Zwergplanet P-8226799 “Oblivion“ - SciFi-Forum

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Zwergplanet P-8226799 “Oblivion“

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    Zwergplanet P-8226799 “Oblivion“

    Oblivion ist ein L-Klasse Zwergplanet in einem unbewohnten Sternensystem rund 14 Lichtjahre von Sol und 18 Lichtjahre von Vulkan entfernt.
    Der Zwergplanet mit einem Durchmesser von rund 3400 Kilometer weisst einige höchst ungewöhnliche Eigenschaften auf.
    Oblivion besitzt eine einigermassen atembare Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre mit hohem Kohlendioxidanteil. Die Durchschnittstemperatur liegt nur knapp unter dem Gefrierpunkt von Wasser.
    Die Schwerkraft ist mit 0.826 G unnatürlich hoch für einen Planetoiden seiner Grösse.
    Die Atmosphäre weist eine starke elektrische Ladung auf, und Ionenstürme, die Kommunikation und Transporter beeinträchtigen sind häufig.
    Die Oberfläche wird fast ständig von starken Winden heimgesucht, die häufig ohne grosse Vorwarnung zu orkanstärke anschwellen. Niederschläge sind jedoch auf Grund der geringen Verdunstung eher selten.
    Der ganze Planetoid wird von einem exotischen Energiefeld durchdrungen, welches Kommunikatoren, Transporter, Scanner und andere Ausrüstung beeinträchtigt, für Kohlenstoff-basiertes Leben jedoch harmlos ist.

    Ein Tag-Nacht Zyklus dauert rund 9 Stunden, 20 Minuten.
    Auf Grund der kurzen Tage sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht mit rund 6-10°C relativ gering.
    Die Nächte sind durch fast totale Finsternis geprägt. Sterne sind durch die atmosphärischen Störungen nur selten sichtbar.
    Tagsüber herrscht meistens ein graues Zwielicht.

    P-822679 wurde ursprünglich von der USS Enterprise unter Captain Pike entdeckt und vermessen und auf Grund seiner Auffälligkeiten für eine genauere Erforschung vorgemerkt, was jedoch aus nicht ganz erklärbaren Gründen nie geschah.
    P-822679 wurde 2375 von der Sternenflotte ohne weiteren Besuch durch ein Sternenflottenschiff zur zivilen Erforschung freigegeben. Eine erste Expedition erreichte ihn in 2377. Die Expedition fand keine Erklärung für die Schwerkraft, das exotische Energiefeld, die dichte Atmosphäre oder die relativ hohen Temperaturen, fand jedoch Überreste einer unbekannten alten Kultur sowie Spuren von mehrzelligem Leben. Eine archäologische Expedition unter der Leitung der Universität London begann in 2380.
    Der Name Oblivion wurde P-8226799 von dem ersten zivilen Forscherteam gegeben in Anspielung darauf, wie der Himmelskörper trotz seiner ungewöhnlichen Eigenschaften von der Sternenflotten-Bürokratie für über 100 Jahre vergessen wurde.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

    #2
    [06.06.2381, 10:24 Uhr. Forschungsstation]

    Das Thermometer zeigte rund zehn Grad unter null. Der orkanartige Wind reduzierte die gefühlte Temperatur auf unter minus 20 Grad.
    Sarah trug Schutzbrille und eine Staubmaske um sich vor dem Wind und dem aufgewirbelten Staub zu schützen. Trotzdem kratzte die eiskalte, trockene Luft in ihrer Kehle.
    Der Wind zerrte an der Kapuze ihres Parkas und sein Heulen machte Kommunikation schwierig.
    Sie hielt die Phaserpistole in der rechten und eine starke Taschenlampe in der linken Hand.
    Langsam und vorsichtig entfernte sie sich von der Thalia in Richtung der Station.
    „Denkt daran: Die Tri-Ox Injektion hält für etwa sechs Stunden. Wenn wir länger hier sind, müssen wir sie rechtzeitig auffrischen.“ Erinnerte Dominic seine Begleiter. Er musste fast schreien, um über den Sturm gehört zu werden. „Verstanden.“ Antwortete Sarah mechanisch.
    Die staubgeschwängerte Nacht schien den Lichtkegel ihrer Lampe einfach zu verschlucken. Selbst auf eine Entfernung von nur wenigen Metern konnte Sarah den Schriftzug auf dem Bug des Runabouts nur gerade eben lesen.
    „USS Alster.“ Las sie den Namen des zerstörten Raumgefährts ab. „Ich fürchte, du wirst nie mehr fliegen.“

    „Sarah! Hier!“ Arthurs Stimme führte Sarah zu ihrem ersten Opfer.
    Die Leiche lag am Wegrand nur wenige Schritte vom Landeplatz entfernt.
    „Mensch, männlich, auf den ersten Blick Mitte 30 bis Anfang 40.“ Konstatierte Sarah. Sie stecke ihren Phaser ins Holster und zog einen Handschuh aus um den Trikorder besser bedienen zu können.
    „Vitaly. Einer unserer Techniker.“ Identifizierte Dominic den Mann.
    „Todesursache: Phasertreffer im Torso.“ Las Sarah die Anzeigen ihres Trikorders ab. „Zeitpunkt des Todes: Gemäss der Nadion-Zerfallsrate 76 Stunden. Plus-minus 10 Stunden...“ Sie seufzte. „Ein Hoch auf unsere präzisen Scanner...“
    Sarah richtete sich auf und zog den Handschuh wieder an.
    „Scheisse ist das kalt. Wir sehen uns drinnen um.“
    „Sollten wir nicht hier draussen etwas weiter suchen?“ Wandte Dominic ein.
    „Es ist dunkel wie im Arsch einer Kuh, wir werden sandgestrahlt und frieren uns sonst was ab. Unser Ziel ist es, Überlebende zu finden, nicht Leichen. Und hier draussen finden wir nur letztere. Wir gehen rein.“
    Keiner der beiden äusserte weiteren Widerspruch.

