Folge 6 dann der Coup, wo es dann drunter und drüber geht, sowohl inhaltlich wie auch handwerklich. Zwar orientiert man sich grob an der Ereignisfolge aus der Vorlage, verliert sich aber zwischendurch in Randdetails (der alte Zauberer) und die Duelle zwischen oder mit Magiern werden anscheinend Rundenweise ausgetragen. Die eine Seite zaubert, während die andere Seite abwartet. Zwischendurch rennen Geralt , Ciri und Yennefer kilometerweit von Aretuza weg, erledigen Rience... ähh... Firefucker (Dafuq? Was soll diese inflationäre Verwendung des F-Wortes an jeder Stelle?) im Vorbeigehen (Schade, sein Tod ist eines der Highlights im vorletzten Buch). Nur, um dann wieder zum Strand unter Aretuza zurückzurennen. Ach ja, Cahir wechselt mal kurz die Seiten. Keine Ahnung, ob ich den Grund dafür verpasst habe, weil ich die Serie nach der Hälfte der 2. Staffel nicht weitergeschaut habe. Der Typ hat auf der Suche nach Ciri in der ersten Staffel ne ganze Taverne voller Zivilisten abgeschlachtet. Apropos 1. Staffel. Vilgefortz hätte sich auch bisher zurückgehalten. Klar, der ist im Staffel 1 Finale mit voller Absicht einen Hügel heruntergekullert und hat sich seinen Kopf an einem Felsen gestoßen, weil er sich zurückgehalten hat. Nein, das ist ein Zurechtbiegen seitens der Serienautoren. In der Vorlage war Vilgefortz der Sieger der Soddenschlacht. In der Serie hat man aber Yennefer als Hauptfigur auserkoren, weshalb sie zur Heldin werden musste. Vilgefortz war dann mehr oder weniger nutzlos. Der Kampf mit Geralt war dann aber gut inszeniert, das Ende wirkte aber ein wenig harmlos. Da hätte ich gerne ein wenig mehr gesehen, wie Vilgefortz Geralt zurechtfaltet.
Folge 7 ist dann die Folge die der Vorlage am nächsten ist (abgesehen von den Halluzinationen ihrer Familie und den wirklich teils erbärmlichen Dialogen).
Und im Netz von so ziemlich jeder Fraktion der Zuschauer als langweilig abgestraft wird. Klar, nicht alles, was man aus der Vorlage entnimmt ist automatisch gut, aber ich hege den Verdacht, dass die Serienmacher mit der Serie für sowas wie Folge 7 das falsche Publikum erzogen haben, die flotte Monsteraction mit Muskelmann Henry Cavill erwarten. Hier ist Ciri das erste Mal auf sich allein gestellt und ihr Trek durch die Wüste legt den Grundstein für ihre weitere Charakterentwicklung.Flotte Monsteraction waren die Bücher nie. Sapkowski ist kein Tolkien oder George Martin. Der Weltenbau kommt bei ihm nicht über einen Randnotiz hinaus und das Plotting lässt bisweilen zu wünschen übrig (in der 2. Hälfte der Buchreihe irren unsere Figuren bspw. ziellos durch die Welt). Aber er ist guter Beobachter von menschlichem Verhalten und kennt sich in Geschichte und Mythologie aus. Und daraus zieht er seine Stärke, die sich dann oft sehr langen aber durchweg unterhaltsamen Dialogen und auf den Punkt gebrachter Charakterzeichnung widerspiegeln. Und gerade da versagt die Serie an so gut wie jeder Stelle. Ich persönlich kann auch nicht das Lob über Henry Cavill als Geralt so richtig nachvollziehen. Ja, er ist bemüht, verkommt aber viel zu oft zum wortkargen Schwertschwinger mit Batman-Stimme. Der Rest der Figuren/Darsteller ist aber m.E. noch weniger gut bzw., passend für die jeweiligen Rollen. Ich erkenne so gut wie niemanden aus den Büchern wieder. Dijsktra? Meine Güte, der wurde im Videospiel dermaßen gut getroffen und ich mag den Darsteller, der Figur in der Serie verkörpert eigentlich. Aber das ist hier für mich jemand völlig anderes. Und so gehts mir mit quasi jeder Figur. Vom Setdesign oder der visuellen Identität bzw. dem Fehlen eben dieser will ich gar nicht erst anfangen.
Das Staffelfinale war dann recht unspektakulär. Die Dryaden haben ein wenig besseres Makeup bekommen als noch während der ersten Staffel. Nutzen aber mal wieder jede Waffe, außer die aus der Vorlage. Milva? Keine Ahnung. Habe ich mir völlig anders vorgestellt. Als Abschied, darf sich Henry Cavill von seiner Neutralität verabschieden. Das ist dann wohl die Serienversion der Brückenszene aus "Feuertaufe". Meh.
Und mit einem "Meh" werde ich es wohl auch vorerst wieder belassen. Vielleicht schaue ich nochmal in das Serienfinale hinein. Vielleicht auch nicht. Auch wenn sich die Macher in der 3. Staffel verstärkt an der Eventreihenfolge der Vorlage bewegen, hat der Flixer weiterhin wenig von dem, was ich an der Vorlage wie auch an der Interpretation dieser in den Videospielen schätze.

). Dass Stregobor nicht der Drahtzieher hinter den ganzen Intrigen (Entführung der Novizinnen, welche Gedakenkontrolle ausgesetzt werden und das Portal, das Yen umbringen hätte sollen), hab ich allterdings schon früher vermutet.
. Erst in der letzten Folge darf er in die Wanne steigen, was gleich mal mit einem "Es hat zu lange gedauert, dich wieder in eine Badewanne zu bekommen" kommentiert wird
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