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Welche SF-Serie ist die schlechteste?

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    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Den Studiobossen etwas als Anlehnung an ein populäres Genre oder eine erfolgreiche Serie zu verkaufen, damit die Show produziert wird und besagte Intentionen tatsächlich zu haben, sind zwei Paar Schuhe.

    Shatner, William/ Kreski, Chris: Star Trek Erinnerungen. München. 1995

    Aber am Besten kann es der Meister wohl selbst erklären und zwar bereits innerhalb der ersten 50 Sekunden:

    Dailymotion - Gene Roddenberry Interview - een Humor video

    Von wegen "aufgeschnappt".
    Dann war das ein Missverständnis meinerseits, sorry. Ich dachte schon, du willst die konzeptionellen Ähnlichkeiten zwischen Wagon Train und Star Trek tatsächlich komplett als Gerücht abtun. Denn auch wenn es in erster Linie ein "Verkaufstrick" von Roddenberry gewesen sein sollte, das Konzept in seinem Pitch als "Wagon Train to the stars" zu umschreiben, sind die Ähnlichkeiten schon auffällig; ob intendiert oder nicht. Und auch in dem von dir verlinkten Interview spricht Roddenberry mit dem klassischen Faustkampf in Where No Man Has Gone Before ja eine Ähnlichkeit zum Western an.

    Also: Star Trek mag nicht als "Weltraum-Western" konzipiert sein. Aber Ähnlichkeiten mit Wagon Train im Besonderen und einigen Western-Clichés im Allgemeinen sind nicht von der Hand zu weisen.

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      Zitat von Xon Beitrag anzeigen
      Dann war das ein Missverständnis meinerseits, sorry. Ich dachte schon, du willst die konzeptionellen Ähnlichkeiten zwischen Wagon Train und Star Trek tatsächlich komplett als Gerücht abtun. Denn auch wenn es in erster Linie ein "Verkaufstrick" von Roddenberry gewesen sein sollte, das Konzept in seinem Pitch als "Wagon Train to the stars" zu umschreiben, sind die Ähnlichkeiten schon auffällig; ob intendiert oder nicht. Und auch in dem von dir verlinkten Interview spricht Roddenberry mit dem klassischen Faustkampf in Where No Man Has Gone Before ja eine Ähnlichkeit zum Western an.

      Also: Star Trek mag nicht als "Weltraum-Western" konzipiert sein. Aber Ähnlichkeiten mit Wagon Train im Besonderen und einigen Western-Clichés im Allgemeinen sind nicht von der Hand zu weisen.
      Die einzige konzeptionelle Ähnlichkeit, die ich da sehe, ist das Pionierthema als solches und die einzigen Western-Clichés, die ich in "Star Trek" erkennen kann - von der einen tatsächlichen Western-Episode und der mit den Indianern jetzt mal abgesehen - erschöpfen sich auch bereits in besagten, gelegentlich vorkommenden Faustkämpfen. Das ist aber alles dermaßen minimal, dass man kaum davon sprechen kann, dass Star Trek allen Ernstes als Western im All angelegt worden wäre.

      Besonders unter Leuten, die von TOS wenig wissen und oft noch viel weniger davon verstanden haben, hält sich aber immer noch dieses Gerücht, dass ST im Grunde ja nie mehr als nur ein Space-Western, in dem es vorwiegend um Cowboy-Typen und Kämpfe ging gewesen wäre.

      Was Roddenberry wollte war "echte" Science-Fiction und vor allem wollte er weg von alten Gut-Böse-Clichés. Er wollte, nach allem, was ich von und über diesen Mann bisher gehört und gelesen habe, gerade weg von der Abziehbild-SF der 1950, in der die Aliens immer die Bösen waren, die nur Invasionen im Kopf haben.

      Andererseits lässt sich natürlich mit diesem Western-Gerücht viel besser rechtfertigen, was uns die Drehbuchautoren des "Star Trek" - Films von J.J. Abrams unter diesem Namen für einen grenzdebilen, clichébeladen-pathetischen Haufen Hühnerkacke vorgesetzt haben. Nur stinkt der in Wirklichkeit deswegen immer noch nicht weniger.

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        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
        Die einzige konzeptionelle Ähnlichkeit, die ich da sehe, ist das Pionierthema als solches und die einzigen Western-Clichés, die ich in "Star Trek" erkennen kann - von der einen tatsächlichen Western-Episode und der mit den Indianern jetzt mal abgesehen - erschöpfen sich auch bereits in besagten, gelegentlich vorkommenden Faustkämpfen. Das ist aber alles dermaßen minimal, dass man kaum davon sprechen kann, dass Star Trek allen Ernstes als Western im All angelegt worden wäre.
        Als Western nicht, aber eben als Wagon Train.

