[Deck 5] Quartier von Doktor Robert Mai - SciFi-Forum

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    [Deck 5] Quartier von Doktor Robert Mai

    Deck 5. Das Standard-Quartier von:

    Doktor
    Robert Mai


    Rang: Lieutenant J.G.
    Aufgabenbereich: Medizinische Abteilung
    Zuletzt geändert von Dax; 29.09.2006, 15:15.
    "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
    [Albert Schweitzer]

    #2
    [26.08.2380 – 00:44 Uhr]

    Robert betrat sein Quartier.
    Die Kopfschmerzen waren inzwischen schlimmer geworden und er konnte sich nicht mehr konzentrieren. Seine Augenlieder waren schwer wie Blei und er musste sich anstrengen die Augen offen zu halten.
    Hätte er heute keine so schwierige Operation gehabt, wo er Liter an Flüssigkeit verloren hatte, wäre er wahrscheinlich nicht unter die Schalldusche gegangen. Doch nachdem sein Körper zwar nicht nach Schweiß roch aber er wusste, dass sich ein regelrechter Film gebildet haben musste, beschloss er duschen zu gehen.

    Nachdem er geduscht hatte legte er sich sofort schlafen und er schlief auch sofort ein…
    Zuletzt geändert von Dax; 18.06.2006, 17:37.
    "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
    [Albert Schweitzer]

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      #3
      [27.8.2380, 09:07]

      Robert hatte verschlafen. Er war nach dem Wegruf des Computers wieder eingeschlafen. Er beschloss das Frühstück erstmal aufzuschieben und sich erstmal auf der Krankenstation zu melden.
      Er zog sich an und marschierte los.
      Zuletzt geändert von Dax; 18.06.2006, 17:37.
      "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
      [Albert Schweitzer]

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        #4
        [23.09.2380, 08:10 Uhr]

        Robert stürmte in sein Quartier. Er hatte sich wohl gerade verhört: die Independence würde in 20 Minuten das Dock verlassen… bis vor einigen Minuten war Robert auf der Starbase damit beschäftigt ein weit reichendes Experiment durchzuführen - er brauchte mindestens noch 3 Stunden, bis er ein Ergebnis verzeichnen könnte.
        Erst lies man sich einen ganzen Monat Zeit das Schiff zu reparieren und nun musste man innerhalb von 20 Minuten aufbrechen? Die Gedankengänge hoher Admiräle überraschten den jungen Arzt immer wieder aufs Neue.

        Erst vor zwei Tagen war Robert von Betazed zurückgekehrt. Dort verbrachte er eine ganze Woche auf einer medizinischen Fachkonferenz. Die angesehensten Ärzte Starfleets kamen auf dieser Konferenz zusammen und Robert durfte daran teilhaben; nicht nur das, er hielt einen eigenen Vortrag. Es war eine große Ehre für ihn…

        Nun durfte er sich überlegen, was mit seinem Experiment geschehen sollte… die angenehme Ruhe war verflogen und der Alltagsstress holte ihn wieder ein.
        "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
        [Albert Schweitzer]

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          #5
          [30.11.2380, 14:55]

