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Amoklauf in Erfurt - Kommt jetzt Littleton zu uns?

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    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
    Du bildest dir ja selber eine Dichotomie. Die "relative Verbesserung" geht auf Dauer gegen Null, weil dann eben was anderes genommen wird, was ev. noch mehr Opfer kostet.
    Wenn man etwas anderes nehmen könnte, dass noch mehr Opfer kostet, würde das andere sowieso gewählt werden, um größtmöglichen Schaden anzurichten.
    Aber da gibt es nicht wirklich viele Alternativen.
    Falls da was anderes kommen sollte, müssen wir uns damit sowieso auseinander setzen.



    Mehr als ein Vielleicht kannst du eben durch Verbote auch nicht erreichen.
    Gut so.

    Man kann auch so argumentieren:
    Obwohl eine Schusswaffe immer noch leicht zugänglich gewesen wäre - da sie nicht verboten sind -, hat der Täter zu einer Axt gegriffen.
    Nein, kann man nicht. Dazu müsstest du nämlich nachweisen, tatsächlich die Wahl hatte. Aber anscheinend war der Zugang zu Schusswaffen nicht so einfach. Wäre wohl anders gewesen, wenn man Waffen direkt im Supermarkt kaufen könnte.

    Ein Verbot von Schusswaffen hätte an der Tat also nichts geändert.
    Aber hat es doch? Der Täter hat minderwertige Waffen benutzt und konnte sein Ziel eines Massenmords nicht realisieren.

    Wie bereits gesagt: Umwege führen auch zum Ziel. Bei Umwegen hat man wieder das Problem, daß die Tat gezwungenermaßen noch besser vorbereitet sein wird.
    Was die Hürden erhöht und die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung steigert.

    Immerhin geben Amokläufer mit Schußwaffen meistens selber auf. Wenn aber eine Bombe hochgegangen ist, kann man hinterher nicht mehr entscheiden: "ich gebe auf".
    Der Täter in Erfurt konnte sogar von einem Lehrer angesprochen und in einem Klassenraum eingesperrt werden.
    Das gelang bestimmt nicht, weil dem Amokläufer die Munition ausgegangen war.
    Ja und?
    Das Länder mit schärferen Waffengesetzen von schlimmeren Amokläufen mit besseren Waffen (Bomben, Ninjamesserstecherassassinen) heimgesucht werden, ist empirisch einfach falsch.

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      Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
      Wenn man etwas anderes nehmen könnte, dass noch mehr Opfer kostet, würde das andere sowieso gewählt werden, um größtmöglichen Schaden anzurichten.
      Anscheinend nicht. Sonst wäre in deinem Beispiel in deinem letzten Beitrag ja nicht eine Axt gewählt worden, mit der es dann "nur" Verletzte gab.
      Aber da gibt es nicht wirklich viele Alternativen.
      Falls da was anderes kommen sollte, müssen wir uns damit sowieso auseinander setzen.
      Sinnvoller wäre es sich damit auseinande zu setzen, warum junge Menschen überhaupt amok laufen.

      Gut so.
      Was ist an "vielleicht" gut?

      Nein, kann man nicht. Dazu müsstest du nämlich nachweisen, tatsächlich die Wahl hatte. Aber anscheinend war der Zugang zu Schusswaffen nicht so einfach. Wäre wohl anders gewesen, wenn man Waffen direkt im Supermarkt kaufen könnte.
      Weise du doch erst mal nach, daß ein Schußwaffenverbot zu weniger Amokläufen bzw. zu weniger Opfern führt.
      Seltamerweise hatten die Amokläufer um die es hier geht doch auch Schußwaffen, obwohl man diese nicht im Supermarkt kaufen kann.

      Aber hat es doch? Der Täter hat minderwertige Waffen benutzt und konnte sein Ziel eines Massenmords nicht realisieren.
      Nein hat es nicht. Denn noch gibt es ein solches Verbot ja nicht. Es gibt nur "Hindernisse" (Einschränkungen) welche zu erwerben.

      Was die Hürden erhöht und die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung steigert.
      Beweise es.

      Ja und?
      Das Länder mit schärferen Waffengesetzen von schlimmeren Amokläufen mit besseren Waffen (Bomben, Ninjamesserstecherassassinen) heimgesucht werden, ist empirisch einfach falsch.
      Noch kommen die Amokläufer ja an Schußwaffen ran. Oder streitest du das ab, wegen deinem einem Beispiel mit der Axt?

