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Welche Zeitrechnung wird auf anderen Planeten angewandt?

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    #16
    Eine gemeinsame Zeitbasis, also zB eben diese ''Atomsekunde'', ist sicherlich etwas sinnvolles.

    Und wenn Menschen auf einen anderen Planeten auswandern, so werden sie anfangs, innerhalb der ersten Habitate, sicherlich versuchen, den 24-Stunden Rythmus beizubehalten - vor allem aus biologischen Gruenden (innere Uhr). Irgendwann wird es jedoch sinnvoller sein, sich dem natuerlichen Rythmus des neuen Planeten anzupassen.

    Allerdings muss man nicht zwingend am herkoemmlichen Minuten-Stunden System festhalten. Wenn der neue Planet einen Tagesrythmus von umgerechnet zB 38,3453 Stunden haben sollte, dann kann man die Laenge von Minuten oder Stunden auch anders definieren - und voellig neue Einheiten einfuehren.

    Fuer die Kommunikation mit der Erde ist das aber unwichtig. Die Abstaende (raeumlich und zeitlich) sind so gross, dass es keine Rolle mehr spielt. Wenn ein Signal bereits 5 Jahre unterwegs war, dann ist es egal, ob es auf der Erde morgens oder abends ankommt.
    .

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      #17
      Ein lokaler Marskalender wird ganz sicher kommen. Niemand wird sich mit den krummen Werten abfinden wollen, die bei der Umrechnung des Sol auf Erdstunden und -minuten entstehen, also ist eine Neudefinition der Länge einer (Atom-)Sekunde gefordert. Ob man nun zu 24 oder lieber zu 20 Stunden rechnet, sei dahingestellt, das ist beliebig.

      Probleme sehe ich bei der Lauflänge des Jahres. Wenn man lokale Marstage hat, ergibt sich zwingend auch ein lokales Marsjahr. Wie geht man da nun zum Beispiel mit der Angabe von Geburtsdaten um ("Ich bin 25 Marsjahre alt!")? Wie berechnet sich das Fiskaljahr, vor allem im Austausch von Gehaltsempfängern zwischen Erde und Mars? Wie behandelt man Gedenktage und religiöse Feiertage? Einmal Weihnachten alle 686 Sol? Oder, sollte sich auf dem Mars eine islamische Kolonie etablieren, würde die gar am Mondjahr zu 354 Erdtagen festhalten wollen?

      Auf der anderen Seite: Warum zum Beispiel sollte man auf dem Mars irdische Schaltsekunden und Schalttage mitmachen? Und was ist, wenn auch noch Kolonien auf dem Mond dazukommen? Hier halte ich es tatsächlich für sinnvoller, eine übergeordnete "Sternzeit" zu etablieren, die sich gar nicht an einem spezifischen Himmelskörper orientiert, sondern für das ganze Sonnensystem gilt.
      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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        #18
        Daher kommt der Gedanke, dass in eine "koordinierte Galaxiezeit" oder "Sternzeit" zu wandeln. Das sich lebende Wesen an den Zyklus des Planeten anpassen ist völlig normal. Dann werden Tage länger, Jahreszeiten kommen und gehen usw.
        Es werden sich sicher auch Religionen unabhängig oder auf Basis der unseren entwickeln.

        Aber um eben eine einheitliche Zeitangabe zu haben im "Außenverhältnis" eines Planeten zu den anderen kommen wir um eine fest definierte, universell gültige Zeitdefinition nicht herum.

        Auf der Erde schaffen wir das ja auch. Wir haben Zeitzonen, und Niemand würde auf die Idee kommen in Florida um 1 Uhr mittags anzurufen (hoffentlich), weil dann in Florida tiefe Nacht ist...
        Der Mensch ist flexibel genug sich an solche Gegebenheiten anzupassen.
        Gregory DeLouise
        kommandierender Offizier der USS HORUS, NCC-90810
        --------------------------------------------------------------
        "Everybody is a genius. But if you judge a fish by its ability to climb a tree, it will live its whole life believing that it is stupid." - Albert Einstein

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          #19
          In dieser Hinsicht hat Isaac Asimov übrigens einen kapitalen Fehler gemacht. In seinem Galaktischen Imperium gilt nach wie vor die Zeitrechnung der Erde. Das sollte es äußerst leicht machen, die verschollene Erde zu suchen: "Finde den Planeten, dessen Bahndaten unserem Kalender am nächsten kommen" ...
          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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            #20
            wenn ein kind mit einer anderen zeitrechnung aufwächst ist diese völlig normal für das kind und villeicht hätte es probleme sich an erdzeit anzupassen - so wie wir jetzt wenn wir plötzlich marszeit hätten.


