Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
    Und es können wieder nur durchgeknallte Inselaffen sein
    Hey, das muss nicht sein.
    Ich lebe übrigens auch hier, wenn ich auch kein Brite bin.



    das sie einen Donnerstag dafür nehmen statt Samstag oder Sonntag
    Wahlen unter der Woche gibt es auch in anderen Ländern, zB USA (der Dienstag):
    Ein Dienstag wurde gewählt, um den Montag für eine Anreise zu den zunächst nur verstreut gelegenen Wahllokalen freizuhalten – sonntags fuhren viele der regelmäßigen Pferdekutschen nicht. (...) Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, obwohl die Wahl während der Arbeitswoche stattfindet, sind einige Bundesstaaten dazu übergegangen, ihren Bürgern die Abstimmung auch schon vor dem Wahltag zu ermöglichen. Auch die Briefwahl ist in allen Bundesstaaten möglich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlta...nigten_Staaten

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schatten7
    antwortet
    naja, schauen wir mal, noch 1 Woche.
    Und es können wieder nur durchgeknallte Inselaffen sein das sie einen Donnerstag dafür nehmen statt Samstag oder Sonntag

    Das mit dem Erdöl reicht auf absehbare Zeit.
    In der hinsicht könnte Schottland ohne weiteres ein zweites Norwegen werden.
    Aber wie gesagt, steigt Schottland aus dann fällt England ganz tief...ohne die Öl Einnahmen wird der Pfund abstürzen und der Haushalt komplett auseinander fliegen.

    Und schon kurz danach sehen wir Engländer in der EU hausieren, dann wird sie auf 1x wieder gut sein^^

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
    Schwierig.
    Wirtschaftlich gesehen sollte Schottland wenig Probleme haben solange das Erdöl fliesst sofern sie es erreichen können das die Einnahmen an sie fliessen.
    Eben. Solange Erdöl und die Einnahmen daraus fliessen...

    Für englischen Haushalt natürlich ein enormer Schlag der Englans bedeutung weiter reduzieren würde.
    Nicht nur dieser Verlust wäre für (Rest-)Britannien schmerzhaft, da gibt es auch andere Bodenschätze und auch die Forschung. Schottland hat gute Universitäten.

    Aber, wenn Schottland nun Unabhängig werden sollte und deswegen in England eine mehrheit für EU Austritt zustandekommen sollte so kann ich generell für die EU keinen Schaden erkennen.
    Die Konsequenzen eines erfolgreichen "Brexit" sind sehr vorherzusehen. Da wage ich mich noch nicht mal daran. Sicher scheint nur, daß England dann massive Verlust in seiner wichtigsten Säule zu verkraften hätte: dem Bankensektor. Da könnte die EU tatsächlich profitieren.
    Allerdins sind alle Umfragen so bei 50:50?
    Ich vermute also das es ganz knapp für die *No´s* ausgeht, da viele Leute wird die aussicht das ganze leben umkrempeln zu müssen wohl erschrecken.
    Ich vermute auch, daß es ein knappes NO wird.
    Ein Diagramm bei Wikipedia ist da sehr anschaulich:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Referendum_über_die_Unbhängigkeit_Schottlands_Entwicklung_der_Umfrageergebnisse.svg.gif
Ansichten: 1
Größe: 48,1 KB
ID: 4272114
    (Quelle: Wikipedia)
    Es zeigt, daß die Beürfworter (grün) stets in der Minderheit waren. Selbst wenn einzelne Umfragen diese jetzt bei knapp über 50% sehen, dürfte sich der generelle Trend einer Mehrheit der "NO, thanks"-Fraktion nicht ändern.
    Mal sehen...

    Aber natülich ist die britische Regierung aufgrund der letzten Umfragen etwas aufgescheucht
    The slogan being used by the campaign to keep Scotland in the Union is being changed, ahead of the 18 September independence referendum.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Schatten7
    antwortet
    Schwierig.
    Wirtschaftlich gesehen sollte Schottland wenig Probleme haben solange das Erdöl fliesst sofern sie es erreichen können das die Einnahmen an sie fliessen.
    Für englischen Haushalt natürlich ein enormer Schlag der Englans bedeutung weiter reduzieren würde.
    Von daher, sollte die Mehrheit wirklich für Abspaltung stimmen werden sie sicher alle möglichen tricks versuchen weiter ihre Hand auf diesen Einnahmen zu halten.