      Kommentar


        Zitat von Prix Beitrag anzeigen
        ...
        Die "Polizei" sichert höchstes außen - reingeht das SEK!
        (oder der SAS - wie vor ca.1 Jahr in England)
        In Deutschland gehen die zuerst eintreffenden Kräfte rein. Das sind im Regelfall Funkwagenbesatzungen.
        In Berlin wird im 3-er Team vorgegangen: d.h. 3 Beamte gehen rein und neutralisieren den Straftäter. Ob die 3 zuerst eintreffenden Beamten SEKler sind oder einfache SchuPos ist egal -> man geht rein. Das sieht das Training vor und das AMOK-Konzept. Man hat keine Zeit, auf Spezialkräfte zu warten.


        Zur WaffG-Verschärfungsdebatte:

        Der Anteil der legalen Schusswaffen, die bei Straftaten verwendet werden liegt im Promille-Bereich.
        Legale Waffe sind registriert, die Besitzer überprüft.

        Illegale Waffen und ihre Besitzer machen mir mehr sorgen als die Besitzer legaler Waffen. Ich kenn' die illegalen nicht und kann auch nicht nachvollziehen, wer illegale Waffen besitzt.
        Und eine Verschärfung des WaffG erschwert den Zugang zu Schusswaffen nicht. Im Zweifelsfall fragt man bei Hell's Angels oder Bandidos nach Kaufoptionen - die besorgen einem schon Waffe und Munition. Staatlich vollkommen unkontrolliert.


        Unsere deutschen Amokläufer hatten in der überwältigenden Mehrheit keine legalen Waffen:
        - Erfurt: Urkundenfälschung um sich eine Waffe zu kaufen.
        - Winnenden: Papas Waffe geklaut.
        - ...

        Das ließe sich ewig fortsetzen.



        Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
        Sicher. Aber auch wenn dann nur 26 statt 27 Menschen getötet werden, haben wir immerhin ein Menschenleben gerettet.
        Dann plädiere ich für ein Verbot privaten Kraftfahrzeugführens (zumindest in den Städten). Privatpersonen können in Städten die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Die Zahl der Personen, die dadurch im Straßenverkehr ihr Leben NICHT verlieren würden dürfte jedes Jahr in die tausende gehen.

        Kein (Privat-)Menschen braucht (in einer Stadt wie Berlin) einen privaten PKW oder LKW. Er kann den ÖPNV nutzen. Was man da jedes Jahr an Menschenleben retten könnte...

        Kommentar


          Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
          Unsere deutschen Amokläufer hatten in der überwältigenden Mehrheit keine legalen Waffen:
          - Erfurt: Urkundenfälschung um sich eine Waffe zu kaufen.
          - Winnenden: Papas Waffe geklaut.
          Das ist ein Trugschluß. Beide Täter konnten sich ihre Waffen nur besorgen, weil der Besitz und der Verkauf von Schußwaffen grundsätzlich erlaubt ist.

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            Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
            Das ist ein Trugschluß. Beide Täter konnten sich ihre Waffen nur besorgen, weil der Besitz und der Verkauf von Schußwaffen grundsätzlich erlaubt ist.
            Wenn du ihn grundsätzlich verbietest wird es eben grundsätzlich illegal gekauft.
            Und wenn jemand meint als "Schüler" wäre man zu blöd dazu, dann ist das widerum ein Trugschluß.
            Geh mal durch Neuköln und frag irgend einen Jugendlichen dort, ob er mal eine echte Schußwaffe in der Hand gehalten hat.
            In diesem Stadtviertel leben auch Füchse. Diese zucken nicht mehr zusammen, wenn ein Schuß fällt. Das ist beeindruckend in dem Film "Knallhart" zu sehen.
            Wem willst du dort was verbieten und wem willst du verbieten, dort mal hin zu fahren und ein bischen "einzukaufen"?

            Kommentar


              Das sind doch Strohmann-Argumente. Deutschland ist nicht Neukölln. Und da Amokläufer bisher nicht bestmögliche illegale Waffen benutzt haben, sondern dass, was sie zur Verfügung hatten, kannst du gern weiter deine Gruselgeschichten erzählen. Die Fakten sehen anders aus.

