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    #31
    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Die Prämisse sagt NICHTS darüber aus, was die geschichte aussagt. Sie ist eine Annahme oder Hypothese, die den Kern der handlung bildet. Die Konklusion, Aussage oder von mir aus auch Moral wird erst im zweiten Schritt aus der Prämisse abgeleitet. Die Prämisse ist einzig und alleine für den Autor von belang, damit er den Plot der Geschichte so straff wie möglich organisiert, und alles rauswirft, was überflüssig ist.

    Demgegenüber ist das Expose eine ca. DIN-A4 große Vorstellung, die alle wichtigen Charaktere und Handlungsbögen kurz anschneidet um das Buch jemand anderem vorzustellen. Das Expose schreibst du nicht für dich, sondern für einen verlag, dem du das Buch schmackhaft machen willst.
    Eine Inhaltsangabe, die derart detailliert auf die einzelnen Szenen eingeht, das du anhand von ihr bestimmen kannst, welche Szenen notwendig sind, und welche nicht, geht WEIT über das klassische Expose hinaus. Das ist schon eine grobe Ausarbeitung des Romans.

    Es geht nicht darum, die "richtige Stelle" zu finden um so eine unsinnige Szenen unterzubringen. Es geht darum, dass Szenen, die nicht um die Prämisse herum konstruiert sind, gar nicht ins Buch reingehören und ersatzlos gestrichen werden sollen.
    Was bringt es dir denn, wenn du ERST eine Inhaltsangabe schreibst, dann anhand dieser die Szenen umstellst und erst zum Schluss hingehst, deine Prämisse festlegst und DANN erst feststellst, das die hälfte deiner Szenen irrelevantes Blähwerk sind und die Handlung nicht vorwärtstreiben?
    Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
    Hier nochmal meine Frage: Wenn du diese handwerklichen Fähigkeiten so gut gelernt hast, wo kann ich die Umsetzung des Gelernten finden? Man sollte meinen, dass du da aus reichhaltiger Erfahrung sprichst - so zumindest klingt es an.
    Darum wäre ich dir wirklich dankbar, wenn du mir den oder die Link(s) zu den Werken posten könntest, in denen ich die akkurate Umsetzung finde, um gleichfalls daraus zu lernen, und in Zukunft besser als bisher zu schreiben...
    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    [...]
    Warum bin ich jetzt nicht wirklich überrascht...??

    Vielleicht weil ich in einem anderen Forum ähnliches erlebt habe...??
    Da wollte ein User - gerade 13 Jahre alt - der (in der Theorie) ALLES über kreatives Schreiben wusste (und zugegeben über sehr gute Deutschkenntnisse verfügte) den diversen FF-Autoren sagen, wie sie ihre Geschichten zu schreiben haben...
    Aber er hatte selbst noch keine Zeile veröffentlicht - und als dann doch eine Leseprobe kam, da wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte...
    Da klaffte zwischen Theorie und Praxis doch eine gewaltige Lücke...!!

    Hier kommt mir der Fall ähnlich vor.
    Das Ganze erinnert mich so ein bisschen an jemanden, der sämtliche Straßenverkehrsordnungen der Welt kennt, und in der Theorie weiß, wie man ein Auto fährt, und dann einem Autofahrer mit über 25 Jahren Praxis erklären will, wie man am besten Auto fährt (weil er der festen Meinung ist, so etwas lernt man in der Theorie)...
    Als langjähriger Autofahrer behaupte ich einfach mal - das funktioniert nicht wirklich...

    Genauso wenig funktioniert es, theoretisches Wissen über das Schreiben spannender Geschichten anzuhäufen, und zu glauben, damit wäre man bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet...
    Doch das Schreiben von spannenden, oder lustigen, oder unterhaltsamen, kurzweiligen Geschichten, lernt man gleichfalls nicht in der Theorie. Dazu muss man Geschichten schreiben - das ist Fakt.
    Darum kommen wir nicht herum. Denn allein wie man interessante Charaktere kreiert und sie mit einander interagieren lässt - das entzieht sich bereits aller Theorie, und dieser Punkt ist (erfahrungsgemäß) ein sehr wesentlicher.
    Einer von vielen...
    Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

