Ist die Hauptdirektive für die Tonne? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ist die Hauptdirektive für die Tonne?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • RichBoss
    antwortet
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Was genau wird denn bei den Baku angegriffen?

    Das ist doch überhaupt nicht zu vergleichen.
    New York gehört zu einem Staat, und zum mächtigsten dazu.

    Die Baku sind auf Niemandsland "gestrandet" und bilden ein Dorf (vielmehr eine Siedlung) ohne innere Struktur.
    Das einzige "Gesetz" scheint zu sein "keine Technik im Alltag". Das ist deren "oberste Direktive". Und die einzige Strafe die es bei einem Verstoß gibt ist, diejenigen auszustoßen und sie nicht mehr wie Menschen zu behandeln.
    Graumsamkeit kam also auch schon von den Baku.
    Sprich, hier hat KEINER eine weiße Weste. An allen klebt das Blut vom Kampf um die eigene persönliche Freiheit.
    Jeder "kämpft" hier auf seine Art und jeder ist auf seine individuelle Weise gleichermaßen brutal.

    OK. Aber um seine persönliche Freiheit würde jeder kämpfen, da kann man niemandem einen Vorwurf machen...

    Einen Kommentar schreiben:


  • arthur
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das gibt der Föderation aber noch lange nicht das Recht einen Angriffskrieg mit den Baku zu beginnen.
    Was genau wird denn bei den Baku angegriffen?

    Das ist genauso hirnlos wie wenn Deutschland nun die Stadt New York in Anspruch nehmen wollte und dafür die Bewohner aus ihren Häusern vertreibt.
    Das ist defakto ein kriegerischer Akt, der sich mit Landfriedensbruch begründet.
    Das ist doch überhaupt nicht zu vergleichen.
    New York gehört zu einem Staat, und zum mächtigsten dazu.

    Die Baku sind auf Niemandsland "gestrandet" und bilden ein Dorf (vielmehr eine Siedlung) ohne innere Struktur.
    Das einzige "Gesetz" scheint zu sein "keine Technik im Alltag". Das ist deren "oberste Direktive". Und die einzige Strafe die es bei einem Verstoß gibt ist, diejenigen auszustoßen und sie nicht mehr wie Menschen zu behandeln.
    Graumsamkeit kam also auch schon von den Baku.
    Sprich, hier hat KEINER eine weiße Weste. An allen klebt das Blut vom Kampf um die eigene persönliche Freiheit.
    Jeder "kämpft" hier auf seine Art und jeder ist auf seine individuelle Weise gleichermaßen brutal.

    Einen Kommentar schreiben:


  • McWire
    antwortet
    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Wenn nur der Hauch einer Chance bestünde, daß sie ihr neues "Paradis" mit anderen teilen würden, kämen die Sona (ihr eigenes Volk) kaum auf die Idee sie "heimlich umsiedeln" zu wollen.
    Das gibt der Föderation aber noch lange nicht das Recht einen Angriffskrieg mit den Baku zu beginnen. Die Baku sind kein Föderationsmitglied und daher nicht an dessen Gesetze gebunden. Darum können sie auch nicht durch diese enteignet werden.

    Das ist genauso hirnlos wie wenn Deutschland nun die Stadt New York in Anspruch nehmen wollte und dafür die Bewohner aus ihren Häusern vertreibt.
    Das ist defakto ein kriegerischer Akt, der sich mit Landfriedensbruch begründet.

    Natürlich hätten die Baku den Konflikt verloren, da sie der Föderation weder quantitativ noch technologisch ebenbürtig sind. Der Witz ist aber, dass die Föderation einen solchen Krieg im Grunde abgelehnt hat und die heimliche Umsiedlung eine Idee von Dogherty und einigen Unterstützern war. Die Sona hätten ihre ehemalige Heimatwelt einfach gewaltsam annektiert. Das Problem war nur, dass der Planet im Raum der Föderation lag und die Bewohner durch die oberste Direktive geschützt waren, weil die Verwandtschaft zu den Sona nicht bekannt war.

    Das die Sona

    Einen Kommentar schreiben:


  • arthur
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Ich sagte ja nicht ein Leben gegen ein anderes sondern ein Leben gegen mehr als ein Leben.
    Die Folter sollte nur ein Beispiel sein, wo man in der Realität vor einem ähnlichen Dilemma steht. Eine Person gegen das Allgemeinwohl.
    Dann vergleichst du immer noch Äpfel mit Birnen.
    Die einzigen "Terroristen" die ich sehe sind die Sona und die werden alles andere als gefoltert.