          Mit müden Augen stand Robert am großen Fenster seines Quartiers und sah hinaus. Sein Blick streifte das kalte und sterile Metall der Schotten des Raumdocks. Vor wenigen Minuten hatte die Independence an der Starbase 74 angedockt. Hier würde das tapfere Schiff die bitter nötigen Reparaturen bekommen und auch die Besatzung hatte sich eine Ruhepause verdient. Der Tod von Captain Douché und Lieutenant Sameth hatte die Crew schwer getroffen.
          Inzwischen waren über zwei Monate vergangen, seit Robert auf der Gedenkfeier für Lieutenant Sameth mit Tränen in den Augen ihre Grabrede hielt. Obwohl sie nur wenige Wochen als Paar verbrachten, so war ihre Liebe noch immer allgegenwärtig. Die tiefen Augen des jungen Arztes fixierten das trostlose Grau der Raumstation.
          Die letzten zwei Monate hatte Robert kaum Freude empfinden können. Es fiel ihm schwer zu lächeln und noch schwerer ruhig zu schlafen. Sie war allgegenwärtig. Ihr Geist schien sich förmlich an ihn zu klammern, ihn nicht loslassen zu wollen. Er konnte sie nicht vergessen, nicht abschließen. Er konnte ihren Tod nicht akzeptiert. Er fand keine Antwort auf die Frage, warum und wofür sie gestorben war. Der Tod machte keinen Sinn. Nach einem Grund zu fragen lieferte keine Antwort, doch das Fehlen einer Antwort quälte ihn sehr. Ohne eine Antwort konnte er nicht abschließen, sich nach aus der Umklammerung befreien.
          Ein Bestandteil seines Berufes war auch der Tod. Er war allgegenwärtig, denn trotz der fortschrittlichsten Technologie gelang der Kampf gegen ihn nicht immer. Robert konnte sich noch gut an jeden seiner Patienten erinnern, die er verloren hatte. Er wusste um jeden Kampf, um jede Niederlage. Und immer wieder schmerzte es. Doch der Tod der Chefingenieurin riss ihm den Boden unter den Füßen weg. Die Zeit um ihn herum schien stillzustehen. Er fühlte sich alleine. Verlassen.
          Mehrmals hatte man ihm angeboten - ja sogar gedrängt - einen Counselor aufzusuchen und über Josephine zu sprechen; das würde helfen. Er folgte ihrem Rat und begab sich in Behandlung. Zwei Mal. Er konnte es nicht. Konnte nicht mit einem Psychologen über Josephine, ihren Tod oder ihre gemeinsame Zeit sprechen. Die Erinnerungen an den Tag, als seine große Liebe vor ihm, mit schwersten Brandverletzungen auf einem Biobett lag und in seinen Augen starb, verfolgten ihn bis heute. Jede Nacht kehrten sie wieder und dennoch brauchte er niemanden, der ihm die Phasen der Trauerbewältigung erklärte, geschweige denn ihn in dieser Phase begleiten wollte. Er wollte allein sein. Weit weg von der Welt, weit weg von jeder Gesellschaft, weit weg von der Realität.
          Der Schlafmangel hatte den jungen Mann gezeichnet. Sein Gesicht war kantiger, ausgemagert und blass. Um weiterhin diensttauglich zu bleiben verschrieb sich Robert selbst Medikamente. Medikamente gegen die schwindenden Kräfte, gegen den Schlafmangel, die Appetitlosigkeit, ja sogar gegen die Trauer. Doch immer wieder kam der Moment an dem die Medikamente, die Drogen, ihre Wirkung verloren und Robert zurück in das tiefe und dunkle Loch viel. Ein Loch, aus dem er nicht mehr zu entkommen schien. Ein Loch, das immer tiefer wurde.

          Wie schlecht es dem leitenden medizinischen Offizier wirklich ging, bemerkte kaum jemand. Die ganze Crew trauerte um ihren Captain. Carolin Douché hatte sich in ihren Zeit als Captain den Respekt und das uneingeschränkte Vertrauen der gesamten Besatzung verdient und war mehr als nur ein vorgesetzter Offizier: Vielen war sie eine gute Freundin. Neben diesem schwer zu verkraftenden Verlust beschäftigte die Crew vor allem die Frage ihre Nachfolge. Beinah täglich kamen neue Namen ins Spiel, der wahrscheinlichste Kandidat war Commander Kasinskie. Die Crew würde ihn am ehesten als neuen Kommandant des Schiffes akzeptieren, außerdem verfügte er über die nötigen Qualifikationen und Erfahrungen. Die Entscheidung würde bereits in wenigen Tagen fallen.
          "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
          [Albert Schweitzer]

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