    STAR TREK - ICICLE || STAR TREK EXPANDED - WIKI || SONS OF ANARCHY - WIKI || RED UNIVERSE || SPACE 2063 WIKI

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      #32
      Die Prämisse, dass man ein künstlerisches Werk nur dann kritisch bewerten kann/darf, wenn man gefälligst dazu in der Lage, selbst besseres zu produzieren, gefällt mir überhaupt nicht und ist meiner Meinung nach auch nicht mit der Realität zu vereinen. Wäre das der Fall, wäre jeder Filmkritiker dazu verpflichtet, ein Star-Regisseur zu sein und jeder, der eine Meinung zu einem Musik-Album hat, käme nicht um die Tatsache herum, selbst schon einmal Musik gemacht zu haben. Das ist natürlich vollkommener Quatsch und wäre hier jeder mit einer Meinung dazu verpflichtet, selbst Geschichten zu schreiben, könnte man dieses Unterforum direkt einstellen.

      Versteh' mich nicht falsch, ich weiß was du meinst. Du willst, dass jemand, der mit Fachbegriffen um sich wirft, zeigt, dass er auch versteht, was er da sagt. Nur ist es meiner Meinung nach keinesfalls so, dass er das durch eigene schriftstellerische Ergebnisse zeigen muss. Das ist einfach keine Grundlage für ein solches Forum.

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        #33
        Grundsätzlich teile ich deine Meinung, wobei man schon meinen könnte, dass jemand, der sich offensichtlich sehr gut mit der Theorie auskennt, diese auch praktisch einsetzt (einsetzen kann). Ich habe mir schon mal bei der Bewertung einer Musical-DVD eine Diskussion geliefert, ob die Dame, die die Hauptrolle singt, auch singen kann. Er meinte zu beurteilen können, dass sie nicht singen könne, weil er selbst über eine Gesangsausbildung, und ich keine Ahnung habe, weil mir eine solche Ausbildung fehlt. Ja, ich habe keinen Schimmer von Musiktheorie und kann auch nicht singen oder ein Instrument spielen, aber ich kann sehr wohl beurteilen, ob mich eine Stimme berührt. Mit dem Schreiben ist es gar nicht anders. Auch jemand, der selbst noch keine Zeile geschrieben hat, kann beurteilen, ob er/sie eine Geschichte interessant und spannend findet. So, genug OT von meiner Seite
        Wie weit ist es bis man den Himmel berührt? Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! You will see those better days!

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          #34
          Zitat von Xon Beitrag anzeigen
          Die Prämisse, dass man ein künstlerisches Werk nur dann kritisch bewerten kann/darf, wenn man gefälligst dazu in der Lage, selbst besseres zu produzieren, gefällt mir überhaupt nicht und ist meiner Meinung nach auch nicht mit der Realität zu vereinen. Wäre das der Fall, wäre jeder Filmkritiker dazu verpflichtet, ein Star-Regisseur zu sein und jeder, der eine Meinung zu einem Musik-Album hat, käme nicht um die Tatsache herum, selbst schon einmal Musik gemacht zu haben. Das ist natürlich vollkommener Quatsch und wäre hier jeder mit einer Meinung dazu verpflichtet, selbst Geschichten zu schreiben, könnte man dieses Unterforum direkt einstellen.

          Versteh' mich nicht falsch, ich weiß was du meinst. Du willst, dass jemand, der mit Fachbegriffen um sich wirft, zeigt, dass er auch versteht, was er da sagt. Nur ist es meiner Meinung nach keinesfalls so, dass er das durch eigene schriftstellerische Ergebnisse zeigen muss. Das ist einfach keine Grundlage für ein solches Forum.
          Da hast du Recht.

          Natürlich kann jeder sagen, ob ihm ein Werk gefällt, oder ob es gut oder schlecht geschrieben ist, auch ohne selbst zu schreiben. Das ist bei Musik ganz ähnlich. Darum ging es hier z.T. aber nicht.

          Hier will mir jemand sagen, in welcher Form man Exposés verwendet, ohne sie je selbst verwendet zu haben, oder wie man eine Geschichte aufbaut, und was man dabei beachten muss, ohne Praxis. Da sieht es dann IMO schon anders aus.

