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Geplante Obsoleszenz - Notwendiger Motor für unsere Wirtschaft?

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Kid Beitrag anzeigen
    Bei Druckerpatronen wird es besonders deutlich ...
    Ja, das ist heftig + nervig, ist aber nicht zu vergleichen.
    Das eine sind tatsächliche, echte Defekte, die nach einer bestimmten Zeit nun mal auftreten.
    Das andere sind ''künstliche'' Fehler oder -wie bei den Druckpatronen- Mechanismen, die ein Weiterfunktionieren unmöglich machen, obwohl es technisch keine Probleme gibt.

    Bei letzterem sehe ich schon Möglichkeiten, daß der Gesetzgeber einschreiten könnte.

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  • Kid
    antwortet
    Bei Druckerpatronen wird es besonders deutlich, wie unverschämt die Hersteller sind.

    Die Chips die da dranhängen, zählen die ausgedruckten Seiten, und machen nach einer bestimmten Anzahl "dicht".
    Und da ist es egal wie viel Farbe noch tatsächlich in der Patrone sind...

    Sowas müsste man direkt verbieten.
    Und anscheinend gibt es bei so mancher Elektronik so einen Abschaltmechanismus in Software oder Hardware...

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Ehrlich gesagt, ich wäre durchaus bereit für einen Wasserkocher das doppelte zu bezahlen, wenn er dafür statt 2 5 Jahre hällt.
    da mach ich auf die ganze Zeit ein gutes Geschäft.
    Aber da ich bei ALLEN Geräten auf dem Markt damit rechnen muss, dass sie 2 Monate nach Ablauf der Garantie ausfallen, kauf ich von denen, die mir alle 2 Jahre Lebensdauer versprechen das billigste Teil.
    Warum mehr Geld ausgeben, wenn ich nicht mehr davon habe?
    Würde dort im Regal aber neben den 2-Jahre-Teilen ein 5-Jahre-Teil stehen, dann würde ich das kaufen.
    Nur eben, das steht dort nicht.

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  • xanrof
    antwortet
    Ich denke, ihr überseht bei diesem Thema etwas:
    Das Zusammenwirken vieler -in manchen Fällen extrem vieler- Teile.

    1. Jedes einzelne dieser Teile hat seine eigene Lebensdauer. In manchen Fällen läßt sich diese Lebenserwartung von Bauteilen beeinflussen, zB durch Auswahl entsprechender Materialien, in anderen Fällen gibt es aber kaum eine Alternative (zB diverse elektronische Kleinbauteile, etc.). Und falls doch, dann sind die alternativen Herstellungskosten oft ein Vielfaches höher.

    2. Kostenbedingt werden viele Artikel heute so hergestellt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich ist. Es ist einfach sehr viel preiswerter, zB Gehäuse von Elektronikartikeln zusammenzukleben anstatt mit Schrauben zu versehen. Durch diese Bauweise kann man Artikel auch sehr viel kompakter entwerfen, was wiederum Materialkosten spart und wahrscheinlich sogar noch verkaufsfördernd wirkt.

    Dies führt letztlich dazu, dass ein Produkt, bei dem ein einzelnes Teil versagt, meist komplett aufgegeben werden muss. Das heibt, daß die Lebenserwartung des kurzlebigsten Bauteils die Lebensdauer des gesamten Produktes bestimmt. Soweit so klar.

    Und nun die 100-Punkte-Frage: Warum soll ich ein längerlebiges (und damit deutlich teureres) Bauteil in eine Gerät einbauen, das sowieso nur eine bestimmte Zeit hält? Es würde nur (!) die Herstellungskosten erhöhen und die Marktchancen senken. So gesehen sind die 2 Jahre Garantie, die der Gesetzgeber in Deutschland vorgesehen hat, sicher auch kein Zufall.

    Es hilft auch nicht, darüber zu lamentieren, daß die Herstellungskosten (Material, Personal, ...) so hoch wären. So ist nun mal der Markt - und was bringt es, etwas herzustellen, das vorhersehbar wegen seines Preises nicht gekauft würde. In so einem Fall würde sich eher der Geschäftsführer schuldig machen, da er bestehende Arbeitsplätze seiner Firma riskiert.

