Science Fiction und Fantasy sind halt teuer umzusetzen. Man braucht Leute mit Gespür für das Fremde und darüber hinaus eine Menge Geld, um glaubhafte CGI zusammen zu basteln. Dem stehen wiederum eher wenige Fans gegenüber.
Es ist ein Kreis ohne Anfang und Ausgang:
Einerseits gibt es viele (vor allem junge) Leute, die sich gerne Fantasy- Und SF-Kost ansehen würden. Aber dann geht es schon los: Der heute von Kinofilmen wie HdR oder Transformers verwöhnte Zuschauer erwartet lebensechte Effekte in den Serien, die er konsumiert - und die sind nur mit sehr viel Budget zu verwirklichen. Doch welcher Sender möchte schon viel investieren, wo nur eine vergleichbar klene Fan-Schar zu erwarten ist? Und in Deutschland lässt sich mit gestelzten Real-Doku-Soaps und Castingshows sowieso viel mehr Geld verdienen als durch eine teure Serie. In den USA steht nur noch HBO und vielleicht Starz im Rennen, irgendwann mal wieder eine brauchbare SF- oder Fantasy-Serie umzusetzen.
Man kann also nur auf Bücher umschwenken. Da läuft man auch nicht Gefahr, über die Effekte meckern zu müssen, was heutzutage ein Volkssport zu sein scheint.
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Zitat von tbfm2 Beitrag anzeigenWarum versuchst du überhaupt die Diskussion? Du wirst nur relativ wenig Leute finden, die hierauf antworten.
Es gibt in Literaturform extrem gute Science Fiction. Es gibt außerdem das handwerklich perfekt agierende Hollywood. Ich verstehe einfach nicht, wie man jahrelang so sehr am anspruchsvolleren Science Fiction Konsumenten vorbeiproduzieren kann? Derzeit laufen glaube ich gerade einmal 2 relativ quotenschwache Science Ficiton Serien. Caprica und SG:U. Schalten jetzt alle ehemaligen TNG/BSG/DS9/Akte X Fans nicht mehr ein, weil sie plötzlich keinen Bock mehr aus Scifi haben, oder weil sie mit der Qualität unzufrieden sind? Wie gesagt, ich verstehe nicht, dass die Verantwortlichen in Hollywood scheinbar nicht auf die Idee kommen, dass gerade jetzt die Zeit reif ist für eine realistische, anspruchsvolle, erwachsene fantastische Geschichte. Mit den heutigen Mitteln, gepaart mit einem ambitionierten und intelligenten Drehbuchautor, könnte man da sicherlich viel Geld machen.
Universe hast du noch nie gesehen, oder? Stargate ist nicht anspruchsvoll - das geb ich zu. Aber gerade Universe geht hier einen anderen Weg, auch wenn ihm von Kritikern immer vorgeworfen wird, eine Soap zu sein.
PS: Damit du in etwa eine Idee hast, was ich unter einer guten Science Ficitonserie im 21. Jahrhundert verstehe: Die ersten 2 Staffeln von nBSG waren bis dato das Beste, was ich im TV gesehen habe. Hätte man dieses Niveau halten können, dann könnte es die Serie selbst mit Flaggschiffen wie Sopranos aufnehmen.Zuletzt geändert von Cotillion; 01.06.2010, 18:35.
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Zitat von Cotillion Beitrag anzeigenIch habe bewusst nur neuere Serien/Filme genannt, da es in den 90er durchaus gute Projekte gab. Twin Peaks, DS9, TNG, B5, meinetwegen auch Farscape, bis zur Staffel 6 Akte X. Auf meine Topliste schafft es aber nur B5, und eventuell DS9 und TNG. Letztere aber auch nur auf den unteren Plätzen. Diese Serien entstanden aber aus einem völlig anderem Zeitgeist, und litten unter den damaligen eher noch beschränkteren Möglichkeiten im TV. Mittlerweile haben wir aber 2010, da kann eine einzelne TV-Episode gerne einmal mehrere Millionen Dollar kosten. Leute, die fürs Fernsehen arbeiten leiden längst nicht mehr unter dem schlechten Ruf, den sie noch vor 10-15 Jahren unter Hollywoodfilmregisseuren hatten und handwerklich ist mittlerweile JEDE US-Serie top. Wieso kommt da in den letzten 10 Jahren keine vernünftige Science Ficiton Serie mehr raus?
Stargate: Es mag ja Leute geben, die SG als gute Science Fiction bezeichnen. Dann haben sie entweder nicht besonders viel gesehen/gelesen, oder mit "gut" meinen sie Popcorn Unterhaltung.
