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    Romane zu "Firefly"/"Serenity"

    Rezension: Firefly – „Big damn Hero“


    Die SciFi/Western-Serie „Firefly“ wurde leider im Jahr 2003 viel zu rasch abgesetzt und auch wenn sie 2005 mit dem Kinofilm „Serenity“ eine Art Abschluss erhalten hat, ist es doch schade, dass Fans der Serie nicht mehr Abenteuer über die Besatzung rund um Frachter-Captain Malcolm Reynolds miterleben durften. Zumindest nicht auf dem Bildschirm oder der großen Kinoleinwand. In gedruckter Form sieht es zum Glück etwas besser aus. Schon vor einiger Zeit sind „Firefly“/“Serenity“-Comics erschienen und im Herbst 2018 erschien mit „Big damn Hero“ der erste Roman zur Serie.
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    „Big damn Hero“ ist noch vor den Ereignissen des Kinofilms angesiedelt, weshalb die Besatzung des Frachters Serenity aus dem gleichen unkonventionellen Mix an Charakteren besteht, wie wir ihn aus der Serie kennen: die Kriegsveteranen Malcolm Reynolds und seine Erste Offizierin Zoe, Pilot Wash, Ingenieurin Kaylee, „Public Relations“-Mann Jayne sowie „Botschafterin“ Inara und die Passagiere Shepherd Book und das Gewischter-Gespann Simon und River Tam, die steckbrieflich gesucht werden. Ein Umstand, der es Malcolm schwer macht, legale Geschäfte zu machen, weshalb er sich bei einem Zwischenstopp auf Persephone wieder einmal an den Gauner Badger wenden muss, der ihm den Transport hochempfindlichen Sprengstoffs vermittelt.

    Weil sich die Gelegenheit bietet, auf dem bevorstehenden Flug gleich zwei Jobs zu erledigen, trifft sich Malcolm noch mit einem anderen Kunden. Doch das Treffen – das in einer wilden Barschlägerei seinen Höhepunkt findet – entpuppt sich als Falle. Während Zoe und Jayne abgelenkt sind, wird Malcolm entführt. Die Nachforschungen führen zu einer Gruppe Vigilanten, die ehemalige Soldaten der Widerstandskämpfer lynchen. Doch die Crew kann nicht länger auf Persephone verweilen, da der an Bord genommene Sprengstoff immer instabiler wird. Also muss die Serenity ohne ihren Captain aufbrechen, doch Shepherd Book – der Geistliche mit ominöser Vergangenheit – bleibt zurück und stellt eigene Erkundigungen an.

    In der Zwischenzeit wird Malcolm verschleppt und einer Meute ehemaliger Widerstandskämpfer vorgeführt, die ihn für einen Verräter halten. Und der Führer der Anklage entpuppt sich als niemand geringerer als einer von Malcolms engsten Jugendfreunden. Das unerwartete Widersehen weckt nostalgische wie auch unschöne Erinnerungen an Malcolms Zeit als Heranwachsender auf dem Planeten Shadow.

    Fazit: Autor James Lovegrove hat die Hauptcharaktere der Serie wirklich auf den Punkt getroffen! Ihre Verhaltensweise, ihre lockere Sprache (u.a. auch der gezielte Einsatz von chinesischen Flüchen) und das gesamte beschriebene Ambiente wirken wie aus der Serie gezogen. In dieser Hinsicht erwies sich Lovegrove wirklich als sehr treffsicher.

    Was die Story angeht (konzipiert von Nancy Holden) konnte mich dieser Roman aber nicht so fesseln. Eine typische „Firefly“-Folge würde wahrscheinlich auch nicht genug hergeben für einen über 300seitigen Roman, weshalb die Erzählart der Geschichte etwas ausholender ist, als man es von einem „Firefly“-Abenteuer gewohnt ist. So nehmen Rückblenden in Malcolms Jugend viel Raum ein. Rückblenden an sich sind kein ungewöhnliches Erzählelement für „Firefly“, die Serie nutzte es immer wieder mal. Malcolm Reynolds Jugend kann aber nicht so recht fesseln, da er hier der einzige etablierte Charakter ist und die vierköpfige Jungendbande, deren Mitglied er war, von vornherein so zusammengestellt war, dass es für mich vorhersehbar war, was passieren würde und was wirklich der Grund für die Anklage vor dem Lynchmob ist.
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    Das ist insofern ein wenig enttäuschend, da die Serie immer wieder mal gern mit der Erwartungshaltung der Zuseher gespielt hat. In „Big damn Hero“ ist das leider nicht der Fall. Die Konstellation für eine Dreiecksbeziehung wird zu einer Dreiecksbeziehung. Eine tickende Bombe ist eine Bombe, die schließlich explodiert.

    Die Story ist zwar solide, sie macht Sinn, aber dem Leser wird es meiner Meinung nach zu leicht gemacht, das Geschehen früh zu durchschauen und als Fan der Serie ist daher das Risiko schon groß, dass man eine überraschende Wendung erwartet, die der Roman aber leider nicht liefert.

    Bewertung: Im Grunde ist „Big damn Hero“ ein solider Auftakt der (demnächst vierteiligen) Romanreihe zu ‚“Firefly“, aber inhaltlich leider nur Durchschnitt. Wie der Autor aber die Charaktere erfasst hat und im Roman einsetzt, beschert ihm aber einen Pluspunkt, weshalb ich knapp 4 von 6 Sterne vergebe. Die Story konnte nicht überraschen, aber die Dialoge haben mir beim Lesen schon viel Freude bereitet.


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    #2
    Rezension: Firefly – „The magnificent Nine“

    Während der erste Roman zur leider viel zu früh abgesetzten Serie „Firefly“ von Rückblenden in Malcolm Reynolds Jugend dominiert wurde, ist es in „The magnificent Nine“ die Vergangenheit von Jayne Cobb – dem Mann fürs Grobe – die die Crew des Frachtschiffs Serenity einholt.

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    Jayne muss sich gerade mit Passagierin River Tam herumärgern, die sich seine Lieblingsmütze aufgesetzt hat und um Frachtraum herumturnt, als er eine Nachricht von einer alten Freundin erhält. Temperance McCloud hat sich nach ihrer kriminellen Karriere auf den abgelegenen Wüstenplaneten Thetis niedergelassen. Doch die Siedlung wird terrorisiert vom Banditen Elias Vandal und seiner Gang, die sich durch Gewalt den exklusiven Zugang zu den Wasservorräten der Siedler sichern wollen. Jayne - von Loyalität und anderen Gefühlen für Temperance ergriffen - ist bereit, zur Rettung nach Thetis zu eilen und natürlich ist auch der Rest der Serenity-Crew bereit, Hilfe anzubieten.

