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[Enas Yorl]

In diesem Fall ging es darum, dass tatsächlich mehrere Verlage den Mueller-Bericht in gedruckter Form, d.h als Buch und teilweise mit Kommentaren versehen, herausgegeben haben. Wenn solche Verlage dann mehr oder weniger automatisiert die Inhalte ihres gesamten Buchprogrammes registrieren, d.h. in das Filtersystem einspeisen lassen, dann wird aus einem gemeinfreien/public domain Text plötzlich ein geschütztes Werk.

Ja, ich fürchte da ist vielen Verlagen & Co noch nicht klar, was da für ein Verwaltungswucher auf sie zukommt. Bei Gemeinfreien Inhalten die fälschlich registriert werden, kommt man wahrscheinlich noch unbescholten davon. Passiert einen das, mit Inhalten die einer Creative Commons Lizenz oder Anderen unterliegen, flattert einen da womöglich eine Abmahnung ins Haus. Für große Häuser mag das alles kein Problem sein, für kleinere Unternehmen kann das unerfreulich viel Papierkram sein.

[Suthriel]

Ganz zu schweigen von dem Problem (das Suthriel oben auch schon erwähnt), dass jemand illegalerweise vorgeben könnte, der Autor zu sein.

Das schlimme ist, das genau dieser Fall noch nicht mal ein hypothetisches "könnte eventuell passieren" Szenario ist, sondern das tatsächlich schon so bereits passiert, und damit Realität ist.

Amazon setzt bereits Uploadfilter ein, die mögliche Verstöße erkennen sollen. Wie machtlos man gegen solche Uploadfilter ist, durften wir vom literaturcafe.de selbst erfahren: So haben wir einst eine neue Version unseres Self-Publishing-Ratgebers hochgeladen. Plötzlich meldete Amazon, dass das Werk gegen die Regeln verstoße, da es urheberrechtlich geschütztes Material von Dritten beinhalten würde, da die Inhalte auch an anderer Stelle im Netz zu finden seien. Als normale Nutzer wären wir an dieser Stelle machtlos gewesen. Künftig wird es Nutzern von Facebook und YouTube ähnlich ergehen: Die Plattformen werden es vermeiden, genaue Begründungen abzugeben, warum sie den Upload eines Videos oder Textes nicht erlauben und wessen Rechte verletzt sein könnten. Es wird nur ein »erlaubt« und »nicht erlaubt« geben. Beschwerde-Links dürften zu den üblichen Textbausteinen führen, die nicht weiterhelfen.

Seinerzeit konnten wir nur mithilfe journalistischer Mittel erfahren, warum Amazon den Text monierte: Amazons Upload-Filter hatte unser E-Book als Raubkopie im Netz gefunden und stufte unser legales Werk als Kopie ein! Eine paradoxe Situation!

https://www.literaturcafe.de/artikel-13-warum-autoren-die-urheberrechtsreform-bekaempfen-statt-bejubeln-sollten/

Der nächste Absatz aus dem Artikel ist auch sehr interessant:

Speziell bei Textinhalten stellt sich die Frage, wer die Rechte daran hat. Wer hier »der Autor« oder »der Verlag« antwortet, musste sich nie um eine Rechte-Einholung kümmern, denn so einfach ist die Antwort oftmals nicht. Auch hier haben wir leidvolle Erfahrungen gemacht: Wir wollten von einem Verlag die Erlaubnis, aus dem Werk eines lebenden Autors zu lesen. Da es sich bei dem Werk um eine Übersetzung handelte, wusste selbst die Lizenzabteilung des Verlags nicht, ob dieser im Besitz der Vortragsrechte für die deutsche Fassung war.

[Suthriel]

Schade, das diese Diskussion nicht schon vor der Entscheidung zu Artikel 13/17 statt fand, hätte es allen einmal mehr richtig deutlich gezeigt, was für Leute da wichtige und weitreichende Entscheidungen treffen.
Jedenfalls fand ein Treffen zwischen RA Solmecke und Axel Voss statt, hier sind einmal ein Zusammenschnitt und das komplette Video:

Best Of, wurde wohl hauptsächlich wegen der miesen Tonqualität erstellt:

Vollversion:

[Redlum49]

Die Urheberrechtsreform wirft ihre Schatten voraus:

Auf Betreiben von Nico Semsrott (Die Partei) wurden nun auf einem Youtube-Kanal zahlreiche ARD- und ZDF-Videomitschnitte entfernt, bei welchen es sich um unerlaubte Raubkopien handelte. Bei besagtem Youtube-Kanal handelt es sich übrigens um den von der CDU ...

[pollux83]

Gerade gelesen:
"Artikel 13" ist Zensur: Polen reicht Klage gegen neue EU-Richtlinie ein


Die Welt wird wirklich mit jedem Tag verrückter.