    „Dominic, beib hinter uns und sichere nach hinten.“ Sarah stützte ihr rechtes Handgelenk auf ihr linkes, so dass die der Lichtkegel ihrer Taschenlampe ausleuchtete worauf ihre Pistole zielte.
    Die Tür war offen und im Innern war es düster. Die normale Beleuchtung war ausgeschaltet. Einzelne schwache Lichtquellen schienen jedoch noch aktiv zu sein.
    Der Lichtkegel kroch ins innere der Station, als sie die Türschwelle passierte.
    Sie ging voran, vorsichtig ihre Umgebung voraus und rechts von ihr absuchend. Onkel Arthur folgte ihr und übernahm die linke Seite. Es dauerte eine Weile, bevor Sarah realisierte, dass sie sich ohne Worte koordinierten.
    Sie selbst hatte das normale taktische Basistraining der Akademie absolviert. Aber Arthur hatte keine militärische Ausbildung. Dennoch war es offensichtlich, dass er das eine oder andere irgendwo aufgeschnappt hatte.
    Sie hatte immer vermutet, dass er in seinen Abenteuer die eine oder andere Auseinandersetzung erlebt haben musste, doch selbst ihr gegenüber war er diesbezüglich immer sehr vage geblieben. Sarah nahm sich vor, ihn bei Gelegenheit direkt darauf anzusprechen.

    Es dauerte rund eine halbe Stunde die Station zu durchsuchen und die Opfer zu zählen.
    Die meisten fanden sie im Fahrzeughangar. Acht Personen waren dorthin getrieben und anschliessend hingerichtet worden.
    „Phaser, Disruptoren, Plasmawaffen und sogar eine Klingenwaffe.“ Fasste Sarah die Ergebnisse ihrer Scans zusammen. „Sieht so aus als hätten wir es mit einer ziemlich heterogenen Gruppe zu tun. Keine Militäreinheit. Söldner. Vermutlich nicht gerade erste Wahl.“
    Sie zeigte auf die beiden Geländefahrzeuge im Hangar.
    „Eines haben sie durch Beschuss unbrauchbar gemacht. Das andere nicht. Undiszipliniert. Impulsiv.“
    „Sieben sind nicht hier.“ brachte Dominic heraus. „Und das dritte Fahrzeug.“ Seine Stimme war heiser und tonlos. Sarah machte sich Sorgen um seinen psychischen Zustand. Die Leute hier waren sein Team gewesen. Seine Kollegen und Freunde. Nun waren sie aus irgend einem Grund brutal abgeschlachtet worden und er hatte durch blossen Zufall überlebt.
    „Gibt es einen Ort, an dem sie überlebt haben könnten, Dominic?“ Fragte Arthur.
    „Ja. Die Tunnel. Wir haben dort unter anderem einen Schutzraum eingerichtet. Für den Fall das die Station beschädigt wird, oder ein Team wegen einem Sturm nicht mehr zur Station zurück kann. Es gibt dort Feldbetten, sanitäre Einrichtungen und Vorräte. Und die Zugänge lassen sich durch Ebene 8 Kraftfelder sichern.“
    „Klingt nach einer Chance.“ Meinte Sarah. „Aber zuerst müssen wir die Sternenflotte alarmieren. Onkel Arthur, nimm die Thalia in den Orbit und setz einen Notruf ab. Versuch ein Sternenflottenschff zu kontaktieren. Irgend eines müsste irgendwo in der Nähe sein.“
    „Verstanden. Du willst hier bleiben?“
    Sarah nickte. „Dominic und ich sehen uns hier weiter um und versuchen herauszufinden was die Angreifer hier wollten.“
    „Hälst du es für sicher?“ „Ja. Wer immer diese Bastarde waren, sie sind sicher weg.“
    „Ok. Ich bin so schnell wie möglich zurück.“
    Arthur ging los.
    Als er gegangen war berührte Sarah Dominics Arm. „Bruder, wie geht es dir?“ Fragte sie mit sanfter Stimme.
    „Wie es mir geht? Verdammt...“ Seine Stimme bebte. Er kniete neben einer der Toten nieder. „Sie waren meine Freunde. Und jetzt...“ Er stand ruckartig auf. „Ich hab einen Verdacht. Komm.“
    Dominic führte seine Schwester in einen der Lagerräume. Dort öffnete er einen grossen, gesicherten Schrank.
    „Hier bewahren wir einige unserer interessanteren Funde auf.“
    Der Schrank war leer.
    „Darum waren sie hier.“ „Was war da drin?“ Fragte Sarah.
    „Das.“ Er holte einen kleinen metallischen Gegenstand aus seiner Tasche und reichte ihn Sarah. Er sah aus wie ein Medaillon, oder eine eine Münze.
    „Ein Artefakt von hier?“ „Ja, aber das seltsame ist das Material.“
    Sarah zog die Augenbrauen hoch. „Wie das?“
    „Das Metall – die Legierung – sie enthält bekannte Elemente wie Eisen und Vanadium, aber auch ein uns unbekanntes Metall. Mit einigen seltsamen Eigenschaften.“
    Sarah drehte den Gegenstand zwischen ihren Fingern. „Was für Eigenschaften?“
    „Nun, es lässt sich nicht replizieren.“ „Aha? Wie Latinum?“ „Ja. Seine atomare und sub-atomare Struktur ist ähnlich. Allerdings hat es einen ähnlichen Schmelzpunkt wie Eisen. Wir haben verschiedene Legierungen und auch fast reines Metall gefunden.“ „Fast rein?“
    „Ja. Es enthält etliche Verunreinigungen und Beimengungen. Wir vermuten, dass wer immer es hergestellt hat, nur über relativ primitive Kenntnisse der Metallurgie verfügte. Vielleicht vergleichbar mit Europa im Spätmittelalter.“ „Aha.“
    „Was interessant ist, Legierungen dieses Metalls weisen eine sehr hohe Korrosionsfestigkeit auf. Dieser Gegenstand ist mindestens 9000 Jahre alt, aber als wir ihn gefunden haben, wies er fast keine Korrosion auf.“ „Intressant.“
    Sarah reichte das kleine Artefakt zurück. „Und du glaubst, dass das Der Grund für den Angriff war?“ „Was sonst? Ein neues, nicht replizierbares Element? Ich bin sicher, manche Person – oder Regierung – würde über noch viel mehr Leichen gehen, um ein paar Proben in die Finger zu bekommen.“
    „Ja. Wohl war. Hmm...“ „Was?“ „Der Schrank wurde nicht aufgebrochen. Und der Schliessmechanismus ist elektronisch. Kannst du uns sagen, wer ihn zuletzt geöffnet hat?“
    „Ach, bin ich blöd!“ Dominic holte sein Daten PAD hervor. „Ja. Jeder der Zugang hat, hat seinen eigenen Code. Und ich hab Admin-Zugang. Sekunde...“
    Er verband sein PAD mit dem Schrank und gab ein paar Codes ein.
    „Bingo. Hier ist das Log…. Letzter ordentlicher Zugang war von Doris. Vor 91 Stunden. Aber da war ein abnormaler Zugriff. Vor 78 Stunden…‘unauthorised root access‘ ‘changelog: door lock engaged... true... setto false...‘“
    „Also hat jemand den Schrank gehackt.“ „Ja, aber ich glaube er hat nen Fehler gemacht. Die Software ID des für den Hack verwendeten Geräts wurde deaktiviert, aber die Hardware ID nicht... Bingo. Oh, du verdammter Drecksack!“
    „Was?“ „Die Geräte-ID ist die von Manuels persönlichem PAD.“ „Manuel?“ „Manuel Baccouche. Unser SysOP. Er ist nicht unter den Toten.“ „Du glaubst an einen Insiderjob, Dominic?“ „Jemand muss ihnen von dem Fund erzählt haben. Wir haben es bisher geheim gehalten und nichts davon publiziert. Ich war zurück auf der Erde um die erste Charge unserer Funde in einem dafür eingerichteten Labor untersuchen zu lassen.“
    Sarah richtete sich auf. „Dann sehen wir uns doch mal sein Quartier an.“
    „Ja.“ Knurrte Dominic.