    Auf Thetis angekommen zeigt sich, dass der Bürgermeister des bedrohten Städtchens nicht gerade beeindruckt von den "glorreichen Neun" von der Serenity ist, die noch dazu bei ihrer Ankunft keinen großen Eindruck gemacht haben, musste ihr Schiff doch nach einem Raketenangriff eine Bruchlandung in der Wüste hinlegen. Nun, das Gefühl, an einem Ort nicht willkommen zu sein, ist der Crew der Serenity nicht fremd. Überraschung überkommt sie aber, als Temperance der Crew ihre Tochter vorstellt. Abgesehen von Jayne, der nicht die hellste Kerze im Leuchter ist, sind alle ziemlich baff, denn der Name von Temperance' Tochter lautet Jane ...

    Fazit: Ähnlichkeiten zur "Firefly"-Folge "Leichte Mädchen", in der die Crew der Serenity einer Freundin von Inara zur Hilfe eilte, sind genauso offensichtlich wie jene zum Western "Die glorreichen Sieben", von dem auch der Titel des Romans abgeleitet ist. Dabei ist der Roman allerdings weniger eine Ensemble-Geschichte. Eindeutig die Hauptfigur der Geschichte ist Jayne Cobb.


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    Anders als im ersten "Firefly"-Roman "Big damn Hero" ist dieser Roman aber nicht besonders Rückblenden-lastig. Ich glaube, es gibt nur eine Passage, die wirklich als Rückblende zählt. Der Rest von Jaynes und Temperance' Vorgeschichte wird einfach im Lauf der Handlung erzählt. Was Jayne früher gemacht hat, ist auch nicht allzu ungewöhnlich, dass es großartig ausgeschmückt werden müsste: er war ein Krimineller und Temperance sein erster Boss ... und mehr, weshalb schließlich auch Jayne - mit einiger Verspätung - kapiert, was der Name von Temperance' Tochter andeutet.

    Jayne und Jane bilden dann später im Roman auch ein wirklich gutes Duo, wenn sie gemeinsam ausrücken, um Temperance aus der Gefangenschaft zu befreien. Dass Jayne sich dabei verletzungsbedingt mit einer Überdosis Schmerztabletten zudröhnt und er noch mehr als sonst in einen unzurechnungsfähigen Zustand verfällt, ist nur einer der spaßigen Aspekte von "The mangificent Nine".

    Da Autor James Lovegrove auch diesmal wieder die Charaktere und die Stimmung der TV-Serie hervorragend trifft, ist der Roman hoch unterhaltsam für Fans der Serie und obwohl die Ausgangssituation nicht ganz originell ist, bietet die Geschichte doch auch genug Neues. Besonders überrascht hat es mich, dass Jayne auch intelligente und verhältnismäßig feinfühlige Dialoge führen kann und dennoch in diesem Roman nicht "out of character" wirkt. James Lovegrove hat wirklich ein sehr gutes Gespür für die Charaktere und schreibt sie auch dann glaubwürdig, wenn er sie - wie Jayne in diesem Fall - in eine Situation bringt, für die die TV-Serie keine Blaupause liefert.

    Abgesehen von der sehr persönlichen Story rund um Jayne & Jane transportiert der Roman aber auch sehr schönes Western-Feeling in einer staubigen Kleinstadt in der Wüste. Der Science-Fiction-Aspekt ist diesmal relativ gering, weil die Serenity den Großteil der Geschichte nicht einsatzfähig ist. Aber das sehe ich nicht als Problem an, denn trotzdem wird auf einige besonderen Aspekte des "Firefly"-Universums eingegangen - in diesem Roman konkret auf die mörderischen Reaver, bei denen Elias Vandal behauptet einige Zeit verbracht zu haben. Wie der Roman zuvor meidet auch "The magnificent Nine" River Tam als Thema. Das ist ein kleiner Nachteil der Romane, die nach den Ereignissen der Serie aber noch vor den Ereignissen des Kinofilms "Serenity" angesiedelt sind. Rivers besondere Fähigkeiten bleiben aber auch in diesem Roman nicht gänzlich unerwähnt und sie sorgt am Schluss auch für einen netten Aha-Moment, der den Kreis zum Beginn der Geschichte schließt.

    Bewertung: "The magnificent Nine" gefiel mir deutlich besser als der erste Roman "Big damn Hero". Die Struktur ohne die ständigen Rückblenden erinnert auch mehr an den Aufbau einer Serien-Episode und obwohl einiges passiert, ist die Geschichte sehr flott erzählt und die Charaktere sind wieder sehr gut getroffen - im Falle von Jayne sogar in einer Ausnahmesituation. Als bewusste Hommage an "Die glorreichen Sieben" ist der Geschichte natürlich nicht ganz originell, aber ansonsten konnte mich der Roman sehr gut unterhalten, weswegen ich starke 5 von 6 Sterne vergebe.



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    Zuletzt geändert von MFB; 21.10.2020, 12:49.
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      #3
      Rezension: Firefly – „The Ghost Machine"

      Im dritten "Firefly"-Roman finden die Abenteuer der - inzwischen reduzierten - Serenity-Crew größtenteils in der Fantasie der jeweiligen Crewmitglieder statt.
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      Die Geschäfte laufen schlecht, denn dem kleinen Frachter Serenity eilt nicht gerade der beste Ruf voraus. Daher ist Captain Malcolm Reynolds gezwungen, einmal mehr für den schmierigen Gauner Badger zu arbeiten. Auf dem Planeten Canterbury soll die Serenity ein nicht näher definiertes Gerät übernehmen und nach Persephone transportieren. Zweifellos Diebesgut - womit Reynolds in der Vergangenheit auch nie Probleme hatte - aber als er bei der Übergabe die versiegelte Kiste erblickt, auf der das Logo von Blue Sun prangt, kommen ihm Zweifel.

      Blue Sun ist sozusagen ein Äquivalent von A.C.M.E. - "A Company manufacturing everything". Das blaue Logo kann man immer wieder mal im "Firefly"-Universum erspähen. Besonders berüchtigt ist Blue Sun aber vor allem deshalb, weil sie auch militärische Ausrüstung für die Allianz-Regierung herstellt. Aber nicht nur Reynolds Abneigung gegen die Allianz ist der Grund, warum er zögert. Mehr Sorge bereitet ihm, welche technische Teufelei Blue Sun ausgerechnet auf einem so abgelegenen Planeten wie Canterbury in einem geheimen Labor ausgeheckt haben könnte. Er lässt die Übergabe platzen - sehr zum Ärger von Badgers Geschäftspartnern, deren Reklamationen bleihaltig erwidert werden.

      Reynolds will die verdächtige Kiste einfach in der Wüste von Canterbury liegen lassen, doch Jayne ist alles andere als begeistert davon, sich einen lukrativen Deal durch die Lappen gehen zu lassen. Also schmuggelt er vor dem Abflug der Serenity die Kiste heimlich an Bord und versteckt sie in seiner Kabine ... von wo aus ihr Inhalt seine Wirkung auf die gesamte Crew entfaltet.

