V For Vendetta / V wie Vendetta

[philippjay]

Habe gestern den Film zum ersten Mal gesehen und war begeistert!!!

Natalie Portman hat beeindruckend gespielt, die Dialoge sind genial (besonders auf englisch), die 1812 Ouvertüre von Tschaikowsky genial in Szene gesetzt. Besonders am Schluss muss man wirklich sagen, dass die Bilder genial zur Musik choreografiert sind und genau deswegen auch so einschlagenden Erfolg beim Betrachter haben.

Super Film!!!

6 von 6 Sternen

[Rip~van~Winkle]

[...] die Dialoge sind genial (besonders auf englisch), [...]

Hast du auf den Monolog geachtet, den V beim ersten Treffen mit Evey aufsagt? Fast jedes Wort fängt mit "v" an. Konnte im Deutschen leider nicht so übertragen werden. Allein deswegen sollte man den Film mal in englisch sehen.

[philippjay]

Klar, hab ich den Monolog gesehen!

Absolut genial!!
Aber mal ehrlich:
Das kann man nun wirklich nicht verlangen, sowas ins deutsche zu übersetzen, so dass es auch immer mit dem gleichen Buchstaben anfängt

[Rip~van~Winkle]

Klar, hab ich den Monolog gesehen!

Absolut genial!!
Aber mal ehrlich:
Das kann man nun wirklich nicht verlangen, sowas ins deutsche zu übersetzen, so dass es auch immer mit dem gleichen Buchstaben anfängt

Wenn es machbar ist, kann man sowas schon verlangen.

[philippjay]

Na ja, also da gibt es sicher Beispiele für andere Übersetzungen, wo man mit weitaus geringerem Aufwand näher beim Original hätte bleiben können...

Aber egal:
Der Film rockt ungemein und ich bin froh, dass ich ihn jetzt entdeckt habe.
Hatte bisher immer einen Bogen um den Film gemacht... warum auch immer.... vielleicht liegts an der komischen Maske

[Hades]

Hatte bisher immer einen Bogen um den Film gemacht... warum auch immer.... vielleicht liegts an der komischen Maske

Bei mir war's der billige Trailer im TV der nach 0815 Baller Aktion aussah.

Mit dem Spruch "die Vision einer Kompromisslosen Zukunft" wurde es nich besser.

[philippjay]

Hehe, daran mag es auch gelegen haben

[Largo]

So, dann mach ich mich jetzt mal zum Prügelknaben: Ich fand's nicht so dolle.

Ich bin zwar ein Freund "realistischer" Comicumsetzungen im Stil von "Batman Begins", eine solche war "V wie Vendetta" meiner Meinung nach nicht. Die schon angesprochenen Wachowski-Philosophien sind mir dann doch zu deutlich aus jeder Pore gedrungen: Ein bißchen viel Pathos, ein bißchen wirr. Dann kommen eben der Kanzler und das gesamte Regime an sich nicht zum Tragen, man sieht immer nur den (etwas pauschal dargestellten) Terror und nicht die Hintergründe.

Mich hat auch der Erzählstil gestört, es wird sehr viel angedeutet, nichts endgültig geklärt aber sehr staatstragend und gewichtig zur Grundlage der Charaktere gemacht. Das fand ich auch nicht besonders überzeugend.

Und die Liebesgeschichte zwischen den Beiden... Nein, nicht glaubwürdig, im Gegenteil. Vorhersehbar trifft's wohl eher.

Ich würde mich auch eher der verhaltenen Fraktion anschließen.

Zunächst das Positive:
Den Ansatz der Parallelwelt, in der sich Groß-Britannien zu einer Diktatur entwickelt hat, fand ich sehr interessant und die vielen Andeutungen über das Leben in einer solchen Diktatur waren sehr beklemmend: die Rolle der Medien, der Umgang mit Minderheiten, Staatsterror. Sehr berührend war dabei vor allem die Geschicht der Frau, die ihre Biographie auf die Rolle Klopapier geschrieben hat. Insgesamt ein sehr spannendes und bisher (trotz der großen Aktualität) leider auch kaum behandeltes Thema.

Im Laufe des Films wird das alles jedoch etwas "too much":
- V besitzt übermenschliche Kräfte.
- V nimmt Evey gefangen und schneidet ihr einen Kurzhaarschnitt, um sie auf ihre Rolle als Widerstandskämpferin vorzubereiten.
- Die Regierung verübt Giftgasanschläge auf die Bevölkerung und vertuscht dieses.
- V und Creedy verbünden sich gegen Großkanzler Sutler.
- V und Evey haben eine Liebesbeziehung.
- Am Ende viele Floskeln über Freiheit und so.

Es wäre sicherlich angebracht gewesen, wenn man die Story etwas schlanker gemacht und sich auf das wirklich wichtige konzentriert hätte.

Insgesamt fand ich auch die Darstellung der führenden Köpfe der Diktatur als zu plakativ. Sie verkörpern eindeutig das Böse. Der Clou an Diktaturen ist aber, dass man als Staatsbürger die Politikerelite häufig durchaus positiv wahrnimmt und mit positiven Charaktereigenschaften besetzt.
Den Feel-Good-Charakter einer Diktatur hätte man besser herausarbeiten sollen.

Es gibt natürlich auch einige Ungereimtheiten, z.B. wie V eine solche Logistik aufbauen konnte, um seinen Plan umzusetzen (Millionen von Masken herstellen und unter die Leute bringen, unterirdische Gleise unter das Parlament verlegen usw.).