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Wird B5 jemals übertroffen?

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    #61
    Zitat von Gwin Beitrag anzeigen
    Gerade Rygel ist doch ein asbolutes Paradebeispiel an Entwicklung.
    Zu Anfang zutiefst egoistisch, herrschsüchtig und unzuverlässig, später jemand, der diese Eigenschaften wenn humorvoll sieht und seinen Platz in der Crew findet.
    Und was Crichton angeht haben wir dann wohl zwei verschiedene Serien gesehen. Der Punkt ist ja, er ist zu Anfang recht naiv, glaubt an das Gute, staunt über dss Neue und Unerwartete. Davon ist in Season 4 nichts mehr übrig, aus dem eher friedfertigen und tollpatschigen Wissenschaftler ist jemand geworden, der zwar immer noch eine Waffe eher widerwillig trägt, sie aber mit größer Selbstverständlichkeit gebraucht und noch dazu paranoide und obsessive Verhaltensweisen entwickelt, bzw. in jeder Hinischt eine tickende Zeitbombe ist.
    Und Crais? Äh...jo, Season 3 sage ich da nur.
    Zugegeben, Crais hat die Seiten gewechselt und hilft der Mannschaft sehr (wirklich sehr ) aufopferungsvoll. Ein ähnlicher Seitenwechsel findet aber auch bei einigen Zylonen-Chars in BSG statt (Caprica 6 und Sharon "Athena"). Crichton's Charakterentwicklung sehe ich nicht als ganz so stark an wie du. Seine leicht wahnsinnigen Handlungen waren meiner Meinung nach bereits zu Beginn vorhanden, wenn auch nicht so ausgeprägt. Und an eine Weigerung oder Abneigung seinerseits eine Waffe zu tragen kann ich mich zumindest nicht erinnern. Gerade bei Rygel finde ich allerdings, dass er bis zum Schluss der Crew zwar näher kommt aber keine Charakteränderung durchmacht. Seine Handlungen sind meist egoistisch gesinnt und daran ändert sich nicht viel. Bei mehreren Gelegenheiten agiert er so, dass es der Crew hilft doch dies dient auch seinem Überleben, was mir auch als seine Motivation erscheint. Aber da hat halt jeder seine subjektive Sicht drauf.

    Zitat von Gwin Beitrag anzeigen
    Das Problem bei BSG ist eben, wie ich schon sagte und was du auch schriebst, es gibt die Momente, wie eben Zusammenbrüche, etc, aber es sind nur Momente, es ist nichts, was bleibt und zur Entwicklung beiträgt, sondern was hervorgekramt wird, wenn es grade paßt.
    Ebenso Lee. Ich merke nicht, daß er an seinen Aufgaben wächst oder sich verändert, er ist rebellisch, dann ist er es nicht, dann ist er es wieder und dann ist wieder alles gut.
    Die Charaktere tun dies und das und es läßt mich schlicht und ergreifend kalt, was weder bei B5 noch bei Farscape, oder ENT oder den anderen Serien in meinen Top 5 der Fall ist. Wenn ein Charakter in BSG etwas durchmacht, dann passiert es mir nur selten, daß ich wirklich mitfühle, große Momente gehen an mir vorbei, wohingegen ich bei B5 eine Gänsehaut nach der anderen bekomme, wenn G'Kar oder Londo oder Sheridan oder Delenn oder Ivanova ihre großen Szenen haben.
    Bei BSG habe ich immer das Gefühl, es kratzt nur an der Oberfläche dessen, was die Serie wirklich sein könnte, es will episch sein, ist dafür aber nicht mutig genug, sich aus eher starren Erzählstrukturen zu lösen.
    Tja, B5 ist da (da sind wir uns wohl großteils einig) momentan noch nicht übertroffen worden. Die "punktuellen" Ereignisse auf die BSG aufbaut beeinflussen die Charaktere meiner Meinung nach schon. Sieht man hier auch sehr gut an den Nebencharakteren wie Gaeta (Vom Vorzeige Offizier zum Meuterer) oder Zarek (Vom Regierungsfeind zum Vizepräsidenten). Auch Lee reift im Verlauf ziemlich und legt einen Teil seiner Naivität ab. Die von dir beschriebenen Gänsehaut-Erlebnisse hab ich halt auch bei BSG (Tigh vergiftet seine Frau, brrrr ). Ich wollte auch nicht, dass sich die Charaktere zu stark verändern da sie sonst Gefahr laufen ihre Grundcharakteristiken zu verlieren was keine Charakterentwicklung ist, sondern Umschreiben (siehe Daniel bei SG: 1, vom etwas feigen Wissenschaftler der Gewalt ablehnt zum mit 2 MP's gleichzeitig rumballernden Action-Archeologen ala Indie). Naja, Serien sind und bleiben etwas subjektives. Und bis eine Serie B5 den Rang bei den am-meisten-gefühlten-Gänsehaut-Momenten abläuft dürfte noch eine Weile vergehen.
    Star Wars - Episode 5
    Obi-Wan Kenobi: "Luke, auch du wirst erkennen, dass viele Warheiten an die wir uns klammern von unserem persönlichen Standpunkt abhängen."