    Das Quartier war wie Sarah es sich vorgestellt hatte: Klein und unordentlich und mit einem gut wahrnehmbaren Geruch nach Wäschekorb.
    „Wonach suchen wir, Dominic?“
    „Ich versuche was aus seinem Computer herauszukriegen, schau du in den Schubladen nach. Such irgend was verdächtiges.“
    Sarah begann Schubladen zu durchwühlen. Die Gefahr, dass sie mit ihrer Aktion allfällige Beweismittel unbrauchbar machen könnten, kam den beiden in dem Moment nicht in den Sinn...

    „Hast du was, Sarah?“ Fragte Dominic eine Weile später.
    „T-Shirts, Unterwäsche, Schuhe, Überlebensmesser, Taschenlampe, Diagnosegerät, Deo, Fleshlight, Schokoriegel, Bleistifte, Radiergummi, Zeichenblock, Rasierapparat, Zahnbürste… Nope, nichts verdächtiges. Du?“
    „Hab da private Com-Logs. Gelöscht, aber ich kann sie wieder herstellen… So… spiegeln auf mein PAD… du würdest nicht glauben, dass der Wichser unser Systemoperateur ist, so viel wie er von Computern offenbar nicht versteht...“

    Einige Minuten später hörten sich die beiden Geschwister mit grimmigen Gesichtern eine Audio-Aufzeichnung an:

    „...und Sie können mir garantieren, dass Sie niemanden töten werden?“
    „Aber sicher. Zu viel Blut bedeutet nur, dass die Sternenflotte härter hinter uns her sein würde. Können Sie garantieren, dass die Ware dort sein wird?“
    „Der wissenschaftliche Leiter ist mit den ersten Funden zur Erde geflogen. Solange er weg ist, wird das, was wir seither gefunden haben garantiert hierbleiben. Und wir haben schon wieder einiges gefunden. Genug führ Ihren Auftraggeber.“
    „Sehr gut. Sie können sicherstellen, dass kein Notruf gesendet wird?“
    „Ja. Ich kann im entsprechenden Moment ein Software Update am Komm-System vornehmen. Damit ist das System lange genug offline. Aber Sie müssen mir exakt sagen wann Sie kommen. Wenn das Update länger als eine Stunde dauert, könnten die anderen misstrauisch werden.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken. Sie werden unsere exakte Ankunftszeit rechtzeitig erhalten. Halten Sie sich für weitere Instruktionen bereit. Aus.“

    „Verdammtes Arschloch!“ Fauchte Dominic.
    „Das ist ziemlich eindeutig, ja.“


    [06.06.2381, 12:16]

    Arthur brauchte etwas mehr als eine Stunde um wieder zurück zu kommen.
    „Ich habe den Notruf abgesetzt und ein Schiff hat geantwortet. Eine USS Biscaya. Sie werden in ein paar Stunden hier sein. Aber die Stürme werden stärker.“
    „Ein paar Stunden? Ich will nicht solange warten.“ Begehrte Dominic auf. Die Situation war für ihn besonders schwer zu ertragen. „Lasst uns in den Tunnels suchen. Zumindest bis zum Schutzraum.“ Flehte er.
    Arthur sah seine Nichte an. „Deine Entscheidung, Sarah. Je nachdem wie stark diese Stürme werden, kann die Biscaya eventuell eine Zeitlang garnicht eingreifen.“
    Sarah sah ihren Bruder an, sah die Verzweiflung in seinem Gesicht. Als Counselor der Sternenflotte kannte sie das Phänomen des ‘Survivor Guilt‘ nur zu gut. Um seines Seelenheils willen mussten sie alles in ihrer Macht stehende tun um zu helfen. Selbst wenn es wenig Aussicht auf Erfolg hatte.
    „Warum nicht. Wir brauchen aber mehr Ausrüstung. Und idealer Weise bessere Waffen. Leider haben die Angreifer den Waffenschrank hier geplündert.“
    „In den Rettungskapseln der Thalia ist je ein leichtes Plasmagewehr.“
    „Besser als nichts. Wir brauchen Wasser, ein paar Notrationen, ein Erste Hilfe Sett und mehr Licht.“
    „Dann los!“ Rief Dominic. „Der Haupteingang zu den Tunnels ist etwa 3 Kilometer von hier. Wir können das unbeschädigte Fahrzeug nehmen.“
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

