Also ich hab den Film gestern abend gesehen:
Erstmal rein technisch: ein bildgewaltiger, blutiger Action Film. Schöne Bilder coole Kampfszenen.
Im Kontext: Natürlich ist der Film gelinde gesagt verhetzerisch. Die Perser werden als degenierte, behinderte Monster dargstellt. Wortwörtlich als "asiatische Horden". Xerxes als schwarzer!!! Tyrann, der mordtriefend durch die Welt zieht. Insgesammt ist der Steifen für mich eine Mischung aus nem Leni Riefenstahl Film und nem 50er Jahre Sandalenfilm mit Durchhalteparolen für aktuelle Konflikte. Mit NS-Ideologie würde ich es aber nicht so sehr in Verbingung bringen. Sicherlich drängen sich inhaltich Paralellen auf, aber insgesammt ist diese antiasiatische Haltung ja schon um einiges älter als die NS-Ideologie (Stichwort orientalische Despotien).
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Keine Ankündigung bisher.
Frank Millers "300"
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Also ich habe mich von dem Film gut unterhalten gefühlt und keine Minute an Nazis gedacht.
Der Film ist super rübergebracht und die Story ist reines Popcorn Kino. Da muss man nix reininterpretieren.
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Ich lasse hier aber Expansionspolitik ausser acht. Trotzdem bilde ich mir ein, dass vom 2. WK mehr Details vom Rückzug, dem Leid und Verlust bekannt sind als die Phasen der Expansion der Wehrmacht (und ich rede hier nicht von den Verbrechen die begangen wurden, sondern rein vom Kriegsverlauf her...).
Mir geht es um die Blut und Ehre, Tod oder (Über)Leben, sein oder nicht sein Gerede in dem Film. Auch die Aufzucht des Nachwuchses ist ganz in dem Sinn, das töten der Verletzen - keine Gnade, Die Degenerierten auf feindlicher Seite uswusf
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Nur das die Nazis die meiste Zeit expandierten, ähnlich den Römern. Die Spartaner verteidigen ja mehr oder weniger ihre Heimat. Die Perser mögen sie für Untermenschen gehalten haben, kann ja sein.
Aber mit den Nazis, verbinde ich unabhängig von ihren Ideologien, auf jeden Fall imperalistisches Verhalten. Ausser zum Ende des Nazi-Reiches. Falls du sowas meinst.
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Habe ihn gerade gesehen.
Der Film übertraf die Vorschau irgendwie noch bei weitem. Zuerst mal zum "positiven": rein von der Aufmachung und der "Bilddramaturgie" war er in der Tat gross"art"-ig bzw sehr gut umgesetzt.
Nun entschuldigunge ich mich, da ich hier nun den "politikwissenschaftlichen Historiker" (bzw umgekehrt) heraushängen lassen muss, aber je länger der Film dauerte desto mehr stellte ich mir lauter Nazis uns SS Männer vor die da kämpften. Die Message entspricht im Prinzip 1:1 nationalsozialistischen Ideologie; nur warens halt keine blonden Hühnen, aber da kann man darüber hinwegsehen, denke ich. Keine Gnade, man muss der gewaltigen Streitmacht trotzden, es geht ums Schicksal, die Heimat, einfach alles. Die Barbaren dürfen keine Gnade erfahren, nieder mit den Untermenschen.
Und zum Schluss haben wir ja dann tatsächlich noch die Wehrwölfe die den "Rest", zwar immer noch in der Mehrheit, hinwegfegt...
Naja.
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Ich werde mir den Film auch bald ansehen(vermutlich nach Ostern). Mir ist ebenfalls egal ob er historisch korrekt ist oder nicht. An welche Zielgruppen er gerichtet ist dürfte klar sein.
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Habe den Film gestern gesehen.
Wi man ihn geschichtlich einordnen soll, kann ich nicht sagen. Davon weiß ich zu wenig über griechische Geschichte. Ist mir aber auch relativ egal.
