Alias - Die Agentin (Pro7) - SciFi-Forum

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Alias - Die Agentin (Pro7)

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    4.12 The Orphan

    Nadia-Folge, in der wir sehr viel über ihre Vergangenheit erfahren und dadurch ein ziemlich vollständiges Bild von ihren Lebensstationen vor ihrer Begegnung mit Sydney erhalten.

    Besonders gefällt mir daran, wie clever alles auf mehrere Weise mit den Ereignissen der Gegenwart verknüpft ist. Wir sehen Nadia als Kind im Waisenhaus und begegnen ihrer Ziehmutter später bei Vaughns Nachforschungen zu seinem Vater. Anschließend lebte Nadia als jugendliche Kleinganovin auf der Straße und ihr damaliger Komplize läuft ihr nun bei der APO-Mission über den Weg. Nachdem Nadia im Gefängnis landete, wurde sie von einem angeblichen Geheimdienstler rekrutiert und erlebte danach ihre eigene SD-6-Geschichte, denn wie ihre Schwester musste sie auch irgendwann erfahren, dass sie jahrelang für die falsche Seite gearbeitet hat. Das bringt eine elegante Symmetrie in die Geschichte. Wir sehen auch wieder Nadias dunkle Seite, die sich offensichtlich von klein auf bei ihr durchgezogen hat. So bleibt Rambaldis düstere Prophezeiung präsent, ohne dass sie explizit erwähnt wird: Noch ist Nadia wie ein junger Anakin – wird sie irgendwann zu Darth Vader?

    Bemerkenswert an der Folge ist auch die Gegenüberstellung, wie die Hauptfiguren auf unterschiedliche Weise mit Geheimnissen umgehen: Nadia verrät weder ihrem Vater noch ihrer Schwester etwas über ihre persönlichen Verstrickungen in diesem Fall, sondern behält so viel davon für sich, wie sie kann. Beide sind verständlicherweise eingeschnappt, aber es ist auch klar, dass Nadia dieses Kapitel ihrer Vergangenheit abschließen möchte und die Menschen aus ihrem neuen Lebenskapitel da raushalten will. Es zeigt aber auch: Es besteht immer noch keine 100-prozentige Vertrauensbasis zwischen Nadia und Sydney.

    Ganz anders bei Vaughn: Er berichtet Sydney alles, was er über seinen Vater herausgefunden hat. Erneut wird deutlich, dass die beiden die Probleme der letzten drei Jahre überwunden haben und wieder völlig fein miteinander sind. Andere Serien mit schlechterem Autorenteam hätten Vaughn vielleicht grundlos und unklugerweise alles für sich behalten lassen und ihn weiter sein eigenes Süppchen kochen lassen, weil sie vielleicht gedacht hätten, es wäre so spannender. Stattdessen führt das meist nur dazu, dass der Handlungsbogen ewig auf der Stelle tritt und sich überhaupt keine Chemie zwischen den Charakteren entwickeln kann.

    5 Sterne

    Besuchte Orte: Buenos Aires, Minsk, Lissabon
    Besondere Gastfiguren: SPOILERElena Derevko (1. Auftritt) Roberto Fox (1. Auftritt), Cesar Marquez (1. Auftritt)

    Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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      4.13 Tuesday

      Eine Comedy-Folge mit Marshall in der Hauptrolle klingt erst einmal nach einem Selbstläufer, wo der hohe Unterhaltungswert garantiert ist. Doch auch wenn die Folge stellenweise sehr viel Spaß macht, gibt es auch Passagen, wo der Humor aufgesetzt wirkt oder für mich schlichtweg nicht funktioniert.

      Eines macht die Folge besonders gut, sogar besser als jede andere Folge der Serie – und das ist, uns einen tieferen Einblick in Marshalls Innenleben zu gewähren. Meistens muss er als Gaglieferant herhalten und das ist hier auch nicht anders, aber gleichzeitig zeigt man uns ausführlich, wie er tickt und was ihm wichtig ist: Sein Job, auf dessen Bedeutung er stolz ist, seine kleine Familie und seine Teamkollegen. Besonders der dritte Punkt ist entscheiden, weil es vielleicht nicht naheliegend ist, aber dass er sich dem Rest des Teams so stark zugehörig fühlen kann und sie ihn als gleichwertiges Mitglied akzeptieren, ist ihm offensichtlich genauso wichtig wie die ersten beiden Punkte und sorgt mit dafür, dass er mittlerweile ein sehr glücklicher Mensch ist. Marshall ist über den gesamten Verlauf der Serie hinweg ein Sympathieträger, wie es kaum einen größeren geben kann.