    Kommentar


      #3
      [06.06.2381, 13:41. Die Tunnel]

      Der Schutzraum war eine Enttäuschung gewesen. Zwei weitere Tote, brutal niedergeschossen.
      Der Gedanke einen Fehler zu machen nagte immer stärker an Sarah als sie tiefer und tiefer in die Tunnels vordrangen. Etwas stimmte nicht. Die vom Forschungsteam installierte Beleuchtung war vollständig ausgefallen. Die roten Notlampen, welche den Weg nach draussen weisen sollten, waren teilweise zerstört worden. Nicht durch Phaserfeuer, sondern durch direkte, physische Gewalt. Sarah erinnerte sich an den Toten in der Station, der durch eine Klingenwaffe starb.
      Sie konnte kein Muster in der Sabotage erkennen. Die Notlampen waren nicht systematisch zerstört worden. Warum?

      Kurz darauf fanden sie ein weiteres Warnsignal:
      „Kardassianer, männlich, paramilitärische Ausrüstung. Mehrere tiefe Wunden… die Kehle sieht regelrecht zerfetzt aus.“ Konstatierte Sarah als sie neben der Leiche niederkniete und begann mit seinem Scann.
      „Verdammtes Mistding!“ Die Anzeige des Trikorders flackerte und die Daten, die sie erhielt waren ungenau. „Das Ding funktioniert fast überhaupt nicht.“ „Ja, das Phänomen machte unsere Arbeit hier nicht einfacher.“
      „Hmm… Todesursache vermutlich Aspiration von Blut.“
      „Jemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten?“ Fragte Dominic.
      „Nein. Eher aufgerissen. Mit Klauen oder Zähnen. Du sagtest, dass ihr hier nie einem höheren Lebewesen begegnet seid?“
      „Nein. Nichts grösseres als Flechten, Nematoden, Milben oder dem einen oder anderen Schleimpilz.“
      „Also was könnte das getan haben?“
      „Ich glaube ich weiss es.“ Rief Arthur, der sich in der Umgebung umgesehen hatte.
      In einer Ecke des Stollens lag eine Kreatur. Sie war von zahlreichen Treffern mit Energiewaffen gezeichnet. Verbrennungen und aufgerissenes Gewebe.
      „Sarah, ist dir in deiner Sternenflottenzeit schon mal so ein Ding begegnet?“
      Fragte Arthur, während er die Kreatur näher betrachtete.
      „Nein. Zum Glück nicht.“ Sie schauderte beim Anblick der alptraumhaften Figur. Das Wesen sah aus wie aus einem schlecht gemachten Horror-Holodeckprogramm. Grundlegend humanoid, aber mit Gesichtszügen, die an einen mutierten Frosch erinnerten. Die Augen gross und vorstehend, das Maul breit und mit Zähnen gefüllt. Mit grossen, spitzen Fängen und dolchartigen Klauen.
      Die ledrige Haut war grau, uneben und mit Höckern und Warzen überdeckt.
      „Etwa 160 bis 170 Zentimeter hoch, lange Arme, aber eher kurze Beine. Im Grossen und Ganzen gedrungene Statur. Masse… wenn man dem Trikorder glauben kann, etwa 85 Kilo.“
      „Was zur Hölle IST das?“ Fragte Dominic geschockt.
      „Keine Ahnung.“ Sarah liess den Strahl ihrer Taschenlampe über die Wände gleiten.
      An mehreren Stellen fand sie was aussah wie Spuren von Waffenfeuer. Und bald fanden sie zwei weitere dieser Kreaturen.
      „Sieht so aus als wären die Angreifer hier selber angegriffen worden.“ „Ja, aber woher kommen diese Dinger, Onkel!?“ „Ich habe nicht die leiseste Idee, Dominic. Die Frage ist, was machen wir jetzt? Wenn diese Fiecher erfahrene Söldner überwältigen können, sind wir in grosser Gefahr. Und wir wissen nicht ob und wie viele von denen noch hier sind.“
      Sarah schüttelte den Kopf. „Ich will wissen woher sie kommen. Sowas wächst nicht einfach aus den Flechten an den Wänden heraus. Und wir haben noch nicht alle von Dominics Team gefunden.“
      „Weiter unten sind wir auf eine Reihe von verwinkelten Stollen gestossen. Sie sind teilweise eingestürzt und unsicher, aber wenn man sich irgendwo hier unten verstecken kann, dann dort.“ Schlug Dominic vor.
      „Dann sehen wir uns dort um.“ Entschied Sarah.
      Sie verstaute Phaser und Taschenlampe und nahm das Plasmagewehr von ihrer Schulter in die Hände. Bereits vor dem Aufbruch hatte sie eine Taschenlampe mit Klebeband am Lauf befestigt. Diese schaltete sie nun ein.
      „Seid leise und vorsichtig Leute.“

      Der erste Kontakt mit einem lebenden Exemplar dieser Kreaturen liess leider nicht lange auf sich warten.
      Eine tauchte im Lichtkegel von Sarahs Taschenlampe auf. Sarah und die Kreatur verharrten einen Moment regungslos und starrten einander an.
      „Kontakt 12.“ Sagte Sarah mechanisch.
      Die Kreatur fauchte sie an und zog sich dann langsam rückwärts in die Dunkelheit des Korridors zurück.
      „Passt auf unsere sechs auf.“ Mahnte Sarah.
      „Es zieht sich zurück.“ Sagte Dominic, dessen Anspannung in seiner Stimme deutlich zu hören war. „Gut.“
      „Nein, nicht gut.“ widersprach Sarah. „Warum?“
      „Darum!“ zischte Sarah, als ein vielstimmiges Fauchen aus der Dunkelheit vor ihnen erklang.
      „Es holte bloss Verstärkung.“

