Kriegsdienstverweigerung

[Jack Crow]

@Metathron/ Mr.D.: eMails sind draußen!

Allgemein läßt sich sagen, daß eine Verweigerung im Grunde immer angenomme wird, wenn man sich nur ein Minimum an Mühe gibt. Der Bund braucht nämlich die ganzen Leute überhaupt nicht - könnte man nicht verweigern, würde der Wehrdienst ganz schnell wegen mangelnder Wehrgerechtigkeit zusammenbrechen...
Und ach ja, der Vollständigkeit halber vielleicht noch die offizielle antragsformulierung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit stelle ich den Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen unter Berufung auf Artikel 4 Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes.

Dem Antrag ist beigefügt:
- ausführlicher Lebenslauf
- die persönliche Darlegung meiner Gewissensgründe
- polizeiliches Führungszeugnis

[Zefram]

Also wichtig für den Fall, wenn sie deine Verweigerung wirklich einziehen, ist, dass danach beurteilt wird, wie dein Bildungsgrad ist.
SPirch:
Ein Sonderschüler kann eine halbe Seite schreiben, und das wird dann womöglich akzeptiert, während es bei einem Abiturienten nicht unter 2 Seiten in möglichst elaborierter Form sein sollten

[cmE]

In Österreich kann man so lange den Zivildienst wählen bis man den Einberufungsbefehl bekommen hat. Zwischen Einberufung und Stellung müssen gesetzlich 6 Monate vergehen, außer du unterschreibst, dass du früher hin willst (so wie ich ). Das nur mal zur Info ...

[Akira]

in Österreich läuft das ein wenig anders ab.

Ich bin zur Musterung gegangen. Da sind mir die ganzen Pyjama Freaks schon schwer auf die Nerven gegangen. Der Herr Unteroffizier hat uns 45 Minuten lang erklärt wie wir über die Straße in den Speisesaal gehen sollen

Back to topic...
am ende der musterung ist jeder in das büro des besagten unteroffiziers gegangen. der hat mich gefrag wo im Bundesheer ich den eingesetzt werden wolle. Ich sage ihm überhaupt nicht, ich möchte Zivildienst leisten. Der hat mir dann ein Formular gegeben. Das hab ich ausgefüllt und abgeschickt. Nach mehreren Wochen hab ich Post bekommen das ich vom Wehrdienst befreit wurde und nun Zivilienst plichtig geworden bin. Auserdem ist es mir für die nächsten 10 Jahre untersagt eine Waffe zu tragen , stört mich nicht wirklich.


Wie gesagt, das ist in Österreich so.....

[cmE]

Original geschrieben von Akira
in Österreich läuft das ein wenig anders ab.

Ich bin zur Musterung gegangen. Da sind mir die ganzen Pyjama Freaks schon schwer auf die Nerven gegangen. Der Herr Unteroffizier hat uns 45 Minuten lang erklärt wie wir über die Straße in den Speisesaal gehen sollen

Back to topic...
am ende der musterung ist jeder in das büro des besagten unteroffiziers gegangen. der hat mich gefrag wo im Bundesheer ich den eingesetzt werden wolle. Ich sage ihm überhaupt nicht, ich möchte Zivildienst leisten. Der hat mir dann ein Formular gegeben. Das hab ich ausgefüllt und abgeschickt. Nach mehreren Wochen hab ich Post bekommen das ich vom Wehrdienst befreit wurde und nun Zivilienst plichtig geworden bin. Auserdem ist es mir für die nächsten 10 Jahre untersagt eine Waffe zu tragen , stört mich nicht wirklich.


Wie gesagt, das ist in Österreich so.....

Man muss es aber nicht gleich bei der Stellung bekannt geben - s.o.

[Akira]

Original geschrieben von cmE
Man muss es aber nicht gleich bei der Stellung bekannt geben - s.o.

es gibt glaub ich 3 möglichkeiten:

1. Es bei der Musterung bekanntgeben
2. Bei der Stellungskomission anrufen und sich ein Forumular zuschicken lassen
3. Oder später nochmal hingehen und sich eines holen


aber nr.1 ist die schnellste

[Direwolf]

es ist meines Wissens nach völlig egal was man da reinschreibt, da die Gewissensprüfung eh nicht mehr gemacht wird, da kann ich aber aucgh falsch liegen. Als ich beim Bund war konntest du solange verweigern bis du zum ersten mal scharf geschossen hattest und zwar problemlos.