              Kommentar


                Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                Das ist ein Trugschluß. Beide Täter konnten sich ihre Waffen nur besorgen, weil der Besitz und der Verkauf von Schußwaffen grundsätzlich erlaubt ist.
                Sie haben sie nicht legal erstanden, sondern sich illegal besorgt.
                Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

                Kommentar


                  @Stormking: Ah, du meinst, wenn der Verkauf verboten waere, haetten die Massenmoerder sich gar keine Schusswaffen besorgen koennen?
                  Oder willst du es denen ernsthaft vorwerfen, das sie sich die Waffen erstmal auf dem leichteren Weg besorgt haben?

                  Und bevor jetzt das Totschlagargument kommt: Nein, durch ein voelliges Verbot legaler Waffen waere es auch nicht signifikant schwerer.
                  himura_kenshin hat oben schon diverse Gruppen erwaehnt, oder man fragt seinen lokalen Dealer oder man treibt sich ne Zeit lang im Bahnhofsviertel oder im Rotlichtmilieu rum. Irgendjemand kennt immer irgendjemand.

                  Es spricht auch nicht dagegen, Verstoesse gegen die Pflichten bei Aufbewahrung und Transport von Waffen und Munition staerker zu ahnden (das meine ich jetzt insbesondere mit Blick auf die USA).

                  In der Welt-online gibt es heute einen Artikel, in dem die Verhaeltnisse in diversen anderen Laendern mit liberalen Waffengesetze (Schweiz, Israel, Skandinavien, Kanada) mit der USA vergleichen werden:
                  Waffenmissbrauch : Warum nur immer wieder Amerika? - Nachrichten Debatte - DIE WELT

                  Warum drehen in diesen Ländern nicht alle paar Monate irgendwelche Verrückten durch und baden im Blut von kleinen Kindern oder Kinobesuchern? Oder andersherum gefragt, warum kommt just dies ausgerechnet in den Vereinigten Staaten von Amerika immer wieder vor?
                  Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass viele Vorfaelle auf eine mangelnde Versorgung im sozialen und medizinischen Bereich zurueckzufuehren sind.

                  Dies ist also die wahrscheinlich entscheidende Differenz zwischen den Vereinigten Staaten hier und den anderen Ländern mit Leuten, die bis an die Zähne bewaffnet sind: Es gibt in Amerika keine allgemeine Krankenversicherung. Es gibt darum auch nicht die soziale Kontrolle, die mit einer allgemeinen Krankenversicherung einhergeht.
                  (...)
                  Aber all diese Diskussionen zielen am Kern des Problems vorbei: Psychisch Kranke werden in Amerika weitgehend mit ihren Problemen alleingelassen.
                  Das sind Punkte, ueber die es sich zu diskutieren lohnt - und nicht Fragen, ob nun ein Rambo-Messer oder Militaer- oder Jaegermunition am toedlichsten sind.
                  .

                  Kommentar


                    Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                    Wenn du ihn grundsätzlich verbietest wird es eben grundsätzlich illegal gekauft.
                    Dazu dürften dem durchschnittlichen frustrierten Jugendlichen sowohl die Kontakte als auch die finanziellen Mittel fehlen.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Stormking schrieb nach 2 Minuten und 35 Sekunden:

                    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                    Sie haben sie nicht legal erstanden, sondern sich illegal besorgt.
                    Aber über die Kanäle des legalen Waffenerwerbs.
                    Zuletzt geändert von Stormking; 17.12.2012, 16:44. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                      @Stormking: Ah, du meinst, wenn der Verkauf verboten waere, haetten die Massenmoerder sich gar keine Schusswaffen besorgen koennen?
                      Oder willst du es denen ernsthaft vorwerfen, das sie sich die Waffen erstmal auf dem leichteren Weg besorgt haben?
                      Im Fall Winnenden - nur den habe ich näher verfolgt - bin ich ziemlich sicher, dass der nicht so einfach an eine Waffe gekommen wäre, wenn nicht Papi das Ding im Schlafzimmer und die zugehörige Munition im Haus gehabt hätte. In diesem dreihundert-Seelen-Kaff, in dem der gewohnt hat, gibt es kein Rotlicht-Milieu, keine Dealer und Waffenhändler und dass man in Winnenden selber einfach mal so an illegale Waffen kommt, bezweifle ich ebenfalls. Der Amokläufer war ein Stubenhocker, der nach meiner Einschätzung nicht die kriminelle Energie aufgebracht hätte, derer es bedarf, sich im kriminellen Milieu eine Waffe zu besorgen.