      Sarah hatte sich nie als talentierte Schützin gesehen. Es hatte sie eigentlich nie gross interessiert. An der Akademie hatte sie mehrere Anläufe gebraucht um die obligatorische Basisqualifikation zu bestehen.
      Das änderte sich, als sie von den fremden Energiewesen entführt worden und als Laborratte ihn deren perversen Tests missbraucht worden war.
      Plötzlich war sie gezwungen zu lernen. Und sie lernte schnell.
      Oh ja, sie hatte nie gezählt wie viele schmerzhafte Tode sie dort gestorben war, und die meisten Erinnerungen an dieses schreckliche Martyrium waren zum Glück verschwommen, doch gelernt hatte sie.
      Kaum hatte sich die erste der Kreaturen aus den Schatten des Korridors gelöst, trafen zwei Plasmaschüsse fast exakt im Körperschwerpunkt und rissen sie von den Beinen.
      Sofort schwang Sarah die Waffe zur nächsten Kreatur und sie suchte instinktiv das Zielbild.
      Die alte, zivile Waffe war für den Notfall zur Jagt und zur Selbstverteidigung gegen etwaige Raubtiere gedacht, nicht für den Kriegseinsatz. Die offene Visierung war robust aber fast schon primitiv. V-Kimme hinten, Balkenkorn vorne.
      Egal. Zielbild: Das Balkenkorn mittig in den V-förmigen Ausschnitt der Kimme, obere Kante von Kimme und Korn auf einer horizontalen Linie. Haltepunkt: Torso; etwas über der Mitte. Den Abzug zwei Mal in schneller Folge durchgezogen.
      Zwei Treffer. Nächstes Ziel.
      Weitere Plasmaladungen und Phaserstrahlen zuckten an ihr vorbei, als ihre Begleiter ihre Feuerkraft der ihren hinzufügten.
      Sarah schätzte die Zahl der Kreaturen auf mindestens ein Dutzend und realisierte, dass hätten die Kreaturen aus dem Hinterhalt angegriffen, anstatt durch einen geraden Korridor auf sie zu zu stürmen, dann wäre dieser Kampf bereits zu ende.
      So hatten sie effektiv eine Schiessbahn.
      „Lade!“ rief Sarah mechanisch und wechselte in fieberhafter Eile die Energiezelle. Diese Plasmagewehre waren eindeutig nicht für den Kriegseinsatz gedacht. Und die Energiezellen waren alt und verbraucht. 14 Schuss lieferten sie. Mehr nicht.
      Dominic stiess einen unartikulierten Fluch aus und sein Feuer verstummte.
      Sarah drehte sich zu ihm um und sah wie er verzweifelt mit seiner linken Faust auf die Phaserpistole einschlug. Sie stutzte. Eine Fehlfunktion? Phaserwaffen der Föderation waren äusserst zuverlässig. Selbst zivile.
      „Ich glaub das ist der letzte.“ rief Arthur ausser Atem. „Was ist los?“
      „Halt den Korridor im Auge, Arthur.“
      Sie trat zwei Schritte auf ihren Burder zu. „Was ist los Dom?“
      Dominic wedelte frustriert mit der Phaserpistole herum.
      „Ich weiss nicht! Dieses Drecksteil hat einfach aufgehört zu schiessen!“
      „Zeig her.“ Sarah hängte sich ihr Gewehr über die Schulter und nahm das “Drecksteil“ an sich. Zuerst vermutete sie eine Fehlmanipulation. Schliesslich war ihr Bruder Wissenschaftler, kein Soldat, doch die Waffe fühlte sich ungewöhnlich warm an.
      Sie holte den Trikorder hervor und hielt ihn dicht an den Phaser, grunzte genervt, schlug den Trikorder zwei Mal gegen ihr Knie und versuchte einen zweiten Scann.
      „Der Energiewandler hat sich aufgeheizt und der Partikelgenerator ist überlastet. Die Sicherheitsschaltung der Waffe hat eingegriffen um eine katastrophale Überlastung zu verhindern. Lass sie einen Moment auskühlen und schalte sie dann neu ein.“
      Dominic sah seine Schwester mit einem Beunruhigten Gesichtsausdruck an.
      „Was meinst du mit ‘katastrophaler Überlastung‘?“
      „Bumm!“ „Oh... Scheisse.“
      „Denkst du, dass hängt mit diesem seltsamen Energiefeld zusammen, Sarah?“ Fragte Arthur.
      „Möglich. Oder diese Phaser sind einfach Schrott.“
      „Die Plasmagewehre scheinen zu funktionieren.“ „Ja. Bis jetzt. Vielleicht sind sie einfach robuster gebaut, oder konstruktionsbedingt gegen das Energiefeld resistent.“
      „Was immer es ist, wir haben nur noch zwei zuverlässige Waffen.“ Mahnte Dominic an.
      „Richtig. Halt dich zurück und schiess sparsam.“
      Sie gingen weiter in den Tunnel hinein. Dabei mussten sie vorsichtig über die Leichen der Kreaturen steigen.
      Dunkle Korridore, unbrauchbare Waffen und Scanner, überall nur Tote und diese Kreaturen, die aussahen wie aus einem Klischee-beladenen Holoroman. Sarah kam sich immer mehr vor wie in einer schlechten Horror-Story.
      „Dominic, was kommt da vorne?“ Fragte sie. „Eine Kammer mit einem offenen und einem versiegelten Stollen.“ „Was ist in dem versiegelten Stollen?“ „Das wollten wir als nächstes herausfinden. Wegen dem Energiefeld konnten wir nicht mit Scannern hineinsehen. Ich habe eine Ausrüstung mit Ultraschall-Scannern mitgebracht, die hoffentlich funktionieren, damit wir die Mauer nicht blind einreissen müssen.“