[endar]

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit stelle ich den Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer aus Gründen des reinen Gewissens. Außerdem habe ich zwei linke Hände und bin morgens chronisch übellaunig.
Wenn ich schon zur Bundeswehr muss, dann höchstens in einer verantwortungsvollen Position, wo ich selber nicht schießen muss und vor allem keine schweren Rucksäcke tragen. Vielleicht als Reichsjägermeister oder Feldmarschall. Wenn das nicht geht, könnte ich mir auch vorstellen, Panzer zu putzen oder auch sonst irgendwas in ihrem Truppenverwaltungsamt zu verwalten.
Bitte nur auf einem Stützpunkt mit a) schönen Ausblick auf das Meer oder die Berge und b) vielfältigem Abendprogramm. Vielleicht könnten Sie mir ja einige Prospekte einiger ihrer Stützpunkt-Etablissements zusenden, um mir die Wahl zu erleichtern. Meinem Antrag füge ich eine Liste mit Stützpunkten mit schöner Aussicht bei.

Dem Antrag ist beigefügt:
- alle Atteste, zu denen ich meine Ärzte bequatschen konnte.
- ein Leumundszeugnis meiner Großmutter.
- Liste meine derz. favorisierten Einsatzstützpunkte.

LEUMUNDSZEUGNIS

Ich, Großmutter des Antragstellers, bestätige hiermit, dass mein Enkel morgens immer eine gräßliche Laune hat. Es ist wirklich keine Freude, ihn dann um sich zu haben, das kann ich Ihnen wohl sagen. Am besten machen Sie einfach eine Ausnahme und stufen ihn in 5 ein, dann kann er auch morgens weiterhin lange schlafen.
Das ist besser für uns alle, glauben Sie mir!
Ich darf noch erwähnen, dass ich selbst morgens gute Laune habe."

endar

[Chief Engineer]

Wenn ich hier lese, wieviel Aufwand so eine Verweigerung macht, dann bin ich froh, daß ich einfach zum Bund gegangen bin, 10Monate Spass hatte, und nachher wieder nach Hause gegangen bin!

Da lohnt der Ganze Aufwand nicht!

Überlegt Euch das mit der Verweigerung gut. Viele Bekannte haben verweigert und mussten mehr "arbeiten und malochen" als wir Bundis. Man darf das Ganze einfach nicht zu ernst nehmen!

[Admiral Ross]

du musst auch glück haben WO du hinkommst..

wenn du pech hast, bist irgendwo, wo du arbeiten musst, oder wo du 10 monate rumgammelst!

ich war auf dem gemeindebauhof! ich kann dir sagen die tage wo ich angestrengt und fertig war füllt nichmal nen monat
okay im sommer war ich verschwitzt, aberr das lag mehr, weil mein auto keine klimaanlage hatte

ein andere kumpel ist in einem altenheim...muss auch nicht gerade viel arbeiten, oder im kindergarten, da annst du jeden tag ein buch lesen und musst nichts machen, außer ab und zu kinder zusammenzuscheissen

ein andere hatte pech und kam in das archiv eines großen krankehaus, der wälzt den ganzen tag akten


also pauschal kannst du es nicht wissen

[Spocky]

Re: Kriegsdienstverweigerrung

Original geschrieben von Metathron
Nach langem hin und her, hab ich mich nun entschlossen Zivildienst zuleisten. Nur habe ich ein Problem und weiß nur sehr ungenau wie so eine Verweigerrung aussehen muss...
Wenn von euch schon jemand verweigert hat, könnte er mir vielleicht eine I-Net Seite sagen auf der ich etwas darüber finde, oder eine fertige Verweigerrung zukommen lassen!?(Metathron1983@gmx.de)
Danke schon mal im vorraus!

Also ich bin ja inzwischen der Ansicht, dass es genügt zu schreiben "Ich habe keinen Bock auf Dienst an der Waffe", weil die leute beim Bund eh nur noch möglichst wenige GWDLer wollen, weil die einfach zu viel geld kosten. Gäbe es den Zivildienst nicht, gäbe es auch keine Wehrpflicht mehr. Die schnellste Möglichkeit ihn abzuschaffen wäre, wenn keiner mehr verweigern würde, aber leider hätte das auch negative Folgen. Auf jeden Fall macht es Sinn, mit der Verweigerung so lange, wie möglich zu warten, da sie u.U. gar nicht nötig wird. Kommt natürlich auch drauf an, was du für eine schulbildung mitbringst. Je höher dein Abschluss, destogrößer die Wahrscheinlichkeit, dass du doch ranmusst.