      Während die telepathisch sensible River Tam die Gefahr spürt, sie aber nicht artikulieren kann und schließlich sediert werden muss, verfallen die restlichen Crewmitglieder von selbst in einen Schlaf und erleben angenehmste Träume.

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      Auf Persephone wird Badger wiederum von seinem Auftraggeber kontaktiert. Dieser informiert ihn darüber, dass das bestellte Gerät dazu dient, aufgebrachte Massen zu beruhigen und somit Aufstände gewaltlos niederschlagen zu können. Doch will er nun die Bestellung stornieren, denn er hat erfahren, dass das Gerät - die "Ghost Machine" - eine gravierende Nebenwirkung hat und die angeregten Träume sich rasch in Albträume verwandeln.

      Und genau dies erleben auch die Leute auf der Serenity. Ihre von der Erfüllung geheimer Sehnsüchte geprägten Träume nehmen allesamt dramatische Wendungen, die ihren größten Ängsten entsprechen. Gleichzeitig fliegt die Serenity unkontrolliert durchs All auf Kollisionskurs mit einem von Canterburys Monden. Nur River, die in ihrem sedierten Zustand telepathisch die Träume beobachten kann, weiß von der Gefahr und der Notwendigkeit, ihre Mannschaftskameraden so rasch wie möglich aufzuwecken. Ihre einzige Chance ist es, sich selbst in die Träume einzumischen ...

      Fazit: Durch die "Ghost Machine" allein ist diese Story schon etwas stärker Science-Ficition-lastig als es bei den beiden vorherigen Romanen der Fall war. Western-Flair kommt eigentlich nur durch Jaynes Traum auf - der mir auch am besten gefallen hat, de er ihn wieder einmal als Menschen zeigt, dem was am Wohl seiner Familie liegt und der nach der Albraumwendung mit ansehen muss, wie seinem Bruder Schreckliches angetan wird.

      Auch Zoes Traum darüber, dass die Browncoats die Allianz im Bürgerkrieg besiegt hätten und sie nun als Kopfgeldjägerin unterwegs ist, ist noch etwas Western-artig, während die anderen Träume eigentlich weder viel Science-Ficiton noch Western-Story zu bieten haben. Viel Einblick in seine Wünsche gibt aber vor allem Reynolds Traum, der der verpassten Gelegenheit nachtrauert, Inara seine Gefühle zu gestehen, bevor sie die Serenity verließ. Seit Inara und Shepherd Book von Bord gingen, lief es unrund auf dem Schiff und dementsprechend träumt der Captain davon, auf einem idyllischen Planeten mit Inara sesshaft geworden zu sein und mit ihr Kinder großzuziehen. Ein perfektes Leben - bis in unmittelbarer Nähe ihres Hauses ein Reaver-Schiff eine Bruchlandung hinlegt.

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      Die Träume von Wash, Kaylee und Simon wirken verglichen damit etwas weniger ausgereift bzw. weit hergeholt. (Vor allem fragt man sich, wie es Simon tatsächlich so lange bei seiner Familie ausgehalten hat, wenn er derart geheimen Ängste vor ihnen hat.)

      Den Tag rettet schließlich River, deren telepathische Fähigkeiten hier zwar gut eingesetzt werden. Aber sie wirkt im gesamten Roman nicht wirklich wie sie selbst. In den Traumsequenzen wird eine "Erklärung" dafür angedeutet, aber auch in der Realität fand ich sie nicht so gut getroffen. Inhaltlich machte es bei den beiden vorherigen "Firefly"-Romanen Sinn, sich nicht allzu intensiv mit River zu beschäftigten. Aber womöglich tat sich Autor James Lovegrove mit diesem - zugegebenermaßen schwierigen - Charakter auch schwer. Die anderen Figuren hat er wie auch schon zuvor wieder punktgenau getroffen und er scheint eine Vorliebe für Jayne zu haben, den er auch in diesem Roman derart behutsam in eine bislang ungewohnte Situation bringt, in der sein Verhalten trotzdem sehr stimmig wirkt.

      Eine Kleinigkeit gibt es noch, die für die Geschichte nicht wesentlich ist, aber doch etwas ablenkt: Der Autor sollte sich die Serenity nochmal etwas genauer ansehen. Die Rampe zum Frachtraum befindet sich nämlich nicht am Heck, sondern am Bug des Schiffes. Und die Kabinen der Passagiere - konkret von River und Simon - befinden sich ebenfalls auf dem unteren Deck und nicht am gleichen Korridor wie die Kabinen der Mannschaft. Solche Fehlerchen sind jetzt nicht wesentlich, aber wenn man sich die Geschichte beim Lesen visualisiert und dabei auf Eindrücke der TV-Serie zurückgreift, dann reißen einem solche Ungenauigkeiten kurz mal raus.

      Bewertung: Die Geschichte ist durchaus interessant und deutet bereits sehr bewusst die Ereignisse des Kinofilms "Serenity" an. Insgesamt ist die Geschichte mit dem ständigen Wechsel zwischen den Träumen zumindest in der ersten Hälfte aber etwas träge erzählt. Sobald es zu den Albtraum-Wendungen kommt, ist das Tempo deutlich höher und es wird wesentlich spannender, aber für meinen Geschmack hält sich der Autor etwas zu lang mit den eher langweiligen Wunschvorstellungen auf, von denen ich einige auch nicht als ganz ideal gewählt für die jeweilige Figur halte. Daher gebe ich diesem Roman nur 3 Sterne. Die Romane "Big damn Hero" und "The mangnificent Nine" haben mir besser gefallen.


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        #4
        Rezension: Firefly – „Generations"

        Den vierten "Firefly"-Roman verfasste erstmals nicht James Lovegrove, sondern Tim Lebbon und eigentlich hätte der Roman bereits deutlich früher und an dritter Stelle erscheinen sollen, was man daran merkt, dass im Gegensatz zu "The Ghost Machine" Inara Serra und Shepherd Book noch an Bord der Serenity sind - wenngleich die beiden in diesem Roman nicht viel Zeit auf dem Schiff verbringen, sondern früh ihren eigenen Beschäftigungen nachgehen, während sich der Rest der Crew auf Schatzsuche begibt.

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        Auf der mühsamen Suche nach Arbeit fliegt die Serenity zu einer inzwischen runtergewirtschafteten Goldgräberkolonie, wo Captain Malcolm Reynolds und seine Erste Offizierin Zoe einen Kameraden aus dem Krieg kennen, der ihnen womöglich in der Gegend einen Job vermitteln kann. Leider müssen sie nach ihrer Ankunft feststellen, dass dieser Kamerad bereits gestorben ist, doch ganz umsonst war der Abstecher nicht, gelingt es Malcolm doch, im Saloon beim Kartenspiel nicht nur Geld, sondern auch eine Sternenkarte der Allianz zu gewinnen. Dass die Allianz offenbar großes Interesse hat, die Karte zurückzubekommen, zeigt sich dadurch, dass Malcolm und seine Crew sogleich von regierungstreuen Söldnern angegriffen werden ehe ihnen schließlich doch die Flucht von der Kolonie gelingt.