      „Jemand konnte nicht warten.“ Bemerkte Sarah als sie die Kammer erreichten.
      Der Eingang zum linken Stollen war sauber und frei. Der rechte war mit Schutt und Trümmern übersäht.
      „Nicht meine Leute.“ versicherte Dominic.
      Sarah sah sich die Spuren der Zerstörung an. „Sprengstoff. Passt zum MO dieser Söldner. Will jemand wetten wo diese Kreaturen hergekommen sind?“
      „Da hält keiner dagegen, Liebes.“ Erwiderte Arthur gepresst. „Sie kommen!“
      Sarah entleerte ihre Energiezelle in die Masse aus Körpern, die in der Dunkelheit des Stollens sichtbar wurden.
      „Scheisse!“
      Zu viele. Es waren zu viele. Hatte sie sie alle sinnlos in den Tod geführt?
      Zu mehr Kontemplation hatte sie keine Zeit. Energiezelle wechseln, Ziele ausschalten, Energiezelle wechseln…
      Dominic ignorierte ihren Ratschlag und feuerte seinen Phaser so schnell er konnte.
      „Oh verd…!“ Rief er aus, als sein Phaser abermals den Dienst versagte. Dieses Mal jedoch war er nicht warm, sondern heiß. Und er begann zu Piepsen. Laut.
      Sarah reagierte schnell. Sie riss ihm die Waffe aus der Hand und warf sie in der Nähe des linken Stollens in einen Haufen aus Schutt und Trümmern.
      „Weg hie...“ Weiter kam sie nicht. Eine der Kreaturen sprang sie an. Sie stiess Dominic in Richtung der Mitte der Kammer und schaffte es gerade noch den Schaft ihres Gewehrs zwischen sich und die Fänge der Kreatur zu bringen, bevor ihr Aufprall sie zurücktaumeln liess.
      Sie schaffte es zwei Schritte zurück zu treten und ihre Waffe auf den Angreifer zu richten. Drei Schüsse zwangen die Kreatur zu Boden. Doch drei weitere kamen nach. Dominic, nun ohne Waffe, hatte sich wohlweislich hinter Arthur zurückgezogen und die Kreaturen konzentrierten sich auf die nun etwas isolierte Sarah.
      Diese wurde weiter in den linken Stollen getrieben. Sie streckte zwei Angreifer mit Schüssen nieder. Dann war die Energiezelle leer.
      Keine Zeit den Phaser zu ziehen. Sie begegnete dem Sprung der Kreatur mit der ausziehbaren Schulterstütze ihres Gewehrs.
      Die Wucht des Sprungs warf sie weiter zurück. Und die Kreatur liess sich ganz offensichtlich nicht entmutigen.
      Sie griff erneut an. Dieses mal tief geduckt und schnell. Sie bekam den Schaft des Plasmagewehrs mit einer klauenbewehrten Hand zu fassen und zerrte daran. Die Klauend er anderen Hand sanken in Sarahs Oberarm. Die Zähne der Kreatur schnappten nach ihrem Gesicht. Ihr Atem stank faulig.
      Die Kreatur nutze ihre Stärke um Sarah zu Boden zu ringen und ihr das Gewehr zu entreissen. Doch Sarah schaffte es, die Kreatur mit beiden Füssen von sich weg zu stossen.
      Mit strampelnden Beinen versuchte sie sich über den Boden von der Kreatur weg zu schieben um etwas Distanz zu gewinnen. Hoffentlich genug um den Phaser zu zu ziehen und zu zielen bevor die Kreatur sie erneut ansprang.
      Sie schaffte es. Mehr oder weniger…
      Gerade als sie das Zielbild suchte, detonierte Dominics Phaser.
      Die Explosion sandte eine Druck- und Hitzewelle durch den Raum und schleuderte Trümmer als tödliche Geschosse umher. Der Trümmerhaufen, in den Sarah den Phaser geworfen hatte, lenkte den Grossteil der Explosion in Richtung des linken Stollens, und weg von der Kammermitte und Arthur und Dominic. Und Sarah, die am Boden lag, war unter der Flugbahn der meisten Geschosse. Aber nicht von allen. Auch wenn sie in dem Moment die Einschläge kaum spürte.
      Sarah wurde von der Druckwelle mehrere Meter über den Boden geschleift. Ihr Angreifer – sein Körper von einem Dutzend glühend heisser Metallsplitter durchbohrt – verschwand unter einem Haufen herabfallender Trümmer.

      „Sarah?! Sarah!“
      Sarah hörte die verzweifelte Stimme ihres Bruders durch die Trümmer und den aufgewirbelten Staub.
      Sie versuchte sich aufzurichten. Schmerzen zuckten durch ihren Körper.
      „Sarah?!“
      „Ja...“ Der Versuch zu antworten endete in einem Hustenanfall.
      „Oh Gott, du lebst! Bist du verletzt.“
      Sarah drehte sich halb auf den Bauch und hebelte sich auf die Beine. Mit einer Hand tastete sie nach einer der Quellen von Schmerz an ihrem Körper. Die Finger wurden feucht und klebrig.
      „Nein. Ich glau...“ wieder ein Hustenanfall. „Ich glaube ich bin ok.“
      „Gut. Hör zu, wir müssen ein paar Trümmer beiseite Räumen, dann kannst du dich vielleicht durchzwängen.“
      „Keine Zeit! Sie kommen wieder!“ Unterbrach Arthur.
      „Wir lassen Sarah nicht hier!“
      Sarah wusste, dass ihr Onkel recht hatte.
      „Er hat recht, Dom. Verschwindet!“
      „Verdammt! Hör zu Sarah. Es gibt einen zweiten Ausgang. Geh weiter und such unsere Wegweiser. Wir treffen dich dort!“
      „Verstanden. Jetzt geh!“
      „Dominic! Wir müssen weg! Jetzt!“ Rief Arthur.

      Sarah hob das Plasmagewehr vom Boden auf. Sie musste auch gehen. Wenn sie Glück hatte, würde der Einsturz die Kreaturen von ihr fern halten.
      Sie würde etwas Land gewinnen, und sich dann um ihre Verletzungen kümmern. Zum Glück hatte sie das 1. Hilfe-Sett getragen.
      So schnell sie konnte bewegte sie sich tiefer in den Stollen hinein.
      Arthur und Dominic waren für den Augenblick auf sich allein gestellt.
      Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

      - Florance Ambrose

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        #4
        [06.06.2381, 17:03. USS Biscaya, Orbit]

        „Immer noch keine Antwort?“
        „Nein, Sir.“ Antwortete der Kommunikationsoffizier. „Dieser Ionensturm ist ungewöhnlich stark. Er blockiert unsere Kommunikation.“
        Lieutenant Commander Shalarg grunzte. Wie seine Spezies im allgemeinen, war der Tellarit nicht gerade für seine Ausgeglichenheit oder Geduld bekannt. Im Moment war seine Stimmung allerdings nicht allzu schlecht.
        Die Biscaya war ein altes, verbrauchtes Schiff. Im Moment wartete sie buchstäblich auf einen Platz in einem Raumdock um abgewrackt zu werden. Ihr Kommandant war bereits von Bord versetzt worden und Als ihr erster Offizier war Shalarg mit ein paar Routinemissionen wie Transport oder Wartung von Kommunikationsrelais betraut worden, bevor die Crew endgültig abmustern würde. Es war so ungefähr das langweiligste was ein Sternenflottenschiff tun konnte. Da war jede Abwechslung Willkommen.

