Ich würde sagen, früher waren die Filmemacher (ob nun Kino oder fürs TV) auch "Risikofreudiger". Dadurch entstanden auch einige Perlen, die sicherlich nicht das große Geschäft waren. Heutzutage gehen alle auf Nummer sicher: Remakes (ob nun Serie oder Film) erfreuen sich besonderer Beliebtheit (mal ohne Wertung; denn manche Remakes sind, wen auch selten, besser als das Original), weil man hier zumindestens einen sicheren Grundstock an Publikum hat. Gleiches gilt für Fortsetzungen. Wer den ersten Teil eines Filmes gut fand, schaut sich auch den (manchmal grottig Schlechten) 2. Teil und (dann wahrscheinlich aus verzweifelter Hoffnung auf Besserung) 3. Teil an.
Dabei gäbe es gerade im SF und Fantasy/Mystery-Bereich so viele geniale Bücher und Geschichten, auf deren (dann hoffentlich guten) Verfilmung viele schon eine Ewigkeit warten. Allerdings ist hier eben für die Studios das Risiko höher, dass die Zielgruppe für das Einspielergebnis dann duch zu klein sein könnte.
Bei manchen Filmen ist das erkennbar, dass dann auf DVD eventuell ein "Directorscut" herauskommt (schönes Beispiel "The Butterfly-Effekt" oder "Bladerunner") der sogar ein völlig anderes (nach MEINER Meinung besseres) Ende aufweist - allerdings vom Studio für zu "anspruchsvoll" für den Druchschnittskinogänger bewertet und daher abgeändert. Dahinter hängt lediglich die Angst, eine geringere Publikumszahl zu erzielen. Und das ist beim Fernsehen nicht anders. "Soap"-Elemente in den SF-/Fantasy-Serien sollen eben auch, mal hart verglichen, den Zuseher von z.B. GZSZ zum einschalten verlocken.
Als solche Serien noch rar waren, fieberten wir jeder neuen Serie entgegen. Heutzutage werden die Serien weniger "heiß erwartet", sondern eher im Vorfeld schon für tot erklärt (gut, bei manchen Serien stellt sich das dann auch als richtig raus ;-) )
Letztlich ist es aber eine logische Entwicklung, denn man muss auch mal sehen, wieviel Filme und Serien heutzutage Produziert werden (abgesehen von den x Wiederholungen), da ist der "Konkurrenzdruck" auch höher, als in Zeiten, als man lediglich die Wahl zwischen "Bonanza", "Shiloranch" und "Raumschiff Enterprise" hatte und diese nur einmal wöchentlich und nach dem Durchlauf erst ein paar Jahre später wiederholt wurden.
Im Kino gab's ähnliche Entwicklungen. Zu Zeiten von "Krieg der Sterne" und "Der weisse Hai", gab es nicht die Möglichkeit, den Film 2 bis 3 Monate später für lau zu kaufen und dann in Kinoqualität daheim zu sehen. Dafür liefen solche Filme mal schnell 40 Wochen am Stück im Kino und danach war erst mal 5 Jahre(!) Fernsehausstrahlungssperre für den Streifen. Was bedeutete, dass man der Wiederaufführung im Kino entgegenfieben musste, wollte man ihn "später" nochmal sehen! (Darum konnten damals auch Kinos mit nur 2 Sälen überleben - es liefen ja auch nicht 5 Blockbuster gleichzeitig an). Heute haben wir "Multiplex-Kinos mit teilweise 10 Sälen und selbst die können nicht alle wöchentlich erscheinenden Filme bringen, weil es einfach zu viele sind. Letztlich muss (und soll ja auch - sind ja auch Arbeitsplätze) die Branche (ob nun Kino oder TV) Geld verdienen. Und da setzt man halt auf möglichst geringes Risiko.
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Zur Lage von Science Fiction/Mystery
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Meiner Meinung nach lässt sich eine Änderung des Umgangs mit Science-Fiction-Stoffen im Serienformat nicht wirklich ausmachen: In den Neunzigern hatten wir mit Babylon 5 und Deep Space Nine lediglich zwei wirklich herausragende Genreserien. Im neuen Jahrtausend hatten wir da bisher ebenfalls nur Battlestar Galactica und Lost. Obwohl ich mich bisher selbst nicht von der Qualität überzeugen konnte, nehme ich an, dass Caprica und Stargate: Universe die Nachfolge dieser Serien für dieses Jahrzehnt darstellen.