    Desweitern kann ich das Argument für DIESE "Kultur" nicht wirklich nachvollziehen.

    Woraus besteht denn die Kultur der Baku:
    Diese läuft vorwiegend auf mentaler Ebene ab.
    Es geht z.B. um eine 30 Jahre dauernde "Ausbildung" im Teppiche-knüpfen oder darum "die Technik nicht im Alltag zu zeigen/einzusetzen", schlicht darum "jeden Handgriff im Alltag bewußt wahrzunehmen", jeden Augenblick zu genießen.
    Sowas kennt man auch von Individuen die noch keine 300 Jahre alt sind.
    Individuen die sterblich sind, können das m.E. sogar besser, denn die wissen daß sie irgendwann sterben werden:
    "Die Götter beneiden uns. Sie beneiden uns, weil wir sterblich sind." (Achilles - Troja)
    Das ist etwas, was man den Baku in ihrem "Tempel" noch nicht beigebracht hat.

    In "Der Aufstand" geht es meines Erachtens um die Frage:
    brauchen wir Unsterblichkeit um das alles zu können was die Baku uns "vorleben"?
    Nein, das brauchen wird nicht - sonst würde uns die gezeigte "Kultur" nicht so einleuchtend logisch erscheinen.


    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Hätte Deutschland eine Stadt auf einem kleinen eigenen Staatsgebiet innerhalb der USA und würde dieses Staatsgebiet aufgrund eines Friedensvertrages an die USA abgeben, könnten sich die Einwohner dort auch nicht auf irgendwelche kulturelle Nichteinmischungsdirektiven berufen, sondern müssten ihnen Wohnort räumen oder alternativ Staatsbürger der USA werden.
    Verglichen mit der Situation der Baku, gehören diese (und so wird das im späteren Verkauf dieser Diskussion deutlich) NICHT zur Föderation und (scheinbar) nicht zu den Sona.

    Es sind erst mal drei Parteien die Anspruch auf die gleiche Sache erheben, wobei die Baku als erste auf dem Planeten waren - lange bevor es die Föderation gab.
    Allerdings ist das mit dem "Anspruch" nicht damit erledigt "wer zuerst da war", weil JEDES Individuum das Recht auf Leben hat.

    Kulturelle Fragen sind da m.E. erst mal nachrangig, somal eine "Kultur" die größtenteils auf mentaler Ebene (mentale Disziplin) abläuft, im Prinzip nicht zerstört werden kann. Diese kann überall praktiziert werden.
    Es wird lediglich die natürliche Lebensdauer wieder hergestellt, auf welche jedes Individuum ein von Geburt gegebenes Anrecht hat.

    Die Frage ob man auch auf eine "modifizierte Evolution" Anspruch hat ist wohl eben so schwer zu beantworten wie die Frage, ob man das Leben mit Gentechnik verlängern darf. Wenn man bei solchen Fragen moralisch konsequent sein will, muß man sich diese auch hier stellen, denn "ihre Unsterblichkeit war nie beabsichtigt" und "sie sind keine Einheimischen des Planeten" (Dougherty).
    Im Prinzip sind es Menschen die sich zu "Halbgöttern" hochstilisiert haben und nichts von ihrer unnatürlichen Macht abgeben wollen.

    Wenn nur der Hauch einer Chance bestünde, daß sie ihr neues "Paradis" mit anderen teilen würden, kämen die Sona (ihr eigenes Volk) kaum auf die Idee sie "heimlich umsiedeln" zu wollen.
    Die Baku wollen doch nur deshalb keine Technik im Alltag benutzen, weil sie Angst vor Entdeckung haben, und Angst davor daß diejenigen auch noch was anderes entdecken.
    Ich sehe keinen anderen bzw. "kulturellen" Grund, warum man bei "mentalen Disziplinen" nebenher nicht auch Technik verwenden dürfte. Somal die Technik nicht nur Arbeiten verrichtet "die auch der Mensch erledigen kann" sondern vorallem solche die der Mensch eben NICHT ausreichend gut erledigen würde" - ganz egal wie lange die Ausbildung dauern würde.
    Außerdem hat man bei der Aussicht auf Unsterblichkeit genügend Zeit ALLE mentalen Disziplinen zu meistern, auch bei verwendeter Technik im Alltag.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Halman
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Darum kann ich auch das Argument von Kennerderepisoden verstehen.
    Okay, danke für die Berichtigung, McWire.
    Kennerderepisoden hat in diesem Punkt recht und ich habe mich geirrt.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Ansonsten, Halman, gebe ich deinem Beitrag vollkommen Recht.
    Das tut gut

