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Wie realistisch sollte SciFi sein?

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    #76
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Unrealistisch heißt für mich, dass eine Sache gegen geltende Naturgesetze verstoßen müsste ...
    Dir ist aber klar, dass du damit auch "Magie" als realistisch einstufst, ja?

    Genau genommen, muss etwas als unrealistisch eingestuft werden, bis das gegenteil bewiesen ist. Alles andere ist nicht wissenschaftlich.

    Je nach Genre in dem man sich bewegt, ist das natürlich jacke-wie-hose. Space-Operas a'la StarTrek kümmern sich um sowas nicht, und das ist auch ok. Wenn man sich aber nah an der realität halten will, sollte man tunlichst auf Dinge wie Hyperraumantrieb und Subraum verzichten, auch wenn unser heutiges Weltbild sie nicht eindeutig als unmöglich klassifiziert. Denn etwas, das nicht als real bewiesen werden kann, als real zu betrachten, ist Esoterik.
    Was ist Ironie?
    Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
    endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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      #77
      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
      Genau genommen, muss etwas als unrealistisch eingestuft werden, bis das gegenteil bewiesen ist. Alles andere ist nicht wissenschaftlich.
      Finde ich nicht. Unrealistisch ist ja nicht das selbe wie unmöglich. Das wir in den nächsten 20 Jahren mit Warpantrieb zu Alpha Centauri fliegen ist unrealistisch, aber eben nicht unmöglich.
      Dazwischen gibt es noch die Plausibilität. Etwas kann plausibel und dennoch unrealistisch sein. So ist es plausibel, dass man, mit genügend Energie, die Erde auf eine andere Bahn lenken könnte um den Klimawandel zu kompensieren, realistisch ist das aber nicht.

      Beispiel:
      Der Warpantrieb ist nach den heute bekannten Naturgesetzen nicht bewiesener Maßen unmöglich, von der grundsätzlichen dahinter stehenden Idee im Rahmen der ART plausibel, jedoch technisch und energetisch unrealistisch.

      So gehe ich an die realwissenschaftliche Betrachtung von Scifi-Themen heran.
      Mein Profil bei Memory Alpha
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      Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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        #78
        Storys

        Mal abgesehen davon, was man HEUTE als wissenschaftlich, was als fantastisch kategorisiert, mir persönlich liegen Geschichten, die zwar SciFi-Elemente einbinden, aber dennoch nahe an der Realität (Gegenwart) bleiben, eher als Geschichten von amöbenartigen Schleimwesen mit 2 Hirnen und 20 Augen. Verdammt schwer, sich in solche Protagonisten hineinzuversetzen.

        Sicher reine Geschmackssache, aber es "empfindet sich" einfacher, wenn man eine Story liest, die viele Ansatzpunkte bietet, mit denen man sich selbst identifizieren kann. Ein (ernsthafter) Plot von einem Raumschiff, das im Jahr 2012 mal direkt hinter dem lokalen Supermarkt eine Crashlandung hinlegt, fesselt mich mehr, als Krieg X im Universum Y mit den (Haupt-)Protagonisten 1-20. Wie gesagt, eine Meinung von vielen...
        SciFi Roman ab Frühjahr 2012 Connors Licht - Begegnung der fünften Art / Alien, Ufos, Kontakt, CE-5

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          #79
          Wie realistisch muss Fiktion sein?

          Regel 1: Die Geschichte darf nicht allgemein bekannten physikalischen und historischen Tatsachen unseres Universums widersprechen.

          Regel 2: Falls sie obigem widerspricht, müssen die physikalischen und/oder historischen Abweichungen von unserem Universum nachvollziehbar erklärt werden.

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            #80
            IMO muss SciFi überhaupt nicht realistisch sein. "Müssen" ist ohnehin immer so totalitär. Es kann aber gerne auch ruhig mal schön realistisch sein, dagegen hätte ich natürlich auch nichts.

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              #81
              Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
              IMO muss SciFi überhaupt nicht realistisch sein. "Müssen" ist ohnehin immer so totalitär. Es kann aber gerne auch ruhig mal schön realistisch sein, dagegen hätte ich natürlich auch nichts.
              Scifi darf halt kein Fantasy sein. Die Realität muss eben irgendwie in der Ausgestaltung der Story berücksichtigt werden.

              Das heißt nicht, dass es eine exakte Kopie unserer Realität sein muss, sondern nur, dass es in sich schlüssig und konsistent sein sollte und das gewollte Bezüge zur Realität stimmig sein müssen.

              Wenn eine Story unsere Realität als Vorgeschichte haben soll, müssen natürlich auch die Naturgesetze übereinstimmen und der grobe geschichtliche Ablauf.