Ob man meinen Beispielen nun beipflichtet oder nicht, sei dahingestellt. Worauf ich hinaus will, ist eigentlich nur folgendes: Wirklich gut gemachte, innovative Science-Fiction-Serien hatten es schon immer schwer; das ist keine neuere Entwicklung. Wenn ich auf die vergangenen Jahrzehnte zurückblicke, kann ich nicht behaupten, dass diese Art von Serie es jemals leicht gehabt hätte. Ich denke, das mag zum einen an den relativ hohen Produktionskosten und zum anderen an der eingeschränkten Zielgruppe liegen.
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenJetzt orientiert man sich mit Stargate: Universe an nBSG, was mir zeigt, dass man bemüht ist, in der Science Fiction neue Wege zu gehen. Aber irgendwie schaffen sie es nicht, den richtigen Weg zu gehen und wirklich gute Science Fiction zu produzieren.
Science Fiction scheint es allgemein schwer zu haben, ein breites Puplikum anzusprechen.
Vielleicht gelingt es ja mit der Star Wars-Realserie.
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenAber irgendwie schaffen sie es nicht, den richtigen Weg zu gehen und wirklich gute Science Fiction zu produzieren.
Aber es könnte noch besser sein. Meiner Meinung nach sind es hauptsächlich unnötige "Füllfolgen" die eine Serie runterziehen, und es würde schon reichen, diese Folgen rauszustreichen.
Meiner Ansicht nach sollte mehr Sorgfalt in die Produktion von Folgen gesteckt werden, und ich würde es dann auch nicht schlimm finden, wenn eine Staffel nur aus 15 oder 16 Folgen besteht.
Zitat von Halman Beitrag anzeigenScience Fiction scheint es allgemein schwer zu haben, ein breites Puplikum anzusprechen.
Zitat von Halman Beitrag anzeigenVielleicht gelingt es ja mit der Star Wars-Realserie..
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenNoch lange nicht, würde ich sagen. Wenn man mühsam sucht findet man noch viele gute Ideen, z.B. in Kurzgeschichten, die man noch umsetzen könnte. Eine neue Star Trek Serie wäre mir das liebste. Aber ich denke, es fehlt an guten Autoren. Die sollten besser aus dem Bereich Naturwissenschaften und weniger aus dem Bereich Drama kommen. Weniger Soap, mehr Science.Da stimme ich Dir zu. Aber ob die Sender das auch so sehen, wage ich zu bezweifeln.
Natürlich gäbe es noch viele Möglichkeiten, gute Science Fiction zu produzieren, wie man an Firefly sah. Diese Serie war wohl zu gut, darum wurde sie auch abgesetz.
Was bringen die Menschen mit Science Fiction in Verbindung? Ich behaupte mal:- Star Trek (Captain Picard und Janeway)
- Stargate
Die Absetzung von Enterprise und der Flopp von Star Trek X zeigt mit (so scheint es mir jedenfalls), dass die Leute von diesem Stoff gesättigt sind.
Auch Stargate hat seine Popularität mit zehn Staffeln und der Ablegerserie Stargate - Atlantis ziemlich ausgereizt.
Jetzt orientiert man sich mit Stargate: Universe an nBSG, was mir zeigt, dass man bemüht ist, in der Science Fiction neue Wege zu gehen. Aber irgendwie schaffen sie es nicht, den richtigen Weg zu gehen und wirklich gute Science Fiction zu produzieren.
Science Fiction scheint es allgemein schwer zu haben, ein breites Puplikum anzusprechen.
Vielleicht gelingt es ja mit der Star Wars-Realserie.
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Zitat von Halman Beitrag anzeigenVielleicht hat Star Trek und Stargate dieses Genre auch ein wenig ausgereizt.
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@Cotillion
Gute Science-Fiction-Serien scheinen es heute schwer zu haben, dass sieht man m. E. an der nicht nachvollziehbaren Absetzung von Firefly.
Das nBSG sich - im Gegensatz zu Babylon 5 - nicht gesteigert hat, sondern immer schlechter wurde, ist sicher auch alles andere als Vorteilhaft für das Science-Fiction-Genre.
Vielleicht hat Star Trek und Stargate dieses Genre auch ein wenig ausgereizt.
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Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenNick Harkaway(die gelöschte Welt), oder die Malazanreihe von Steven Ericson.
Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenUnd mir ist durchaus bewusst, dass ein Herr Roland Emmerich plant, den Foundation Zyklus zu verfilmen, aber ich bin nun mal kein großer Fan von ihm, und ich denke in diesem Fall ist eine große Portion Skepsis mehr als angebracht. Schließlich waren IMO sämtliche Filme von ihm REINE Popcorn Unterhaltung und genau das will ich eben nicht!
Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenVerstehe ich nicht, wie du das so sehen kannst. Es wurden gerade in den ersten beiden Staffeln große Themen behandelt, wie Pragmatismus versus Ideale, Demokratie versus Diktatur, Rache versus Vernunft. Alleine die Prämisse, dass jeder ein Zylon sein kann, ohne es zu wissen, schuf ein unglaubliches Spannungsgefühl, und warf zig moralische Fragen auf.
Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenWie gesagt, wie du das als dünn bezeichnen kannst ist mir ein Rätsel? Welche Science Fiction Serie hat denn für dich dann keine "dünne" Story?
Mit SF-Universen wie Dune, Foundation und nBSG kann ich wenig anfangen.
DS9 und Babylon 5 fand ich aber auch sehr gut.
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Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigenZum Beispiel ?
Und mir ist durchaus bewusst, dass ein Herr Roland Emmerich plant, den Foundation Zyklus zu verfilmen, aber ich bin nun mal kein großer Fan von ihm, und ich denke in diesem Fall ist eine große Portion Skepsis mehr als angebracht. Schließlich waren IMO sämtliche Filme von ihm REINE Popcorn Unterhaltung und genau das will ich eben nicht!
Da bin ich nicht so wirklich überzeugt. Inhaltlich war das sehr dünn
Hier hat doch Science Ficiton gezeigt, zu was sie fähig ist. Man erschafft ein ungewöhnliches Ausgangsszenario, und versucht die großen Fragen der Menschheit in diesen Kontext sinnvoll einzubetten. Durch glaubwürdige Charaktere, jenseits von gut und böse ist dies mE wunderbar gelungen. Ich hab wegen BSG oft darüber nachgedacht, was uns Menschen letztlich ausmacht, wie ich mich in solch einer Situation verhalten würde. Das haben bis jetzt nicht viele Serien geschafft.
Bücher können natürlich wesentlich komplexere Wahrheiten, mit viel subtileren Methoden vermitteln. Aber für mich war BSG immer eine Serie die mit sehr viel "understatement" arbeitet. Selbst der Pathos hat mich in der Serie nicht gestört, da er für mich mehr Stilmittel, als Manipulation der Zuseher war.
Wie gesagt, wie du das als dünn bezeichnen kannst ist mir ein Rätsel? Welche Science Fiction Serie hat denn für dich dann keine "dünne" Story?
Mein Statement hier richtet sich ausschließlich an die ersten beiden Staffeln!
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Zitat von Lope de Aguirre Beitrag anzeigen
Die neue Serie soll die düsteren Seiten von Star Wars zeigen und sich um die Arbeit von Kopfgeldjägern drehen.
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Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenund von einer Star Wars Realserie hab ich noch nie etwas gehört. Hast du diesbezüglich Quellen?
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Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenEs gibt in Literaturform extrem gute Science Fiction.
Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenDie ersten 2 Staffeln von nBSG waren bis dato das Beste, was ich im TV gesehen habe.
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Zitat von Lope de Aguirre Beitrag anzeigenIch sehe das nicht so.
Ich habe mir "Caprica" noch nicht angesehen und stimme zu, das momentan nicht so viel interessantes an Genre-Serien läuft.
Die älteren Highglights wie "Babylon 5", "Twin Peaks", "Star Trek: Deep Space Nine" hast Du ja bereits genannt.
Aber ansonsten sehe ich eher eine Vielzahl von hochwertigen Produktionen in den letzten Jahren.
Ob "Farscape" (1999-2003), "Star Trek: Enterprise" (2001-2005), "Firefly" (2002), "Carnivale" (2003-2005), "Battlestar Galactica" (2004-2009) oder "Lost" (2004-2010).
Ich sehe zwar auch größere Probleme bei ENT, Lost + BSG, aber als gut würde ich alle drei bezeichnen und diese werden durch imo Meilensteine wie "Carnivale", "Farscape" und "Firefly" unterstützt.
Selten gab es so viele gute Genre-Serien.