        „Können wir eine Sonde herunter schicken?“
        „Ich denke nicht, Sir.“ Antwortete Ensign Jordan, sein diensttuender Taktische Offizier. „Wir haben nur ein paar Klasse 1 Sonden. Die werden in dem Ionensturm keine Minute überleben.“
        „Und für Shuttles ist es zu gefährlich.“ Fügte Shalarg selber an. „Schilde hoch. Gelber Alarm. Kom. Informieren Sie das Hauptquartier über unseren Status. Steuermann, bringen Sie uns vorsichtig runter. Wenn wir unter die Ionosphäre tauchen, können wir hoffentlich diese Thalia erreichen, ohne in den Sturm darunter zu kommen.“
        „Schilde auf Maximum, Sir.“ Bestätigte Jordan.

        Langsam und vorsichtig tauchte das Schiff in die obere Atmosphäre des Planetoiden ein.
        Entladungen des Ionensturms zuckten an den Schilden entlang.
        „Hmm...Sir. Ich registriere erhöhte Entladungen an unseren Achterschilden.“
        „Ursache, Ensign?“ „Unklar Sir. Es könnte von unserem Warpantrieb kommen. Die Gondeln lecken immer etwas Plasma. Das könnte zu zusätzlicher Ionisation führen und...Ladungsspitze! Massive erhöhte Entladungen. Achterschilde um 2 Prozent gefallen. Ladung nimmt zu.“
        „Das gefällt mir nicht.“ Entschied Shalarg. „Wir brechen ab. Steuermann, ziehen Sie uns hoch.“ „Aye sir.“
        Eine Massive Erschütterung lief durch das Schiff.
        „Achterschilde auf 43% gefallen! Massive Entladung. Warpfeld fluktuiert.“
        „Steuermann, bringen Sie uns sofort hoch! Hilfsenergie auf die Achterschilde!“
        „Der Schub der Triebwerke verstärkt die ionische Aufladung nur noch, Sir.“
        Eine Weitere Erschütterung. Die Beleuchtung flackerte und alle möglichen Warnsignale erklangen.
        „Bericht!“ „Achterschilde ausgefallen. Warpantrieb ausgefallen. Beide Hauptplasmaleitungen geborsten. Feuer in beiden Warpgondeln.“
        Noch eine Serie von Erschütterungen. Die normale Beleuchtung viel aus und Notbeleuchtung setzte ein. Das Schütteln und Schlingern des Schiffs hörte nicht mehr auf.
        „Hauptenergie ausgefallen! Trägheitsdämpfer überlastet. Wir verlieren an Höhe. Strukturelles Integritätsfeld auf 40%.“
        „Steuermann, Nase nach unten. Versuchen Sie uns in einen Gleitflug zu bringen. Ich brauche die Hauptenergie zurück. Sofort! Kom, öffnen Sie alle Notruffrequenzen.“
        „Hüllenbrüche auf Decks 3,4 und 6. Explosive Dekompression im Shuttlehangar. Versuche die Hauptenergie wieder herzustellen. Leite über sekundäre EPS-Relais um. Ich brauche eine Minute.“
        „Sie haben 30 Sekunden!“ Shalarg öffnete einen Kanal.
        „Mayday. Hier ist Lieutenant Commander Gvrek Shalarg von der USS Biscaya. Mayday. Unsere Position ist P-8226799. Wir haben Maschinenschaden erlitten und stürzen ab. Ich wiederhole: Hier ist Lieutenant Commander Gavrek Shalarg von der USS Biscaya. Mayday. Unsere Position ist P-8226799. Wir haben Maschinenschaden erlitten und stürzen ab. Mayday.“
        „Hauptenergie umgeleitet. Impulstriebwerke online! Aber die sekundären EPS-Relais werden bald durchbrennen!“
        „Stuermann, hochziehen. Bremsen Sie unseren Fall. Alle Mann auf Aufschlag vorbereiten!“
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        - Florance Ambrose

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          #5
          [07.06.2381, 00:24 Uhr USS Biscaya, Transporterraum]

          Die Vier materialisierten auf der einzigen funktionsfähigen Transporterplatform der havarierten Biscaya.

          Lieutenant Commander Shalarg erwartete sie.
          "Commander T'Arleya. Willkommen an Bord von dem, was von der Biscaya übrig ist."
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          - Florance Ambrose

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            #6

            07.06.2381, 00:25 Uhr USS Biscaya, Transporterraum

            "Ich grüße Sie."
            antwortete T'Arleya.
            "Leider haben wir nicht mehr Personal für eine Rettungsmission zur Verfügung. Allerdings folgt Verstärkung in einigen Stunden. Ich möchte vorschlagen, wir gehen umgehend zur Rettung und Sicherung von Überlebenden über. Von wievielen Verletzten wissen Sie?"
            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
            Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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              #7
              [07.06.2381, 00:25 Uhr USS Biscaya, Transporterraum]