    Zitat von TheDoc Beitrag anzeigen
    Fakt ist laut Kollege Dougherty dass die UFP den Planeten "hat". I wie,
    Was ich ncihtv erstehe wieso sind die bakud ann keinen föderationsbürger?
    Das ein Planet im Föderationsraum liegt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch das dort ansässige Volk Mitglied der Föderation ist.
    Die Ba'ku besiedelten ihren Planten lange bevor er zum Föderationsraum gehörte. Es gibt ja auch andere Völker innerhalb der Föderation, die kein Mitglied sind, weil sie schlicht nicht hochentwickelt genug sind, also den Warpantrieb noch nicht haben.
    Die UFP gewährt jedem Volk vollständige Eingenständigkeit, auch innerhalb ihrer Grenzen. Innerhalb des Föderationsraumes zu liegen ist sogar gut für diese Völker, sie genießen dadurch den Schutz der Föderation.
    so mussten die Son'a "falsch spielen" um überhaupt an die Ba'ru ranzukommen. Außerhalb des Föderationsraumes hätte es für sie düster ausgesehen.

    Zitat von TheDoc Beitrag anzeigen
    Aber auch Kirk hat sich in Konflikte zwischen Brudervölkern eingemischt. Eminiar vII, die Geschcichte mit der Horizon Pattern of Force, Lanndru und die Ewigkeit , die geschichte mit den 2 Indianerstämmen....
    Das ist richtig. Hieran sieht man auch den Unterschied zwischen Kirk und Picard. Diese Strenge kam erst mit TNG in Star Trek. In-universe kann man es so auslegen, dass die Richtlinien der Föderation aufgrund schlechter Erfahrung im 24., Jahrhundert strenger ausgelegt wurden.
    Hierbei sollte man bedenken, dass es im 24. Jahrhundert viel mehr Raumschiffe gibts, mit schnelleren Antrieben. Es werden also viel mehr Systeme besucht. Die UFP will einfach ein einheitliches Vorgehen in der Vielzahl der Fälle mit der OD sicherstellen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • TheDoc
    antwortet
    Fakt ist laut Kollege Dougherty dass die UFP den Planeten "hat". I wie,
    Was ich ncihtv erstehe wieso sind die bakud ann keinen föderationsbürger?Aber auch Kirk hat sich in Konflikte zwischen Brudervölkern eingemischt. Eminiar vII, die Geschcichte mit der Horizon Pattern of Force, Lanndru und die Ewigkeit , die geschichte mit den 2 Indianerstämmen....

    Einen Kommentar schreiben:


  • McWire
    antwortet
    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Die OD greift bei den Son'a nicht, da diese AFAIK nur Präwarpkulturen schützt.
    Nein, so formuliert stimmt es nicht. Die OD verbietet auch die Einmischung in interne Angelegenheiten raumfahrender Völker. Daher wollte Picard beispielsweise am Anfang auch nicht den Zeremonienmeister für den Nachfolgeritus des Klingonischen Kanzlers übernehmen* und darum hat Captain Janeway Paris bestraft, als dieser die Moneaner vom Wasserplaneten vertreiben wollte.

    * Das Problem mit den Klingonen hat sich dann auch darin geäußert, dass er beim Ausbruch des Klingonischen Bürgerkrieges sich weigerte für Gowron Stellung zu beziehen und Worf nach dem Austritt aus der Sternenflotte seinem Schicksal überlassen hat. Die OD band ihm schlicht die Hände, da eine Beteiligung der Romulaner von außen nicht bewiesen war. Daher der doch umständliche Weg mit der Blockade.

    Wichtig ist hier neben der OD aber vor allem die vertragliche Situation, da völkerrechtliche Verträge die OD in gewissem Maße bilateral außer Kraft setzen können.

