Die erste Direktive oder warum die Föderation eine verbrecherische Organisation ist - SciFi-Forum

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Die erste Direktive oder warum die Föderation eine verbrecherische Organisation ist

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  • DeLouise
    antwortet
    Was ist die oberste Direktive (oder auch Sternenflotten-Direktive Nr. 1):

    - sie ist die oberste und wichtigste Anordnung, die es gibt,
    - was der obersten Direktive zuwider läuft darf faktisch eigentlich nicht geschehen,
    - sie ist sehr allgemein formuliert, was einen gewissen Ermessungsspielraum ermöglicht.

    Was beinhaltet die oberste Direktive? Hier mal der Wortlaut:
    Nothing within these Articles Of Federation shall authorize the United Federation of Planets to intervene in matters which are essentially the domestic jurisdiction of any planetary social system, or shall require the members to submit such matters to settlement under these Articles Of Federation. But this principle shall not prejudice the application of enforcement measures under Chapter VII.
    Also nehmen wir diesen Text mal auseinander...

    "Nothing within these Articles Of Federation shall authorize the United Federation of Planets to intervene in matters which are essentially the domestic jurisdiction of any planetary social system" - hier geht es darum, dass Nichts in der Charta der UFP die Sternenflotte zu einer Intervention ermächtigt, sofern es sich um innere Angelegenheiten des entsprechenden Sozialsystems handelt.

    "But this principle shall not prejudice the application of enforcement measures under Chapter VII." - Allerdings wird das hier insofern eingeschränkt, dass der Ermessensspielraum laut Kapitel 7 (der Föderationscharta) nicht beeinflusst wird.

    Also faktisch sieht es so aus, dass diese Direktive zum Schutz fremder Kulturen vor Einmischung durch die Föderation zu schützen. Weder Kultur, Religion noch Rechtsprechung oder Sitten und Gebräuche unterliegen dem Urteil der Föderatioon. Jede Gesellschaft hat demnach das Recht, sich frei zu entfalten, ohne eine Einmischung zu befürchten. Wenn also Massenhinrichtungen eine gesellschaftlich geduldete Tatsache des entsprechenden Volkes sind, dann darf die Föderation sich nicht einmischen. Jedoch liegt dies im Ermessen des oder derjenigen, die vor Ort sind.

    Letztlich sagt das aus, dass nicht die Föderation hier den schwarzen Peter hat, sondern Captain K. Janeway.
    "or shall require the members to submit such matters to settlement under these Articles Of Federation" - Weiterführend ist also erwähnt, dass die Mitglieder nicht berechtigt sind solche inneren Angelegenheiten den Artikeln der Föderation unterzuordnen.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    DeLouise schrieb nach 2 Minuten und 19 Sekunden:

    Zitat von Makara Dax Beitrag anzeigen
    Man darf die Oberste Direktive nicht als Gesetz, sonder als Philosophie an sehen(wie Picard). Es geht einfach darum Vor-Warp Zivilisationen die möglichkeit zu geben sich selbst zu entwikeln und eine eigene Kultur zu enwikeln. Und wenn die Föderation bei einem Planeten sagen würde: "Hey, ihr hab hier eine Diktatur, das ist nich in ordnung, wir ändern das", wäre das eine art Freiheitsberaubung für das Volk, eine Art Zwang. Und das ist genau das gegenteil von dem was die Föderation bewirken soll. Es geht ja nicht, Planeten mit diktatur in eine Demokratie der Föderation zu zwingen. Das wäre auch eine art diktatur. Aber man muss es nicht SO gradlinig sehen. Wenn zum beispiel die Föderation "aus versehen" durch was auch immer sich in die Politik fremder Welter, die Prä-warp sind einmischt, muss sie natürlich den schaden wieder gut machen. Das wäre sonst unverantwortlich.
    Nun möge man mir bitte die Frage beantworten, wo im Direktiven-Text Pre-Warp-Zivilisationen erwähnt sind? Es gibt keine Einschränkung, die dieser Art wäre...
    Zuletzt geändert von DeLouise; 17.07.2012, 15:12. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Makara Dax
    antwortet
    Man darf die Oberste Direktive nicht als Gesetz, sonder als Philosophie an sehen(wie Picard). Es geht einfach darum Vor-Warp Zivilisationen die möglichkeit zu geben sich selbst zu entwikeln und eine eigene Kultur zu enwikeln. Und wenn die Föderation bei einem Planeten sagen würde: "Hey, ihr hab hier eine Diktatur, das ist nich in ordnung, wir ändern das", wäre das eine art Freiheitsberaubung für das Volk, eine Art Zwang. Und das ist genau das gegenteil von dem was die Föderation bewirken soll. Es geht ja nicht, Planeten mit diktatur in eine Demokratie der Föderation zu zwingen. Das wäre auch eine art diktatur. Aber man muss es nicht SO gradlinig sehen. Wenn zum beispiel die Föderation "aus versehen" durch was auch immer sich in die Politik fremder Welter, die Prä-warp sind einmischt, muss sie natürlich den schaden wieder gut machen. Das wäre sonst unverantwortlich.