              Scifi zeichnet sich eben dadurch aus, dass es nicht allzu sehr über die Strenge schlägt und man auf Magie und solche Sachen eben verzichtet.
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                #82
                Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                Scifi zeichnet sich eben dadurch aus, dass es nicht allzu sehr über die Strenge schlägt und man auf Magie und solche Sachen eben verzichtet.
                In der Theorie ist das vielleicht ein schöner Gedanke, aber in allen großen SF-Franchises spielt Magie eine große Rolle. Es wird einfach nur postuliert, es gäbe naturwissenschaftliche Erklärungen für Telepathie, Telekinese, Q's Fingerschnippen usw.

                Scifi zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dass äußere Erscheinungsformen technologischer Konstrukte visualisiert werden, die sich im 20. Jahrhundert entwickelt haben, also ganz konkret: Rechteckige Kästen aus Metall und Kunststoff mit glänzenden Oberflächen und blinkenden kleinen Lichtern.

                Fantasy sieht optisch meist wie das Altertum oder Mittelalter aus, Scifi wie die Zukunft, mit
                Kunststoff statt Holz, hellem Aluminium statt rostigem Eisen.

                Überspitzt gesagt: Scifi ist nichts Anderes als Fantasy mit einem Inventar aus vorwiegend rechteckigen Kästen aus Metall und Kunststoff mit glänzenden Oberflächen und blinkenden kleinen Lichtern.

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                  #83
                  Zitat von irony Beitrag anzeigen
                  In der Theorie ist das vielleicht ein schöner Gedanke, aber in allen großen SF-Franchises spielt Magie eine große Rolle. Es wird einfach nur postuliert, es gäbe naturwissenschaftliche Erklärungen für Telepathie, Telekinese, Q's Fingerschnippen usw.

                  Scifi zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dass äußere Erscheinungsformen technologischer Konstrukte visualisiert werden, die sich im 20. Jahrhundert entwickelt haben, also ganz konkret: Rechteckige Kästen aus Metall und Kunststoff mit glänzenden Oberflächen und blinkenden kleinen Lichtern.

                  Überspitzt gesagt: Scifi ist nichts Anderes als Fantasy mit einem Inventar aus vorwiegend rechteckigen Kästen aus Metall und Kunststoff mit glänzenden Oberflächen und blinkenden kleinen Lichtern.
                  Für das TV mag das stimmen.Deshalb sehe ich auch fast keine Scifi.Für die Literatur stimmt das (zum Glück)nicht.Wenn es da auch so wäre,würde sich mein Interesse für SF auf nBSG und ein paar wenige Filme beschränken.In der Literatur aber,da gibt es neben der Sternenschlachten-SF auch ganz andere Welten.Unglaublich detaillierte und glaubwürdig entworfene Welten,ohne technischen (man verzeihe mir) Pseudojargon und riesige Sternenkreuzer in einem galaktischen "Römischen Reich" Nr 100.

                  Wunderschöne,glaubwürdige Welten(gerade weil es keinen technischen Pseudojargon gibt) dafür aber komplexe Soziologien und Ökologien), die sich auch im Verhalten der Protagonisten widerspiegeln sind für mich zb:

                  Brian W. Aldiss - HELLICONIA-TRILOGIE Klick

                  Ursula K. Le Guin - Die linke Hand der Dunkelheit .Klick und die böse Kritik von Kapitalismus und Kommunismus in einem einzigen Buch Planet der Habenichtse .Klick

                  Ian Banks Kultur gehört für mich auch dazu,obwohl er durchaus auch Technikerphantasien von riesigen Raumschiffen befriedigt. Aber die stehen nicht im Vordergrund.Sondern eine komplexe Gesellschaft,die absolut einzigartig und glaubwürdig ist.Ich hab's zwar schonmal verlinkt.Egal, er har's verdient.Klick

                  Und M.E die totalen Meisterwerke der SF: Lobgesang auf Leibowitz

                  Lucius Shepard Das Leben im Krieg

                  All diese Werke beweisen,dass SF extrem glaubwürdig sein kann.glaubwürdiger wie 99% der Gegenwartsliteratur.
                  Zuletzt geändert von Space Girl; 12.02.2012, 09:20.
                  Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                  und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

                  Kommentar


                    #84
                    Das Wichtige an der wissenschaftlichen Fiktion ist die Erklärbarkeit des Ausgedachten. Dabei müssen die wissenschaftlichen Aspekte nicht bis in die Grundlagenwissenschaft erklärt werden, sondern können durch andere "einfachere" Gesetzmäßigkeiten erklärt werden. Dabei kann man sich komplett im eigens erschaffenen, fiktiven Bereich bewegen, wenn weiterhin die einfachsten physikalischen Grundlagen eingehalten werden. Wichtig ist somit die einfache Plausibilität.