      Eigentlich ist Sydneys Rolle in der Folge fast genau so groß wie die von Marshall. Besonders bleiben ihre Szenen in der ersten Hälfte der Folge hängen, in denen sie in diesem Sarg eingeschlossen ist. Jennifer Garner spielt es grandios, obwohl oder gerade weil sie nur wenige Worte und einen sehr begrenzten Aktionsspielraum zur Verfügung hat, um die Stimmungslage dieser klaustrophobischen Extremsituation perfekt rüberzubringen. Trotzdem ist es in einer sonst eher spaßigen Folge sehr unangenehm zum Zuschauen und zieht sich auch etwas zu sehr hin.

      Die zweite Hälfte der Folge, in der Sydney und Marshall die Mission zusammen abschließen und dabei die Rollen tauschen, ist die schwächere und enthält hauptsächlich nicht ganz so gelungene Einfälle. Besonders die berüchtigte Göffel-Szene ist hier zu nennen. Offensichtlich war diese Szene von den Autoren als unfassbar witzig vorgesehen. Ich fand sie einfach nur widerlich und geschmacklos, nicht zuletzt, weil man es maßlos mit detailreichen Umschreibungen und Soundeffekten übertreibt. Hauptsächlich diese Szene ist dafür verantwortlich, dass diese Folge bei mir im Staffel- und auch im Serienranking relativ weit hinten steht.

      Drei kleinere Anmerkungen noch: Erstens kommt in dieser Folge ein Klischee vor, das mir in US-Serien immer wieder mal auffällt, nämlich dass man in süd- und mittelamerikanischen Ländern ständig Hühner frei auf der Straße rumlaufen sieht. Ich frage mich, wo dieses Klischee herkommt, denn realistisch kann es eigentlich nicht sein. Und zweitens fand ich es bemerkenswert, dass die deutschen Übersetzer es für nötig hielten, in dieser Folge aus dem Jahr 2007 das Wort „Lockdown“ zu übersetzen, nämlich mit „unter Verschluss“. Drittens ist das die letzte Folge (und die einzige in der 2. Staffelhälfte), bei der die Ausstrahlungsreihenfolge falsch war, allerdings spielt es hier keine große Rolle.

      3 Sterne

      Besuchte Orte: Havanna
      Besondere Gastfiguren: Carrie, Mitchell
      Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

      Kommentar


        4.14 Nightingale

        Die bisherige Nebenhandlung um Vaughn, der auf ein großes Geheimnis im Zusammenhang mit seinem Vater gestoßen ist, entwickelt sich nun zum Hauptthema der Handlung.

        Noch ist es ein Thema, das bei mir eher nicht so viel Interesse weckt. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, dass man andeutet, Vaughns Vater könnte noch leben. Wenn es sich als wahr herausstellt, müsste man viele Momente aus der bisherigen Serie neu bewerten und es würde deren emotionale Bedeutung eher abschwächen als verstärken. Durch seine Rückkehr könnten sich natürlich neue starke Momente ergeben, die das rechtfertigen, aber es wäre eine unnötige Hypothek.

        Hoffnung macht allerdings der starke Eindruck, den man bekommt, dass wesentlich mehr hinter diesem Handlungsstrang steckt, als es zunächst scheint. Besonders die Gespräche von Jack und Sloane deuten darauf hin: Die beiden haben da mal wieder ihre Privatverschwörung am Laufen, wollen Sydney und Vaughn von einem dunklen Geheimnis fernhalten und suchen anscheinend nach einer weiteren Derevko-Schwester, nämlich Elena. Es könnte also im weiteren Verlauf wesentlich interessanter werden als jetzt, aber im Moment ist das Beste an diesem Handlungsbogen noch, dass es überhaupt wieder einen Handlungsbogen gibt.