Ansonsten wäre nur noch Andromeda zu nennen, vor 2-3 Jahren wurde Staffel 5 ausgestrahlt, also scheint auch nicht soo alt zu sein. Aber generell kostet SciFi zu viel und bringt zu wenig Zuschauer ein, daher setzt man auf andere Serien, welche eben Mainstream sind.
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Ich habe bewusst nur neuere Serien/Filme genannt, da es in den 90er durchaus gute Projekte gab. Twin Peaks, DS9, TNG, B5, meinetwegen auch Farscape, bis zur Staffel 6 Akte X. Auf meine Topliste schafft es aber nur B5, und eventuell DS9 und TNG. Letztere aber auch nur auf den unteren Plätzen. Diese Serien entstanden aber aus einem völlig anderem Zeitgeist, und litten unter den damaligen eher noch beschränkteren Möglichkeiten im TV. Mittlerweile haben wir aber 2010, da kann eine einzelne TV-Episode gerne einmal mehrere Millionen Dollar kosten. Leute, die fürs Fernsehen arbeiten leiden längst nicht mehr unter dem schlechten Ruf, den sie noch vor 10-15 Jahren unter Hollywoodfilmregisseuren hatten und handwerklich ist mittlerweile JEDE US-Serie top. Wieso kommt da in den letzten 10 Jahren keine vernünftige Science Ficiton Serie mehr raus?
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Du hast ja jetzt bis auf Babylon 5 nur SF-Serien genannt, die dir NICHT gefallen. Für eine weitere Diskussion würde ich gerne erst einmal wissen, welche SF-Serien dir denn gefallen. Wenn du zum Beispiel schreibt, dass ab DS9 alle ST-Serien recht öde waren, frage ich mich einerseits, ob DS9 dann auch schon zu denen gehört (dann wundert es mich fast, dass dir Babylon 5 gefällt) und ich frage mich, warum du TNG und TOS den Vorzug gibst. Und was ist etwa mit Farscape?
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Zur Lage von Science Fiction/Mystery
Machen wir mal ein kleines Spiel. Welche Serie passt NICHT zu den anderen:
The Wire, Sopranos, Babylon 5, The Shield, Deadwood, Six Feet Under, Mad Men.
Natürlich handelt es sich um B5. Nicht(oder nicht nur) weil es sich hierbei als einzige um eine Free-TV Produktion handelt. Es ist vor allem die einzige Science Fiction bzw. Mysteryserie . Was haben diese Serien nun alle gemeinsam? Sie alle gehören, in der Reihenfolge wie sie dastehen, zu meinen absoluten Lieblingsserien.
Jetzt könnte man daraus schließen, dass ich Szenarien, die auf unserer tatsächlichen Welt, mit unserern physikalischen Begebenheiten spielen, oder spielten grundsätzlich den Vorzug gebe.
Das GEGENTEIL ist der Fall. "Fantastische" Stoffe haben mich seit meiner Kindheit immer ungleich mehr fasziniert, als die "öde, farblose Realität". Woran liegt nun aber diese ungleiche Verteilung?
Schauen wir uns die sogenannten Science Fiction Serien der letzten Jahre einmal an:
Lost: siehe mein Post dazu im dazugehörigem ThreadIch hab es vorher noch nie so direkt gesagt, aber ich denke, das ist jetzt einfach Teil meines Awakings: Lost ist eine relativ schlechte Serie in dem was sie vorgaukelt zu sein. Bedeutungsvoll, intelligent, spannend, gute Figurenzeichnung, glaubwürdige Aktionen/Reaktionen, nicht unnötig künstlich dramatisiert. Ich finde diese Kategorie Serien eigentlich noch schlimmer, als jene, die gar net erst versuchen irgendwie ambitioniert zu sein. Wie flach/pseudodreidimensional und plakativ dargestellt die (derzeitigen) Lostcharaktere tatsächlich sind, merkt man erst wenn man einen gewissen emotionalen Abstand zu ihnen gewinnt. Allein, dass dies möglich ist, beweist für mich, dass ich recht habe.
Eine realistische Charaterzeichung funktioniert einfach über mehrere Jahre nicht, da einem irgendwann die glaunhaften Konflikte ausgehen. Bei Sopranos funktionierts, allerdings auch nur, weil sich die Figuren dort(realistischerweise) kaum bzw gar nicht weiterentwickeln.