    Selbst wenn die Föderation früher von der Verwandtschaft der Baku und der Sona erfahren hätte, wäre sie an die geschlossenen Verträge gebunden gewesen. Sie wäre damit Teil eines volksinternen Konfliktes geworden und hätte sich zwar daraus zurückziehen können, aber in dem Fall nicht mehr das Recht gehabt den Baku zu helfen.

    Darum kann ich auch das Argument von Kennerderepisoden verstehen.

    Ansonsten, Halman, gebe ich deinem Beitrag vollkommen Recht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • TheDoc
    antwortet
    heimliche Beobachtung, aus welchem Grund auch immer ,nennt man Spionage!!!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Halman
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Wobei ich persönlich diese Maßnahme im Sinne der Forschung verstehen kann und sie durchaus für wichtig erachte. Kulturelle Missverständnisse waren schon sehr oft Ursachen für Konflikte oder gar Kriege.
    Ja, damit hast Du recht.

    Am vergeichbarsten ist wohl die Situation von irdischen Forschern der Gegenwart, die irdische Naturvölker besuchen, um ihre Kultur zu erforschen, dabei großen Respekt vor ihrer Kultur zeigen (so erscheint es mir jedenfalls in den entsprechenden TV-Dokus) und keineswegs die Intention verfolgen, sie in irgendeiner Weise zu verändern.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Solange die Beobachtungen dezent erfolgen und eine Einmischung vermeiden, finde ich sie akzeptabel und tolerabel.
    Aus Sicht der Föderation sicherlich. Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn durch Beobachtungen vor Ort ist vom unermesslichem Wert.
    Aber wer lässt sich denn gerne heimlich beobachten? Gibt es in der Föderation da irgendwelche Anstandsregeln - bzw. Privatsphäre?

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Ich glaube eher, man hat in den ersten 200 Jahren der Föderation einfach zu viele schlechte Erfahrungen gesammelt und ist dadurch konservativer geworden.
    Der lachse Umgang mit der OD im 23. Jahrhundert mag dazu geführt haben.

    Ich stelle mir vor, dass im ST-Universum die Offiziere genau die Diskussion führten, die wir hier gerade führen und zuhauf Argumente gegen die OD genannt wurden. Doch dann zeigte die Praxis wie verherrend so vermeintlich kleine Eingriffe in fremde Kulturen sein können.
    Ein deterministisches Prophezeien ist nur möglich, wenn man alle Fakten kennt und die Dynamik fremder Kulturen ist viel zu komplex. Wie will man da Psychohistorik betreiben. Außerdem bezweifle ich, dass die UFP die Wissenschaft beherrscht.
    Psychohistorik ? Wikipedia

    Dennoch habe ich den Eindruck, dass Picard in der Umsetzung der OD etwas zu streng ist. (Meistens mag das richtig sein.)

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Er war in "Am Ende der Reise" vielleicht besorgt, hat sich hier aber strikt an seine Befehle gehalten und war bereit die Indianer notfalls mit Gewalt umzusiedeln. Als Wesley dann seinen eigenen "Aufstand" probt, bekommt er von Picard zu hören, dass er Befehle nicht zu hinterfragen hat. Bei den Ba'ku wird Picard jedoch plötzlich zum Widerständskämpfer.
    Ja - richtig. Aber Picard war der Gedanke einer Zwangsumsiedlung zuwider, jedenfalls war das meine Eindruck. Offenbar wollte er bei den Ba'ku moralisch alles richtig machen.
    Der Picard der Kinofilme scheint mir eigenständiger zu sein, als der der Serie. Dies mag eine Folge all seiner Erfahrung sein.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Als Erklärung kommen ansonsten noch in Frage: Brüste und dicke Lippen- die hatten die Indianerältesten im gegensatz zu Anji nämlich nicht.
    Picard ist ein sehr rational denkender Mensch. Anij mag eine Rolle gespielt haben, sie war ja eine sehr beeindruckende Frau. Aber wieso war für Datas Ethik-Programm glasklar, dass die UFP hier die böse Rolle hatte? Laut Geordie kannte Data nichts anderes als Richtig und Falsch.
    Vermittelt uns der Film also eine falsche moralische Botschaft?