    Was nun das politische angeht, ich bin ja bekanntlich kein freund der EU so wie sie ist, ich will die Vereinigten Staaten von Europa und die jetzige EU ist geradezu ein garant dafür das es nie soweit kommt.
    Aber, wenn Schottland nun Unabhängig werden sollte und deswegen in England eine mehrheit für EU Austritt zustandekommen sollte so kann ich generell für die EU keinen Schaden erkennen.

    Ich hatte schon immer den Eindruck das England hauptsächlich deshalb der EU beigetreten ist um einerseits Subventionen abzugreifen wo es nur geht und andererseits jeglichen Versuch die vereinigung Europas voranzutreiben so gut es geht zu sabotieren.
    Deswegen würde ich es sogar positiv sehen wenn man zb. Schottland für England eintauschen würde.
    Sollte das mit dem Erdöl positiv für Schottland ausgehen wäre hier sogar ein Europa freundlicher Nettozahler dazukommen, eine willkommene abwechslung zu dem was wir seit gut 10 Jahren aufnehmen.

    Allerdins sind alle Umfragen so bei 50:50?
    Ich vermute also das es ganz knapp für die *No´s* ausgeht, da viele Leute wird die aussicht das ganze leben umkrempeln zu müssen wohl erschrecken.
    Allgemein würd ich aber den tausch Schottland für England begrüssen

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    hat ein Thema erstellt Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit.

    Das schottische Bestreben zur Unabhängigkeit

    Am 18. September findet in Schottland ein Referendum zur Unabhängigkeit statt.

    Ich war letzte Woche für ein paar Tage in Schottland. Gleich nach Überquerung der innerbritischen Grenze (ja, das gibt's) sah man am Straßenrand, auf den Feldern und in vielen Fenstern die blauen "YES" oder die roten "NO, thanks" -Schilder. ( Es scheint, als wären die Gegner der Unabhängigkeit (und Freunde der Engländer) eine Spur höflicher. )

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: B1.JPG
Ansichten: 1
Größe: 149,1 KB
ID: 4290839 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: B2.JPG
Ansichten: 1
Größe: 168,3 KB
ID: 4290840

    Und so langsam kommt das Thema auch in Deutschland an. Zu Hintergründen, Ablauf und Konsequenzen wird in den gängigen Medien berichtet, zB hier (SZ), hier (SPON), hier (ARD) oder hier (WELT). Ich will das jetzt nicht alles wiederkäuen, dafür gibt es die Rinder auf der Wiese, unterbezahlte Volontäre bei den Zeitungen und User, die wissen, wie man einem Link folgt.

    Was jedoch in der allgemeinen Berichterstattung meines Erachtens zu kurz kommt bzw. sogar falsch dargestellt wird, ist eine differenzierte Betrachtung über die Gründe der Unabhängigkeitsbestrebungen. Wer wählt YES und warum wollen diese Leute weg von den Engländern?

    Im Allgemeinen ist in den Medien nur von Nationalisten oder Separatisten oder Abspaltungsbefürwortern die Rede. Damit werden alle potentiellen YES-Wähler in einen, zumeist nationalistisch-konservativen, Topf geworfen. Und es drängen sich Vergleiche mit den britischen (aber zumeist englischen) EU-Gegnern auf, die einen Austritt Großbritanniens aus der europäischen Union ("Brexit") fordern und sich in der rechts-konservativen UKIP (UK independance party) sammeln. Aber genau das trifft nicht pauschal zu.

    Tatsächlich gibt es in Schottland im wesentlichen zwei Lager von Befürwortern der Unabhängigkeit.

    Es gibt einerseits echte Nationalisten (im Sinne von Regionalisten), die auch latent ausländerfeindlich gestimmt sind. Hier ist der Vergleich mit den englischen Nationalisten passend. Diese würden auch im Falle einer Unabhängigkeit einer Mitgliedschaft Schottlands in der EU ablehnend gegenüber stehen sowie die Zahl ausländischer Arbeitnehmer stark begrenzen. Diese Leute finden sich zB im schottischen Ableger der UKIP oder in der Conservative Party (Tories).
    Allerdings haben bei den letzten Parlamentswahlen in Schottland die UKIP Ergebnisse im unteren einstelligen Bereich und die Conservatives um die 12% eingefahren.

