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    #61
    Zitat von succo Beitrag anzeigen
    Ich bin übrigens auch ein 40-Stündler im Büro.
    Was für ein Wunder. Bin ich auch. Und nicht aus den neuen Bundesländern.
    Unsere gesamte Firmengruppe ist auf 40 Stunden Woche, was daran liegen könnte, dass die Firma keinem Arbeitgeberverband angehört und darum außertariflich agiert.

    Die Vergleiche sind schwach, wenn nicht sogar ungenügend, weil hier nur die Extremausreisser verglichen werden. 20% im Westen bei 35 Stunden zu 66% im Osten auf 40 Stunden.
    Und wie ist der umgekehrte Faktor? Wenn man nicht zum Vergleich hat, ob im Osten jetzt von den anderen 34 % 90% 35 Stunden woche haben oder im Westen von den gar nicht erst erwähnten 80% eventuell dann doch der Löwenanteil 40 Stunden oder mehr arbeitet... ist das bestenfalls eine gewollte politische Aussage aber keine brauchbare Information.
    Wie sieht es mit dem Verhältnis Gewerkschafter zu Nichtgewerkschafter aus? Wie viele der Ostbetriebe gehören Arbeitgeberverbänden an und wie viele nicht? Die Westbetriebe mit 35 Stunden Woche sind ausnahmslos an Tarifverträge der Gewerkschaften gebunden, darauf kannst du dich verlassen. Ohne Druck macht das niemand, so kurze Arbeitszeiten einzuführen.

    Rente ist halt ein Reizthema, weil ja einige Westdeutsche der Meinung sind, die im Osten hätten so etwas überhaupt nicht verdient.
    Ich kenne das anders.. gereizt haben viele darauf reagiert, dass hier für viele Leistungen Geld aus den Rentenkassen genommen wurde, die 1989/90 ziemlich gut gefüllt und auf die Zukunft vorbereitet waren, die keinesfalls in ähnlicher Weise durch Zahlungen gedeckt waren.
    Dadurch hat man die Sozialsysteme von Anfang an viel stärker als nötig belastet, während sie ohne Schröpfung zur Entlastung der sonstigen Staatskasse bei weitem nicht so stark in Bedrängnis geraten wären wie sie es heutzutage sind.
    Ostrentnern die Gelder in die Rentenversicherung eingezahlt haben gönnen hier alle die ich kenne die Auszahlung.. aber diese Quer-Entleerung der Kasse das ist was vielen stinkt. Versuch das mal mit ner privaten Versicherung aufzuziehen da hast du gleich jegliche Aufsichtsbehörde am Hals.

    Aber das fällt wie vieles andere unter die eklatant unfähige Planung der Wende die so vieles kaputt gemacht hat (Ausplünderung von treuhändisch übergebenen Firmen durch Westinvestoren danach dann Bankrott und da capo). Da sind die Chancen von mehreren Generationen bewusst das Klo herunter gespült worden. Einschliesslich mehrerer die heute noch nicht geboren sind.
    »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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      #62
      Zitat von succo Beitrag anzeigen
      Ok ich hab Top 20 gesagt, Top 25 ist ja auch nicht viel schlechter
      Klimaerwärmung einmal positiv
      Der deutsche Rechtsstaat in Aktion.

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        #63
        Zitat von Sternengucker Beitrag anzeigen
        Was für ein Wunder. Bin ich auch. Und nicht aus den neuen Bundesländern.
        Unsere gesamte Firmengruppe ist auf 40 Stunden Woche, was daran liegen könnte, dass die Firma keinem Arbeitgeberverband angehört und darum außertariflich agiert.
        Jetzt müssten wir nur noch unsere Gerhälter vergleichen.

        Die Vergleiche sind schwach, wenn nicht sogar ungenügend...
        Immerhin ist die Quelle die IHK Karlsruhe...

        ...ist das bestenfalls eine gewollte politische Aussage aber keine brauchbare Information.
        ...und damit ist die Aussage zumindest nicht von ostdeutscher Seite gewollt.