Original geschrieben von Lone Ranger
du musst auch glück haben WO du hinkommst..

wenn du pech hast, bist irgendwo, wo du arbeiten musst, oder wo du 10 monate rumgammelst!

Man kann ja auch selbst schon was suchen, wo man seinen Zivildienst ableistet. Viele meiner Freunde waren in einer Behindertenwerkstatt beschäftigt und die waren alle durchweg begeistert von ihren Erfahrungen.

[Admiral Ross]

Re: Re: Kriegsdienstverweigerrung

Original geschrieben von Spocky


Man kann ja auch selbst schon was suchen, wo man seinen Zivildienst ableistet.

meinte ich doch...

[Zefram]

Also was ich so gehört habe, sind die 2(?) Monate Grundausbildung beim Bund alles in allem sicherlich anstrengender, als das, was die meisten Zivis so erleben.
Wenn man Zivi werden will, sollte man sich erkundigen, wo man ein "Lockeres leben" bekommen kann.

Ich habe das, dachte ich, auch "gebucht", bis ich letzte Woche erfuhr, dass meinem zukünftigen "Arbeitgeber" einer der 3 Zivis gestrichen wurde, womit mir nun 50% mehr Arbeit zukommen wird, als meinem Vorgänger

Naja, ich hoffe mal, dass es trotzdem noch erträglich wird ...

[Tron]

Original geschrieben von max
Ist ein polizeiliches Führungszeugnis eigentlich immer noch für die Verweigerung notwendig? Es ist eigentlich ironisch, dass jemand mit Vorstrafen nur in die Bundeswehr kann, wo er dann eine Ausbildung mit diversen Waffen bekommt. Sehr vernünftig....

Deutsche Verwaltung und vernünftig? *lach*

Bei der äußeren Form sollte man schon drauf achten, dass der Wisch den man bastelt nicht zu lieblos ausschaut! Will sagen, dass groooßer Zeilenabstand bei gerade mal ner dreiviertelten Seite dem Antragsbearbeiter ganz übel aufstoßen kann.

Zu meiner Zeit war übrigens eine Ablehnung übrigens kein großes Problem! Kumpel von mir hat den von mir oben beschriebenen Fehler begangen und einfach nochmal neuen Antrag gestellt. Weiß ned wie es heut ausschaut.

[Chief Engineer]

Original geschrieben von Zefram
Also was ich so gehört habe, sind die 2(?) Monate Grundausbildung beim Bund alles in allem sicherlich anstrengender, als das, was die meisten Zivis so erleben.
Wenn man Zivi werden will, sollte man sich erkundigen, wo man ein "Lockeres leben" bekommen kann.

Naja war mit ca. 130kg Lebendgewicht sicherlich nicht besonders sportlich, als ich die Einberufung bekam. Aber ich habe die Grundausbildung ohne Probleme überstanden!
Danach habe ich 8 Monate als Stabsdienstsoldat gearbeitet. D.h. ich habe Post ausgetragen, Unmengen Kaffee gekocht und sehr oft und viel Dart gespielt. Das war nicht schlimmer als in meinem späteren richtigen Leben als Speditionskaufmann.
Ich habe freiwilling noch zwei Monate drangehangen und "richtig" Geld verdient, da ich so die Zeit bis zur Ausbildung mit einem richtigen Gehalt überbrücken konnte.
Das Beste war der Schichtdienst. Von fünf Wochen war ich zwei ganze Wochen zuhause, während viele Freunde als Zivis im Krankenhaus oder Rettungsdienst, oder als Hausmeister richtig "ran" mussten.

Ich habe mich beim Bund sehr wohl gefühlt uns würde jederzeit wieder hingehen.
Ich finde aber auch die Möglichkeit des Zivildienstes für Menschen gut, die aufgrund persönlicher oder seelischer Gründe den Dienst mit der Waffe verweigern.

Nur finde ich es unerträglich, daß viele alleine aus Faulheit oder Mode verweigern. Entweder weil das ja alle machen, oder weil andere über die Bundeswehr nur Müll erzählen! Oder weil es bequemer ist die Zeit zuhause zu verbringen.
Die werden allerdings nie erfahren, was sie verpassen. Und Begriffe wie Kameradschaft oder Pflicht werden ihnen Fremdworte bleiben, weil es heute zu einfach gemacht wird, den bequemen Weg zu gehen.

Bitte versteht dies nicht als persönlichen Angriff. Ich finde es nur schade, daß viele die Möglichkeit des Wehrdienstes von vornherein ausschließen und sich auf Zivildienst festlegen!