Ich für meinen Teil warte jetzt auf BDs von "Caprica" und auf HBOs "A Game of Thrones", eine neue Star Trek-Serie und die Star Wars-Realserie.
Hast du zufällig das Buch zu "A Game of Thrones" gelesen, also den auch von mir erwähnten Zyklus: "Das Lied von Eis und Feuer"?
Bis zur neuen ST Serie dauerts bestimmt noch 2-3 Jahre(wenn überhaupt), und von einer Star Wars Realserie hab ich noch nie etwas gehört. Hast du diesbezüglich Quellen?
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Ich sehe das nicht so.
Ich habe mir "Caprica" noch nicht angesehen und stimme zu, das momentan nicht so viel interessantes an Genre-Serien läuft.
Die älteren Highglights wie "Babylon 5", "Twin Peaks", "Star Trek: Deep Space Nine" hast Du ja bereits genannt.
Aber ansonsten sehe ich eher eine Vielzahl von hochwertigen Produktionen in den letzten Jahren.
Ob "Farscape" (1999-2003), "Star Trek: Enterprise" (2001-2005), "Firefly" (2002), "Carnivale" (2003-2005), "Battlestar Galactica" (2004-2009) oder "Lost" (2004-2010).
Ich sehe zwar auch größere Probleme bei ENT, Lost + BSG, aber als gut würde ich alle drei bezeichnen und diese werden durch imo Meilensteine wie "Carnivale", "Farscape" und "Firefly" unterstützt.
Selten gab es so viele gute Genre-Serien.
Ich für meinen Teil warte jetzt auf BDs von "Caprica" und auf HBOs "A Game of Thrones", eine neue Star Trek-Serie und die Star Wars-Realserie.
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Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigenScience Fiction und Fantasy sind halt teuer umzusetzen. Man braucht Leute mit Gespür für das Fremde und darüber hinaus eine Menge Geld, um glaubhafte CGI zusammen zu basteln. Dem stehen wiederum eher wenige Fans gegenüber.
Es ist ein Kreis ohne Anfang und Ausgang:
Einerseits gibt es viele (vor allem junge) Leute, die sich gerne Fantasy- Und SF-Kost ansehen würden. Aber dann geht es schon los: Der heute von Kinofilmen wie HdR oder Transformers verwöhnte Zuschauer erwartet lebensechte Effekte in den Serien, die er konsumiert - und die sind nur mit sehr viel Budget zu verwirklichen. Doch welcher Sender möchte schon viel investieren, wo nur eine vergleichbar klene Fan-Schar zu erwarten ist? Und in Deutschland lässt sich mit gestelzten Real-Doku-Soaps und Castingshows sowieso viel mehr Geld verdienen als durch eine teure Serie. In den USA steht nur noch HBO und vielleicht Starz im Rennen, irgendwann mal wieder eine brauchbare SF- oder Fantasy-Serie umzusetzen.
Man kann also nur auf Bücher umschwenken. Da läuft man auch nicht Gefahr, über die Effekte meckern zu müssen, was heutzutage ein Volkssport zu sein scheint.
Da du gerade HBO erwähnt hast. Da sehe ich zumindest einen Lichtblick. Und zwar wird gerade an der Serie "Song of Ice and Fire" gedreht, nach dem gleichnamigen High Fantasy Zyklus von George R.R. Martin, der in Fantasykreisen längst Kultstatus genießt. Ich habe die Bücher selbst verschlungen: ausgezeichnet was Handlung, Realismus, Charaktere, Konsequenz und Spannung angeht. Die Welt selbst ist nur rudimentär eine Fantasywelt. Sie gleicht eher dem Europa des Mittelalters. Dort wo die Handlung beginnt, ist die Magie gerade am Erwachen. Ist also von der Aufmachung nicht mit Tolkien zu vergleichen. Würde sagen: "Star Wars" verhält sich zu "nBSG" etwa wie "Herr der Ringe" zu "Eis und Feuer". Also weniger fantasievoll, dafür realistischer, düsterer, und bodenständiger aufgezogen. Also hätten sie hier schon mal eine gute Drehbuchvorlage. Leider müssen wir uns auf die Serie noch über ein Jahr gedulden.
Ach, ich wünschte alle Sendern wären einfach HBO
PS: Hauptrolle soll übrigens Sean Bean übernehmen. Auch der restliche Cast ist wie üblich vielversprechend und durch die Bank gut besetzt.
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