        Zurück auf der Serenity ist ausgerechnet River Tam - an deren Verstand die Allianz herummanipuliert hat - die einzige, die die Karte entschlüsseln kann. Sie soll in den Orbit eines abgelegenen Gasriesen führen und zu einem dort versteckten riesigen Raumschiff - einer jener Archen, mit denen die Menschheit einst von der Erde geflohen war, um die neue Welten zu kolonisieren. Die Mannschaft der Serenity wittert das große Geschäft, denn Artefakte von der Erde-von-einst werden zu hohen Sammlerpreisen gehandelt. Nach einer mehrtägigen Reise erreicht die Serenity schließlich das uralte Raumschiff, das offensichtlich von der Allianz in einem Orbit zwischen den Planetenringen geparkt worden ist. An Bord scheint es keine Aktivität zu geben, weshalb Malcolm und Zoe sowie Ingenieurin Kaylee und Jayne Cobb sich etwas umsehen ... und dabei den einzigen in Kälteschlaf liegenden Passagier vorfinden, bei dem es sich aber nicht um einen einstigen Bewohner der Erde handelt, sondern um den ersten Probanden aus jener Versuchsreihe, die auch River Tams instabilen mentalen Zustand verursacht hat. Als der Passagier - Silas - erwacht und Soldaten wie auch Agenten der Allianz eintreffen, die nach dem Rechten sehen wollen, zeigt Silas seine tödlichen Fähigkeiten ... und gibt einen Ausblick darauf, wozu unter gewissen Umständen vielleicht auch River fähig wäre.

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        Fazit: Da ein neuer Autor am Werk war, stellt sich gleich vorweg natürlich die Frage: Trifft Tim Lebbon die Charaktere der Serie genauso hervorragend auf den Punkt wie James Lovegrove? Erfreulicherweise kann man diese Frage durchaus mit einem "Ja" beantworten, aber mit einer Einschränkung: Lovegrove feuerte vor allem in seinen ersten beiden "Firefly"-Romanen ein regelrechtes Feuerwerk ab. Er ließ kaum einen Dialog aus, um die besonderen Eigenheiten oder Ausdrucksformen der einzelnen Figuren einzubauen. Lebbon macht das hingegen deutlich seltener, lässt die Charaktere sich neutraler ausdrücken und streut nur hier und da ihre Eigenheiten ein. Welche Erzählweise entspricht am ehesten der Serie? Tendenziell eher jene von Lovegrove, auch wenn dieser manchmal über das Ziel hinausschießt. Insofern ist es auch legitim, dass Lebbon sich zurücknimmt, zumal er in "Generations" die Crew der Serenity in eine sehr bedrückende Situation an Bord eines Geisterschiffs mit einem einzelnen, masssenmordenden Passagier bringt. Selbst an Jayne - der trotzdem noch den einen oder anderen lockeren Spruch von sich gibt und sich schamlos alles unter den Nagel reißt, was nicht niet- und nagelfest ist - geht das dort Erlebte nicht spurlos vorüber.

        Zur Geschichte selbst kann man sagen, dass sie ziemlich geradeheraus ist. Mir gefiel am besten die anfängliche Westernatmosphäre im kleinen Goldgräberstädtchen, die einen ziemlichen Kontrast zur unheimlichen Atmosphäre an Bord des irdisches Schiffe darstellt. Ich denke aber, dass man viel mehr aus dem Thema hätte rausholen können. Manchmal wird zwar mit der Unwissenheit der Crew über die Erde gespielt, beispielsweise wenn sie einen Lagerraum mit militärischen Fahrzeugen finden oder wenn am Ende die Beute inspiziert wird. Aber weite Teile des riesigen Schiffe sind leer, das Aussehen wird nicht besonders interessant beschrieben und Unterschiede zur etablierten Technik der neuen Welten sieht oft nur Kaylee, der man das wohl glauben muss.

        Da aus der Crew der Serenity natürlich niemand Silas zum Opfer fallen darf, müssen Allianztruppen anrücken, die sich von dem Irren niedermetzeln lassen. Sie sind aber nur das Kanonenfutter, das zwei "Blauhände" vorschicken. Es handelt sich in diesem Roman aber nicht um die beiden blauhändigen Männer, die wir aus der Serie kennen (und die ihr Ende im Comic "Die Zurückgelassenen" finden; die Comics werden von den Autoren der Romane berücksichtigt), sondern um ein weibliches Duo.

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        Dieses neue Duo bleibt ebenso mysteriös und dies obwohl wir sogar ihre Gedanken mitbekommen, was aber nicht sehr leicht lesbare Passagen sind.

        Bewertung: Wie auch "The Ghost Machine" scheint auch "Generations" von der Konzeption her sehr darauf abzuzielen, nicht nur den vergangenen Zeitraum zwischen Serie und Kinofilm zu üfüllen, sondern speziell letzteren auch thematisch vorzubereiten, indem man mit Silas eine Figur hat, die mehr oder weniger das gleiche wie River durchgemacht hat, die sich unter Umständen (die dann die Handlung des Kinofilms liefert) ebenfalls in eine regelrechte Kampfmaschine verwandeln kann. Ich persönlich hätte es aber besser gefunden, hätte Tim Lebbon etwas mehr mit dem Thema der Erde-von-einst gearbeitet. Es gibt ein paar interessante Stellen dazu, aber im Endeffekt ist das gefundene Schiff und sein Inhalt doch eher enttäuschend gewesen. "Generations" ist daher ein ziemlich durchschnittlicher Roman, dem ich 3 von 6 Sterne gebe. Einige Dialoge à la James Lovegrove hätten die Geschichte etwas aufpeppen können. Von ihm wird dann wieder der fünfte "Firefly"-Roman stammen, der im Frühjahr 2021 erscheinen soll.



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          #5
          Danke für diese Rezensionen. Ich war ein Fan von Firefly und werde mir gleich mal die Bücher zulegen.
          ZUKUNFT -
          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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            #6
            Rezension: Firefly – „Life Signs"

            Der fünfte Roman zur „Firefly“-TV-Serie stammt wie schon drei der vorangegangenen aus der Feder von James Lovegrove. Lovegrove ist auch in diesem Roman wieder sehr treffsicher, was die Charaktere angeht – selbst die etwas schwierige River trifft er hier wesentlich passender als in seinem Roman „The Ghost Machine“. Einzig der Humor bleibt in „Life Signs“ ein wenig auf der Strecke, was aber nicht nur auf die deprimierende Ausgangslage zurückzuführen ist.

