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    #61
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Die Betonung muss hier bei "Monstrum" liegen. Was soll das sein?
    Aus der Sicht eines Regenwurms wäre das schon eine Amsel.

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Natürlich können chemische Substanzen oder Strahlung bei Mensch und Tier
    * akute Veränderungen (Verbrennungen, Verätzungen, ...) verursachen, die aus einem netten Nachbarn rein optisch ein Monstrum machen.
    * Spätfolgen bei den Nachkommen verursachen, basierend auf Mutationen und Gendefekten. Und wenn man sich mal in ein medizin-historisches Museum wagt, dann finden sich dort sicher auch ausgestellte Föten von Totgeburten, die man, basierend auf ihrem Aussehen, auch in einem Horrorfilm unterbringen könnte.

    Das hat aber nichts mit der Frage zu tun. Tatsächlich ist es nicht möglich, aus einem Frosch ein x Meter großes "Untier" zu erzeugen, das eine echte Bedrohung für irgend jemanden darstellt. Genauso wenig kann aus dem Nichts ein lebensfähiger Organismus (à la Blob) entstehen.
    Und falls doch mal ein genmutiertes Killerkrokodil durch eine Kanalisation kreucht, dann war es auch schon vorher ein gefährliches Killerkrokodil.
    Als Folge einer Mutation ist sicher eine Deregulierung des Wachstums denkbar, z.B. durch eine übermäßige Ausschüttung von Wachstumshormonen. Allerdings würden Dinge wie der Blutkreislauf und die Skelettstabilität dem Wachstum schnell Grenzen setzen. Die Strukturen nur zu vergrößern macht sie nicht automatisch leistungsfähiger.

    So gab es während des Karbon und des Perm in der Tat monströse Rieseninsekten und andere Gliederfüßer. Allerdings konnten diese Tiere nur deswegen diese Größen erreichen, weil der Sauerstoffgehalt der damaligen Atmosphäre deutlich höher lag als heute. Für Gliederfüßer limitierend ist die Diffusionsstrecke des Sauerstoffs im Gewebe. Bei geschätzten 35% Luftsauerstoff während des Karbon konnte selbst das nur eingeschränkt leistungsfähige Tracheensystem der Insekten einen größeren Körper versorgen, was z.B. die falkengroßen Libellen ermöglichte. In der heutigen Atmosphäre könnten diese Tiere nicht überleben.

    Selbst ein bärengroßer Frosch würde es zu spüren bekommen, dass sein Herz das sauerstoffarme venöse Blut mit dem sauerstoffreichen Blut aus den Lungen vermischt, weil die beiden Herzkammern nicht getrennt sind. Dieses "Monster" würde vermutlich nach Luft ringend am Boden liegen und könnte sich kaum bewegen. Dem kleineren Frosch macht das nicht so viel aus, weil sein Herz auch nur ein kleineres Blutvolumen bewegen muss.

    Auch der Flug ist ein spezielles Problem. Die Pterosaurier konnten trotz ihrer immensen Größe nur deswegen abheben, weil ihre Knochen noch leichter gebaut waren als die der Vögel. So etwas muss sich aber zusammen mit der Stammlinie des Organismus entwickeln. Auch gab es mit dem Argentavis einst einen fliegenden Vogel von der Größe und Masse eines erwachsenenen Menschen, aber dieses Tier konnte wahrscheinlich nur unter den ganz besonderen Bedingungen des miozänen Südamerikas existieren. Damals gab es die Anden noch nicht oder nur als unbedeutende Höhenzüge, so das die die Antarktis umrundenen Winde ungehindert über das Land fegen konnten. Ich hatte mal eine Arbeit gelesen über die Biomechanik des Fluges bei solch großen Tieren und der Autor schrieb dort, dass ohne die damals so heftigen Winde in der Region der Argentavis niemals hätte abheben können.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 20.10.2013, 20:33.
    "En trollmand! Den har en trollmand!"