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Im Fall eine Föderationskolonie sieht Picard also keinen Konflikt mit der obersten Direktive, weil es eine von der Föderation geschaffene oder geförderte Kultur ist und keine fremde, die sich eigenständig bis dahin entwickelt hat.
    Stimmt, das ist der entscheidende Unterschied. Die Indianer auf Dorvan V sind damit an die Verträge gebunden, weil sie Föderationsbürger sind.

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Allerdings könnten Kapitäne, welche die OD übertreten, im Nachhinein von ihrem Posten enthoben werden und ggf. sogar hinter Gittern landen.
    Das bestätigt auch MA
    Zitat aus Oberste Direktive ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki
    Jeder, der diese Direktive missachtet, muss mit schweren Bestrafungen rechnen.
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Es ist die Frage, ob Individualrechte genauso schwer wiegen wie das Gesamtwohl.

    Darf man für das Wohl der riesigen Föderationsgesellschaft eine kleinere Kultur auslöschen?
    Darf man die Menschenwürde eines Individuums ignorieren, um damit das Leben von mehr als einem Individuum zu verbessern?
    Darf man für die Sicherheit der USA Terroristen foltern?
    ...

    Darf man ein Menschenleben gegen ein anderes aufwiegen oder sind bestimmte Individualrechte unantastbar?
    In der TNG-Folge Ich bin Hugh entschied sich Picard schließlich auch für das Individualrecht von Hugh, obwohl er zuvor anderer Meinung war. Diese Folge ist m. E. sehr interessant, was diese Thematik betrifft.
    Ich bin Hugh ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Das kann schon sein; die rechtlichen Grundlagen der Föderationsbürgerschaft sind leider nicht immer klar (wie ist der Status von Siedlern und wie kein ein Planet wie Ba'ku ein Föderationsplanet sein, ohne dass dessen Bewohner es sind?). Auf der anderen Seite besteht für den Föderationsrat ja offensichtlich kein Unterschied zwischen den beiden Situationen. Wenn überhaupt war man den Indianern mehr verpflichtet, weil man sie als Föderationsbürger notfalls hätte beschützen müssen.
    Sicher war man den Indianern mehr verpflichtet - dies basiert aber auf Gegenseitigkeit. Die Ba'ku waren der Föderation hingegen in keinster Weise verpflichtet. Wäre die indianische Kolonie keine Föderationskolonie gewesen, so hätte die Föderation auch kein Recht gehabt, sie umzusiedeln.
    Ba'ku liegt einfach im Föderationsraum und daher müssen sich die So'na ja auch widerwillig mit der Föderation arrangieren. Dass sie im Grunde auch Anspruch auf dem Planeten hätten, da sie ebenfalls Ba'ku sind, verheimlichten die Son'a der Föderation - vermutlich aus gutem Grund, da sie die interstellare Rechtslage kennen.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Man will die Ba'ku nicht auslöschen, man will sie lediglich von Punkt A nach Punkt B befördern, wo sie ihre dämlichen Ludditenphilosophie weiter verfolgen können.
    Picard vertritt die These, dass eine Kultur durch Zwangsumsiedlung stets ausgelöscht wurde. Warum er diese Ansicht nicht bereits im Fall von den Indianern auf Dorvan V vermag ist nicht zu ergründen. Vielleicht überdachte Picard ja gewisse Ansichten.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Föderationsbürger sind an die Gesetze und Verträge gebunden, die die Föderation auch in ihrem Namen mit anderen Völkern schließt.
    Genau so ist es.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Die Indianer waren aber Menschen und wurden mit Hilfe oder unter Duldung der Föderation auf Dorvan V angesiedelt. Jetzt hat man den Planeten vertraglich an die cardassianische Union abgegeben und somit den eigenen Eigentumsanspruch aufgegeben. Damit hat sich die Föderation verpflichtet auch die Bevölkerung umzusiedeln oder der cardassianischen Verwaltung zu überlassen.
    Ich denke, hier kommt hinzu, dass ein enormer politischer Druck seitens der Cardassianer ausgeübt wurde. Die Indianer sind einfach zwischen zwei Supermächten geraten.
    Im Falle der Ba'ku handelte die UFP ähnlich. Die Interessen der Ba'ku wurden den "größeren" Interessen der Son'a und der UFP geopfert. Ein Opfer, für das Picard nicht bereit war.

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Es geht um Individualrechte vs. Kollektiv
    Ja, eine recht verzwickte Thematik, wie ich finde.

