Thread umziehen.

[Eye-Q]

Und? Auch in Deutschland gibt es ohne Deutschkenntnisse keine Einbürgerung, weil man dies als allermindesten Bezug zur Bundesrepublik ansieht. Die Sorben sind übrigens alle zweisprachig.

Du tust so, als würde es den Deutschtest schon ewig geben.

Nein, Du kommst in Russland ohne Russischkenntnisse wirklich nicht weit.

Ich bin bis Vladivostok gekommen aber zugegeben, das war nicht so repräsentativ

Aber hier geht es um Leute, die im Baltikum geboren und aufgewachsen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die örtliche Sprache nicht aufnimmt.

Das ist eben ein Problem bzw. Altlast aus der Vergangenheit. Die Landessprache wurde durchaus gelehrt und hatte ihren Status, Russisch dominierte jedoch als Verkehrssprache. Deswegen kann es die ältere Generation einfach nicht (oder kaum).

[Liopleurodon]

Du tust so, als würde es den Deutschtest schon ewig geben.

Bei der Einbürgerung von Anfang an. Früher musste man sogar noch zusätzlich bezahlen.

(Ob nun als formalen "Test", da würde ich mich nicht drauf festlegen. Zumindest liefen alle Formalitäten auf Deutsch und wer das nicht beherrschte, der wurde eben nicht eingebürgert.)

Das ist eben ein Problem bzw. Altlast aus der Vergangenheit. Die Landessprache wurde durchaus gelehrt und hatte ihren Status, Russisch dominierte jedoch als Verkehrssprache. Deswegen kann es die ältere Generation einfach nicht (oder kaum).

Deswegen halte ich es eher für ein Mentalitätsproblem, also eine selbstgemachte Blockade.

[Eye-Q]

Ich weiß, dass du nicht mit redest, weil ich so doof bin, Eye-Q, aber trotzdem.

Ich diskutiere schon mit dir. Aber "vorher" waren wir mMn an einem toten Punkt.

Von wem redest du? Von Staatsbürgern russischer Herkunft oder von russischen Staatsbürgern, die in den baltischen Staaten leben?

Ich glaube der momentane Stand ist, dass sie staatenlos sind. Russische haben sie nicht, baltische (welche nun auch immer) bekommen sie nicht.

"Anerkennung der Staatsbürgerschaft." Was heißt das und von welcher Staatsbürgerschaft sprichst du?

Russische könnten sie vermutlich nicht annehmen (wollen sie eventuell auch gar nicht, weil ich durchaus glaube, dass es ihnen dort nicht so schlecht geht bzw nicht schlechter als in Russland. ich sehe das Thema im übrigen "neutral", also eine "interessante Problematik").

"Ausschluss von Berufen/Berufsgruppen."
Wer, welche und warum?

Staatsapparat war das wohl.

Sprachenproblematik (Zuerkennung als Amtssprache; außerdem gekoppelt mit der Staatsbürgerschaft, sprich Staatsbürgerschaft nur bei absolvierter Sprachtests oder so).

Ja und?

Was ja und? Dass es Sprachtests gibt? Siehe Anmerkung bei Liopleurodon. Ist ja nicht gerade so, als wären Sprachtests seit Beginn der Republik (Dtl.) ein Bestandteil der Staatsbürgerschaft.

"Ausschluss von Wahlen."
Wer genau? Ist hier von Staatsbürgern russischer Herkunft oder von russischen Staatsbürgern, die in den baltischen Staaten leben, die Rede?

Wenn ich da jetzt hinziehen würde und dort nicht wählen dürfte, wäre ich dann diskriminiert?

Die Problematik besteht darin (v.a. Lettland), dass Politik über 30% der "Nicht-Bevölkerung" gemacht wird und diese auch keine Mitbestimmungsrechte haben. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass mein Letztwissensstand etwas zu wünschen übrig lässt! Kann sein, dass sich in den letzten 5 Jahren viel getan hat.

Falls das an Umfang zunimmt, ggf. in einen anderen Thread umziehen.

Hatte ich mir auch schon gedacht.

[Liopleurodon]

Staatsapparat war das wohl.

Also allgemeiner Standard, weil Beamte oder deren Entsprechungen in besonderen Vertrauenspositionen stehen.

Die Problematik besteht darin (v.a. Lettland), dass Politik über 30% der "Nicht-Bevölkerung" gemacht wird und diese auch keine Mitbestimmungsrechte haben. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass mein Letztwissensstand etwas zu wünschen übrig lässt! Kann sein, dass sich in den letzten 5 Jahren viel getan hat.

Nach allem, was ich dazu gelesen habe, könnten sie die Voraussetzungen leicht erfüllen, aber sie wollen es nicht. Gut, dann bleiben sie eben vom politischen Leben ausgeschlossen.