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      #62
      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
      Ein weiteres schönes Beispiel
      nicht nur eines, sondern viele listet das Buch Science in Science Fiction (The Science in Science Fiction) von Peter Nichols/David Langford/Brian Stableford auf:

      In verschiedenen Kapiteln (u.a. Reise ins All, Aliens - Außerirdische, Zeitreisen und andere Welträume etc.) klopfen die Autoren (z.t. selbst SF-Autoren) die Science Fiction auf ihre wissenschaftliche Glaubwürdigkeit ab...wobei es des öfteren hohl klingt:

      "Larry Nivens Geschichte im freien Fall durch den Mars macht auf raffinierte Weise Gebrauch von einem äußerst kleinen Schwarzen Loch als einer Mordwaffe. Aber schon im Jahr darauf zeigte Stephen Hawking, der die Möglichkeit solcher Löcher seinerzeit vorausgesagt hatte, daß sie nie länger als Bruchteile von Sekunden existieren können. (S.190)"
      ...
      "Arthur C. Clarke, ein engagierter Verfechter "wirklicher" Wissenschaft und Technik, schrieb auch das Buch Rendezvous mit 31/439, worin ein riesiges Raumschiff unser Sonnensystem passiert und gerade lange genug verweilt, um Menschen Gelegenheit zu einer kurzen Besichtigung des Inneren zu geben. Am Ende des Buches schaltet das Raumschiff unerwartet seinen Raumantrieb ein und beginnt, ohne Rücksicht auf das Gesetz von der Erhaltung des Impulses zu beschleunigen. "Da kann sich Newton sein Drittes Gesetz an den Hut stecken", sagt jemand, während das Raumschiff entschwindet. Für Rendezvous mit 31/439 mag dies eine gelungene Schlußpointe sein; aber uns bleibt nichts anderes übrig, als diesen Gag unter "wissenschaftlich unzutreffend" einzuordnen. (S.192)"

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        #63
        Zitat von Niven Beitrag anzeigen
        nicht nur eines, sondern viele listet das Buch Science in Science Fiction (The Science in Science Fiction) von Peter Nichols/David Langford/Brian Stableford auf:
        Ui, das ist ein guter Tip. Danke.

        Die genannten Autoren (insbes. Nichols) betreiben auch die Website SF-Encyclopedia.
        .

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          #64
          Ist wirklich umfangreich und sehr interessant - aber soviel in englisch zu lesen. Ich mein ich kann gut englisch aber allein die Menge an Text....
          http://www.zukunft-weltraum.de - Science-Fiction, Astronomie & Raumfahrt
          http://www.worlds-online.de - Computerspiele & mehr
          ...auch auf Google+

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            #65
            Um noch mal den Anfangspost aufzunehmen...

            "wie im Sci-Fi der 70er/80er" dargestellte Laser oder überhaupt Laserwaffen (mir sind DEWs durchaus bekannt, aber das ist nicht dasselbe) und dass man im Weltraum sehr vorsichtig sein sollte welches Objekt man in welche Richtung beschleunigt (z.b. den Torpedo).

            Für mich ist die gesamte schöne Kriegsführung im All aufs brutalste an der Realität zerschellt.

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              #66
              Auf der Website der New York Times findet sich ein Artikel von Isaac Asimov, geschrieben im August 1964. Darin beschreibt er, wie er die Welt und die Gesellschaft im Jahre 2014 sieht.

              Darin finden sich einige bemerkenswerte Gedanken, die teilweise bereits eingetreten sind. Weitere Ideen dürften sicher in den nächsten Jahren Realität werden.

              Er beschreibt zB, daß Decken und Wände für Licht sorgen, mit veränderbarer Helligkeit und Farbe, oder Fenster, deren Licht-Durchlässigkeit den äußeren oder gewünschten Bedingungen angepasst wird.
              Er berichtet von Küchen, in denen Geräte verschiedene Mahlzeiten automatisch generieren können (Startrek kam erst 2 Jahre später )
              Für humanoide Roboter sagt er voraus, daß diese im Jahr 2014 zwar nicht weit verbreitet seien, aber existierten.