    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Was nichts anderes ist als eine Invasion mit anschließender Deportation. Wer das gut findet, sollte seinen ethischen Kompass vielleicht neu ausrichten.
    Wenn man das Wohl von 600 Ba'ku dem Wohl von vielen Milliarden UFP-Bürgern gegenüberstellt, kann man die Moral durchaus in Frage stellen. Ist das Wohl vieler nicht wichtiger als das Wohl weniger?
    Dürfte man ein Dorf von 600 Leuten zwangsumsiedeln und so ihre einmalige Kultur vernichten, um bspw. ein Mittel gegen Krebs zu finden?

    Okay, Picard argmentierte natürlich sehr grundsätzlich. Wenn man diese Grenze einmal überschreitet, wo will man dann die Grenze ziehen. Es geht hier natürlich auch um eine Grundsatzfrage.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Der ethische Kompass ist eher bei Picard durcheinandergeraten, denn er handelt mehr nach persönlichen Gründen (Hormonschwankungen durch die Strahlung, dicke Lippen, Brüste, attraktive weiße Menschen in einer idyllischen Landschaft) als nach ethischen Überlegungen.
    Dieser Eindruck entstand für mich im Film keineswegs. Dafür ist Captain Jean-Luc Picard viel zu rational.
    Und selbst wenn: Was motivierte die anderen seiner Crew, dem Aufstand zuzustimmen? Oder funktioniert Datas moralische Kompass etwa nicht richtig?

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Selbst das Grundgesetz stellt in Artikel 14 fest:

    (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
    (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.
    Das GG gilt aber nur für Deutschland. So gelten auch die Richtlinien der UFP nur für Bürger der Föderation, also für die Indianer auf Dorvan V, aber keinesfalls für die Ba'ku. Das "Eigentum" der Ba'ku verpflichtet sie rechtlich gegenüber niemanden.
    Natürlich könnte man moralisch hinterfragen, ob sie nicht bereit sein sollten, umzusiedeln, damit Milliarden nutzen davon haben können.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Eine Zwangsumsiedlung ohne nennenswerten Grund, ist nach wie vor unmoralisch und laut der obersten Direktive verboten, da es sich hier ja nicht um Bürger der Föderation handelt.
    Das erklärt auch Datas Reaktion. Und wenn es anders wäre, hätte man diese Aktion auch nicht geheim halten müssen.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Das war eine klare Annexion und damit ein kriegerischer Akt, es ist sogar ein Angriffskrieg. Hätten die Baku die technische Möglichkeiten gehabt, hätten sie aus gutem Grund einen Krieg mit der Föderation beginnen können.
    Richtig!

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Sollten die Ba'ku keine Föderationsbürger und der Planet kein Föderationsplanet sein, würde es mit der Obersten Direktive sogar vereinbar sein, gar nichts zu unternehmen, so dass die Son'a die Ba'ku ohne weiteres hätten auslöschen können (ist ja eine interne Angelegenheit). Eine Evakuierung der Ba'ku, um sie vom sicheren Tod zu bewahren, hätte dann paradoxerweise einen Bruch der obersten Direktive dargestellt. Ist der Planet aber ein Föderationsplanet, sind die Ba'ku nicht mehr als illegale Camper, die der Landbesitzer natürlich zum Gehen auffordern kann.
    Die Ba'ku besiedelten den Planeten bereits bevor dieser zum Föderationsraum gehörte. Die UFP ist moralisch eben weiter als gegenwärtige Regierungen, die sich anmaßen Land zu verkaufen und auszuplündern und damit den Lebensraum von Eingeborenen zu zerstören, die schon Jahrtausende vor Gründung dieser Staaten dort wohnten und natürlich jedes Recht haben ihren Lebensraum zu beanspruchen.
    Die Ba'ku siedeln bereits seit Jahrhunderte auf dem Planeten und sind mitnichten illegale Camper.