        Wir besuchen mal wieder Deutschland und nachdem die Serie bisher immer den Eindruck erweckt hat, in Deutschland gebe es nur sterile Firmengebäude und verrückte Nachtclubs, hat man diesmal zur Abwechslung einen Schauplatz gewählt, der zum Glück überhaupt nicht klischeehaft ist: Ein bayerisches Wirtshaus. Eigentlich ist es ein Wunder, dass es bis zur 4. Staffel gedauert hat, bis die Serie darauf zurückgreift. Die ganze Sequenz ist ganz witzig, besonders die eine Szene, in der Sydney einen Maßkrug auf dem Kopf eines Gegners zerdeppert. In der Realität würde in diesem Fall wohl eher der Kopf kaputtgehen als der Maßkrug.

        Im weiteren Verlauf hat die Vaughn-Handlung Licht und Schatten zu bieten. Vaughn wird von einem mysteriösen Anruf weggelockt und stellt sich dabei so offensichtlich verdächtig an, dass es ein mittelgroßes Wunder ist, dass Sydney dabei keinen Verdacht schöpft. Sonst entgeht ihr eigentlich nicht das kleinste Detail. Dass Vaughn sich dann allen Ernstes diese Spritze verpasst, zu der eine widlfremde Stimme am Telefon ihn gelotst hat, fand ich genauso schwer zu glauben. Die darauffolgende Mission in Sibirien ist dafür dann richtig klasse, weil sowohl Sydney und Vaughn als auch Jack und Sloane dabei ihre eigene Agenda verfolgen, die sie vor den jeweils anderen beiden geheimhalten. Das ist wieder das Alias, das ich besonders schätze.

        Am Ende erfahren wir, dass Jack eine wahrscheinlich tödliche Strahlungsdosis abbekommen hat. Das macht schon mal sehr gespannt auf die kommenden Folgen.

        4 Sterne

        Besuchte Orte: Jakutien, München, Sibirien
        Besondere Gastfiguren: Roberts (1. Auftritt)
        Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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          4.15 Pandora

          Die Story um Vaughn dreht in dieser Folge endlich so richtig auf – und wird auch schon wieder beendet. Aber gleichzeitig werden Entwicklungen in Gang gesetzt, von denen man sich eine noch bessere Story versprechen kann.

          Vaughn ist abtrünnig und schließt sich einer Gangsterbande an. Dieser Handlungsstrang bringt ein sehr erfreuliches Maß an Spannung und Brisanz mit sich. Die anderen Teammitglieder können leider in der Kürze der Zeit nicht alle ausreichend gut ausgearbeitet werden, um großes Interesse zu wecken. Ausnahmen bilden hier der zwielichtige Anführer Roberts und das weibliche Teammitglied, das wohl nicht aus Versehen große optische Ähnlichkeiten mit Sydney hat und vergeblich versucht, sich an Vaughn ranzuschmeißen. Vaughn kommt während der ganzen Folge ungewöhnlich cool rüber und war für mich, der noch nie ein allzu großer Vaughn-Fan war, selten so sympathisch.

          Wir bekommen letztlich doch die definitive Antwort – sofern es bei Alias überhaupt jemals definitive Antworten gibt – dass Vaughns Vater doch nicht mehr am Leben ist. Wahrscheinlich ist das auch die sinnvollste Auflösung – auch wenn dadurch die Handlung der letzten paar Folgen etwas sinnlos erscheint. Nicht so gelungen fand ich Dixons Rolle in der Folge. Man sieht anfangs gar nichts von ihm, bis er von Vaughn beschossen wird, und danach erfahren wir erst unnötig spät und aus zweiter Hand durch einen beiläufigen Kommentar, dass ihm nichts passiert ist. Das hätte man besser lösen müssen.

          Die Nebenhandlung mit Katya Derevko wirkt zunächst wie belangloses Beiwerk, um einmal mehr Nadias Persönlichkeit hervorzuheben. Sie ist die Tochter zweier übler Menschen und ihre Tante ist auch nicht viel besser, aber sie möchte so gerne eine harmonische Familie – und dieser Wunsch könnte ihr irgendwann zum Verhängnis werden. Das wissen wir aber alles schon. Allerdings hat dieser Handlungsstrang am Ende doch noch einige sehr spannende Enthüllungen zu bieten.