                      Und was das Auto-Argument angeht. Der Hauptzweck eines Autos ist es, Leute von A nach B zu bringen. Der Hauptzweck einer Schusswaffe ist - was?

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                        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                        @Stormking: Ah, du meinst, wenn der Verkauf verboten waere, haetten die Massenmoerder sich gar keine Schusswaffen besorgen koennen?
                        Es wäre auf jeden Fall schwieriger geworden. Die Chance, dabei erwischt zu werden, wäre gestiegen. Vielleicht wären sie vorher noch zur Vernunft gekommen. Oder sie wären schlichtweg dabei gescheitert. Daheim einen Schrank aufzubrechen bzw. im Laden ein gefälschtes Dokumenzt vorzulegen ist jedenfalls eine deutlich geringere Hürde als erstmal Kontakt zur organisierten Kriminalität aufzunehmen.

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                          Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                          Bei Erfurt dauerte der Amuklauf ca. 20 Minuten.
                          Du vergisst dabei, dass Erfurt das erste große Schulmassaker in Deutschland war. Die Polizisten waren vollkommen überfordert. Vor der gleichen Situation standen die Polizisten als der Amoklauf in Littleton passiert ist. Niemand in den USA hatte mit so einem Angriff zweier Schüler gerechnet. Deutschland hat es mit Erfurt hart getroffen vor allem deshalb, weil sich zu der damaligen Zeit eben niemand vorstellen konnte, dass so etwas auch in unserem Land passieren kann. Heute hätte kein Täter mehr 20 Minuten Zeit.

                          "Leon - der Profi". .. daß das Meser nicht deshalb die "2. Wahl" ist weil es weniger gefährlich wäre.
                          In der Hand eines Profis kann fast jeder Gegenstand zur tödlichen Waffe umfunktioniert werden.

                          So weit war ich auch schon.
                          Oh gut.

                          Personen, die eine Schussverletzung erlitten haben, können auch zu Tode verbluten. Natürlich sind die Verletzungen anderer Art, durch die unterschiedlichen Waffen.

                          Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                          Es benötigt eine andere Hemmschwelle, einen Menschen mit einem Messer abzustechen, als den Abzug zu ziehen.
                          Ich denke auch, dass es ein Unterschied ist aus der Entfernung zu zielen oder so nah am Menschen zu sein, dass man direkt seinen Herzschlag spürt.


                          Was ich bei all der Diskussion über Waffen so ärgerlich finde, ist die Tatsache, dass niemand darüber diskutiert warum ein 20 Jähriger in die Schule rennt und Menschen umbringt. Waffengesetze hin oder her, es sollte meiner Meinung nach viel mehr Präventionsarbeit geleistet werden anstatt später wieder den Waffen und den "Killerspielen" die Schuld zu geben.
                          ____________________

                          Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

                          Kommentar


                            Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                            In Deutschland gehen die zuerst eintreffenden Kräfte rein. Das sind im Regelfall Funkwagenbesatzungen.
                            In Berlin wird im 3-er Team vorgegangen: d.h. 3 Beamte gehen rein und neutralisieren den Straftäter. Ob die 3 zuerst eintreffenden Beamten SEKler sind oder einfache SchuPos ist egal -> man geht rein. Das sieht das Training vor und das AMOK-Konzept. Man hat keine Zeit, auf Spezialkräfte zu warten.
                            Berlins Polizei bereitet sich auf den Ernstfall vor

                            Angesichts zunehmender Vorfälle ist in der Hauptstadt jetzt ein spezielles Training entwickelt worden, damit normale Streifenpolizisten schon vor dem Eintreffen von den Spezialkommandos eingreifen können. Für eine moderne Ausrüstung der Beamten fehlt es allerdings an Geld. Von Axel Lier .

                            In der Vergangenheit waren die normalen Beamten, etwa in Erfurt, zwar immer zuerst an den Tatorten, hatten diese aber nur gesichert – dadurch gingen wertvolle Minuten im Kampf gegen den Amokläufer verloren.

                            Nun üben Berlins Polizisten im Einsatztrainingszentrum in Ruhleben das "Vorgehen gegen bewaffnete Straftäter (VGBS)", wie der Lehrgang heißt. Ziel sei es, die Beamten "taktisch, rechtlich und psychologisch auf Extremsituationen vorzubereiten", so Landeseinsatztrainer Peter Blüthgen.