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      #62
      Ne, die Charaktere in Moores Galaktika-Version entwickeln sich nicht, sondern handeln willkürlich so, wie es die Autoren wollten und brauchten für die jeweilige Episode, auch wenn es ihr Verhalten in der letzten Episode widerspricht. Vor allem zum Schluss der Serie hin ist das ersichtlich.

      Peinlich wurde es dann für die Autoren, als sie offen zugaben, dass sie den Faden schon vor langer Zeit verloren hatten, und ihre Mängel beschwichtigten mit der Aussage, dass es ja um die Charaktere geht, nicht um die Geschichte...

      Wenn man Sachen wie die Entscheidung, wer die Letzten Fünf Zylonen sein sollen, dem Zufall überlässt, sollte man auch einigermassen gut improvisieren können, was Moores Autorenstab einfach nicht hingekriegt hat.
      Wären die Schauspieler bei Moores Galaktika-Interpretation nicht so gut gewesen, hätte man die Serie als ewig-absoluten Müll abgetan.

      So hingegen kann man halt nur traurig den Kopf schütteln, dass so viel Potenzial verschenkt wurde, Szenen und Plotlines, die vorher voll als cool angesehen wurden und nun irgendwie unbequem geworden sind gestrichen oder geretconnet wurden, und die Charaktere plötzlich mal so, und dann mal anders handeln.

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        #63
        Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
        Ja, B5 ist eine gute Serie und ich mag sie wirklich sehr. Ich schaue sie mir mindestens einmal im Jahr komplett an. Aber ich finde sie halt nicht bei weitem so überragend wie viele andere hier. Und ich denke auch, dass es irgendwann eine Serie geben wird, die B5 locker in den Schatten stellt.
        An B5 heranreichen - wahrscheinlich.
        B5 übertreffen - vielleicht.
        B5 in den Schatten stellen - unwahrscheinlich.
        B5 LOCKER in den Schatten stellen - ausgeschlossen.

        Live long and prosper.
        UNENDLICHE MANNIGFALTIGKEIT IN UNENDLICHER KOMBINATION

        LOGIK IST DER ANFANG DER WEISHEIT, NICHT DAS ENDE!

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          #64
          Zitat von Xenon 141 Beitrag anzeigen
          Aber da hat halt jeder seine subjektive Sicht drauf.
          Und da sind wir glaube ich endgültig an einem Punkt gegenseitigen Unverständnisses angelangt, was die jweilige Serie angeht. Ich kann nicht verstehen, wie man die imo überdeutlichen Charakterentwicklungen in Farscape nicht sehen kann und sehe selbige nicht in BSG. Da sind sie, aber wie gesagt imo nur schwach und wenn stärker, dann nur bei sehr wenigen Charakteren. Auf jeden Fall zu schwach, wenn ich eben bedenke, in was für einem Umfeld sich die Charaktere bewegen.

