Zitat von _Atlanter_
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Bethesda bastelt mit Fallout und Elder Scrolls nur noch Sandkasten-Spiele, die ein ganz anderes Design darstellen, aber nicht davon entbinden können, ein ordentliches Spielkonzept abzuliefern.
Was meine Kritk nun angeht:Fallout 3 ist z.B. vom Spieldesign her gar nichtmal SO schlecht, einfach, weil das Spiel relativ gesehen wenig komplex für ein Sandbox-RPG ist. Es reicht faktisch aus, sich die Fallout Wanderer Edition als Mod runterzuladen und man hat, wenn man die Schwächen in der Erzählstruktur schlucken kann, ein paar nette Stunden Sandbox-Unterhaltung.
Skyrim ist ungleich komplexer hinsichtlich der Möglichkeiten der Charakterentwicklung, der Schauplätze und der Quests, und fällt in dieser Komplexität dann doch wieder viel zu beschränkt aus. Der Oberflächlichen Vielfalt fehlt es an Substanz und Tiefe. Das beginnt etwa beim Magiesystem, das im Vergleich zu Morrowind von beschämender Simplizität ist. Es ist schön, dass die Zauber nun schick aussehen. Aber dass 7 von 10 Zauberarten allein in der Schule der Zerstörung verschwunden sind und man "Zerstörung" gleichsetzen kann mit "Elementarschaden", ist ein Paradebeispiel der zunehmenden Substanzlosigkeit des Spiels. Und das alles nur, damit man die den Zauberschulen weggenommenen Sprüche als Drachenschreie dem Spiel hinzufügen kann.
Andererseits mag ich nicht abstreiten, dass Skyrim vanilla ohne Mods sehr erfüllend sein kann, wenn man den von Bethesda offenbar angedachten Nord-Haudrauf-Krieger spielt, der sich neben Sword and Board nebenbei noch ein wenig aufs Bogenschießen und auf jede Menge BRÜLLEN verlegt. Aber jenseits dieses Weges fällt dann sofort auf, wie wenig Möglichkeiten das Spiel bietet, sich im Vergleich zu Oblivion oder gar Morrowind wirklich als RPG zu entwickelt (vom Fehlen entscheidungsfordernder Quests ganz zu schweigen).
Aber ja. Fernab dieser "Vereinfachung" sind die Hauptkritikpunkte an Bethesda-Spielen natürlich die unerträglich schlechten Fetch-Quests und die peinlich kurzen Schwarz-Weiß-Hauptquests.
Ansonsten hat meiner Meinung nach einfach die Qualität der Spielinhalte seit Morrowind massiv abgenommen. Viele der Dinge, die PC-Spieler an etwa Skyrim stören, sind natürlich subjektiv bedingt, aber dass Skyrims beliebteste Mods sich mit dem Interface, der Magie, der Vielfalt der Ausrüstung sowie der Verbesserung der Spielperformance in Form von Fehlerbehebung beschäftigen, zeigt auch eine gewisse Fahrlässigkeit bei Bethesda auf, getreu dem Motto: Es sieht schick genug aus, um es auf den Markt zu werfen. Die inhaltlichen Schwächen werden die Modder schon beseitigen.
Darum habe ich für Fallout 4 wenig Hoffnung. Ich werde wieder, 200 Jahre nach dem Krieg, zerbombte Häuser und dreckige, leidende Menschen sehen, dazu erwartet mich eine aus realistisch 7 Teilen bestehende, 8h Hauptquest und ungefähr 80 Nebenquests, von denen 50 reine Fetchquests sind, 20 einem zumindest eine nette Ortschaft zum Erkunden zeigen, und nur an 10 erinnert man sich vielleicht noch ein Jahr später.
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