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            Für die Besatzung der Serenity ist es Schock, als sie erfahren müssen, dass Inara Serra – die bis vor kurzer Zeit noch an Bord des Firefly-Frachtschiffs reiste und für die vor allem Captain Malcolm Reynolds insgeheim starke Gefühle hegt – an einer unheilbaren Krebserkrankung leidet. Als Malcolm per Funk den ebenfalls kürzlich von Bord gegangenen Shepherd Book kontaktiert, um ihm diese traurige Neuigkeit mitzuteilen, kann der Geistliche aber doch mit einem Funken Hoffnung aufwarten: Der belesene und stets überraschend gut informierte Shepherd las kürzlich von einem Arzt, der eine universell wirksame Therapie gegen Krebs entwickelt hat. Das Problem dabei: Die Allianz hat ihm inhumane Praktiken vorgeworfen und ihn ins Gefängnis gesteckt.

            Nach diesem Strohhalm greifend beschließt die Crew der Serenity, den Arzt – Dr. Esau Weng – zu befreien. Dafür müssen sie sich als regulärer Versorgungsfrachter getarnt an vier Allianz-Patrouillenschiffen vorbei zum Eisplaneten Atata mogeln. Dort soll Dr. Weng in Gefängnisanlage #23 inhaftiert sein, aber so genau weiß man das nicht. Der Gefängnisbetreiber – die einflussreiche Blue Sun Corporation – spart an Kosten, setzt die Gefangenen einfach auf Atata ab und lässt die Gefängnisse dort von den Häftlingen selbst verwalten. Nachdem sie sich in Frachtcontainern bei Anlage #23 absetzen ließen und gegenüber den Insassen vorgeben, von einer anderen Anlage getürmt zu sein, stellen Malcolm, Zoe, Jayne und Simon überrascht fest, dass in #23 keinesfalls Anarchie herrscht. Alles ist sehr gut organisiert vom „Boss“ Mr. O’Bannon und seinen „Regulatoren“, sozusagen Hilfssheriffs, die Vergehen – relativ – verhältnismäßig ahnden. Doch O’Bannon selbst ist schon seit geraumer Zeit erkrankt und Zoe findet heraus, dass Weng – angesichts der begrenzten medizinischen Mittel im Gefängnis – daran gescheitert war, den Boss zu heilen, was dieser nicht gut aufgenommen hat. Weng soll in die von Schnee und Eis bedeckte Wildnis Atatas geflohen sein und wird für tot gehalten. Doch trotz der Aussichtslosigkeit, Weng noch lebend vorzufinden, bleibt Malcolm stur und nimmt mit seinen Kameraden die Suche auf.

            In der Zwischenzeit kann die Serenity nicht gemütlich in Warteposition bleiben, denn der ambitionierte Captain eines Patrouillenschiff ahnt, dass irgendetwas mit diesem Frachtschiff nicht stimmt und nimmt die Verfolgung auf. Als Wash verletzt wird und Kaylee alle Hände voll zu tun hat, den Antrieb am Laufen zu halten, muss River das Steuer übernehmen …

            Fazit: Trotz der schwermütigen Eröffnung des Romans, in dem der Leser und die Crew der Serenity mit Inaras schwerer Erkrankung und sicherscheinendem Tod konfrontiert werden, hält sich Lovegrove nicht lange mit Sentimentalitäten auf und grenzt dieses dramatische Element auch stark auf Malcolm ein, immerhin gestattet Inara nur ihm, sie zu besuchen. Und auch am Schluss des Romans steht wieder die komplizierte Beziehung der beiden im Mittelpunkt. Aber in den restlichen vier Fünftel des Romans steht die Mission im Vordergrund und vor allem Malcolms – immerhin emotional gut begründete – Irrationalität, weiterzumachen bis nichts mehr geht, selbst wenn die Chancen, Dr. Weng zu finden, immer schlechter werden.
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            Die Serenity setzt Malcolm, Zoe, Jayne und Simon auf einem unwirtlichen Eisplaneten ab.


            Das passt zu jenem Malcolm Reynolds, den wir vor allem im Kinofilm „Serenity“ sehen. Grundsätzlich funktionieren die bisherigen Romane ziemlich gut, wenn sie die doch merkliche Veränderung in Malcolms Charakter zwischen der Serie und dem Kinofilm plausibilisieren. Sie erklären gut seine düsterere Stimmung und eine zunehmende Härte in seinen Entscheidungen im Film, die unmittelbar nach den Ereignissen der TV-Serie auf mich immer ein bisschen „out-of-characater“ wirkten.
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            Bedrückende Ereignisse lenken Malcolm Reynolds auf dunkle Pfade.


            Eine weitere große Entwicklung in diesem Roman geschieht in der Parallelhandlung, in der die Serenity vor einem Allianz-Kriegsschiff fliehen muss, was zum Teil ein bisschen Erinnerung weckt an die Flucht des „Millennium Falken“ vor dem Imperium im „Star Wars“-Film „Das Imperium schlägt zurück“. Die Vergleiche zwischen dem Falken und der Serenity sind ja nicht ganz neu, aber die Ereignisse sind nicht derart ähnlich, dass ich von einer bewussten Hommage ausgehe. Für klare Absicht halte ich aber eindeutig die vielen Anspielungen auf „Star Trek“ in diesem Handlungsstrang. So gibt es z.B. Allianz-Schiffe mit auffällig bekannt klingenden Namen und Kaylee darf in einem Satz gleich Sprüche von Doktor McCoy und Ingenieur Scott miteinander verschmelzen.

            Die angesprochene große Entwicklung in diesem Handlungsstrang ist die Offenbarung, dass River – wie bei vielen anderen Sachen auch – ein natürliches Talent hat, die Serenity zu fliegen, was auch Wash bewundernd auffällt, der sich in einer Vorahnung auf die Ereignisse des Kinofilms schon vorstellt, dass River ihn eines Tages als Pilot ablösen könnte.

            Die meiste Zeit über ist Wash in diesem Roman aber bewusstlos auf der Krankenstation und auf Atata ist auch Jayne lange Zeit außer Gefecht gesetzt nach einer Begegnung mit einem Rudel monströser Wölfe. Gerade Jayne scheint der heimliche Favorit von James Lovegrove zu sein und Dialoge mit ihm haben in den vorherigen Romanen immer einen gewissen Witz gehabt. Diesmal fehlt das, weil Jayne erst eine untergeordnete Rolle hat und dann gegen die Wölfe K.-O. geht.

            Wie die Leute von der Serenity mit den Wölfen fertig werden, fand ich ehrlich gesagt etwas überzogen. Wäre das Rudel kleiner beschrieben worden, hätte ich den Ablauf dieses Kampfes für zumindest etwas realistischer gehalten. Und es ist eine von mehreren Situationen, die das Team einfacher hätte lösen können, wären sie bewaffnet nach Atata gegangen. Die öfters in diesem Roman geäußerte Erklärung, dass man sich im Gefängnis als Mitgefangene ausgeben will und man deshalb keine Waffen tragen dürfe, wirkt wie eine zurechtgestrickte Ausrede, um nicht nur den Kampf mit den Wölfen, sondern auch das Ende mit den „Regulatoren“ spannend zu halten, wenn diese den Flüchtigen im Auftrag von Mr. O’Bannon folgen. Inhaltlich hätte nichts dagegen gesprochen, Waffen versteckt zu tragen, denn es gab selbst in der überraschend gut organisierten Gefängnisanlage #23 keine Durchsuchung der Neuankömmlinge. (Und selbst wenn es Metalldetektoren am Eingang gegeben hätte: In einer Folge der Serie trägt Jayne versteckt am Körper eine Kunststoffwaffe.)