          Nur kurz, was Crichton und Waffen angeht...er sagt selber von sich, daß er kein Krieger ist und die Waffe hat, um sich zu verteidigen, beziehunsgweise drückt er es etwas flapsiger aus, daß es ihm durch das US-Waffengesetz grundsätzlich erlaubt ist, eine Waffe zu tragen. Sein ganzer Charakter in Season 1 sagt alles, nur nicht "Ich mag Waffen furchtbar gerne und renne gerne damit rum", es ist etwas, was er später nutzen muß, um zu überleben, nichts weiter.

          Zitat von Makaan
          Ne, die Charaktere in Moores Galaktika-Version entwickeln sich nicht, sondern handeln willkürlich so, wie es die Autoren wollten und brauchten für die jeweilige Episode, auch wenn es ihr Verhalten in der letzten Episode widerspricht. Vor allem zum Schluss der Serie hin ist das ersichtlich.
          Ha...exakt das meine ich, ich konnte es nur nicht wirklich ausdrücken.

          Spoiler 1. Hälfte Staffel 4
          SPOILERIch sag nur Zylonenallianz und wie damit umgegangen wurde. Da lach ich mich jetzt noch drüber schlapp

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            #65
            Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
            Ne, die Charaktere in Moores Galaktika-Version entwickeln sich nicht, sondern handeln willkürlich so, wie es die Autoren wollten und brauchten für die jeweilige Episode, auch wenn es ihr Verhalten in der letzten Episode widerspricht. Vor allem zum Schluss der Serie hin ist das ersichtlich.

            Peinlich wurde es dann für die Autoren, als sie offen zugaben, dass sie den Faden schon vor langer Zeit verloren hatten, und ihre Mängel beschwichtigten mit der Aussage, dass es ja um die Charaktere geht, nicht um die Geschichte...

            Wenn man Sachen wie die Entscheidung, wer die Letzten Fünf Zylonen sein sollen, dem Zufall überlässt, sollte man auch einigermassen gut improvisieren können, was Moores Autorenstab einfach nicht hingekriegt hat.
            Wären die Schauspieler bei Moores Galaktika-Interpretation nicht so gut gewesen, hätte man die Serie als ewig-absoluten Müll abgetan.

            So hingegen kann man halt nur traurig den Kopf schütteln, dass so viel Potenzial verschenkt wurde, Szenen und Plotlines, die vorher voll als cool angesehen wurden und nun irgendwie unbequem geworden sind gestrichen oder geretconnet wurden, und die Charaktere plötzlich mal so, und dann mal anders handeln.

            Es stellt sich aber die Frage, ob sich dieser unglückselige Trend fortsetzen wird. Viele neue Serien haben einen exzellenten Start, aber verheddern sich dann in der Logik und den Handlungslinien wie die Enterprise in einem tholianischen Netz.

            Beispiele:

            VOY - das älteste Besipiel, VOY hatte einen genialen Pilotfilm und die vielleicht (serientechnisch) beste Ausgangsbasis, aber dann...

            LOST - sehe ich schon längst nicht mehr, aber auch hier gab es einen sehr guten Start - bis ein, sagen wir mal, fragwürdiger Handlungsablauf auf den Anderen folgte...

            BSG - schon wieder. Wie schon erwähnt, die Serie war kurz davor B5 zu stürzen, aber verlor sich dann in mehr als einer Hinsicht in den endlosen Weiten...