              Fast richtig lag er damit, daß es ein oder zwei experimentelle Fusionsreaktoren gäbe und daß Solarzellen weit verbreitet seien. Vielleicht der Zeit etwas voraus war er aber mit der Idee, daß Alltagstechnik keine Stromkabel mehr braucht, da sie von Radionuklidbatterien gespeist würde.
              Ebenfalls noch nicht ganz aktuell ist ein planetarer Sonnenkollektor, der die gesammelte Energie mit Parabolspiegeln auf die Erdoberfläche schickt.

              Eindeutig besser lag er mit der Prognose, daß Video-Telefonie weit verbreitet sei und die Monitore vielfach verwendet werden könnten: "Communications will become sight-sound and you will see as well as hear the person you telephone. The screen can be used not only to see the people you call but also for studying documents and photographs and reading passages from books. Synchronous satellites, hovering in space will make it possible for you to direct-dial any spot on earth, including the weather stations in Antarctica".

              Er beschreibt noch zahlreiche andere Entwicklungen und Gadgets, die mal mehr, mal weniger heute bereits zutreffen.

              Visit to the World's Fair of 2014

              (gefunden via: Treehugger )
              .

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                #67
                Asmiov hat mit weniger als 50 % seiner Vorraussagen recht. Damit liegt er schlechter als eine Zufallsauswahl und schlechter als "Zurück in die Zukunft II" (der Goldstandard für SciFi-Prognosen). Immerhin war er auch nicht schlechter als der durchschnittliche Futurist.
                I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                  #68
                  Vielleicht hatte er auch nur Angst, zu prognostizieren, dass die "Monitore" überwiegend zum Austausch von Schmuddelkram und Katzenvideos verwendet werden würden.
                  Republicans hate ducklings!

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                    #69
                    Also ich denke es ist die absolute Ausnahme wenn sich Sci-Fi Ideen nicht bewahrheiten. Man denke an Jules Vernes. Abgeshen vond er Reise zum Mittelpunkt der Erde, kam doch alles genau so. Luftschiffe, U-Boote usw. Vielleciht unterscheidet das auch einfach den guten (visionären) Sci-Fi Autor vom schlechten...

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                      #70
                      Zitat von Sven26 Beitrag anzeigen
                      Also ich denke es ist die absolute Ausnahme wenn sich Sci-Fi Ideen nicht bewahrheiten. Man denke an Jules Vernes. Abgeshen vond er Reise zum Mittelpunkt der Erde, kam doch alles genau so. Luftschiffe, U-Boote usw. Vielleciht unterscheidet das auch einfach den guten (visionären) Sci-Fi Autor vom schlechten...
                      Man beachte: U-Boote gabs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon. Aber im grossen und Ganzen, sehe ich das ähnlich.
                      »If you can dream it, you can do it.« - Walt Disney
                      »There is no doubt that creativity is the most important human resource of all. Without creativity, there would be no progress, and we would be forever repeating the same patterns.« - Edward de Bono

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                        #71
                        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                        Asmiov hat mit weniger als 50 % seiner Vorraussagen recht. Damit liegt er schlechter als eine Zufallsauswahl [...].
                        Das setzt voraus, dass willkürliche Voraussagen zu 50% wahr werden, was nich der Fall is.

                        Zitat von Sven26 Beitrag anzeigen
                        Also ich denke es ist die absolute Ausnahme wenn sich Sci-Fi Ideen nicht bewahrheiten. Man denke an Jules Vernes. Abgeshen vond er Reise zum Mittelpunkt der Erde, kam doch alles genau so. Luftschiffe, U-Boote usw. Vielleciht unterscheidet das auch einfach den guten (visionären) Sci-Fi Autor vom schlechten...
                        Das könnte aber auch einfach heißen, das Jules Verne ebenfalls zu den Wenigen gehört, die ein besseres Talent zur Zukunftsprognose hatten. Man müsste das schon mit Prognosen von ein paar weiteren Leuten vergleichen, um ne vernünftige Aussage treffen zu können.

                        Ein Grund, warum die Voraussagen wahr wurden und werden, is natürlich, dass Wissenschaftler sich teilweise auch von der SciFi inspirieren lassen. Daher würd ich auch sagen, dass die hohe Trefferquote tatsächlich nich den an deren Prognosefähigkeiten liegt.