                    Ein gutes Beispiel für die fehlende Plausibilität sind z.B. teilweise Steampunk-Fiktionen, die oftmals ganz das SciFi-Genre geschoben werden, hier jedoch nichts zu suchen haben. Ein Fluggerät, welches sich evtl. durchs Weltall bewegt und mit Kohle angetrieben wird, ist kein Element von echtem SciFi, sondern geht bereits in den Fantasy-Bereich über.

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                      #85
                      Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                      Das Wichtige an der wissenschaftlichen Fiktion ist die Erklärbarkeit des Ausgedachten. Dabei müssen die wissenschaftlichen Aspekte nicht bis in die Grundlagenwissenschaft erklärt werden, sondern können durch andere "einfachere" Gesetzmäßigkeiten erklärt werden.
                      Für mich gibt es noch einen ganz anderen wichtigen Aspekt: Diese andere Welt muss sich auch im Denken und fühlen der Protagonisten zeigen.Wirklich alle Aspekte müssen miteinander verwoben sind.Wir denken Heute anders als die Menschen im Mittelalter.Das sollte auf zukünftige Generationen noch weit mehr zutreffen.

                      Bestes Beispiel ist für mich die Heliconia Trilogie von Brian W. Aldiss (ich hoffe die kennt jemand hier)es hat Auswirkungen auf die Kultur,die Gesellschaft und das Denken der Menschen,dass die Jahreszeiten auf diesem Planten Jahrhunderte dauern.Es verhindert sogar die Selbstzerstörung dieser Menschen,dass sie durch den brutalen Winter immer wieder zurückgeworfen werden.Während sich auf der klimatisch günstigeren Erde der technische Wahnwitz frei entfalten kann.Drei unglaubliche Romane! Das sind nicht einfach nur ein paar Menschen in notdürftig erklärten Raumschiffen; Heliconia ist wirklich und wahrhaftig eine eigene Welt.In jedem Buchstaben!

                      Selbiges gilt aber auch für alle Anderen von mir aufgelisteten Bücher.

                      Und nein ich bekomme keine Tantiemen.
                      Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                      und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

                      Kommentar


                        #86
                        Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                        Das Wichtige an der wissenschaftlichen Fiktion ist die Erklärbarkeit des Ausgedachten. Dabei müssen die wissenschaftlichen Aspekte nicht bis in die Grundlagenwissenschaft erklärt werden, sondern können durch andere "einfachere" Gesetzmäßigkeiten erklärt werden. Dabei kann man sich komplett im eigens erschaffenen, fiktiven Bereich bewegen, wenn weiterhin die einfachsten physikalischen Grundlagen eingehalten werden. Wichtig ist somit die einfache Plausibilität.

                        Ein gutes Beispiel für die fehlende Plausibilität sind z.B. teilweise Steampunk-Fiktionen, die oftmals ganz das SciFi-Genre geschoben werden, hier jedoch nichts zu suchen haben. Ein Fluggerät, welches sich evtl. durchs Weltall bewegt und mit Kohle angetrieben wird, ist kein Element von echtem SciFi, sondern geht bereits in den Fantasy-Bereich über.
                        Genau so sehe ich das auch.

                        Science Fiction = wissenschaftliche Ficition <> Fantasy

                        Fantasy und Science Fiction sind zwei Seiten der selben Medaille, wobei Fantasy für den Teil steht, der mit der Realität nicht in Einklang zu bringen ist, während die Scifi den Teil besetzt, der unserer Realität zuträglich ist.

                        Aber diese Diskussion hatten wir schon Dutzende Male:

                        -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...hlight=Fantasy

                        -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...ight=Realismus

                        -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...hlight=Fantasy

                        -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...hlight=Fantasy

                        -> http://www.scifi-forum.de/science-fi...hlight=Fantasy

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                        Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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                          #87
                          Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                          Wo also verläuft die Grenze zwischen unrealistischen Elementen, die akzeptabel sind und solchen, die es nicht sind?
                          Ich bin ein Verfechter "harter" Science Fiction. Diese basiert auf einem Weiterspinnen existierender Technologien und bewegt sich im Rahmen der von uns heute als zutreffend anerkannten Naturgesetze bzw. steht nicht in krassem Widerspruch zu letzteren.