            Bewertung: Ja, ein paarmal wirkt die Spannung in diesem Roman künstlich herbeigeführt. Aber trotzdem empfand ich ihn insgesamt als sehr unterhaltsam. Es geht Schlag auf Schlag – man bekommt immer wieder neue Informationen, die das Team von der Serenity in eine neue Richtung weisen, in der sie nach Dr. Weng suchen müssen. Auch die Parallelhandlung auf der Serenity selbst war unterhaltsam – wenngleich es auch hier ein paar künstlich herbeigeführte Spannungsspitzen gab und man sich fragt, wie die Allianz mit solchen Offizieren den Krieg gegen die „Browncoats“ gewinnen konnte. Aber alles in allem ist „Life Signs“ ein unterhaltsamer und trotz der Ausgangslage nicht allzu melodramatischer Roman, in dem aber nicht alle Crewmitglieder der Serenity ins Rampenlicht rücken dürfen. Trotzdem sind solide 4 von 6 Sternen drin.


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              #7
              Rezension: Firefly – „Carnival"

              Den mittlerweile sechsten Roman zur leider viel zu früh beendeten SciFi-Western-Serie „Firefly“ steuerte mit Una McCormack eine Autorin bei, die mir vor allem dank ihrer Romane zu „Star Trek“ ein Begriff ist (siehe u.a. „The Way to the Stars“ und „Wonderlands“). Und auch ihr erstmaliger Ausflug ins „Firefly“-Universum ist sehr gut gelungen!

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              Schauplatz dieser Geschichte ist der Planet Bethel; ein hauptsächlich von Wüste überzogener Planet, dessen High Society dank Einnahmen aus den Bergbaubetriebe eine schillernde Stadt namens Neapolis aus dem Wüstensand gestampft haben, die es schon fast mit den Metropolen der Kernwelten aufnehmen kann. Und an den bevorstehenden Karnevalnächten geht es in der Stadt noch ein bisschen bunter als üblich zu.

              Für eine Jugendliche – Ava Jones, die ihr kleines Arbeiterdorf in der Hoffnung auf Arbeit in der großen Stadt verlassen hat – wird der Karneval aber zum Albtraum: Kaum aus dem Zug ausgestiegen wird sie von zwei fremden Männern zum Mitkommen bedrängt, als hätten die beiden explizit auf sie gewartet. Doch Ava gelingt die Flucht und kann untertauchen. Dank einer Kontaktnummer, die sie von ihrer Tante erhielt, kann sie diskret um Hilfe bitten und ihr wird mitgeteilt, sie solle sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem ganz bestimmten Motelzimmer nahe des Raumhafens einfinden.

              Genau in diesem Raumhafen landet ein uns wohlbekanntes Frachtschiff der Firefly-Klasse; die Serenity. Captain Malcolm Reynolds und seine Crew sind jedoch nicht hier, um Party zu machen, sondern wegen eines Jobs. Da während des Karnevals stets Arbeitskräfte ausfallen, sollen sie die Security für einen Rohstofftransport machen. Eine kurze Fahrt auf vorbestimmter Route zwischen Bahnhof und Raumhafen. Eigentlich ein Klacks und es läuft anfangs auch völlig reibungslos … bis das Frachtgut in ein bereitstehendes Schiff verladen werden soll. Es kommt zu einem Angriff und zum Diebstahl der Fracht. Malcolms Stellvertreterin Zoe und Shepherd Book können zwar die Verfolgung aufnahmen, aber die Diebe nicht stellen. Stattdessen geraten die beiden selbst in Gefangenschaft.

              Aber nicht durch die Diebe, sondern durch Malcolms Auftraggeber! Der fordert Entschädigung für die verlorene Fracht – 500 Platinum, eine Menge Geld und quasi unmöglich aufzutreiben innerhalb der wenigen Tage, die ihr mächtiger – und gut mit der ansässigen Polizei vernetzter – Auftraggeber ihnen zugesteht. Die Herangehensweise der Crew zur Problemlösung ist völlig unterschiedlich: Simon beschließt, es mit ehrlicher Arbeit zu versuchen und heuert – dank Inaras Hilfe – im von der hiesigen Companion-Gilde betriebenen Krankenhaus an. Kaylee will es ihm nachmachen und im Raumhafen ihr Ingenieursgeschick anbieten, was der in Malcolm aufkeimende Beschützerinstinkt aber nicht zulassen will – der auch eine gewisse Rolle spielt, als er zufällig in die auf der Flucht befindlichen Ava Jones rennt, deren Verfolger ihre Spur wiederaufgenommen haben.

              In der Zwischenzeit gehen Jayne und Wash mit Simons Schwester River ins Casino, wo das Mädchen dank ihrer übersinnlichen Begabung so richtig abcasht!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: serenity-better-days.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,1 KB ID: 4593182


              Die Crew der Serenity kommt dank River zu einem kleinen Vermögen.
              (Dieses Bild stammt aus dem Comic „Bessere Zeiten“, enthalten im Sammelband
              „Zwischen den Welten: https://rumschreiber.wordpress.com/2...en-den-welten/ )



              Fazit: Una McCormack gelingt es mit diesem Roman wirklich hervorragend, früh ziemlich viele Handlungsstränge einzuführen, deren Zusammenhänge sich mitunter erst sehr spät offenbaren, wodurch am Schluss wirklich ein schön abgerundetes Ganzes herauskommt. Nach dem vermasselten Security-Auftrag suchen alle auf unterschiedlichem Wege nach Lösungen – Arbeit, Suche nach dem Diebesgut, Befreiung aus der Gefangenschaft, Glücksspiel – und doch fügt sich am Ende alles zusammen. Dabei berücksichtigt die Autorin auch die etablierten Charaktereigenschaften der Figuren und sogar River setzt sie sehr prominent und dennoch passend ein auf eine Weise, in der sie weiterhin mysteriös bleibt. (Anders als die vorherigen Romane ist „Carnival“ zeitlich während der Serie und nicht erst danach angesiedelt. Gewisse Fähigkeiten von River sind der Crew zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt.)

              Die Karnevalsstimmung, die hier mehr als Hindernis bzw. Möglichkeit, um in Deckung zu gehen genutzt wird, ist ebenfalls in diesem Sinne sehr gut eingesetzt und trägt bei so ziemlich jedem Handlungsstrang etwas bei und ist nicht nur dekorativer Natur. Dass die Beschreibung von Neapolis sehr große Gemeinsamkeiten mit dem aufstrebenden Las Vegas aufweist, ist ebenfalls hilfreich und macht die Einordnung der Geschehnisse sehr einfach für den Leser.