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                          #72
                          Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
                          Man beachte: U-Boote gabs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon. Aber im grossen und Ganzen, sehe ich das ähnlich.
                          Luftschiffe auch, inzwischen allerdings nicht mehr, bzw. haben sich nicht durchgesetzt.

                          Verne hat hier sicherlich auch einfach extrapoliert.

                          Zitat von Creator83
                          Man müsste das schon mit Prognosen von ein paar weiteren Leuten vergleichen, um ne vernünftige Aussage treffen zu können.
                          Es gab viele Bücher "Die Welt im Jahr 2000", meine Eltern hatten auch so eines von 1960 ca.

                          In denen hatte man meistens Städte auf dem Meeresboden und dem Mond vorausgesagt.
                          Republicans hate ducklings!

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                            #73
                            2000!!! Das klang früher immer so futurisch. Da dachte man, überspitz gesagt, dass alle irgendwie im spacigem Silber herumlaufen würden und einen Wochendausflug zur Raumstation alltäglich wäre usw. Man denke nur an die "Prognosen" aus "Zurück in die Zukunft" für das Jahr 2015 (fliegende Autos usw.)

                            Ein anderes Beispiel wäre "Blade Runner". L.A. wird 2019 sicher nicht so aussehen:
                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                              #74
                              Oh ja, das Jahr 2000 - als ich Kind war (also so in den 70ern) sahen wir alle hoffnungsvoll in die Zukunft. Ein goldenes Zeitalter sollte es werden. Mit fliegenden Autos, Raumschiffen und Haushaltsrobotern. Alle Krankheiten wären ausgerottet, keine Kriege oder Hungersnöte bedrohten die Menschheit. Stattdessen würden wir uns aufmachen, um neue Planeten zu entdecken und dorthin zu reisen usw. Wir glaubten wirklich daran, vielleicht waren wir auch einfach ein wenig naiv *g*. Wobei eigentlich einige Filme der 70er schon zum Teil kritische Themen in Bezug zur Zukunft aufgriffen. Man denke an Flucht ins 23. Jahrhunder, Soylent Green oder Planet der Affen. Aber dennoch glaubten zumindest wir Jungen noch daran, dass es schon nicht so schlimm kommen wird *g*. Und dann kamen die 80er mit Arbeitslosigkeit, Wettrüsten, HIV... irgendwie verblasste so langsam das Bild vom goldenen Zeitalter bzw. es rückte in weiterer Ferne. Auch bei den Filmen ging es dann mit den Themen Endzeit weiter, wir waren inzwischen älter und irgendwie war das dann auch "greifbarer" bzw. vorstellbarer geworden. Meine größte Angst damals war ein Atomkrieg. Es bescherte mir regelrechte Alpträume und ich fühlte mich auch wütend und machtlos. Ich gebe zu, bei den letzten Szenen aus T3 muss ich immer noch schlucken, wenn ich sehe, was für ein atomares Feuerwerk sich kreuz und quer über den Planeten ausdehnt.
                              Eine ganz andere Zukunftsvision habe ich mal in einem Film namens Colossus gesehen. Auch da geht es um einen (Militär)Computer, der sozusagen ein Bewußtsein entwickelt. Aber im Gegensatz zu Skynet, der lieber gleich den Overkill der Menschheit wählt, kommt Colossus schließlich zum Schluss, dass es besser ist, den Menschen ihre Freiheit zu nehmen und sie zu ihrem eigenen Schutz (mehr oder weniger friedlich) zu beherrschen. Ob es wirklich mal so kommt, dass wir ein computerbasiertes System ins Leben rufen, dass uns schließlich mehr oder weniger versklavt? Die Geister, die man ruft, wird man schließlich nicht mehr los

                              Nachdenkliche Grüße
                              Twisi
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

                              Kommentar


                                #75
                                Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                                Wobei eigentlich einige Filme der 70er schon zum Teil kritische Themen in Bezug zur Zukunft aufgriffen. Man denke an Flucht ins 23. Jahrhunder, Soylent Green oder Planet der Affen.
                                Nicht zu vergessen hierzulande Studio Telerop 2009 Studio Telerop 2009 - 01 Eisberge - YouTube .

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