              "Wir haben derzeit 11 Verletzte, die nicht dienstfähig sind. Sie sind alle stabil."
              Shalarg führte T'Arleya aus dem Transporterraum. Die Türe war aus dem Rahmen gebrochen worden. Im Korridor konnte man mehrere Türen erkennen, die entweder ebenfalls herausgebrochen oder durch verzogene Schotts in der offenen Position verklemmt waren.
              "Die Biscaya hat gerade noch genug strukturelle Integrität um nicht unter ihrem Eigengewicht zusammenzubrechen. Die Hülle ist durch Brüche auf allen Decks nicht mehr luftdicht, geschweige denn druckfest. Wir haben den Druck im Innern auf einen minimal höheren Wert als der Aussendruck abgesenkt. Der Unterschied ist gerade genug um die CO2-reiche Luft und den Staub grösstenteils draussen zu halten. Wir haben Energie und künstliche Schwerkraft auf den meisten Decks. Der Warpkern ist heruntergefahren und die Antimaterietanks sind sicher. Turbolifte sind durch den Verzug der Strukturteile nicht mehr funktionsfähig. Ich habe an einigen Stellen Löcher in die Decks schneiden und Leitern installieren lassen, damit wir uns schneller von Deck zu Deck bewegen können."
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                #8
                07.06.2381, 00:25 Uhr USS Biscaya, Transporterraum

                "Wir sollten die Verletzten in den Transporterraum bringen und auf die Rivers of Stars beamen." überlegte T'Arleya.
                "Wir haben ein funktionierendes MHN und falls Sie hier unter den Überlebenden einen Arzt haben, können sie zusammenarbeiten.
                Mit wievielen Personen können Sie uns auf der Suche nach den Überlebenden auf dem Planeten unterstützen?"
                Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                  #9
                  [07.06.2381, 00:25 Uhr USS Biscaya, Korridore]

                  "Unsere Krankenstation ist mehr oder weniger funktionsfähig. Wir haben einen Arzt, einen Sanitäter und das MHN." Erwiederte Shalarg.
                  "Eventuell könnte es Sinn machen ein paar Patienten zu verlegen um uns hier zu entlasten. Allerdings ist die Krankenstation ein Deck tiefer und der Transporter dort funktioniert nicht. Ich habe zwei Leute dabei einen Durchgang gross genug für eine Barre ins Deck zu schneiden und einen Kran zu improvisieren."
                  Er führte T'Arleya zu einem Zugang zu den Jefferiesröhren um ein Deck tiefer zu steigen.
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                    #10
                    07.06.2381, 00:26 Uhr USS Biscaya, Korridore

                    "Gut, damit fangen wir an. Wo befinden sich die Überlebenden der SS Thalia jetzt?"
                    erkundigte sie sich, während sie sich auf die Leiter der Röhre schwang um herabzusteigen.
                    Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                    Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                      #11
                      [07.06.2381, 00:26 Uhr USS Biscaya, Korridore]

                      "In der Messe." Antwortete der Tellarit. "Wir verwenden sie als algemeinen Aufenthaltsbereich."
                      Shalarg führte T'Arleya in die Messe in Bug des Schiffs. Sie sah überraschend intakt aus, zeigte jedoch ebenfalls Spuren des Absturzes. Matratzen lagen entlang der Wände auf dem Boden und einige Besatzungsmitglieder schliefen, oder versuchten es wenigstens.

                      An einem der Tische sassen zwei Zivilisten. Beide Menschen und männlich.
                      Als Shalarg und T'Arleya näher traten stand der ältere der beiden auf, während der jüngere teilnahmslos sitzen blieb.
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                        #12
                        07.06.2381, 00:27 Uhr USS Biscaya, Korridore

                        "Guten Abend, ich bin Commander T'Arleya. Wir möchten Sie aus dieser Situation evakuieren."
                        stellte sich die Vulkanierin vor.
                        "Gibt es noch Vermisste auf dem Planeten?"
                        Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                        Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                          #13
                          [07.06.2381, 00:27 Uhr USS Biscaya, Korridore]

                          Der ältere Mann, der geschätzt Ende 50, Anfang 60 war, führte eine leichte Verbeugung aus.
                          "Commander T'Arleya, gestatten Sie mich vorzustellen? Arthur Cornwell. Schriftsteller und Gelehrter. Ich bin der Eigner der Thalia."
                          Arthur Cornwell sprach mit vollendetem Recieved Pronounciation Englisch, welches einen klaren, aristokratischen Charakter hatte.
                          "Dies ist mein Neffe, Doktor Dominic Hale. Er ist der wissenschaftliche Leiter der Forschungsstation hier."
                          Der so vorgestellte Mann war etwa Mitte 30. Bis jetzt schien er von T'Arleya kaum Notiz zu nehmen. Es war offensichtlich, dass ihn die Ereignise hier schwer mitgenomen hatten.
                          "Verzeihen Sie, Commander..." Nahm Cornwell den Faden wieder auf. "So sehr wir Ihr Angebot zu schätzen wissen, können wir im Moment nicht von..."
                          "Wir gehen nirgendwo hin!" Explodierte Doktor Hale förmich. Er war halb aufgestanden. "Nicht bevor..." Er leiss sich wieder auf seinen Stuhl sinken und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Nicht bevor wir sie gefunden haben."
                          "Bitte entschuldigen Sie meinen Neffen." Entschuldigte sich Arthur Cornwell für den Ausbruch. "Neine Nichte - seine Schwester - sie wird in den Tunnels vermisst. Wir wurden getrennt, als in einem Kampf gegen diese Kreaturen Dominics Phaser explodierte und einen Teil eines Tunnels einstürzen liess."
                          Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

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                            #14
                            07.06.2381, 00:29 Uhr USS Biscaya, Korridore

                            "Mr. Cornwell...." sie nickte ihm zu und wandt sich schließlich an den jüngeren Mann.
                            "Doktor Hale, wir werden hier niemanden zurücklassen oder als verschollen verbuchen. Das widerspricht meiner Natur.
                            Doch sind Sie Wissenschaftler und haben wahrscheinlich wenig bis gar keine Kampferfahrung, zudem sind sie emotional hoch belastet. Daher wünsche ich Sie auf meinem Schiff in Sicherheit zu wissen, während wir nach ihrer Schwester suchen. Verstehen Sie das?"
                            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                              #15
                              [07.06.2381, 00:29 Uhr USS Biscaya, Korridore]

                              "Nein!" Doktor Hale schüttelte energisch den Kopf. "Ich gehe nirgendwo hin. Bis wir Sarah gefunden haben, bleibe ich hier."
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