              Es würde den Umfang dieser Rezension sprengen, auf jeden einzelnen Handlungsstrang einzugehen. Kurz zusammengefasst hat mir aber jeder ziemlich gut gefallen und vor allem, wie am Ende alles verbunden ist. Nur um ein Beispiel zu nennen: Shepherd Book schießt auf der Flucht jemanden an, dem Simon dann – ohne zu wissen, dass Book der Schütze war – im Krankenhaus das Leben rettet, worauf der Patient Simon derart dankbar ist, dass sich dadurch die Probleme der Crew auflösen. Ja, sicher kann man angesichts dessen kritisieren, dass hier jede entscheidende Person eine Verknüpfung zu einer anderen hat und die Zufälligkeiten etwas groß wirken. Der Gedanke kam mir beim Lesen zwar, aber nicht in dem Sinne, dass ich der Geschichte zu großen Unrealismus unterstellen will. Mehr ist es wohl so, dass ich der Serenity-Crew auch mal ein bisschen Glück gönne.

              Bewertung: „Carnival“ erzählt eine interessante Geschichte – bzw. mehrere Geschichten, die einander aber gut bis hin zum Finale ergänzen – und ist dabei sehr unterhaltsam, actionreich wie auch humorvoll und setzt die Charaktere der Serie sehr gut ein. Ich gebe dem Roman 5 von 6 Sternen und würde ihn als bis dato sogar besten Roman der Reihe bezeichnen. Sogar noch ein bisschen besser als „The magnificent Nine“, dem ich ebenfalls 5 Sterne verliehen habe.
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                #8
                Ich habe dieses Buch auch vor kurzem gelesen und möchte hinzufügen, dass ich es echt lustig fand. Musste einige Male laut auflachen.
                John: Work- now - freak - later. Work - now - freak - later.
                Stark: Yes. That's fair.
                John: Good.
                Stark: How much later?

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                  #9
                  Rezension: Firefly – „What makes us mighty"

                  „What makes us mighty“ ist M.K. Englands erster Ausflug ins Firefly-Universum, in dem die Crew der Serenity erkennen muss, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
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                  Wer Captain Malcolm Reynolds kennt, der weiß, dass er sich am liebsten so fern wie möglich von der Allianz hält, aber was tut man nicht alles, um das eigene Schiff am Laufen und die Mannschaft satt zu bekommen? Und daher willigt Reynolds ein, einen Frachtflug zum von der Allianz kontrollierten Planeten Kerry für den dort selbsternannten „Duke“ Farranfore durchzuführen. Nachdem er seine Fracht abgeliefert hat, möchte Reynolds eigentlich so schnell wie möglich wieder von dort verschwinden, kann sich der Einladung des Dukes aber nicht erwehren und muss überrascht feststellen, es mit einem charmanten und äußerst großzügigen Gastgeber zu tun zu haben. Am Hofe des Dukes fühlen sich alle wohl und da es Bedarf für regelmäßige Frachtflüge von und nach Kerry gibt, sieht Reynolds die seltene Chance auf regelmäßige und gut bezahlte Aufträge.

                  Dass dieses Angebot auch seine Schattenseiten hat, wird offensichtlich bei einem Besuch des Dorfes außerhalb der massiven Mauern von Farranfores Anwesen. Die Bewohner arbeiten hart auf den Feldern und leben ärmlich, während innerhalb der Mauern Geld keine Rolle zu spielen scheint. Bedauerliche Umstände, aber nicht überraschend auf einem Allianz-kontrollierten Randplaneten. Und angesichts dieser Umstände ist es auch nicht überraschend, dass die Crew der Serenity Augenzeugen eines nächtlichen Angriffs von Dorfbewohnern auf das Anwesen wird. Doch die Mauern und Tore der befestigten Anlage bleiben unüberwindbar, aber der Duke begnügt sich nicht mit purer Verteidigung, sondern feuert eine Waffe ab, die derart langsam und schmerzvoll tötet, dass sie sogar in der Allianz verboten wurde: Teufelsdornen! Ein Schrapnellregen aus Nanorobotern, die sich langsam ihre zerstörerischen Wege durch ihr Opfer bahnen.

                  Reynolds wird nun klar, was sich in den unbeschrifteten Kisten befand, die er dem Duke geliefert hat. Die Chance zur Vergeltung bietet sich ihm, als er von einer Widerstandsbewegung kontaktiert wird, die im engsten Umfeld des Dukes operiert und mit den Dorfbewohnern zusammenarbeitet. Dem Widerstand fehlt aber die Kampfkraft, um die loyalen Wachen des Dukes zu überwältigen, weshalb die Serenity bereitstehende Soldaten auf Kerrys Mond abholen und quasi als troyanisches Pferd hinter den Mauern des Anwesens absetzen soll …

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                  Der Captain, Kaylee und der Rest der Crew können
                  nur kurze Zeit die Annehmlichkeiten auf Kerry genießen,
                  ehe die Schattenseiten offensichtlich werden.

                  Fazit: „Firefly“ besteht ja leider nur aus 14 TV-Episoden (plus dem Kinofilm „Serenity“) und daher kann man daraus schwer ableiten, was eine „typische“ Story für diese Charaktere in diesem Serienumfeld wäre. Aber ich habe den subjektiven Eindruck, als würden sich die Autorinnen und Autoren der Romane besonders gerne auf Geschichten à la „A-Team“ versteifen. Ja, in den 14 Episoden gibt es 2 oder 3 Folgen, in denen es vordergründig ist, dass die Serenity-Crew sich als Söldner von den armen Unterdrückten anheuern lässt, um gemeine Unterdrücker zu bekämpfen. Ich will nicht absprechen, dass solche Storys mit der Grundlage der Serie hervorragend harmonieren – allein auf Basis von Malcolm Reynolds Kriegs-Vorgeschichte und den breit gefächerten Fähigkeiten der Serenity-Crew. Aber in den Romanen scheint mir dieses Söldner-Thema in Relation etwas zu häufig vorzukommen und es ist auch der Hauptaufhänger von „What makes us mighty“.

                  Zuerst wird das noch nicht offensichtlich, aber spätestens mit dem Ausflug ins Dorf wird klar, dass der Luxus, den die Crew im geschützten Anwesen des Dukes gesehen und auch genutzt hat, auf die Kosten der restlichen Bevölkerung geht und selbstverständlich kann da ein Mann wie Reynolds bei einer solchen Ungerechtigkeit nicht tatenlos zusehen. Das ist eine absolut legitime und vollständig von der Serie gestützte Einstellung dieses Charakters. Und daher auch sehr vorhersehbar.