    Außerdem schütze Picard und seine Crew die Ba'ku vor einem unnatürlichen Eingriff durch Mächte aus dem Weltraum.
    Aber okay, tatsächlich lag eine ungewollte Einmischung in interne Angelegenheiten vor. Allerdings waren es ja Son'a, die ihre wahre Identität geheim gehalten haben und so die Föderation hineingezogen haben. Nun konnte sich die Föderation schlecht neutral verhalten.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Stattdessen hat man die Direktive durch den Angriff auf die Son'a (denen der Planet nicht mehr oder weniger gehört als den Ba'ku) ganz klar verletzt.
    Die OD greift bei den Son'a nicht, da diese AFAIK nur Präwarpkulturen schützt. Es waren die Son'a die im Föderationsraum ein Raumschiff der Sternflotte angriffen.
    Und die Föderation ist auch nicht befugt über den Anspruch der Son'a auf den Planeten zu entscheiden. Sie wurden von den Ba'ku verbannt. Diese Entscheidung war eine interne Angelegenheit, in die sich die UFP nicht einmischen darf.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei, die Son'a handeln so, als wäre der Planet Eigentum der Föderation, die Föderation handelt ebenfalls dementsprechend. Also kann es auch gut sein, dass der Föderation der Planet gehört, womit die Oberste Direktive nicht greifen würde.
    Die OD greift unabhängig davon, ob sich der Planet innerhalb oder außerhalb des Föderationsraumes befindet. Die Mintakaner befinden sich ebenfalls auf einen Planeten innerhalb des Föderationsraumes (ansonsten gäbe es dort keine Forschungstation der Föderation).
    Mintakaner ? Memory Alpha, das Star Trek Wiki
    Es geht bei der OD um den Schutz der Kultur, nicht um die Position des Planeten.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    So oder so kann die Oberste Direktive zu unmoralischen Handlungsempfehlungen führen und die Son'a + Milliarden anderer Lebewesen zum Tode zu verurteilen, weil einige dogmatischen Kleinbauern ihrem Hintern nicht bewegen wollen, ist unmoralisch.
    Man kann zu dem Schluss kommen, dass die Ba'ku egoistisch sind.

    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Die einzig moralisch und rechtlich richtige Vorgehensweise wäre es gewesen, offiziell Kontakt zu den Baku herzustellen und sie um eine Überlassung des Planeten zu bitten und ihnen einen anderen Wohnort anzubieten.
    Genau so ist es. Das wäre auch passiert, wenn die Son'a ihre Identität preisgegeben hätten. Die Ba'ku hätten ablehnt und damit wäre das Thema vom Tisch gewesen. Das wussten die Son'a.

    Einen Kommentar schreiben:


  • McWire
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei, die Son'a handeln so, als wäre der Planet Eigentum der Föderation, die Föderation handelt ebenfalls dementsprechend. Also kann es auch gut sein, dass der Föderation der Planet gehört, womit die Oberste Direktive nicht greifen würde.
    Die Baku lebten dort schon länger als es die Föderation überhaupt gibt. Die Föderation kann keinen bereits bewohnten Planet in ihren Besitz nehmen, wenn die dortige Bevölkerung nicht Mitglied der Föderation ist.

    Somit ist die Oberste Direktive uneingeschränkt für dieses Volk gültig. Die Föderation hat nicht das geringste Recht diese Leute zu irgendetwas zu zwingen.

    Die einzig moralisch und rechtlich richtige Vorgehensweise wäre es gewesen, offiziell Kontakt zu den Baku herzustellen und sie um eine Überlassung des Planeten zu bitten und ihnen einen anderen Wohnort anzubieten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Trekie92
    antwortet
    Die oberste Direktive finde ich eine gute Idee. Leider findet sie vorallem in den neueren Serien (Voy *böse grins*) nur Beachtung wenn man (oder Frau) meint sie brechen zu müssen.

    Das mit den Pre-Warp Zivilisationen ist eigentlich doch eine gute Idee. Ohne Warp ist ein stabiler Kontakt mit Außerplanetarern unwahrscheinlich.

    Vielleicht sollte sie nur ab und an erneuert bzw. erweitert werden.

    Lg

    Einen Kommentar schreiben:


  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Man wusste bis kurz vor Schluss aber nicht, dass es die gleiche Spezies ist. Es war eine von der Föderation unterstützte gewaltsame Annexion des Baku-Planeten durch die Sona, wenn man nur die erste Hälfte des Films betrachtet.
    Aber hätte man sich nach der Aufdeckung der gemeinsamen Herkunft umentschieden, um die Oberste Direktive nicht weiter zu verletzen, wären am Ende alle Ba'ku tot gewesen. Stattdessen hat man die Direktive durch den Angriff auf die Son'a (denen der Planet nicht mehr oder weniger gehört als den Ba'ku) ganz klar verletzt.