            Warum geht denen scheinbar immer in der Hälfte der Serie die Puste aus?
            Ich brauche keinen Superstart - ein Handlungsbogen mit ruhigem Anfang, großen Höhepunkt und ruhigem Ende ist mir lieber und vermutlich auch leichter zu realisieren als halbgare Ware.
            "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
            die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
            (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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              #66
              Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
              Warum geht denen scheinbar immer in der Hälfte der Serie die Puste aus?
              Ich brauche keinen Superstart - ein Handlungsbogen mit ruhigem Anfang, großen Höhepunkt und ruhigem Ende ist mir lieber und vermutlich auch leichter zu realisieren als halbgare Ware.
              Weil es praktisch keine Serie über 3 - 4 Staffeln bringt und auch oft schon nach der 1. aus sein kann (siehe Firefly), daher braucht man einen Superstart und hat dann aber auch schnell schon wieder sein Pulver verschossen.

              Denn die Planungen erlauben es, auf Grund der Unsicherheit abgesetzt zu werden, nicht über 1 Staffel hinauszureichen. Man möchte und darf aber auch keine Einzelfolgen mehr zeigen, sondern sollte für einen Erfolg einen durchgehenden Handlungsstrang planen. Also plant man einen Handlungsstrang für eine Staffel. Nach der 1. Staffel steht man dann aber oft schon vor einem ersten Abgrund. Man hat eine tolle Story durchgezogen, aber die ist nach einer Staffel zu Ende. Was nun? Vielleicht schafft man dasselbe noch für eine weitere Staffel zu wiederholen, mit Glück für zwei. Meistens sind die aber schon nicht mehr so gut wie der 1. Handlungsstrang der 1. Staffel. Und so scheitert man auf kurz oder lang irgendwann.
              Besser wäre es eine Haupthandlung zu planen, die man in verschiedene Staffeln zerteilt. Aber das ist derzeit nicht möglich, höchstens vielleicht im Pay-TV.

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                #67
                Zitat von Gwin Beitrag anzeigen
                Und da sind wir glaube ich endgültig an einem Punkt gegenseitigen Unverständnisses angelangt, was die jweilige Serie angeht. Ich kann nicht verstehen, wie man die imo überdeutlichen Charakterentwicklungen in Farscape nicht sehen kann und sehe selbige nicht in BSG. Da sind sie, aber wie gesagt imo nur schwach und wenn stärker, dann nur bei sehr wenigen Charakteren. Auf jeden Fall zu schwach, wenn ich eben bedenke, in was für einem Umfeld sich die Charaktere bewegen.
                Nur kurz der Vollständigkeit halber, ich sehe die Charakterentwicklung in Farscape durchaus (Aeryn Sun, Crais, Scorpius, K'Dargo und auch bei Crichton). Nur emfinde ich diese nicht unbedingt als intensiver als bei BSG.

                Zitat von Gwin Beitrag anzeigen
                Nur kurz, was Crichton und Waffen angeht...er sagt selber von sich, daß er kein Krieger ist und die Waffe hat, um sich zu verteidigen, beziehunsgweise drückt er es etwas flapsiger aus, daß es ihm durch das US-Waffengesetz grundsätzlich erlaubt ist, eine Waffe zu tragen. Sein ganzer Charakter in Season 1 sagt alles, nur nicht "Ich mag Waffen furchtbar gerne und renne gerne damit rum", es ist etwas, was er später nutzen muß, um zu überleben, nichts weiter.
                Hab ich auch nie behauptet.
                Nur scheint er auch zu Beginn keine besondere Abneigung gegen Waffen zu haben. Dass er im Texas-Cowboy Manier wild mit Waffen rumballert wollte ich ja nie andeuten.

                Zitat von Gwin Beitrag anzeigen
                Spoiler 1. Hälfte Staffel 4
                SPOILERIch sag nur Zylonenallianz und wie damit umgegangen wurde. Da lach ich mich jetzt noch drüber schlapp
                Spoiler für Season 4
                SPOILERZugegeben, da wurde einiges absurd. Dennoch ist gerade diese umstrittene Allianz der Grund für die spätere Meuterei. Ganz glaubhaft ist es sicher nicht, aber geschichtlich gesehen gab es derartige Situationen durchaus, in welchen Erzfeinde durch eine veränderte Situation zur Kooperation gezwungen waren. Während des 2. Weltkrieges hätte sich sicher kein tapferer Soldat der freien Französischen gedacht, dass er ein paar Jahre später Seite an Seite mit der neuen Bundeswehr gegen den Kommunismus Wache steht. Das gleiche gilt natürlich auch für die Russen die mit der NVA gemeinsam die Weltrevolution voran trieben.