                  Grundsätzlich sind alle Charaktere gut getroffen, sogar die meiner Meinung nach sehr schwierig zu schreibende River Tam ist hier sehr gut eingesetzt worden. Aber „What makes us mighty“ beschreitet keine neuen Pfade, bleibt strikt bei dem, was die Serie etabliert hat und präsentiert die Variante einer bekannten Geschichte, die daher auch wenig Spannung vermittelt. Alles sehr solide, alles in Ordnung, nichts Abwegiges, aber ich hätte auch hier und da gerne eine Erweiterung des Bekannten gesehen. Etwas mehr Mut und beim Showdown ruhig mehr Kreativität.

                  Bewertung: Unterhaltsam war „What makes us mighty“ durchaus; das ergibt sich von selbst, wenn eine Autorin oder ein Autor eines „Firefly“-Romans die Charaktere gut trifft und das ist auch M.K. England sehr gut gelungen. Aber von der Story hätte ich mir deutlich mehr Originalität gewünscht. Daher gebe ich nur 3 von 6 Sternen.


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                    #10
                    Rezension: Firefly – „Coup de Grâce“

                    Schon einige „Firefly“-Romane funktionierten nach dem selben Schema, das in der Serie eigentlich gar noch mal so häufig vorgekommen ist: Geld ist zwar eine Motivation, aber schlussendlich steht die Crew der Serenity den Unterdrückten aus moralischen Gründen gegen eine unbesiegbar wirkende Macht bei und besiegt sie. Erfrischenderweise weicht „Coup de Grâce“ von diesem Schema ab. Zwar micht gänzlich, aber doch zu einem ausreichend großen Ausmaß, dass dafür eine andere Parallele unübersehbar wird.
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                    In diesem Roman nimmt Captain Malcolm Reynolds den Auftrag an, sich an einer Kopfgeldjagd zu beteiligen. Ein auf dem Mond Abel bei der zunehmend durch die herrschende Dürre verarmenden Bevölkerung hoch angesehener Anwalt wurde am helichten Tag auf offener Straße niedergeschossen. Trotz vieler Zeugen und einer klaren Sachlage ziert sich der alte Sheriff jedoch, gegen den Mörder vorzugehen, denn dieser ist Teil einer berüchtigten Bande. Annie Roberts, die junge Tochter des Ermordeten, wendet sich daher an die Crew der Serenity und beauftragt sie, den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen.

                    An sich eine leichte Aufgabe, speziell für das Trio, das fürs Grobe zuständig ist – Malcolm, Zoe und Jayne. Doch der Deal ist an zwei Bedingungen geknüpft, die Captain Reynolds nicht so ohne weiteres akzeptieren kann: Zum einen will die jugendliche Annie Roberts mit auf die Jagd nach dem Mörder ihres Vaters. Und weiters will sie sich nicht mit der Ergreifung des Täters zufrieden geben, sondern will, dass auch die Hintermänner ausfindig gemacht werden, obwohl Reynolds gar nicht überzeugt ist, dass es solche Hintermänner überhaupt gibt. Dennoch setzt er Simon und Inara auf eine Undercover-Mission zur Infiltration der „feinen Gesellschaft“ von Abel an. Und während in der Einöde außerhalb der Stadt die Jagd auf den Mörder vonstatten geht, decken Simon und Inara Unfassbares auf …
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                    (v.l.n.r.) Zoe, Malcolm und Jayne sind gefragt, wann immer bei einem Job mit Gewaltanwendung zu rechnen ist.

                    Fazit: Ja, ein großer Teil der Story erinnert stark an den Western „True Grit“ (im Jahr 2010 mit Jeff Bridges, Hailee Steinfeld und Matt Damon verfilmt). Eine Szene – wenn sich Annie Roberts nach möglichen Personen erkundigt, die für sie auf Kopfgeldjagd gehen könnten – wirkt sogar wie 1:1 aus dem Film kopiert. Es ist immerhin eine witzige Szene – möglicherweise die einzige, die mir derart detailliert aus dem Film in Erinnerung geblieben ist. Der Roman wechselt zudem in die Ich-Perspektive, sobald das Geschehen aus Annie Roberts Sicht beschrieben wird, was – wenn ich mich recht erinnere – auch „True Grit“ ähnelt, wo Hailee Steinfelds Figur auch die Off-Erzählerin ist.

                    Dieser Teil der Story ist zwar trotz der Ähnlichkeit zum Film interessant, aber die Entfernungen der Handlungsorte bzw. die Geschwindigkeit, mit der die Personen zwischen ihnen hin und her wechseln, verwirren etwas. Es scheint keinen großen Unterschied zu geben, ob Leute mit einem schnellen Speeder, dem „Maultier“ der Serinity (einen Quad) oder gar zu Fuß (und angeschossen; manchmal gestützt, manchmal ohne Hilfe) von A nach B unterwegs sind. Ich glaube, viele Probleme hätten sich lösen lassen, hätte man einen – an sich auch völlig unnötigen – Schauplatz weggelassen. Dann hätte sich die Angelegenheit weniger gezogen und wäre nicht der Eindruck aufgekommen, dass hier einfach Zeit geschunden wird, während in der Stadt die Nachforschungen nach und nach die Hintergründe des Morde an Annies Vater aufdecken.

                    Der Undercover-Auftrag von Inara und Simon war interessanter und was sie am Ende aufdecken, hatte ich mir in der Art zwar schon viorher gedacht, aber der beabsichtigte Zweck (oder Nebeneffekt) hat mich überrascht. Das fand ich sehr gut und auch dass Wash und Kaylee mal gemeinsam unterwegs sind gefiel mir. Das war recht witzig, wie sie in einen Gewerkschaftsstreit reingeraten und die beiden erlebt man nicht allzu oft Duo.

                    Bewertung: Es war solide. Im Grunde die gleiche Wertung, die ich dem Film „True Grit“ gebe. Die Ähnlichkeiten sind einfach unübersehbar und es würde mich schon interessieren, was Una McCormack dazu bewegt hat, eine „Firefly“-Geschichte auf diesem Western aufzubauen. Die Danksagung am Ende des Buches weist auch nicht auf „True Grit“ hin, aber ich halte es für völlig ausgeschlossen, dass die Ähnlichkeit der beiden Geschichten Zufall ist. Unabhängig davon ist „Coup de Grâce“ ein über weite Strecken unterhaltsamer Roman, mit ein paar Längen zwischendurch, aber recht vielen interessanten Themen, die in die Beschreibung der gesellschaftlichen Situation auf Abel fließen. Daher gebe ich dem Roman 4 Sterne. Es wäre mehr drinnen gewesen, wäre Annie Roberts Glaube nicht so herausgestrichen worden (wahrscheinlich im Shepherd Book in dieser Geschichte auch ein wenig zu tun zu geben) und wenn man aus der Tatsache, dass es sich bei den Banditen wie bei Mal und Zoe um Browncoats handelt, mehr gemacht hätte.

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