    Wie dem auch sei, die Son'a handeln so, als wäre der Planet Eigentum der Föderation, die Föderation handelt ebenfalls dementsprechend. Also kann es auch gut sein, dass der Föderation der Planet gehört, womit die Oberste Direktive nicht greifen würde.

    So oder so kann die Oberste Direktive zu unmoralischen Handlungsempfehlungen führen und die Son'a + Milliarden anderer Lebewesen zum Tode zu verurteilen, weil einige dogmatischen Kleinbauern ihrem Hintern nicht bewegen wollen, ist unmoralisch.

    Einen Kommentar schreiben:


  • McWire
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Sollten die Ba'ku keine Föderationsbürger und der Planet kein Föderationsplanet sein, würde es mit der Obersten Direktive sogar vereinbar sein, gar nichts zu unternehmen, so dass die Son'a die Ba'ku ohne weiteres hätten auslöschen können (ist ja eine interne Angelegenheit). Eine Evakuierung der Ba'ku, um sie vom sicheren Tod zu bewahren, hätte dann paradoxerweise einen Bruch der obersten Direktive dargestellt. Ist der Planet aber ein Föderationsplanet, sind die Ba'ku nicht mehr als illegale Camper, die der Landbesitzer natürlich zum Gehen auffordern kann.
    Man wusste bis kurz vor Schluss aber nicht, dass es die gleiche Spezies ist. Es war eine von der Föderation unterstützte gewaltsame Annexion des Baku-Planeten durch die Sona, wenn man nur die erste Hälfte des Films betrachtet.

    Einen Kommentar schreiben:


  • KennerderEpisoden
    antwortet
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Diesen Anspruch gibt es nicht und dieser Anspruch wurde von diesen Baku nicht geäußerst. Sie wollten nur ihre Heimat behalten, aber nicht den ganzen Planeten in Besitz nehmen.
    Leider gab es nicht die Möglichkeit, Teile des Planeten bewohnbar zu lassen, sonst hätte man sie sicher ergriffen. Die Situation ist die Gleiche wie in der DS9-Folge "Muliboks Mond". Man benötigt dort die geothermische Energie eines Mondes um Millionen Bajoraner mit Energie zu versorgen. Das macht aber den ganzen Mond unbewohnbar, so dass der einzige Bewohner Mulibok sich dem allgemeinen Wohl unterordnen muss. Sisko sieht die Logik ein und weist Kira entsprechend an, die Evakuierungspläne der bajoranischen Regierung durchzusetzen.

    Eine Zwangsumsiedlung ohne nennenswerten Grund, ist nach wie vor unmoralisch und laut der obersten Direktive verboten, da es sich hier ja nicht um Bürger der Föderation handelt.
    Sollten die Ba'ku keine Föderationsbürger und der Planet kein Föderationsplanet sein, würde es mit der Obersten Direktive sogar vereinbar sein, gar nichts zu unternehmen, so dass die Son'a die Ba'ku ohne weiteres hätten auslöschen können (ist ja eine interne Angelegenheit). Eine Evakuierung der Ba'ku, um sie vom sicheren Tod zu bewahren, hätte dann paradoxerweise einen Bruch der obersten Direktive dargestellt. Ist der Planet aber ein Föderationsplanet, sind die Ba'ku nicht mehr als illegale Camper, die der Landbesitzer natürlich zum Gehen auffordern kann.

    Einen Kommentar schreiben:


  • McWire
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Ob man das nun toll findet oder nicht, der Anspruch der Ba'ku auf den ganzen Planeten, weil sie dort ein kleines Dorf unterhalten, ist auch nicht besser.
    Diesen Anspruch gibt es nicht und dieser Anspruch wurde von diesen Baku nicht geäußerst. Sie wollten nur ihre Heimat behalten, aber nicht den ganzen Planeten in Besitz nehmen.

    Eine Zwangsumsiedlung ohne nennenswerten Grund, ist nach wie vor unmoralisch und laut der obersten Direktive verboten, da es sich hier ja nicht um Bürger der Föderation handelt.

    Das war eine klare Annexion und damit ein kriegerischer Akt, es ist sogar ein Angriffskrieg. Hätten die Baku die technische Möglichkeiten gehabt, hätten sie aus gutem Grund einen Krieg mit der Föderation beginnen können.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X