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  • Halman
    antwortet
    @McWire
    Eine ausgezeichnete Analyse.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Dabei wird keine Rücksicht auf diejenigen Völker genommen, bei denen die gesellschaftliche Entwicklung schneller als die technologisch ist und wo man daher bedenkenlos Warpantrieb und Co weitergeben könnte ohne negative Auswirkungen zu haben.
    Das Problem dabei ist: Wie beurteilt man dies? Lässt sich denn überhaupt vorhersehen, wie ein Volk auf fremde Einflüsse reagiert? In der Sternflotte sind doch keine asimov'schen Psychohistoriker wie Hari Seldon.
    So eine Einschätzung könnte sich doch als unzutreffend erweisen und wider erwarten wird das Volk doch von den technischen Möglichkeiten "verdorben".

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  • McWire
    antwortet
    Die Hauptauslegung der OD liegt wohl eher darin, dass man nicht raumfahrende Völker einfach davor schützen will versehentlich mit raumfahrenden Völkern in Kontakt zu kommen. Alles andere ist reine Nebenwirkung.

    Derjenige, der die OD formuliert hat, sieht also ein Problem darin den technischen Fortschritt Dritter zu manipulieren oder gar zu beschleunigen.

    Im Endeffekt resultiert diese Haltung der Autoren daher, dass Star Trek ein Kind des kalten Krieges ist und sich die Menschen ernstlich mit der Frage konfrontiert sahen, ob der technologische Fortschritt einfach zu schnell geworden ist gegenüber dem gesellschaftlichen Fortschritt.

    Die Menschen hatten Atombombe und gleichzeitig ihre kriegerische Einstellung diese im Fall der Fälle auch rücksichtslos einzusetzen.

    Die OD reflektiert diesen Umstand... so nach dem Motto: "Ihr seit noch zu kindisch für Phaserbänke und Photonentorpedos". Dabei wird keine Rücksicht auf diejenigen Völker genommen, bei denen die gesellschaftliche Entwicklung schneller als die technologisch ist und wo man daher bedenkenlos Warpantrieb und Co weitergeben könnte ohne negative Auswirkungen zu haben.

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  • Marschall Q
    antwortet
    Ach so! An die kann ich mich wirklich nicht errinnern!
    Ich solte die Filme und Folgen wohl vorher mal wieder irgendwo sehen, bevor ich antworte....

    Aber jeder Kontakt mit einem Volk ist eine Einmischung; die Einhaltung der OD ist in vielen Fällen fast unmöglich, vorallem wenn die Existenz des Volkes auf dem Spiel steht.
    Aber solche Kathastrophen sind doch meist der eigentliche Grund, weshalb die Sternenflotte Kontakt zu einem Volk aufnehmen sollte, wenn dieses noch nie Kontakt zu "Aliens" hatte. Denn ein Nichtkontakt und eine Verheimlichung der Existenz ist einfacher als eie Offenlegung der Existenz: Man macht einfach nichts!

    Wenn ein Konntakt bereits besteht, durch Sternenflotte oder anderen Mächten, dann wird die OD doch obsolet und hatt keinen Sinn mehr, denn der Schaden ist dann bereits angerichtet. Und man kann es danach eigentlich nur noch besser machen, indem man dem Volk hilft.

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  • Tibo
    antwortet
    Es geht um die die am Anfang auf der Enterprise sind und die Blumen futtern. Nicht um die Baku!

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  • Marschall Q
    antwortet
    Vor allem weil dieses Volk, die Ba'ku sehr alt ist und eine Splittergruppe von ihnen, die Son'a sehrwohl zu Weltraumreisen fähig sind.
    Auch sind sie sehr intelligent und können den Kontakt mit der Föderation leicht verarbeiten und überstehen die Veränderungen die dies mitsichbringt problemlos.
    Die OD ist also nicht in allen Fällen nötig.

