DUNE-Der Wüstenplanet

[Souvreign]

@ Buchnähe

Bin gerade erst dabei das Buch zu lesen, aber soweit ich weiss, beschränkten sich die Änderungen bei der Miniserie auf ein paar Hinzudichtungen, während Lynch mit den Schallmodulen ne ganz neue Kampfart als wichtiges Handlungselement einführte, die Harkonnen zu "Eiter Aliens" degadierte und das Regen Ende völlig gaga ist.

Hm, ich muss die Miniserie mal wieder sehen, es ist schon verdammt lange her, dass ich die zuletzt gesehen habe - und das war so um 2005. Leider habe ich die nicht auf DVD und aktuell liegen die Rechte bei uns bei ARD Plus. Und die ist mit 4 1/2 Stunden auch nur unwesentlich kürzer als Villeneuves gesamte Adaption, da muss ich mir die Zeit schon irgendwo herholen.

Zu den Schallmodulen: Ja, das ist so eine dumme Krücke, da man damals den Zuschauern wohl nicht zumuten wollte, dass Paul und Jessica den Fremen die Kampftechniken der Bene Gesserit beibringen, die unterm Strich mit ihrem Weirding Way auch nur sowas ist wie ein kurzfristiger Super Speed Boost a la The Flash. Schilde spielen daher bei Lynch auch keine Rolle - und eigentlich hätte man die sogar komplett weglassen können, so viel wie da geballert wird.

Pauls Schwertstunde mit Gurney ist zwar eine ikonische Buchstelle, aber Lynch macht mit den Schilden noch weniger als Villeneuve, bei dem die Schilde ja auch in Teil 2 fast keine Rolle mehr spielen. Gut, die Technik war damals auch nicht so weit, aber der Schild kommt danach nur ein einziges mal vor, und zwar als Duncan Idaho sich damit schützt. Duncan hat bei Lynch aber auch so gar nichts zu melden und er wird einfach von den Harkonnen erschossen, die offenbar durch den Schild shießen können, was natürlich auch dumm ist.

Der Witz an den Schilden ist doch, dass man damit absolut immun wird gegen jede Form von Fernkampfangriffen - und was ja der Grund dafür ist, dass man sich wieder mit Nahkampfwaffen zu Leibe rücken muss. Und dann gibt es da noch den Holzmann-Effekt, wenn man mit ner Lasekanonen auf einen Schild schießt und sich beide Energiezellen (van Kanone undf Schild) in einer kleinen Nuklearexplosion verabschieden.

Nope. Ist in der Miniserie enthalten.

Edit: Oder meintest du in alle Fassungen vom Lynch-Film? Dann stimmts natürlich.

Danke für die Klarstellung. Ich habe die Miniserie wie gesagt sehr lange nicht mehr gesehen, daher weiß ich nicht mehr, ob das mit dabei war. Ich hätte spontan nerin gesagt, da mir das nicht mehr geläufig war...

[Anvil]

PS:
Lustigerweise komplett vorenthalten haben uns bisher alle Fassungen das erste Kind von Paul und Chani, dass bei einem Harkonnen-Angriff ums Leben kommt

Nope. Ist in der Miniserie enthalten.

Edit: Oder meintest du in alle Fassungen vom Lynch-Film? Dann stimmts natürlich.

[HanSolo]

@ Buchnähe

Bin gerade erst dabei das Buch zu lesen, aber soweit ich weiss, beschränkten sich die Änderungen bei der Miniserie auf ein paar Hinzudichtungen, während Lynch mit den Schallmodulen ne ganz neue Kampfart als wichtiges Handlungselement einführte, die Harkonnen zu "Eiter Aliens" degadierte und das Regen Ende völlig gaga ist.

@ Längen

Dune 1 würde ich ein paar kleinere Längen bescheinigen. Bei Dune 2 war ich (zumindest im Kino) von den Bildern, der Epik und dem Sound dermassen erschlagen, dass mir keine Längen aufgefallen wären. Aber ist natürlich tlw subjektiv und hängt auch oft von der Tagesverfassung ab. Beim ersten mal Sehen fand ich z.B tatsächlich FotR langatmig

[Souvreign]

Kyle MacLachlan empfand ich stets als Fehlbesetzung. Er hat zwar im Gegensatz zum Miniserien-Paul die obligatorischen schwarzen Haaren, aber den charismatischen Führer nahm ich ihm keine Sekunde ab.