                          Aktuell besonders interessant finde ich z.B. folgende Richtungen:
                          • Verknüpfung von Nanotechnologie und Biotechnologie
                          • Terraforming
                          • Raumschiffe mit Antrieben, die heute bereits in der Entwicklung sind (Solarsegel, Atomraketen, Ionenraketen)
                          • Interstellare Expeditionen, die keinen überlichtschnellen Antrieb verwenden
                          • Außerirdische Szenarien, die unser heutiges Wissen über Exoplaneten implementieren
                          • Ein überlichtschneller Antrieb, sofern der Autor sich mit seinem physikalischen Szenario wenigstens Mühe gegeben hat
                          • Szenarien, die eine "einsame Erde" implementieren, also ohne außeriridische Zivilisationen weit und breit, nur wenige Planeten mit höheren Lebensformen, dafür auf vielen Welten in den bewohnbaren Zonen Biosphären aus Bakterien


                          Ein Beispiel einer besonders gut gelungenen Umsetzung ist:

                          Arthur C. Clarke & Stephen Baxter: The Light of Other Days

                          Hier wird eine Wurmlochtechnologie eingeführt, die jedoch klare Grenzen hat. Man kann damit wie durch ein Schlüsselloch an andere Orte der Erde und des Universums blicken, später sogar auch an Orte der Vergangenheit. Aber: Es werden nur elektromagnetische Wellen übertragen (im Wesentlichen Licht), keine Geräusche und erst recht keine Materie. Es funktioniert also wie eine Kamera. Auch ist es unmöglich, Signale in die andere Richtung zu schicken - man kann also Personen in der Vergangenheit nur beobachten, aber nicht mit ihnen kommunizieren. Da die Endpunkte der Wurmlöcher zudem vollkommen unsichtbar sind und nicht detektiert werden können, bietet diese Technologie die Möglichkeit zur perfekten und allgegenwärtigen Überwachung. Mit entsprechener Software ausgestattet, können die Worm-Cams sogar Personen auf Schritt und Tritt verfolgen. Um sich dieser Überwachung zu entziehen, gehen manche Menschen schließlich dazu über, sich durch absolut dunkle Räume zu bewegen, weil die Wurmlochkameras in solcher Umgebung blind sind und Wärmestrahlung schon zu langwellig ist, um durch ein Wurmloch übertragen werden zu können.
                          "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                            #88
                            @Liopleurodon
                            Interessanter Literaturtipp. Allerdings bn ich nicht so eine Leseratte und schaue lieber ScFi in Form von Filmen oder TV-Serien.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Verknüpfung von Nanotechnologie und Biotechnologie
                            Da fällt mir kaum ein Beispiel ein. Die Borg in Star Trek kommen dem wohl aber recht nache. Sie verwenden ja Borg-Naniten, um die DNA umzuschreiben und kombinieren Biologie mit Kypernetik.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Terraforming
                            Kommt in ALIENS vor.

                            Vielleicht wäre PORMETHEUS etwas für Dich, auch wenn es sich um SF-Horror handelt. Dem Trailer nach zu urteilen, wird die Technik dort ähnlich glaubwürdig dargestellt, wie bereit in ALIEN. Aber auch das Alien wird recht überzeugend dargestellt.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Raumschiffe mit Antrieben, die heute bereits in der Entwicklung sind (Solarsegel, Atomraketen, Ionenraketen)
                            • Interstellare Expeditionen, die keinen überlichtschnellen Antrieb verwenden
                            Da wäre vielleicht die SF-Serie Firefly (und der Kinofilm Serenity) etwas für Dich. Dort verlassen die Menschen die überbevölkerte Erde von einst und besiedeln ein System, welches dutzende Planeten und hunderte Monde enthält. Viele dieser Welten werden terraformt und besiedelt.
                            In Firefly existiert kein FTL-Antrieb und die technologische Entwicklung ist recht bodenständig und glaubwürdig (die künstliche Schwerkraft wird natürlich unterstellt, da ansonsten die Dreharbeiten ziemlich erschwert worden wären). Auch gibt es keine Geräusche im All.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Außerirdische Szenarien, die unser heutiges Wissen über Exoplaneten implementieren
                            Dies würde ich mir auch wünschen. Dazu müsste ein Autor sich aber sehr gut mit diesem Themenfeld beschäftigen.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Ein überlichtschneller Antrieb, sofern der Autor sich mit seinem physikalischen Szenario wenigstens Mühe gegeben hat
                            Der Warp-Antrieb in Star Trek wird realtiv gut mittels eines Warpfeldes erklärt. Gem. dem Fanom erzeugt dieser einen Effekt, der dem des Alcubierre-Warpantriebes im Resultat ähnelt, wenn auch die Funktionsweise ganz anders ist.