            lösungen - jeder planet hat seine eigene zeitangabe und allgemein sollte es für die menschen eine festgelegte galaxis oder universalzeit geben - sprich sie ist überall auf der erde in jeder zeitzone und auch auf allen anderen welten und deren zeitzonen identisch.

            in städten oder dörfern als ratshäusern oder öffentlichen uhren könnten jeweils doppeluhren hängen welche die aktuelle zeitzone und die aktuelle universalzeit angeben.

            die universalzeit wäre dann maßstab für den raumverkehr und die komunikation unter den planeten - desweiteren könnte diese zeit auf schiffen oder basen als standart eingestuft werden - es gibt kein tag und nacht, nur arbeits, pause und ruhezyklen.

            alles andere ist nur ortsgebunden

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              #21
              Das stößt auf ein Problem: Die Festlegung einer Universalzeit ist mit der Relativitätstheorie unvereinbar. Sie würde ja einen absoluten Bezugsrahmen für die Zeit voraussetzen, und den gibt es nicht. Gravitations- und Dilatationseffekte werden da sehr schnell untragbare Abweichungen von jeder willkürlichen Festsetzung erzeugen.
              Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                #22
                Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                Das stößt auf ein Problem: Die Festlegung einer Universalzeit ist mit der Relativitätstheorie unvereinbar. Sie würde ja einen absoluten Bezugsrahmen für die Zeit voraussetzen, und den gibt es nicht. Gravitations- und Dilatationseffekte werden da sehr schnell untragbare Abweichungen von jeder willkürlichen Festsetzung erzeugen.
                Ein absoluter Bezugsrahmen ist IMHO aber unbedingt nötig, um allgemeingültige Zeitangaben tätigen zu können. Es macht einfach keinen Sinn, wenn am Ende für jedes Raumschiff oder gar jedes Individuum ein anderer Kalender gilt. Nach einem Flug mit Dilatationseffekt macht man dann einfach eine "Zeitreise", indem man die Uhr neu stellt.
                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                - George Lucas

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                  #23
                  Auf der Erde gibt es ja die UTC oder auch koordinierte Weltzeit genannt, die 1972 eingeführt wurde und Dank der wir alle paar Jahre auch ein paar Schaltsekunden bekommen, weil sie die Erdrotation mit einbezieht.

                  So lange niemand anderes kommt mit einem festgelegten System (das wohl nur von Außerirdischen kommen können wird), wird das auch Standard-Zeit bleiben. Aber vielleicht haben wir ja eines Tages eine Sternzeit à la Star Trek.
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                    #24
                    Zitat von bozano Beitrag anzeigen
                    Wenn schon eine künstliche Umgebung, dann kann man auch den Tag auf 25 oder 26 Stunden erweitern. Für mein Gefühl ist der Tag zu kurz und die Nacht ebenfalls.
                    Eine Stunde länger wach sein und dafür eine Stunde länger schlafen, ohne dass man irgendwann mitten in dar Nacht wach ist und tagsüber müde.
                    Interessant. Ich habe mal gehört, dass unsere "innere Uhr" auch gar nicht auf eine heutige Erddrehung eingestellt ist, sondern noch auf Zeiten kalibriert ist, als der Tag auf der Erde länger dauerte als heute. Vielleicht wäre ein Marstag viel gesünder für aus als der heutige Erdtag.

                    Zitat von Bynaus
                    Offenbar ist es so, dass zumindest einige Menschen in abgeschlossenen Umgebungen (z.B. Höhlen) einen Tagesrythmus von ca. 25 Stunden entwickeln. Warum das so ist, versteht glaube ich niemand so wirklich. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass bei entsprechender Stimulation (durch Sonnenlicht) fast jeder Tagesrythmus innerhalb einer grossen Bandbreite "eingestellt" werden könnte. Die 9-Stunden-Tage auf Ceres sind vielleicht ein bisschen kurz, aber warum keinen "Mittagsschlaf" halten und 18-Stunden-Tage daraus machen?
                    Geht nicht einfach die Erklärung, dass unsere Anpassung hinterherhinkt?
                    Republicans hate ducklings!