          Und natürlich macht es einen signifikanten Unterschied, ob man als Fußgänger einen offensichtlich schlechten Autofahrer kritisiert, oder ob man als Fußgänger einem Autofahrer beibringen will besser Auto zu fahren.

          Das hast du richtig erkannt, und nur in diesem Sinne war es auch gemeint.

          Zitat von Nerys Beitrag anzeigen
          Grundsätzlich teile ich deine Meinung, wobei man schon meinen könnte, dass jemand, der sich offensichtlich sehr gut mit der Theorie auskennt, diese auch praktisch einsetzt (einsetzen kann). Ich habe mir schon mal bei der Bewertung einer Musical-DVD eine Diskussion geliefert, ob die Dame, die die Hauptrolle singt, auch singen kann. Er meinte zu beurteilen können, dass sie nicht singen könne, weil er selbst über eine Gesangsausbildung, und ich keine Ahnung habe, weil mir eine solche Ausbildung fehlt. Ja, ich habe keinen Schimmer von Musiktheorie und kann auch nicht singen oder ein Instrument spielen, aber ich kann sehr wohl beurteilen, ob mich eine Stimme berührt. Mit dem Schreiben ist es gar nicht anders. Auch jemand, der selbst noch keine Zeile geschrieben hat, kann beurteilen, ob er/sie eine Geschichte interessant und spannend findet. So, genug OT von meiner Seite
          Siehe oben.

          Natürlich kann man für sich selbst entscheiden, ob Musik gut oder eben schlecht ist. Aber du kämst wohl kaum auf den Gedanken - ohne professionell singen zu können - jemanden erklären zu wollen, wie man professionell singt...

          Darum: Absolut ja - jeder kann sagen, ob eine Geschichte gut, spannend, langweilig, schlecht geschrieben ist. Das ist überhaupt kein Thema.
          Was hingegen ein reiner Theoretiker nur schwerlich kann ist: Jemandem beizubringen, wie er spannende Geschichten schreibt. Er kann gewisse Fertigkeiten und Kenntnisse der Sprachanwendung vermitteln - ganz klar.
          Aber das Schreiben an sich (z.B. in welcher Form man ein Exposé einsetzt, oder auch was man in dieses nun aufnimmt und was nicht, oder welche scheinbar unnötigen Nebenplots später noch interessant werden) wird er - bei allem Respekt - nicht vermitteln können, dazu muss er schreiben.

          In diesem speziellen Fall ging es nicht darum, dass man ohne zu schreiben nicht eine Geschichte beurteilen könnte, sondern darum, dass man als Theoretiker nicht das Schreiben interessanter Geschichten lehren kann.

          Über die Jahre habe ich zweierlei feststellen können:

          1. Dass durch die Bank weg alle, die theoretisch an dieses Thema herangehen und lehren wollen, eine gute Geschichte zu schreiben entweder selbst gar nichts verfasst haben, oder wenn, dass diese Werke - bei allem Respekt - grottenschlecht waren

          2. Dass jene Leute, die wirklich gute FF schreiben (wie Adriana Wipperling mit ihrer Serie STAR TREK - DEFENDER/RESISTANCE und verschiedene andere) auf ihre individuelle Weise ans Schreiben herangehen. Alle diese Herangehensweisen sind unterschiedlich (zumindest bei jenen FF-Autoren, mit denen ich in Kontakt stehe) und unterscheiden sich von dem, was hier vorgeschlagen wurde deutlich, aber die Ergebnisse sind lustigerweise ganz toll.

          Das Fazit daraus zu ziehen überlasse ich dann den Lesern...
          Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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            #35
            Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
            Natürlich kann man für sich selbst entscheiden, ob Musik gut oder eben schlecht ist. Aber du kämst wohl kaum auf den Gedanken - ohne professionell singen zu können - jemanden erklären zu wollen, wie man professionell singt...
            Natürlich nicht, ich kenne meine Grenzen
            Dafür bin ich äußerst kritisch, was Sprache und Sprachrichtigkeit betrifft.
            Ich verstehe deinen Standpunkt und stimme vollkommen zu!

            @ caesar_andy: könntest du vielleicht ein Beispiel für eine solche Prämisse geben? Würde mich interessieren.
            Wie weit ist es bis man den Himmel berührt? Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! You will see those better days!

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