Die buchnäheste Verfilmung bleibt allerdings die Mini-Serie, welche anscheinend fast eine 1:1-Abhandlung dieses ist.

Hier werden wir auf keinen grünen Zweig kommen.

Ich halte Eric Newman in der Miniserie für die weitaus krassere Paul Arteides Fehlbesetzung als Kyle MacLachlan. Newman ist bzw. war damals viel zu alt, von Anfang an viel zu selbstsicher für einen Teenager und den charismatischen Anführer nehme ich ihm auch nicht ab. Ich finde dagegen MacLachlan viel passender und Buchakkurater.

Und wenn du den Directors Cut von Dune 1984 für langatmig hälst, dann müsstest du Dune Part 2 eigentlich auch Längen attestieren. Ich kann jedenfalls bei der 1984er Adaption keine größeren Längen erkennen, bzw. wenn wir die Hypothese aufstellen, dass es sie gibt, dann würde ich auch Vielleneuves Adaption Längen bescheinigen, vor allem in Part Two.

Und dass die Miniserie die Buchakkurateste Verfilmung sein soll ist auch so ein Mythos, der aktuell zwar viel wiederholt wird, aber eben nicht stimmt. Denn auch hier hat man den Imperator gleich am Anfang gegezigt und auch Irulans Rolle ist viel größer. Sie darf bspw. in ersten Folge einen Stippvisite bei den Atreides auf Arrakis machen. Und auch die "Hand in die Box" Szene (mit der der Roman eigentlich öffnet) kommt in der Miniserie erst auf dem Flug nach Arrakis.

Und von den extrem schlechten Effekten, billigen Stes und lächerlichen Kostümen auf dem Niveau eines Provinztheaters möchte ich gar nicht erst anfangen.

[HanSolo]

Hab im Rahmen meines aktuellen Dune-Hypes auch den Lynch-Film wieder gesehen (diesmal erstmals in der KV).

Die Harkonnen waren Trash pur. Einfach nur grauslich und wirken einem 80er/90er-Comicfilm-Film entsprungen. Kyle MacLachlan empfand ich stets als Fehlbesetzung. Er hat zwar im Gegensatz zum Miniserien-Paul die obligatorischen schwarzen Haaren, aber den charismatischen Führer nahm ich ihm keine Sekunde ab. Das Ende mit dem Regnen-lassen ist ebenfalls gaga. Dazu hat man diesmal leider nicht wirklich auf Schwert/Messerkampf gesetzt, welcher IMO bei "Dune" einfach dazugehört.

Ansonsten finde ich die Verfilmung was Ausstattung, Kostüme usw. anbelangt ziemlich gelungen und stellenweise war man buchnäher als Villeneuve (etwa, dass Alia den Baron killt). Die buchnäheste Verfilmung bleibt allerdings die Mini-Serie, welche anscheinend fast eine 1:1-Abhandlung dieses ist.

Leider hat man es oft nicht geschafft den Spannungsbogen zu halten. Von der Screentime ist es eigentlich sogar die kürzeste Dune-Verfilmung. Trotzdem ist es auch die fadeste geworden. Gerade der Directors Cut zieht sich oftmals wie Kaugummi.

Alles in allem jetzt kein Total-Reinfall, aber IMO schon klar die schlechteste der drei Verfilmungen, da einfach stellenweise sehr zäh und trashig. Aber stehe dem Film nicht mehr ganz so negativ wie früher gegenüber:

3,5 Sterne!