                Zitat von Makaan
                Peinlich wurde es dann für die Autoren, als sie offen zugaben, dass sie den Faden schon vor langer Zeit verloren hatten, und ihre Mängel beschwichtigten mit der Aussage, dass es ja um die Charaktere geht, nicht um die Geschichte...
                Das bei Galactica sehr viel Potential durch mangelnde Story Planung verschenkt wurde sehe ich auch so. Der komplette "Final Five" Story-Arc hat der Serie ziemlich geschadet. Ein Ende ala Halbstaffelfinale der 4. Staffel ohne Final Five Story wäre mir da wesentlich lieber gewesen.
                Star Wars - Episode 5
                Obi-Wan Kenobi: "Luke, auch du wirst erkennen, dass viele Warheiten an die wir uns klammern von unserem persönlichen Standpunkt abhängen."

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                  #68
                  Zitat von Xenon 141 Beitrag anzeigen
                  Nur kurz der Vollständigkeit halber, ich sehe die Charakterentwicklung in Farscape durchaus (Aeryn Sun, Crais, Scorpius, K'Dargo und auch bei Crichton). Nur emfinde ich diese nicht unbedingt als intensiver als bei BSG.
                  Deswegen bringt es denke ich auch nix, da weiter zu diskutieren, dazu sehen wir das zu verschieden. Weil ich es ehrlich gesagt nichtmal ansatzweise nachvollziehen kann, eben weil für mich BSG so voller erschreckend statischer uznd teils inkonsequenter Charaktere ist. Und ohne Diskussionsbasis könnten wir jetzt beide weiter fröhlich immer dasselbe schreiben, was wir uns auch gleich sparen können.

                  @ BSG Staffel 4
                  SPOILERDie Meuterei war für mich ein Feigenblatt, das noch dazu Zareks Charakter völlig zerstört hat. Der wäre der letzte gewesen, der das Quorum so zerschossen hätte, da standen mir die Haare zu Berge. Und wenn ich dran denke, wie Kara in Bezug auf Skin jobs reagiert, hätte das nie, niemals so einfach verlaufen können.

                  Was ich mich halt frage...warum ist es nicht möglich, von vorneherein im Hinterkopf zu haben, daß es weitergehen könnte? Und das jetzt nicht nur auf BSG bezogen. Anscheinend muß es ja ein unglaubliches Drama sein, grob den weiteren Verlauf zu skizzieren und sich ein Ende zu überlegen. Das ist ja genau der Knackpunkt, hat man ein Ende, kann man auf etwas zusteuern.

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                    #69
                    Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigen
                    Warum geht denen scheinbar immer in der Hälfte der Serie die Puste aus?
                    In einigen Fällen (z.B. Lost, BSG) hängt das sicher damit zusammen, dass es eine von Anfang bis Ende durchgeplante und durchgestylte Geschichte eine Utopie ist. Die Verantwortlichen behaupten zwar oft, dass man schon am Anfang weiß, wie die Serie endet, aber das ist natürlich eine Lüge, die dazu dienen soll, Zuschauer zu gewinnen oder bei der Stange zu halten.
                    Symptomatisch dafür ist, dass man den Zuschauer mit Cliffhangern oder großen Mysterien schockt, ohne dass es einen Plan gibt, wo das alles hinführen soll und wie man das später einmal auflösen will. Bei "Lost" wurde z.B. in der ersten Staffel ein Kind entführt (der große Cliffhanger des Finales der ersten Staffel) – vier Jahre später ist dieses Mysterium immer noch nicht aufgelöst. Und bei "BSG" gab es einen Plan der Zylonen, den es nie gab. Dieses Gebaren führt natürlich dazu, dass der Zuschauer sich verarscht vorkommt und dann abschaltet. Es macht eben keinen Sinn, mitzurätseln und mitzufiebern, wenn die Autoren ja selbst nicht wissen, was sie mit den ganzen spektakulären Cliffhangern anfangen sollen.
                    Mein Profil bei Last-FM:
                    http://www.last.fm/user/LARG0/