                            Nach Angaben der Berliner Polizei sind inzwischen mehrere Einsatztrainer aus den Direktionen zu Amok-Lehrkräften ausgebildet worden. Die Fortbildung der Streifenbeamten werde nun dezentral in das regelmäßige Einsatztraining integriert.

                            In vielen Bundesländern wie Hessen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gehört das polizeiliche Einsatztraining gegen Amokläufer bereits seit längerer Zeit zum Fortbildungsprogramm. Die Seminare starten zumeist mit theoretischen Fragen: Welches Profil haben Amokläufer? Welches Verhalten ist für sie typisch?

                            Der Auftrag an die Polizisten ist klar

                            Dazu hören die Beamten, die sich sonst eher um kleinere Delikte kümmern, Handlungsempfehlungen zur Annäherung an ein Gebäude, das Eindringen sowie seine anschließende Durchsuchung.

                            Der neue Auftrag an die Polizisten ist klar: Nur Absperren und auf das Spezialeinsatzkommando (SEK) warten gilt nicht mehr. "Agieren, nicht abwarten – so lautet das neue Konzept", sagt ein Berliner Ausbilder. "Ein Amokläufer handelt schnell, er ist zumeist allein und will nicht verhandeln. Er will sich rächen, das unterscheidet ihn von Bankräubern oder Kidnappern", so der erfahrene Polizist. Mit der neuen Taktik versuche man, den Amokläufer unter Druck zu setzen, ihn zu irritieren und seine Aufmerksamkeit auf die Kollegen zu lenken.

                            Die Beamten erhalten im Einsatztrainingszentrum in Ruhleben dann die Gelegenheit, das neue Wissen gleich umzusetzen und zu trainieren. Höhepunkt ist die Simulation einer Amoklage. Das genaue Vorgehen der Polizisten aber bleibt geheim; zu groß ist die Gefahr, dass sich Straftäter auf die neue Taktik einstellen könnten. Nur so viel: Die Streifenbeamten sollen in der Regel in Viererteams, Rücken an Rücken, vordringen. Jeder Polizist kann so eine Richtung absichern.

                            Kein Geld für schußsichere Helme

                            Beim Thema Ausrüstung für Amoklagen scheiden sich die Geister. "Bei uns ist angedacht, dass der Einser-Funkwagen künftig mit zwei schusssicheren Helmen und einem Schild vom SEK ausgestattet wird", sagt ein Polizist der Direktion5. Beim Einser-Funkwagen handelt es sich um den Streifenwagen, der als Erster am Einsatzort eintreffen soll, auf den andere Polizisten zur Not sogar warten sollen. Die Einser-Besatzung soll die Lage beurteilen und den ersten Angriff einleiten. Zu ihr gehört mindestens ein besonders erfahrener Kollege. Doch für Schild und Helme fehle im Moment das Geld, nur schusssichere Westen gebe es, so der Beamte.

                            "In meiner Schicht wird bezweifelt, dass es im Ernstfall genug Kollegen gibt, die das Amok-Konzept sofort umsetzen", sagt ein Polizist aus der Direktion1. "Je nach Kaliber stoßen die Schutzwesten an ihre Grenzen. Wir haben keine kugelsicheren Helme, aber Funkgeräte, die zu oft ausfallen."
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                            DIE WELT - 17.12.2012

                            So sehen Wunsch und Wirklichkeit aus!
                            Und so bleibt dienstintern nur das Warten auf "die Kollegen".

                            Schade - furchtbar - aber BERLINER WIRKLICHKEIT.

                            mfg

                            Prix
                            Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

                            Kommentar


                              Ich kenne mich jetzt nicht besonders mit Polizei-Einsatztaktiken aus, aber eine Sache faellt mir doch auf:
                              "Bei uns ist angedacht, dass der Einser-Funkwagen künftig mit zwei schusssicheren Helmen und einem Schild vom SEK ausgestattet wird", sagt ein Polizist der Direktion5. Beim Einser-Funkwagen handelt es sich um den Streifenwagen, der als Erster am Einsatzort eintreffen soll, auf den andere Polizisten zur Not sogar warten sollen. Die Einser-Besatzung soll die Lage beurteilen und den ersten Angriff einleiten. Zu ihr gehört mindestens ein besonders erfahrener Kollege.
                              Es mag vielleicht einen Unterschied machen, ob man nun auf ein SEK oder auf eine spezielle Einsatzgruppe ("Einser-Funkwagen") wartet, aber der Hauptvorteil, dass eine Polizei-Streife, die zufaellig bereits in der Naehe und als erstes vor Ort ist, nicht sofort reingeht, ist verspielt.
                              .