[Souvreign]

Da jetzt Villeneuves Dune Adaption komplett vorliegt, habe ich mir jüngst noch einmal David Lynchs 1984er Version zu Gemüte geführt. Es gibt im Netz einige sehr gute, knapp 3 stündige Fan-Schnittfassungen, die weitgehend auf der späteren TV-Fassung beruhen, aber zusätzlich einige der zum DVD Release veröffentlichten, geschnittenen Szenen in den Film einfügen. Auch wird das unpassende Ende, wo es Paul auf Arrakis regnen lässt glücklicherweise in dieser Fassung entfernt bzw. so geändert dass es eben nicht mehr regnet.

Was habe ich aktuell zur 1984er Fassung zu sagen?

Nun, es ist für mich schon auffällig, dass sich Villeneuve doch zu einigen Teilen klar von Lynchs Fassung hat inspirieren lassen. So vor allem bei den ziemlich oppulenten Sets und Kostümen. Einige Szenen sind sogar fast eins zu eins identisch wie bspw. die Ankunft der Atreides auf Arrakis, Pauls erster Ritt auf einem Sandwurm oder zu Anfang die berühmte "Hand in die Box" Szene. Aber natürlich sind das weitgehend direkte Adaptionen des Buches - und Lynch hatte eben noch nicht die Technik, die es heute, rund 40 Jahre später gibt, wodurch man die Szenen und Sets noch einmal deutlich größer und grandioser gestalten kann.

Und tatsächlich gibt es ein paar Sachen, wo ich Lynchs Fassung für klar überlegen halte. So hat Lynch den überzeugenderen Imperator - und auch Irulan wirkt bei ihm wie eine hochadlige Prinzessin und nicht wie Florence Pughs "Bauernmagd vom Lande". Auch die Szenen auf Kaitain strotzen nur so von Gold und Prunk, während Christopher Walken bei Villeneuve offenbar in einem Schrebergarten residiert. Und es ist in einem Film dramaturgisch einfach eine gute Entscheidung, den Imperator und Fayd schon früh einzuführen und zwischendurch immer wieder mal zu zeigen als erst ganz am Ende des Werkes.

Dazu kommt noch, dass die Endschlacht bei allen miesen Effekten bei Lynch tatsächlich deutlich länger dauert als das Blitzgemetzel im 2024er Film.

Und natürlich haben wir bei Lynch das Buchakkurate Ende mit "creepy little girl"-Alia - die uns Villeneuve komplett vorenthält - und einer Chani, die Paul treu zur Seite steht und sich nicht schmollend in die Wüste verzieht.

Aber klar, auch Lynchs Adaption hat ihre Probleme - allen voran die Harkonnen, die bei ihm so cartoonhaft böse sind, dass es fast zum Fremdschämen ist. Mit dem Sklavinnen abstechenden Fayd bei Villeneuve bin ich zwar auch nicht komplett zufrieden, aber immerhin wirken seine Harkonnen noch wie eine Bedrohung und nicht wie ständig schwitzende Wahnsinnige.

Und tatsächlich ist Paul bei Lynch näher am Buch, aber ich fand den lange Zeit zweifelnden Paul bei Vielleuve eine richtig gute Änderung. Gleiches gilt für die eher arabisch besetzen Fremen - bei Lynch wirkt es eher so als habe der den halben Cast einer Bibelverfilmung für seine Fremen engagiert.

Unterm Strich halte ich die 1984er Lynch Fassung mittlerweile für weit besser als ihren Ruf. Aber selbst Lynch mag seinen Adaption nicht, wobei das schade ist, denn im Grunde hat er damit Maßstäbe gesetzt auch auch die aktuelle Villeneuve Adaption zumindest in teilen mit beeinflusst.

Ich kann nur empfehlen, sich mal die Fan-Schnittfassung im Netz anzusehen, meiner Meinung nach lohnt es sich wirklich, gerade im Nachgang zu Villeneuves Werk.

PS:
Lustigerweise komplett vorenthalten haben uns bisher alle Fassungen das erste Kind von Paul und Chani, dass bei einem Harkonnen-Angriff ums Leben kommt

[Godzilla-2000]

Die neue Veröffentlichung von Koch enthält drei Schnittfassungen des Lynch-Films (Kinofassung, TV-Fassung, Spicediver-Cut) und macht sich sehr schön im Regal.