          Seit dem Beginn der 4. Staffel wissen wir im Grunde, dass Sloane die anderen irgendwann verraten wird. Es kann gar nicht anders ablaufen. Und in dieser Folge scheinen wir nun die Bestätigung zu bekommen – so ist zumindest der erste Eindruck. Sloane stellt sich scheinbar sowohl bei Sydneys als auch bei Vaughns Nachforschungen als der fiese Strippenzieher im Hintergrund heraus. Die Autoren wissen genau, was die Zuschauer erwarten, und verstehen es diesmal sehr clever, mit diesen Erwartungen zu spielen. Und sie beenden die Folge mit einem Cliffhanger, der vollkommen aus dem Nichts kommt und ein paar dicke, fette Fragezeichen hinterlässt. Das haben sie wirklich genial gemacht.

          5 Sterne

          Besuchte Orte: Paris, Bordeaux, Darmstadt, Santiago
          Besondere Gastfiguren: Katya Derevko, Roberts, SPOILERArvin Klon (1. Auftritt)
          Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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            4.16 Another Mister Sloane

            In dieser Folge dreht sich alles um den falschen Sloane und darum, wie der richtige Sloane mit dessen Auftauchen umgeht – und das ist auch der Hauptquell, aus dem die Folge ihre Faszinazion zieht.

            Noch wird der falsche Sloane von einer Menge Fragezeichen begleitet, die auch am Ende der Folge noch da sind. Wo kommt er plötzlich her, warum gibt er sich als Arvin Sloane aus und spielt er die Rolle nur oder denkt er wirklich, er wäre es? Noch gibt es darauf keine Antwort. Auf jeden Fall macht der Darsteller des Möchtegern-Sloanes einen sehr guten Job dabei, diese besondere Sloane-Aura nachzuahmen. Und die Autoren bringen auch jede Menge typische Verhaltensweisen des echten Sloane mit ein, an die man sich gut aus vorherigen Folgen erinnern kann: Er entführt eine Wissenschaftlerin, um sie zu zwingen, für sich zu arbeiten, so wie sein Vorbild das in der 2. Staffel mit Neil Caplan gemacht hat. Oder die Nummer mit dem abstürzenden Aufzug, auf die in der Folge auch selbst hingewiesen wird.

            Das Auftauchen des Klons führt dazu, dass man Sloane unvorsichtigerweise Berechtigungen zurückgibt, die man ihm aus gutem Grund genommen hat. Man erlaubt ihm, sich wieder mit Rambaldi zu beschäftigen – und als Zuschauer muss man sich unweigerlich fragen, ob das nicht sogar der Zweck dieser ganzen Scharade ist. Womöglich hat Sloane diese Nummer mit seinem Doppelgänger selbst orchestriert, um genau wieder Zugang zu Rambaldi zu erhalten.

            Und gleichzeitig hat man das Gefühl: In dem Moment, in dem Sloane wieder vollen Zugang hat, erlaubt man auch uns Zuschauern wieder Zugang zu diesem Handlungsstrang, der die ersten drei Staffeln geprägt hat und in der vierten Staffel verbotenes Territorium war – von der einen Doppelfolge abgesehen, die das Thema nur oberflächlich gestreift hat. Und als würden auch die Schranken für die Autoren fallen, die sie bisher davon abgehalten haben, den großen Haupthandlungsbogen der Serie weiterzuverfolgen. Das gibt dieser Folge den Eindruck einer echten Schlüsselfolge, ab der es endlich wieder so richtig losgeht.

            Die Spannung ist jedenfalls die ganze Folge über da. Und die Missionen wirken besonderer und bedeutungsvoller als bisher in der Staffel, auch weil hier mal die gesamte APO zusammenarbeiten darf. Sloane darf auch erstmals bei einem Einsatz mit Sydney zusammenarbeiten und schließlich stehen die beiden nebeneinander vor einem neuen Müller-Gerät, das wieder einmal sehr eindrucksvoll und atmosphärisch wirkt. Und mit Sloanes Ausraster, der Nadias schlimmste Befürchtungen wahr werden zu lassen scheint, endet die bis dahin beste Folge dieser Staffel.

            5 Sterne

            Besuchte Orte: Krakau, Sizilien, Santiago
            Besondere Gastfiguren: Arvin Klon, Roberts, Dr. Maggie Sinclair (1. Auftritt)
            Anbis City – eine Scifi-Serie zum Lesen

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