                            Battlestar Galactica weist mMn mit dem Sprungantrieb auch einen recht glaubwürdiges FTL-Antrieb-Konzept auf, welcher allerdings nicht erläutert wird.
                            Allgemein ist diese SF-Serie in natürwissenschaftlicher Hinsicht recht überzeugend; so wird dort die Impulserhaltung beachtet (aber natürlich gibt es auch dort künstliche Schwerkraft).

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            • Szenarien, die eine "einsame Erde" implementieren, also ohne außeriridische Zivilisationen weit und breit, nur wenige Planeten mit höheren Lebensformen, dafür auf vielen Welten in den bewohnbaren Zonen Biosphären aus Bakterien
                            In Firefly und Battlestar Galactica gibt es keine Aliens.

                            Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                            Ein Beispiel einer besonders gut gelungenen Umsetzung ist:

                            Arthur C. Clarke & Stephen Baxter: The Light of Other Days

                            Hier wird eine Wurmlochtechnologie eingeführt, die jedoch klare Grenzen hat. Man kann damit wie durch ein Schlüsselloch an andere Orte der Erde und des Universums blicken, später sogar auch an Orte der Vergangenheit. Aber: Es werden nur elektromagnetische Wellen übertragen (im Wesentlichen Licht), keine Geräusche und erst recht keine Materie. Es funktioniert also wie eine Kamera. Auch ist es unmöglich, Signale in die andere Richtung zu schicken - man kann also Personen in der Vergangenheit nur beobachten, aber nicht mit ihnen kommunizieren. Da die Endpunkte der Wurmlöcher zudem vollkommen unsichtbar sind und nicht detektiert werden können, bietet diese Technologie die Möglichkeit zur perfekten und allgegenwärtigen Überwachung. Mit entsprechener Software ausgestattet, können die Worm-Cams sogar Personen auf Schritt und Tritt verfolgen. Um sich dieser Überwachung zu entziehen, gehen manche Menschen schließlich dazu über, sich durch absolut dunkle Räume zu bewegen, weil die Wurmlochkameras in solcher Umgebung blind sind und Wärmestrahlung schon zu langwellig ist, um durch ein Wurmloch übertragen werden zu können.
                            Scheint so, als seien die Wurmlöcher nicht größer als 780 nm. Eine wirklich interessante Idee. Allerdings leuchet mir nicht ein, warum so ein Wurmloch nur in einer Richtung funktionieren sollte. Aber wenn der Autor es so will, gilt dies natürlich.

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                              #89
                              Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                              Hier wird eine Wurmlochtechnologie eingeführt, die jedoch klare Grenzen hat. Man kann damit wie durch ein Schlüsselloch an andere Orte der Erde und des Universums blicken, später sogar auch an Orte der Vergangenheit. Aber: Es werden nur elektromagnetische Wellen übertragen (im Wesentlichen Licht), keine Geräusche und erst recht keine Materie. Es funktioniert also wie eine Kamera. Auch ist es unmöglich, Signale in die andere Richtung zu schicken - man kann also Personen in der Vergangenheit nur beobachten, aber nicht mit ihnen kommunizieren. Da die Endpunkte der Wurmlöcher zudem vollkommen unsichtbar sind und nicht detektiert werden können, bietet diese Technologie die Möglichkeit zur perfekten und allgegenwärtigen Überwachung.
                              Diese Idee gab es in der SF-Literatur schon früher Gibt es das schon? - SF-Netzwerk

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                                #90
                                @Halman:

                                Danke für Deine interessanten Anmerkungen.

                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Scheint so, als seien die Wurmlöcher nicht größer als 780 nm.
                                Bei größeren Wurmlöchern steigen sowohl der Energieaufwand wie auch die Instabilität des Wurmlochs exponentiell an.

                                Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                                Eine wirklich interessante Idee. Allerdings leuchet mir nicht ein, warum so ein Wurmloch nur in einer Richtung funktionieren sollte. Aber wenn der Autor es so will, gilt dies natürlich.
                                Nach Einsteins Relativitätstheorie ist die Sendung von Informationen oder Materie in Richtung Vergangenheit nicht möglich. Dies entspräche einer Informationsübermittlung mit Überlichtgeschwindigkeit und würde ein Raumzeitparadoxon erzeugen, mit ungewissem Ausgang.

                                Insofern ist Clarkes und Baxters Idee einer Wurmlochkamera sehr nachvollziehbar in unserer aktuellen Physik verwurzelt. Das fand ich gerade so faszinierend daran.
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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