[NewNemo]

Vor einigen Wochen sah ich die neue Verfilmung; etwas langatmig - die alte Verfilmung sah ich damals im Kino, las das Buch und finde sie immer noch genial; ich mag die alte Version - die Stimmung die der Film hat, die gefällt mir. Er mag seine Defizite haben aber ich bin damit sehr zufrieden, als mit dem Kinofilm von Lynch.
Das Spice muss fließen.

[Roland]

Ab 26.08 auf UHD.

https://shop.kochfilms.de/de/dune-der-wuestenplanet-ultimate-edition-4k-uhd-5-blu-rays-exklusiv-koch-films-shop1

[HanSolo]

Welcher Thread ist denn nun für den Film von Villeneuve vorgesehen? Dieser hier oder der im Newsbereich? Oder wäre es besser wenn jemand einen Thread speziell für den neuen Film aufmachen würde?

Ich würde sagen weder der eine, noch der andere. Dieser hier dreht sich um den Lynch-Film. Im News Bereich haben wir aber normalerweise keine Threads über Trailer etc. Sprich eigentlich müsste im SF-Film-Forum ein neuer Thread eröffnet werden.

Wäre dafür den morgen Trailer zur Thread-Eröffnung zum Anlass zu nehmen.

[Trent]

Gott, dem schmächtigen Schauspieler kann man ja durch die Backen blasen. Bekommt der von Muttern nicht genug zu essen?

Naja, es passt eigentlich sehr gut zur Figur des Paul Atreides. Der wird im Buch schon an sich als schmächtig beschrieben. Sollte die Szene dann auch noch aus einer Zeit kommen, in der Paul schon ein, zwei Jahre in der Wüste bei den Fremen gelebt hat, passt das noch umso mehr. Auch das wurde im Buch am Ende bei dem Kampf zwischen Paul Atreides und Feyd-Rautha beschrieben. Letzterer als wohlgenährt/muskulös, Paul hingegen als drahtig, bei dem man die Rippen zählen kann...

[Anvil]

Welcher Thread ist denn nun für den Film von Villeneuve vorgesehen? Dieser hier oder der im Newsbereich? Oder wäre es besser wenn jemand einen Thread speziell für den neuen Film aufmachen würde?

[Holger58]

Gott, dem schmächtigen Schauspieler kann man ja durch die Backen blasen. Bekommt der von Muttern nicht genug zu essen?

[burpie]

Morgen -> https://www.youtube.com/watch?v=zce4Ju74TRQ

[Feydaykin]

Es ist fast 20 Jahre her, dass ich Dune gelesen habe. Danach habe ich mehrfach den Lynch Film gesehen - und der ist mir wohl einfach präsentar.

Ja das Dringt etwas durch.. bzgl Monologe und co..

Dass das heimliche Sammeln des Wassers und der Traum, Arrakis zu begrünen, auf Kynes zurückgeht, war mir aber schon noch präsent, aber hier fände ich es sogar besser, wenn man das weglässt, denn mir gefällt der Gedanke besser, dass das eher ein Jahrhundert-Projekt der Fremen ist und nicht etwas, dass die vielleicht so vor 20 bis 30 Jahren begonnen haben.

mmh, jeder hat so seine Vorstellung, wobei das als Jahrhundertprojekt der Fremen eben wieder nicht zu ihrer Lebensweise passt.... wie sollten sie als Einheimische davon wissen wie man ein Ökosystem umgräbt..... im Überigen ist es nur ein geringer Bestandteil das Paul diesen "Traum" Teilt... er instrumentalisiert den Traum..

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Und das Kynes der heimliche Anführer der Fremen und Chanis Vater war, wusste ich auch nicht mehr, bzw. ich mag es damals auch einfach überlesen haben.

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Eben weswegen seine Rolle im Lynch Film eher unbedeutend ist... aber "Liet" wird eben von den Fremen häufig genannt.. als die Atreides sich auf Arrakis einrichten etc.

Paul ergründet erst später das Liet, Liet Kynes war..

Aber es bleibt die Frage ob jenseits des Hauptstanges diese zahlreichen Motive auch anständig mit einfließen