Als Film ist er bombastisch.
Ein bildgewaltiger, harter aber auch witziger Comic. Frank Miller eben.
Die zwei Stunden waren zu schnell vorbei. Ich hätte mir noch ne Studne ansehen können.
Ein Film der unterhalten soll. Man kann sich auch kaputt analysieren welche Botschaft da rüberkommen soll.
Von mir gibts 8/10.
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Die Bewaffnung der Hopliten wurde Panhoplie (panhoplia) genannt. Panhoplie heißt Allbewaffnung, freier übersetzt schwere Bewaffnung. Die Bedeutung Schild ist erst sehr spät belegt.
Bei Thukydides wird "Hoplit" jedenfalls mit "Gepanzerter" übersetzt.
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@Jack
is ja alles ganz schön, was Du da schreibst...aber kommt Hoplit nicht von Hoplon , dem Schild der Spartaner
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Also nur um mal das ein oder andere zum historischen Hintergrund (der mit dem Film, den ich eher ins Fantasy-Genre einordnen würde, nicht viel zu tun hat): Wir wissen vom 2. Perserkrieg fast ausschließlich von Herodot, der noch kein historischer Überlieferer im eigentlichen Sinne war, sondern eher noch geprägt von Homer eine gute Geschichte nach wahren Begebenheiten erzählen wollte. Was wir rationale Geschichtsschreibung nennen würden kam erst mit Tukydides und dessen Beschreibung des Peloponnesischen Krieges zwischen Athen und Sparta Mitte des 5. Jhds v.Chr. auf. Dementsprechend sind die phantastischen Zahlenangaben von 7000 gegen 2 Millionen zu sehen, die so natürlich nicht stimmen können. Man hat verschiedene Versuche gemacht die Zahl des Perserheeres einfach zu verkleinern, aber letztlich wissen wir gar nichts dazu, es kann genauso gut sein daß die Heere der Griechen zahlenmäßig gleich waren. Das Bild des zahlenmäig weit überlegenen, aber barbarischen Feindes ist uns ja heute noch gut vertraut, und stammt vermutlich aus dieser Zeit (die Schilderungen des 1. Perserkrieges sind ja ähnlich). Der Grund daß die Griechen eine offene Feldschlacht gegen die Perser nicht wagen konnten lag eher an deren überlegener Reiterei, die die Hoplitenphalanx der Griechen in den Flanken angegriffen hätte.
Auch die Schlacht an den Termophylen selbst ist militärisch eigentlich nicht verständlich. Wenn eine sehr große Armee durch ein enges Tal muss ist es sehr viel sinnvoller diese beim Ausgang aus dem Tal mit der gesamten Macht anzugreifen. Die bereits vorgedrungenen Einheiten sind zu schwach um sich zu wehren und werden von den nachkommenden Einheiten nach vorne gedrückt, bzw. behindern diese wenn sie versuchen nach hinten zu fliehen. Die Verteidigung eines "Flaschenhalses" ist weniger effektiv, aber natürlich sehr viel heroischer. Das ist vermutlich schon damals der Grund für diese Schlacht gewesen: Man wollte den nach einer anfänglichen Seeniederlage demoralisierten und zerstrittenen Griechen ein moralisches Beispiel geben. Dafür reichten dann eben auch 300 Spartiaten, die in ganz Griechenland als die besten Kämpfer anerkannt waren. Nackt kämpften die übrigens trotzdem nicht, das kennzeichnende der griechischen Hopliten war gerade ihr schwerer Brustpanzer (Hoplit bedeutet so viel wie Gepanzerter).