        In Wagon Train geht es um einen Wagenzug (einem mobilen, aber doch stationären – weil immer wieder gleichen – Handlungsort), der sich seinen Weg durch den größtenteils unerforschten, wilden Westen nach Kalifornien bahnt und uns dabei anthologieartige Abenteuer miterleben lässt. Es gibt einen festen Satz von Charakteren, aber das Konzept erlaubt es, dass immer wieder glaubwürdig ein neues Mitglied des Wagenzuges vorgestellt und zum Mittelpunkt einer Episode gemacht werden kann. Auch ein neuer Teil des Wagenzugs kann immer wieder eingeführt werden, ohne an Plausibilität zu verlieren. Auf ihrem Weg treffen sie auf Kolonien oder feindliche Fremde; die Geschichten können also sowohl intern als auch extern initiiert werden. Dadurch, dass sich der Wagenzug quasi im Nichts des unerforschten Westens befindet, müssen die Wagenführer oft ihr eigenes Recht machen.

        In Star Trek geht es um ein Raumschiff (einem mobilen, aber doch stationären – weil immer wieder gleichen – Handlungsort), das sich seinen Weg durch den größtenteils unerforschten Weltraum bahnt und uns dabei anthologieartige Abenteuer miterleben lässt. Es gibt einen festen Satz von Charakteren, aber das Konzept erlaubt es, dass immer wieder glaubwürdig ein neues Mitglied der Besatzung vorgestellt und zum Mittelpunkt einer Episode gemacht werden kann. Auch ein neuer Teil des Raumschiffes kann immer wieder eingeführt werden, ohne an Plausibilität zu verlieren. Auf ihrem Weg treffen sie auf Kolonien oder feindliche Fremde; die Geschichten können also sowohl intern als auch extern initiiert werden. Dadurch, dass sich das Raumschiff quasi im Nichts des unerforschten Weltraums befindet, muss der Captain oft sein eigenes Recht machen.

        Das meine ich mit konzeptionellen Ähnlichkeiten.

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          Zitat von Xon Beitrag anzeigen
          Das meine ich mit konzeptionellen Ähnlichkeiten.
          Mir war schon klar, was du meinst. Fast das Selbe, was ich meine, wenn ich vom Pionierthema spreche.

          Darüber hinaus ist "Wagon Train" aber eine Western - Serie, die entsprechend typischen Westernmotiven und - mustern unterworfen ist. "Star Trek" folgt als Science-Fiction-Serie aber ganz anderen Wegen.

          Die konzeptionellen Ähnlichkeiten, die du ansprichst sind auf den ersten Blick durchaus vorhanden. Guckt man etwas genauer hin, stellt man aber fest, dass sich unter dieser Oberfläche etwas ganz Anderes verbirgt, das mit "Wagon Train" rein gar nichts zu tun hat. Genau das war Roddenberrys Trick, die Studiobosse zu ködern.

          Beim zweiten Hinsehen stellt man nämlich fest, dass bereits die Crew völlig anders zusammengesetzt ist, als in besagter Western-Serie und die Charaktere alles andere als typische Westernfiguren sind.

          In Kirks internationaler Mannschaft, werden damalige Klischees, wie "die schwarze Frau als Hausmädchen" und der "Asiate als Koch oder lustiger Pausenclown" etc. strengstens gemieden. Mit Spock haben wir dann auch noch eine völlig fremde Spezies an Bord, die als Hochkultiviert und Intellektuell dargestellt wird. Ich wüsste nicht, dass es in Wagon Train einen vergleichbaren Indianer-Charakter gegeben hätte.

          Aber auch darüber hinaus unterscheiden sich die eigentlichen Konzepte grundlegend. Mit den Indianern mussten die amerikanischen Pioniere immer wieder Interessenkonflikte über Landbesitz u.ä. austragen. Gerade in Wagon Train waren die Indianer oft die Bösen, die die Pioniere überfallen. Die Enterprise will aber keine Planeten einnehmen und die Mannschaft möchte sich auch nirgends häuslich niederlassen. Statt dessen gibt es einen Forschungsauftrag und Friedensmissionen. Außerirdische Völker werden in den seltensten Fällen einfach nur als Feinde dargestellt. Selbst bei den Klingonen und Romulanern wird immer auch das Handeln der Föderation ebenso kritisch betrachtet. Man denke an Folgen wie "Errand Of Mercy" oder "Day Of The Dove" oder das brilliante "Balance Of Terror", wo es gar nicht allein um einen Feind geht, sondern vielmehr um Vorurteile.