                              Kommentar


                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Das sind doch Strohmann-Argumente.
                                Demnach sind deine Argumente also nur angebliche Argumente, weil ein Strohmann-Argument ja "angebliche Argumente der Gegenseite" den eigenen gegenüber stellt.

                                Deutschland ist nicht Neukölln.
                                Nein. Aber Deutschland ist Berlin, Frankfurt, Hamburg etc.. Eben die Orte wo man sowas herbekommt. Hast du noch nie trampende Jugendliche gesehen? Hast du noch nie Jugendliche in Nahverkehrszügen gesehen? In einem Kaff aufzuwachsen heißt nicht zwingend von der Welt abgeschnitten zu sein.

                                Und da Amokläufer bisher nicht bestmögliche illegale Waffen benutzt haben, sondern dass, was sie zur Verfügung hatten, kannst du gern weiter deine Gruselgeschichten erzählen. Die Fakten sehen anders aus.
                                Wer redet hier von "bestmöglich". Haupsache vorne kommt der Tod raus und es macht bumm.

                                Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                                Das sind Punkte, ueber die es sich zu diskutieren lohnt - und nicht Fragen, ob nun ein Rambo-Messer oder Militaer- oder Jaegermunition am toedlichsten sind.
                                Einverstanden.

                                Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                                Dazu dürften dem durchschnittlichen frustrierten Jugendlichen sowohl die Kontakte als auch die finanziellen Mittel fehlen.
                                Wenn du dich am richtigen Ort aufhälst und die richtigen Fragen stellst, dann findet der "Kontakt" dich.

                                Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                                Der Hauptzweck eines Autos ist es, Leute von A nach B zu bringen. Der Hauptzweck einer Schusswaffe ist - was?
                                Spaß?

                                Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
                                Du vergisst dabei, dass Erfurt das erste große Schulmassaker in Deutschland war. Die Polizisten waren vollkommen überfordert. Vor der gleichen Situation standen die Polizisten als der Amoklauf in Littleton passiert ist. Niemand in den USA hatte mit so einem Angriff zweier Schüler gerechnet. Deutschland hat es mit Erfurt hart getroffen vor allem deshalb, weil sich zu der damaligen Zeit eben niemand vorstellen konnte, dass so etwas auch in unserem Land passieren kann. Heute hätte kein Täter mehr 20 Minuten Zeit.
                                Der in Erfurt hätte keine 20 Minuten für 17 Opfer brauchen müssen. Sein "Weg durch das Schulgebäude" ist total unkoordiniert, für jemanden der "möglichst viele Tote produzieren will". Der ging doch zuerst ins Sekretariat, und traf dort auf seine ersten beiden Opfer. Dann ging er in den ersten Stock in ein Klassnzimmer und erschoss dort lediglich den Lehrer. Dann ging er auf den Flur und erschoß einen weiteren Lehrer. Nun ging es in den zweiten Stock. Er kam in einen Raum wo nur ein paar Schüler saßen und gab nicht einen einzigen Schuß ab u.s.w.. Er hatte es nur auf die Lehrer abgesehen. Daher wird nach 20 Minuten sein Durchschnitt 0,85 Tote/Minute sein.
                                Jenachdem was die Zielsetzung des Amokläufers war, war die Polizei entsprechend "schnell" oder "relativ spät" vor Ort.
                                Was hat die Lehrer und die Schüler aufgeschreckt: der "Krach", die Schüsse.

                                Wir diskutierten aber über "Messer kontra Schusswaffe" wenn ich mich recht entsinne:
                                ich behaupte, wäre der "20-jährige Einzelgänger" (so wird der Amokläufer in den USA derzeit beschrieben) ebenso zielstrebig mit einem großen/scharfen Messer auf die Kinder los gegangen, dann wäre die Opferzahl mindestens ebenso hoch gewesen.

                                In der Hand eines Profis kann fast jeder Gegenstand zur tödlichen Waffe umfunktioniert werden.
                                Der "Profi" will sich vorallem unerkannt nähern und wieder entfernen ohne Spuren zu hinterlassen.

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