Disco dagegen hatte ein etabliertes und praktikables Klingonen-Design zur Verfügung und sich ohne Not dazu entschieden, es über Bord zu werfen und so'n paar dämlichen Selbstdarstellern in der sogenannten Kreativ-Abteilung erlaubt, sich auszutoben - das hatte ja schon im Prinzip finanziell erfolgreich mit JJ-Trek geklappt. Damit hat Disco einen in dem Punkt intakten Kanon wieder gekillt. Der Optik und des Mainstreams wegen - "Wir scheißen auf euch, aber wiir wollen auch euer Geld, nicht nur das der hirnlosen Mainstream-Masse." Damit unterscheidet sich Star Trek dann auch in diesem Punkt von den anderen Abzocke-Franchises, denn mir ist keins bekannt, daß im selben Kanon-Punkt gleich zweimal auf die Fans scheißt. Auftritt der Fanbois, die statt leise vor sich hinzustinken nun auch Disco wieder in blindem Folgen verteidigen und mit den abstrusesten Anwandlungen von "erstens gefällt's mir und zweitens wird das ja vielleicht auch noch erklärt" im Widerspruchsmodus sind (mit denen, die anderer Meinung sind wie auch oft mit sich selbst

Ich habe bei dem, was ich von Disco bisher gesehen habe keine Ahnung, wo die ihre Illusion von einer tragfähigen in-Universe-Erklärung hernehmen. Einem Schreiberteam, daß die interessanteren Figuren sterben lässt und die nervtötend schlecht und an PC-orientierten Vorgaben zusammengezimmerten, hölzernen Charaktere weiter ihre vorhersehbare Weltraum-Soap mit Äktschn-Soße abliefern lassen, trau ich das persönlich nicht zu.
Statt also "das haben die doch vor vor knapp 40 Jahren schon mal gemacht" als Entschuldigung anzuführen, sollte man sich mal überlegen, warum das erbärmliche Kreativ-Team sich überhaupt diesen Zeitraum und Klingonen ausgewählt hat, wo doch klar war, daß diese Kombination zu genau diesen Kanon-Problemen führen würde - in einer Zeit, in der sehr sehr viel aktiver über Kanon innerhalb von Franchises (als Qualitätsmermal) öffentlich diskutiert wird als Ende 70er/Anfang 80er Jahre. Ein Fünftklässler hätte das beim Einlesen in den etablierten Kanon für den relevanten Zeitraum sicher erkannt.
Immerhin selbst das Lumpenpack, das jetzt mit Disco eine gebeutelte Lizenz weiter zur eigenen Goldmine machen will, könnte irgendwann in der Serie die Klingonen einfach die Masken ablegen lassen und erklären, daß das eben nicht Props, sondern wirklich auch im Universum Masken waren, die am Virus leidende Klingonen ohne Selbstwertgefühl tragen, um sich wieder Klingonisch zu fühlen. Und das die genau darum, weil die Masken so scheiße sitzen, auch so geknödelt sprechen. Wäre die einfachste und eleganteste Lösung, und würde zumindestens einen Kritikpunkt an Disco verstummen lassen. Hilft bei größeren Problemen wie einer Hauptfigur, die so scheiße geschrieben ist wie Burnham, aber auch nicht weiter.
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