          Überhaupt sind die meisten Folgen von Star Trek als politischer und gesellschaftskritischer Kommentar lesbar, was auf Wagon Train kaum im selben Maße zutreffen dürfte. Zudem geht es in Star Trek um Ideen - sowohl auf technischer, als auch auf sozialer Seite. Es handelt sich um eine Utopie.

          Zu guter Letzt sind Kirk, Spock und McCoy die eigentlichen Hauptfiguren in Star Trek, um die es in jeder Folge geht, während Wagon Train meistens die Geschichte eines immer wechselnden Mitglieds der Pioniertruppe erzählt. In dieser Hinsicht hat Wagon Train mehr Ähnlichkeiten mit Lost, als mit Star Trek.

          Die Ähnlichkeiten zwischen Star Trek und Wagon Train sind rein oberflächlicher Natur und bis auf diese Minimalparallelen sind beide Serien grundverschieden.

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            Mein Punkt ist ja auch nicht, dass Star Trek konzeptionell gesehen eine 1:1-Kopie von Wagon Train ist. Ich will nur sagen, dass es da eindeutig Ähnlichkeiten im Konzept gibt. Mir geht's dabei auch weniger um die dargestellten Themen – da gibt es natürlich kaum Überschneidungen, die über einen Zufall hinausgehen – als vielmehr um die erzählerischen Möglichkeiten, die durch die Prämisse zur Verfügung stehen. Du scheinst in deinem Vergleich in erster Linie das Was zu betrachten; ich hingegen sehe die Ähnlichkeiten eher im Wie.

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              Zitat von Xon Beitrag anzeigen
              Mein Punkt ist ja auch nicht, dass Star Trek konzeptionell gesehen eine 1:1-Kopie von Wagon Train ist.
              Dann is' ja gut.

              Zitat von Xon Beitrag anzeigen
              Ich will nur sagen, dass es da eindeutig Ähnlichkeiten im Konzept gibt.
              So rein pragmatisch betrachtet - sicher, aber das habe ich ja auch nicht bestritten.

              Zitat von Xon Beitrag anzeigen
              Du scheinst in deinem Vergleich in erster Linie das Was zu betrachten; ich hingegen sehe die Ähnlichkeiten eher im Wie.
              Das stimmt - vor allem "in erster Linie", denn das Was finde ich einfach entscheidender.

              Wenn also Jemand erzählt, Star Trek wäre von vorn herein als eine Art Western im All angelegt gewesen und sich dabei nur auf diesen Grundriss des Pionierthemas bezieht, dann soll's mir recht sein. Wenn man diese Parallele ziehen will, kann man das durchaus plausibel machen.

              Aber zu behaupten, hier hätte Roddenberrys Intention gelegen, ist schlichtweg falsch, denn der hat besagte Parallelen einzig zu dem Zweck eingebaut, den Studiobossen weiß zu machen, mit dieser Serie an etwas aktuell Populäres anknüpfen zu können, wenn sie in die Show investieren, damit er seine künstlerische Vision einer richtigen Science-Fiction-Serie verwirklichen konnte - nicht anders herum.

              Dazu kommt, dass dieses Gerücht, wie gesagt, oft auch noch daran gekoppelt wird, zu behaupten, dass es in Star Trek schon immer mehr um Schlägereien und Geballer gegangen wäre, als um sozialkritische Statements. Auch das stimmt in keiner Weise mit den Aussagen Roddenberrys überein.

              Und den Meisten, die besagte Gerüchte verbreiten, geht es dabei schon mehr um das "Was" als um das "Wie". Da muss man nur mal gucken, wie bei Diskussionen über den Abrams-Streifen mit genau diesen "Argumenten" der neue Star Trek - Film so hingestellt wird, als würde er genau den Ton der alten Serie treffen und als würde er genau ihren Geist adäquat transportieren. Einer wollte sogar behaupten, Gene Roddenberry hätte den neuen Film geliebt, wenn er ihn noch erlebt hätte. Am Arsch! Ich wette, seine Asche routiert in seiner Urne!

              Die Parallelen, die du hier zu Wagon Train siehst, mögen oberflächlich betrachtet ihre Richtigkeit haben, aber abgesehen davon verbindet Star Trek nichts mit einer Western-Serie, geschweige denn, dass das jemals ernsthaft beabsichtigt gewesen wäre.

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