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                      #70
                      Zitat von newman Beitrag anzeigen
                      Besser wäre es eine Haupthandlung zu planen, die man in verschiedene Staffeln zerteilt. Aber das ist derzeit nicht möglich, höchstens vielleicht im Pay-TV.
                      Möglich ist es sicherlich. Zumindest könnte man sich bei der Konzeption einer Serie schonmal Gedanken machen, wie sie verlaufen könnte, FALLS man mehr als eine Staffel bekommt. Und wenn man dazu nur grobe Notizen macht, es ist besser als völlig planlos in eine zweite (dritte, vierte,...) Staffel zu gehen.

                      Zudem sollten derartige Konzepte grundsätzlich "rückwärts" entwickelt werden. Sprich: Man fängt mit dem Ende der Geschichte an. Wenn man den hat überlegt man sich, wie man dorthin kommt, welche Schlüsselereignisse man braucht. Und die verstreut man dann allmählich über die Staffeln.

                      Um beim Beispiel BSG zu bleiben: Der Plan der Zylonen hätte als allererstes ausgearbeitet werden müssen. Dann Ereignisse und Aussagen, die den Zuschauern kleine Hinweise liefern. Und dann erst die einzelnen Folgen.

                      Klar dass es wenige (wenn überhaupt) Serien so machen, aber es wäre wünschenswert und auch mit der Einschränkung nicht zu wissen wie viele Staffeln man letztendlich drehen kann durchaus machbar.

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                        #71
                        Sicher geht das. Nur muß man die entsprechenden Ideen erstmal haben und zweitens auch schlicht Lust haben, ohne Abnahmegarantie jede Menge Vorarbeit reinzustecken.
                        B5-Musikvideo gefällig?
                        Oder auch BSG?

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                          #72
                          Zitat von Mayan Beitrag anzeigen
                          Sicher geht das. Nur muß man die entsprechenden Ideen erstmal haben und zweitens auch schlicht Lust haben, ohne Abnahmegarantie jede Menge Vorarbeit reinzustecken.
                          Und da sehe ich immer wieder DIE zwei Probleme der Unterhaltungsindustrie schlechthin:

                          1.) Der Drang, Geld zu verdienen ("... egal womit") kommt vor einer guten Idee, nicht umgekehrt wie es eigentlich sein sollte ("Hey, ich hab ne tolle Idee, vielleicht lässt die sich zu Geld machen...").

                          2.) Wer nicht mit Enthusiasmus hinter "seinem" Projekt oder seinen Aufgaben steht und gewillt ist das Optimum (und nicht weniger) herauszuholen, der hat schlicht und ergreifend den falschen Beruf erwischt. Ist einfach so. Wenn man keinen Spaß an der Arbeit hat, dann liefert man schlechtere Arbeit ab.

                          Deshalb werden Filme/Serien die von Enthusiasten und/oder ohne großen Zwang von irgendwelchen fachfremden BWL-Spezis im Hintergrund in der Regel besser, als "durchschnittliche", ausschließlich von finanziellen Interessen getriebene Projekte.

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                            #73
                            Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                            Und da sehe ich immer wieder DIE zwei Probleme der Unterhaltungsindustrie schlechthin:

                            1.) Der Drang, Geld zu verdienen ("... egal womit") kommt vor einer guten Idee, nicht umgekehrt wie es eigentlich sein sollte ("Hey, ich hab ne tolle Idee, vielleicht lässt die sich zu Geld machen...").