    Ich sehe es auch nicht als Betrug am Kunden, denn der mündige Kunde sollte wissen, daß die Wahrscheinlichkeit, daß ein Gerät den Geist aufgibt, nach Ablauf der Garantiezeit drastig ansteigt. Hier muss der Kunde also selbst entscheiden, ob er für ein Produkt den geforderten Preis zahlt. Und die Kunden haben sich offenbar entschieden. Denn wenn es eine Nachfrage gäbe, dann würden die Hersteller auch längerlebige Produkte zu einem höheren Preis anbieten. Aber offenbar kauft die keiner.

    Aus diesem Grund würde es auch nichts bringen, wenn der Gesetzgeber eingreift: Eine Verpflichtung zu noch längeren Garantiezeiten würde unweigerlich die Preise massiv nach oben treiben - und die Kunden kaufen nicht mehr. Da hat keiner etwas davon - weder Hersteller noch Kunden noch der Staat (Steuern!).
    Wahrscheinlich würde es auch gegen europäisches Recht verstossen, weil Importware benachteiligt wäre. In vielen Ländern liegt die gesetzliche Garantiezeit niedriger (zB in Frankreich nur 1 Jahr).

    An dieser Stelle nun zu fordern, dab die Kunden gefälligst umzudenken haben, wäre aber auch verfehlt. Dieses Thema betrifft ja im wesentlichen elektronische Geräte - und die Entwicklung bleibt nicht stehen. Eine Forderung, zB bestehende Formate länger zu nutzen, würde lediglich die technische Entwicklung ausbremsen - in unserem Land. Die Konkurenz im Ausland freut sich!

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Die Margen werden durch die härtere Konkurenz desshalb geringer, weil man den Billiganbietern die schlechte Qualität durchgehen lässt.
    Würde man schlechte Qualität konsequent abstrafen, kämen auch Anbieter von besserer Qualität wieder zu brauchbaren Margen.
    Ein möglicher Weg wäre die erhöhung der Garantiedauer per Gesetzt auf 5 Jahre, wie es afaik der schweizer Konsumentenschutz fordert.
    Schlechte Qualität wäre dann einfach nicht mehr wirtschaftlich.
    Die Wirtschaft wäre gezwungen sich anzupassen.

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  • prince
    antwortet
    Es ist wirtschaftlich einfach nicht möglich anders zu verfahren, die Margen werden durch die immer härtere Konkurrenz immer knapper und grade bei den überall um sich greifenden Aktiengesellschaften kommen noch andere Punkte ins Spiel.
    Die Stakeholder wollen Gewinn JETZT und nicht in 10 Jahren weil die Marke so gut ist.
    Dann spart man hier, spart dort und produziert halt etwas billiger.
    Ok, der Plunder hält dann nur 2 Jahre, ist doch Latte, bis dahin ist der CEO längst woanders und die Werbeabteilung hat den Leuten schon wieder eingeredet das sie den modernsten Schrott brauchen, JETZT !

    Schlimm finde ich es allerdings dass das inzwischen auch bei einstmals guten Marken gang und gebe ist.
    Bei Billigprodukten gehts ja noch in Ordnung, aber nicht mal ein hoher Preis schützt noch davor.
    Allerdings bin ich auch davon überzeugt dass das Spiel nicht mehr lange weiter getrieben werden kann.

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  • Kid
    antwortet
    Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
    Darauf, dass die Regierung was tut kannst du lange warten.
    Dafür haben es zu viele Politiker zu warm und gemütlich unter der gemeinsamen Decke mit der Wirtschaft.
    Auch die Sozialdemokraten, die sich gerne als Kämpfer für den kleinen Mann geben, wollen das Problem nicht angehen.
    Dabei ist die geplante Obsoleszenz eines von jenen Dingen, die unseren ökologischen Fussabdruck unnötig vergrössern.
    Wäre doch ein Thema für die AfD im Bereich Umweltpolitik. Dann könntest du auch sehen wie schnell die Grünen auf den Zug aufspringen.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Darauf, dass die Regierung was tut kannst du lange warten.
    Dafür haben es zu viele Politiker zu warm und gemütlich unter der gemeinsamen Decke mit der Wirtschaft.
    Auch die Sozialdemokraten, die sich gerne als Kämpfer für den kleinen Mann geben, wollen das Problem nicht angehen.
    Dabei ist die geplante Obsoleszenz eines von jenen Dingen, die unseren ökologischen Fussabdruck unnötig vergrössern.