Bei Lost kommt mir mittlerweile immer das Würgen, wenn jemand ganz kameragerecht seine eigene Geschichte rational aufarbeitet, und sogleich eine Katharsis stattfindet. Die Tragik des menschlichen Lebens ist nicht, dass es Konflikte gibt, die wir nicht bewältigen können, sondern dass die meisten Menschen nicht wissen, was sie eigentlich ändern sollen wollen oder können. Bei Lost wird uns das halt alles FreeTV mäßig relativ plakativ gezeigt. Wir haben ein schlimmes Erlebnis in der Vergangenheit(Ursache) und das Verhalten in der Gegenwart(Wirkung), und alle Charaktere sind sich dessen vollends bewusst und bewältigen in regelmäßigen Abständen einen Konflikt nach den anderen, den sie dann in einem pathetischen Monolog vortragen. Ich weiß net, vl bin ich da einfach mittlerweile ein bisserl zu pingelig, aber für eine Serie von der behauptet wird, sie habe glaubwürdige Charaktere ist mir das einfach zu flach.
Heroes: Nach einem gelungenen Auftakt, schreit die Planlosigkeit der Autoren spätestens bei Staffel 2 zum Himmel. Fail!!!
Stargate: Es mag ja Leute geben, die SG als gute Science Fiction bezeichnen. Dann haben sie entweder nicht besonders viel gesehen/gelesen, oder mit "gut" meinen sie Popcorn Unterhaltung.
Enterprise: Wie imo allen Star Trek Serien ab DS9, mangelte es hier an Tiefgang und Originalität. Hat durchaus seine Qualitäten, würd ich jedoch nie als gute(bewegende, packende, zum Nachdenken anregende) Science Fiction bezeichnen. Hier haben wir außerdem wieder das gute alte Lost/Heroes/BSG Problem: die Konzeptlosigkeit, und das Anbiedern ans Publikum.
Caprica:
Avatar: Abgesehen von den wirklich beeindruckenden Effekten, habe ich handlungstechnisch schon lange keinen dümmlicheren Film mehr im Kino gesehen. Ich brauch kein Pocahontas im Weltall, und auch keine Weltraumindianer, die erst einmal lernen müssen wie echte Amerikanier zu kämpfen, um sich endlich zu befreien.
Star Wars neu: Wer hat denn nach diesem stümperhaften Versuch Anakin Skywalker eine Charakterisierung zu geben, noch Angst vor Darth Vader? Regietechnisch unter aller Sau, kein Gespür für Charaktere.
Ghost Whisperer/Medium/Pushing Daisies, etc... brauch ich nicht viel zu sagen. Da wird eben auf ideenlose Art und Weise versucht, Mysteryelemente dazu zu missbrauchen, um angestaubten Ideen frischen Lack zu verpassen, die trotzdem in jeder Sekunde 08/15 zum Himmel posaunen.
Carnivale: wohl die einzige Serie mit tatsächlichem Potential, die leider nach 2 Staffeln unbefriedigend unterging.
Zu erwähnen wären da noch: 2012, Transformers, Terminator:Salvation, sowie Serie und den üblichen bunten seelenlosen Mist, dem wir regelmäßig ausgesetzt sind.
Ich frage mich also: was ist los im Reich der Magie und des Weltalls? Kommt es nur mir so vor, oder kreieren die Kreativen heutzutage Fanatasyserie mit der Prämisse: ist ja SciFi/Fantasy: da kann ich sowieso machen was ich will?! Wo bleibt der Ideenreichtum, gemischt mit einer bodenständig logischen Aufarbeitung? Wo bleibt ein durchdachtes Konzept, welches Inhalt VOR Form stellt? Wo bleibt die Einstellung, dass Science Fiction viel mehr ist, als die Möglichkeit den Zuseher mit dollen Effekten zu blenden? Die Amis stampfen jährlich dutzende Serien aus ihren Retorenfabriken. Da müsste doch, nach der Logik, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, doch auch mal wieder etwas Brauchbares dabei sein. Etwas, das mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Etwas, dass einen Träumen, Fürchten und Hoffen gleichzeitig lässt, ohne dass man dabei sein Gehirn ausschalten muss.
Die Upfronts der Kommenden Season lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen. Neben der tausendsten Crimeserie und der fantastillionsten welche-verrückte-WG-Konstellation-haben-wir-eigentlich-noch-nicht-durch-Sitcom tummeln sich nur vereinzelt ein paar innovativere Projekte, wo ich mir aber jetzt schon sicher bin, dass die Autoren auch hier wieder mit der mittlerweile goldenen Hollywoodregel ran gingen: erschaffe einfach nur ein total verrücktes Ausgangsszenario, und denk erst weiter wenn die Serie on-air ist, die Zuseher schlucken eh alles.Stichworte: -
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