Die Niederlage der Spartaner am Pass war also ebenso unvermeidlich wie einkalkuliert, die Figur des Ephialtes (die in Griechenland tlw. bis heute so etwas wie eine Judas-Figur ist) ist wohl erfunden - eine Umgehung war in dem fraglichen Gebiet eine Frage der Zeit. Unstrittig ist wohl das die Geste der Spartaner eine entsprechende Wirkung hatte - mglw. war das ein entscheidender Anstoß für die Entscheidung der Athener, ihre Stadt aufzugeben und sich für ihre Verteidigung auf die Flotte zu verlassen. Diese schlug dann wie bekannt die persische bei Salamis. Ohne Seeunterstützung war das Landheer der Perser geschwächt, und konnte durch das vereinte griechische Heer bei Plataia geschlagen werden - vermutlich unterstützt durch taktisch kluge Auswahl des Geländes, das einen gewissen Flankenschutz bot.
Mal abgesehen von Kategorien wie gut oder böse hätte die Kulturgeschichte bei einer Eroberung Griechenlands durch die Perser sicher eine andere Richtung gewonnen. Auch wenn es gerade den Spartanern sicher nicht um Demokratie ging, und es mit der Griecheneinigkeit nicht lange bestellt war
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Ich möchte "Sin City" eine starke künstlerische Note aber nicht absprechen.
Der Hintergedanke und die Message sind vielleicht nicht klar, aber "nur coole Action" ist es nicht.
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habt ihr euch andere Filme von dem Typen angeguckt?
der will gar nix aussagen mit seinen Filmen, der will nur "coole Action" auf die Leinwand bringen
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Zitat von 7*8? Beitrag anzeigenAnsonsten: Der Film gefällt mir auch stilistisch nicht, er ist viel zu pathetisch, an einigen Stellen unfreiwillig amüsant (imho). Ist eben eine Comicverfilmung, was man auch deutlich merkt. Die letzten Sätze der Königin im Senat zu dem Verräter wirken auch zu bemüht, die "coolen" Aussprüche von Leonidas und co. scheinen direkt von Plutarch abgeschrieben worden zu sein, und zwar der Reihe nach. Ein bisschen billig.
Ich weiß nicht, ich finde, manche Leute sehen die Zusammenhänge immer deutlich zu eng.
Der Vergleich mit den Nazis hinkt in der Hinsicht, dass es sich bei den Spartanern wohl eher weniger um ein verbrecherisches Regime gehandelt hat...
Und da oben eine Quellendiskussion zu dem Thema stattfand, solltest du deinen Quellen auch nicht zu sehr glauben (die du hier als die einzig wahren hinzustellen versuchst), du könntest auf böse US oder Nazipropaganda reingefallen sein (vorsicht ironie)
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Zitat von 7*8? Beitrag anzeigenIst eben eine Comicverfilmung, was man auch deutlich merkt
mfg
Dalek
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Zitat von QDataseven Beitrag anzeigenwenn Leonidas eine miserable Taktik angewendet wie hat er es dann geschaft 5 tage lang durch zu halten? waren die perser dumm? oder kurz sichtig?
Allerdings wurde der Leonidas bekannte Pass gerade mal mit 1000 Hilfstruppen geschützt, sodass die Perser die Griechen umzingeln konnten.
aber es war nun mal so das, der tod die ehre und vieles andere mehr zählte als das eigen leben und respekt hatten alle vor den Spartanern.
Das kam erst später auf, als die an Minderwertigkeitskomplexen leidenden, von den Römern unterworfenen Griechen Sparta als Symbol griechischer Wehrhaftigkeit hochstilisierten.
es waren inder
Soweit ich weiß waren es indische Kriegselefanten, allerdings im Heer der Perser ;-)
Ansonsten: Der Film gefällt mir auch stilistisch nicht, er ist viel zu pathetisch, an einigen Stellen unfreiwillig amüsant (imho). Ist eben eine Comicverfilmung, was man auch deutlich merkt. Die letzten Sätze der Königin im Senat zu dem Verräter wirken auch zu bemüht, die "coolen" Aussprüche von Leonidas und co. scheinen direkt von Plutarch abgeschrieben worden zu sein, und zwar der Reihe nach. Ein bisschen billig.
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