    Und hier liegen die Unterschiede:
    Das Hauptlager der Unabhängigkeitsbefürworter sammelt sich zB in der Scottish National Party (SNP). Und diese ist trotz ihres Namens ("National") eher eine links-liberale Partei, die bei der letzten Wahl bequeme 44% der Stimmen erhalten hat. Zusammen mit dem schottischen Ableger der Labour-Partei (26%) hat somit eine Mitte-Links-Koalition das Sagen - zumindest in den wenigen Themen, in denen sie regieren dürfen: u.a. Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft.
    Die Bevölkerung Schottlands ist gegenwärtig durchaus mehrheitlich arbeitnehmer-, ausländer- und EU-freundlich eingestellt. Man mag halt nur die Engländer nicht - und das hat Gründe.

    Im Jahre 1707 wurden das schottische und das englische Parlament zum britischen Parlament zusammengelegt und somit die Vereinigung vollzogen. Doch erst seit 1999 hat Schottland wieder ein eigenes, regionales Parlament mit begrenzten Rechten. Bis dahin war es quasi eine Provinz, die vom fernen London aus regiert wurde. Von diesen Verhältnissen profitierten vor allem einige wenige Großgrundbesitzer, während die große Masse der armen Bewohner, insbesondere in den Highlands, weiter stark verarmten.

    Dazu kam ein Niedergang der britischen, vor allem schottischen Industrie, begünstigt durch Entscheidungen im von englischen Abgeordneten dominierten Parlament. Schottland war seit jeher dünn besiedelt (z.Zt etwa 8% der Bevölkerung, während die Fläche immerhin 32% ausmacht). Entsprechend gering war und ist die Zahl der Abgeordneten im (gesamt-)britischen Parlament. Dies führte dazu, daß schottische Interessen regelmäßig und gezielt benachteiligt wurden, zB bei der Verwertung von Bodenschätzen, in der heutigen Zeit insbesondere auch von Erdöl. Und tatsächlich stellt die Frage des Erdöls eine der Schlüsselfragen bei der finanziellen Realisierung der geplanten Unabhängigkeit dar.

    Ende der 1970er Jahre war die schottische Schwerindustrie bereits am Boden, als Maggie Thatcher an die Macht kam und durch ihre erzkonservative Regierung die schottische Wirtschaft weiter gezielt benachteiligte. Ihre streng konservative Steuerpolitik führte letztlich sogar zu Aufständen und ihrem erzwungenen Rücktritt.

    All dies und weitere Gründe wie die zunehmende Euro- und Fremdenfeindlichkeit in England (auch gegenüber Schotten) führte letztlich zu einem ausgeprägten Unabhängigkeitsdenken bei vielen Schotten, die ihr Schicksal wieder in die eigenen Hände legen wollen.

    Also: auf zur Unabhängigkeit, kann man da nur hoffen?
    So einfach ist es leider nicht. Denn eine Abspaltung Schottlands würde zahlreiche Konsequenzen nach sich ziehen, die nicht nur die Schotten betreffen.

    Abgesehen davon, daß Bevölkerungsgruppen in anderen (EU-)Ländern (zB die Katalanen in Spanien) davon inspiriert werden könnten, würde sich auch die Machtverhältnisse im britischen Parlament weiter zugunsten konservativer Kräfte verschieben, da die mehrheitlich nicht-konservativen schottischen Abgeordneten wegfielen. Dies würde einen Austritt (Rest-)Großbritanniens aus der EU zusätzlich begünstigen.

    Trotz einer gewissen Sympathie für die Interessen und Gefühle der Schotten muss ich als EU-Bürger, der gerade in Großbritannien (England) lebt, hoffen, daß die Unabhängigkeit nicht erreicht wird.
    Die Zukunft der EU könnte davon abhängen.

    Was denkt ihr darüber?
    Zuletzt geändert von xanrof; 10.09.2014, 22:19.
Lädt...
X