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  • Kid
    antwortet
    Ich denke das hier wird das größte Thema der Zukunft sein.

    Es kann nicht sein, dass man Produkte nicht so baut, dass sie längstmöglich nutzbar sind.

    Im Zuge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit muss hier gehandelt werden. Und da ist die Politik gefordert, Gesetze gegen geplante Obsoleszenz einzuführen.

    Zum einen ist es umweltschädlich und zum anderen ein Betrug am Kunden.

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  • prince
    antwortet
    Weil ich grade über die Bilder gestolpert bin und das Thema Geplante Obsoleszenz aktuell auch groß in den Medien ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schuhe1.jpg
Ansichten: 1
Größe: 98,0 KB
ID: 4268754Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schuhe2.jpg
Ansichten: 1
Größe: 155,7 KB
ID: 4268755

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  • Zeno-2
    antwortet
    Artikel zum Thema bei Telepolis

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  • prince
    antwortet
    Na toll ! In meinen Augen ist so was glatter Betrug, die rechnen doch offenbar einfach damit das die meisten Kunden nach 3-4 Jahren eh keinen Regreß mehr fordern werden.
    Na, die Quittung für die neue Schuhe hebe ich diesmal auf bis die wegkommen.

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von prince Beitrag anzeigen
    Und dann muss ich hier lesen das es doch ganz normal wäre das sich Schuhe die man nicht trägt halt auflösen.
    Was zur Hölle soll das ?
    Kunststoffe verlieren mit der Zeit ihre Weichmacher und werden dadurch spröde. Wer Schuhe kauft die mehrere Jahre im Gebrauch sein sollen, sollte deshalb auf eine Gummi- oder Ledersohle achten.

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  • prince
    antwortet
    Mir ist gestern eine Sache passiert mit der ich im Leben nicht gerechnet habe und ich bin stinksauer deshalb !
    Zu einem Termin musste ich mal wieder im Anzug erscheinen, was bei mir sehr selten ist.
    Also Anzug an, rein in die guten Schuhe und los gehts.
    Bereits nach ein paar hundert Metern bemerkte ich, dass was nicht stimmt, an der Sohle hatte sich ein Teil gelöst.
    Aber ich war im Zeitdruck und dachte es geht schon.
    Ging es aber nicht
    Am Ziel angekommen waren beide Sohlen komplett zerfallen.

    Und dann muss ich hier lesen das es doch ganz normal wäre das sich Schuhe die man nicht trägt halt auflösen.
    Was zur Hölle soll das ?
    Wer würde denn freiwillig solchen Dreck kaufen wenn er das vorher wüsste.
    Die waren auch nicht billig, aber nach Jahren habe ich natürlich keinen Kaufbeleg mehr.
    Ob ich die Marke hier nennen darf weiß ich nicht, sie hat den selben Namen wie das Land nördlich der USA

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  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von Peter H Beitrag anzeigen
    Was mich wundert, dass man in Zeiten des Internets leider noch keinerlei Foren oder Boards findet, auf denen Geräte und die Art der in diese eingebaute "Obsoleszenz" sowie deren "Lösungsmöglichkeit" findet. Hat man einen Gerätefehler, dann ist in seltenen Fällen nach langer Suche im Internet was zu finden.
    In solchen Fällen empfiehlt es sich nach dem "Service manual" oder "Technical manual" des entsprechenden Geräts zu googeln. Manche Hersteller stellen diese selbst ins Netz, andere geben diese nur an Servicepartner heraus. In den Untiefen des Internets, kann man diese jedoch mitunter trotzdem finden.

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