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                      #25
                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Interessant. Ich habe mal gehört, dass unsere "innere Uhr" auch gar nicht auf eine heutige Erddrehung eingestellt ist, sondern noch auf Zeiten kalibriert ist, als der Tag auf der Erde länger dauerte als heute. Vielleicht wäre ein Marstag viel gesünder für aus als der heutige Erdtag.
                      Das kann so nicht hinhauen, dann das war noch nie der Fall. Die Tage werden immer länger, weil der Mond die Erdrotation abbremst. Früher hatte das Jahr deutlich mehr Tage als heute, im Devon gabs beispielsweise ca. 400 Tage. Das lässt sich über Korallen nachweisen, die sowohl einen Tageszeitenrhythmus als auch einen Jahreszeitenrythmus beim Wachstum haben.
                      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                        #26
                        Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                        Das kann so nicht hinhauen, dann das war noch nie der Fall. Die Tage werden immer länger, weil der Mond die Erdrotation abbremst. Früher hatte das Jahr deutlich mehr Tage als heute, im Devon gabs beispielsweise ca. 400 Tage. Das lässt sich über Korallen nachweisen, die sowohl einen Tageszeitenrhythmus als auch einen Jahreszeitenrythmus beim Wachstum haben.
                        Ja, Bozano, da hörst du!

                        Oh, vielleicht war es auch umgekehrt.
                        Republicans hate ducklings!

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                          #27
                          Wie bereits erwähnt, entspricht unser sich automatisch einstellende Tagesablauf etwa dem Mondumlauf, der auch über die Gezeitenwirkung Einfluss auf uns nimmt. In sofern wäre da schon ein Erklärungsansatz vorhanden.
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                            #28
                            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                            Auf der Erde gibt es ja die UTC oder auch koordinierte Weltzeit genannt, die 1972 eingeführt wurde und Dank der wir alle paar Jahre auch ein paar Schaltsekunden bekommen, weil sie die Erdrotation mit einbezieht.
                            Auf der Erde spielen auch die relativistischen Effekte keine bedeutende Rolle. Zwischen unterschiedlichen Sternsystemen dagegen gibt es tatsächlich keinen gemeinsamen Bezugsrahmen zur Zeitmessung. Von zwei Raumschiffen ganz zu schweigen. Wenn sie sich im All begegnen, wer hat das Recht, den Bezugsrahmen festzulegen?

                            "Warum haben Sie den Ferengi abgeschossen, Mr. Chakotay?"
                            "Der Kerl hat mich genervt, Frau Captain. Er wollte mir einfach nicht glauben, dass es schon der 26. war und seine Crew Weihnachten verpennt hatte."
                            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                              #29
                              Dafür gibts ja die Bojen mit dem allgemeinen Signal - das natürlich auch nicht funktionieren kann außerhalb von Star Trek

                              Ansonsten hast du Recht, es wird sich kein allgemeingültiges System finden lassen, man kann aber die relativistischen Effekte berechnen und so die Veränderungen durch den schnellen Flug zurückrechnen.

                              Was mir aber immer noch Kopfschmerzen bereitet ist folgendes: Theoretisch soll es ja egal sein, welches Schiff still steht und welches sich bewegt, es scheint immer so, als würde die Zeit auf dem anderen langsamer zu vergehen. Dann kann man natürlich gar nichts mehr rausrechnen.
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                                #30
                                Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
                                Auf der Erde spielen auch die relativistischen Effekte keine bedeutende Rolle. Zwischen unterschiedlichen Sternsystemen dagegen gibt es tatsächlich keinen gemeinsamen Bezugsrahmen zur Zeitmessung. Von zwei Raumschiffen ganz zu schweigen. Wenn sie sich im All begegnen, wer hat das Recht, den Bezugsrahmen festzulegen?

                                "Warum haben Sie den Ferengi abgeschossen, Mr. Chakotay?"
                                "Der Kerl hat mich genervt, Frau Captain. Er wollte mir einfach nicht glauben, dass es schon der 26. war und seine Crew Weihnachten verpennt hatte."
                                Man kann auch dann noch unterschiedliche Zeitzonen haben, genauso können die Ferengi auch weiterhin ihren eigenen Kalender haben, die müssen dann aber für ein bestimmtes Gebiet allgemeingültig sein.

                                Es kann einfach nicht sein, dass jemand von der Erde aus aufbricht und nach der Rückkehr seinen eigenen Kalender startet, weil die Zeit für ihn langsamer vergangen ist. Die Raumschiffbesatzung muss dann einfach das auf der Erde gültige Datum übernehmen.
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

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