                            2.) Wer nicht mit Enthusiasmus hinter "seinem" Projekt oder seinen Aufgaben steht und gewillt ist das Optimum (und nicht weniger) herauszuholen, der hat schlicht und ergreifend den falschen Beruf erwischt. Ist einfach so. Wenn man keinen Spaß an der Arbeit hat, dann liefert man schlechtere Arbeit ab.

                            Deshalb werden Filme/Serien die von Enthusiasten und/oder ohne großen Zwang von irgendwelchen fachfremden BWL-Spezis im Hintergrund in der Regel besser, als "durchschnittliche", ausschließlich von finanziellen Interessen getriebene Projekte.
                            Kann ich nur unterschreiben.
                            Ein gutes Beispiel dafür ist die doch sehr rege Fanfiction-Kultur. Es ist erstaunlich was manche Fans da abliefern (egal welches Genre).
                            "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
                            die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
                            (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

                            Kommentar


                              #74
                              Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                              Deshalb werden Filme/Serien die von Enthusiasten und/oder ohne großen Zwang von irgendwelchen fachfremden BWL-Spezis im Hintergrund in der Regel besser, als "durchschnittliche", ausschließlich von finanziellen Interessen getriebene Projekte.
                              Was ja auch irgendwie logisch ist. Jemand, der BWL studiert hat kennt sich mit den finanziellen Dingen aus und hat keine professionell geschulte Ahnung vom Filme machen, ein professioneller Autor/Regisseur ...weiß wie man gute Filme inszeniert und ist auf seinem Fachgebiet Spezialist, hat dafür woanders keine Ahnung, z.b. bei den Finanzen.

                              Ein Filmstudio braucht am Ende beides. Gute Ideen, aber auch gute Finanzen um auch morgen noch den genialen Autor und seine Familie über Gehälter ernähren und bei sich beschäftigen zu können.

                              Der Optimalzustand wäre nun, wenn Qualität und Geld kein Widerspruch wären und der BWLer des Kreativen bester Freund werden könnte.
                              Ein Konflikt zwischen Finanzen und Qualität käme z.B. nicht auf, wenn schlechte Qualität durch richtig schlechte Einschaltquoten bestraft würde und gute Qualität, unabhängig vom Budget, durch gute Einschaltquoten belohnt. Das Auseinanderdriften dieser zwei Aspekte macht sie dann erst zum Feind. (Wobei wir natürlich ihnen zu Gute halten müssen, dass gut und schlecht recht subjektive und wenig messbare Kriterien sind. eine Produktion kann z.B. wissenschaftlich höchste Perfektion erreichen aber stinklangweilig sein. Was wiegt nun schwerer, die Information oder die Unterhaltung)

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                                #75
                                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                                In einigen Fällen (z.B. Lost, BSG) hängt das sicher damit zusammen, dass es eine von Anfang bis Ende durchgeplante und durchgestylte Geschichte eine Utopie ist. Die Verantwortlichen behaupten zwar oft, dass man schon am Anfang weiß, wie die Serie endet, aber das ist natürlich eine Lüge, die dazu dienen soll, Zuschauer zu gewinnen oder bei der Stange zu halten.
                                Wobei ich bei "Lost" die ersten vier Staffeln noch das Gefühl hatte, dass das Ganze einigermaßen durchgeplant ist. Leider lässt mich Staffel 5 nun doch ziemlich zweifeln (genauso wie einige Aussagen Lindelofs, so dass sie z.B. Mitte Staffel 2 noch nicht wusssten, was passiert, wenn man einmal die Taste nicht drückt).

                                Vielleicht kriegen sie die Endauflösung ja noch hin - wenn, dann ist B5 IMO eindeutig in den Schatten gestellt - Genaueres kann man natürlich aber erst nach Staffel 6 sagen (aber wie gesagt, Staffel 5 stimmte mich nicht gerade optimistisch).

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