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Die Oberste Direktive ist durchaus sinnvoll, wenn sie auf Völker angewendet wird, die sich beispielsweise noch im vorindustriellen Zeitalter befinden, wie z. B. die Mintakaner.
    Schwierig wird es meiner Meinung nach bei Völkern wie denen aus "Der Aufstand", die offenbar Grenzfälle sind. Da scheint die OD weniger eindeutig, sondern eher Auslegungssache zu sein.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
    Das stimmt natürlich, aber die OD bezieht sich auf Kulturen, die im Entwicklungsstand noch Rückständig im Vergleich mit den Föderationswelten sind. Die Großmächte des Alpha- und Betaquadranten fallen da sicher nicht drunter.
    Aber die Welt deren Vertreter (in "Dre Aufstand") Chrysanthemen essen schon. Und auch mit denen schließen sie auch ein Abkommen.
    Wann immer die Föd. einen unbewohnten Klasse M- Planeten kolonisiert nimmt sie rückstnändigen Völkern die Chance den Planeten zu kolonisieren. Das hemmt diese wiederum in ihrer Entwicklung!
    Wenn man es ganz streng nimmt müssten die Romulaner nur ne rückständige Macht bitten die Föderation anzugreifen, jede Verteidigung würde ja deren Entwicklung beeinflussen. Das alles zeigt wie unsinnig die OD ist.

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Aber stren genommen ist jedes Abkommen mit einer fremden Spezies eine Einmischung in ihre natürliche Entwicklung!
    Das stimmt natürlich, aber die OD bezieht sich auf Kulturen, die im Entwicklungsstand noch Rückständig im Vergleich mit den Föderationswelten sind. Die Großmächte des Alpha- und Betaquadranten fallen da sicher nicht drunter.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
    Wie ich oben schon geschrieben habe, hat dies alles mit der OD überhaupt nichts zu tun, sondern mit eigenständigen Abkommen! Es wird in dieser Situation ja auch nirgendwo von der OD gesprochen!
    Aber stren genommen ist jedes Abkommen mit einer fremden Spezies eine Einmischung in ihre natürliche Entwicklung!

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  • ChrisArcher
    antwortet
    Wie ich oben schon geschrieben habe, hat dies alles mit der OD überhaupt nichts zu tun, sondern mit eigenständigen Abkommen! Es wird in dieser Situation ja auch nirgendwo von der OD gesprochen!

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  • Xon
    antwortet
    Zitat von Alexander Maclean Beitrag anzeigen
    Es ist ein bruch der OD nach Föderationsmaßstäben weil die Romulaner aktiv in den klingonischen machtkampf eingreifen. Ohne den Nachschub hatte die Durasfamilie keine Chance gegen Gowron.
    Ja, aber wäre nach dieser Definition nicht jegliche Zusammenarbeit mit einer interstellaren Zivilisation ein "Eingreifen" in deren "natürliche Entwicklung"? Denn schließlich nimmt ausnahmslos jede Interaktion mit den Klingonen Einfluss auf deren Entwicklung.

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  • Alexander Maclean
    antwortet
    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Diese Anwendungsart der Obersten Direktive habe ich persönlich nie verstanden. Zur "natürlichen Entwicklung" einer interstellaren Zivilisation (wie beispielsweise den Klingonen oder den Bajoranern) gehört doch die Interaktion und Einflussnahme durch andere Völker und Gruppierungen ganz klar dazu. Wie kann das also als Bruch der Direktive ausgelegt werden?
    Es ist ein bruch der OD nach Föderationsmaßstäben weil die Romulaner aktiv in den klingonischen machtkampf eingreifen. Ohne den Nachschub hatte die Durasfamilie keine Chance gegen Gowron.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Diese Anwendungsart der Obersten Direktive habe ich persönlich nie verstanden. Zur "natürlichen Entwicklung" einer interstellaren Zivilisation (wie beispielsweise den Klingonen oder den Bajoranern) gehört doch die Interaktion und Einflussnahme durch andere Völker und Gruppierungen ganz klar dazu. Wie kann das also als Bruch der Direktive ausgelegt werden?
    Hast Recht! Das ergibt keinen Sinn. Trotzdem machen die das so!

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