        Aber das fällt wie vieles andere unter die eklatant unfähige Planung der Wende die so vieles kaputt gemacht hat (Ausplünderung von treuhändisch übergebenen Firmen durch Westinvestoren danach dann Bankrott und da capo). Da sind die Chancen von mehreren Generationen bewusst das Klo herunter gespült worden. Einschliesslich mehrerer die heute noch nicht geboren sind.
        ...volle Zustimmung.

        Gruß, succo
        Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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          #64
          Zitat von Oberst-Snake Beitrag anzeigen
          Na ja die Einheit, war besonders so schnell wie sie durchgeführt wurde ein Fehler. Vor allem das danach viele Errungenschaften der DDR zunichte gemacht wurden. Ganz zu schweigen das die DDR Wirtschaft, (die die 2. stärkste im Ostblock und ca. auf Platz 15 in der Welt war) regelrecht vernichtet wurde.

          Z.B. hätte die Interflug ohne Probleme weiter machen können, aber sie wurde so schnell wie möglich von dieser Treuhand zerschlagen.
          Es ist eben alles relativ.
          Der Kapitalstock der DDR war technisch-ökonomisch veraltet und hinkte etwa 10 bis 20 Jahre hinterher, zu dem bestand eine vergleichsweise schlechte öffentliche Infrastruktur, weswegen trotz recht geringer Unterschiede in der Qualität der Arbeitskräfte die Produktivität Ostdeutschlands nur bei einem knappen Drittel des westdeutschen Niveaus lag.
          Da die Industrie aber ähnliche Produkte herstellte brach nach der Wirtschafts- und dem Aufwertungsschock durch die 1:1 Währungsunion die gesamte Exportindustrie in sich zusammen, innerhalb der neuen Länder kaufte man auch bevorzugt die neuen westlichen Produkte und das wars dann.

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            #65
            so ist das nicht richtig.

            größere teile der wirtschaft waren veraltet, nicht jedoch alles. darin liegt ja auch das problem.
            nur wenige der perlen wurden überhaupt behalten (bspw. leuna-raffinerie). inzwischen muß man jedoch eindeutig festhalten, daß bei der deindustrialisierung auch jede menge akzeptabler unternehmerischer wert einfach liquidiert wurde. und dann kam auf dem fuße gleich treuhand, korruption, abwicklung. die folge spürt ganz deutschland heute noch: dem osten fehlt industrie sowie ein gesunder mittelstand. wo sollte der auch herkommen, wenn ein kompletter staat im eiltempo unter die räder einer geifernden kapitalistischen konkurrenz geriet. das produktivitätsargument ist ebenso keines. diverse ostprodukte besaßen eine hohe qualität, einen herausragenden internationalen ruf und wurden für lau in den alten ländern unter die leute gebracht (textilien, schokolade). hinzukam die außerordentlich gute (zügige) facharbeiterausbildung und die allgegenwärtige eigenheit der arbeiter, auf grund der mangelwirtschaft effizient zu improvisieren. 1990 setzte eine abwerbekampagne bei den fachkräften sondersgleichen ein, die sogar das forcierte abwerben in den jahrzehnten zuvor in den schatten stellte.

            zudem weise ich daraufhin, daß die währungsunion eben NICHT absolut 1:1 vollzogen wurde. dies ist ein mythos - lediglich kleinguthaben bis 4,000 mark durften 1:1 getauscht werden, danach kam schon 1:2. und was nicht mit 1:2 abgedeckt wurde an regelungen, fiel sogar unter 1:3.
            es wurde mitnichten einfach alles 1:1 umgemünzt, sondern lediglich das vergleichsweise "geringe" vermögen der normalen menschen - aus rein psychologischen gründen natürlich.

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              #66
              Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
              so ist das nicht richtig.

              größere teile der wirtschaft waren veraltet, nicht jedoch alles. darin liegt ja auch das problem.
              nur wenige der perlen wurden überhaupt behalten (bspw. leuna-raffinerie). inzwischen muß man jedoch eindeutig festhalten, daß bei der deindustrialisierung auch jede menge akzeptabler unternehmerischer wert einfach liquidiert wurde. und dann kam auf dem fuße gleich treuhand, korruption, abwicklung. die folge spürt ganz deutschland heute noch: dem osten fehlt industrie sowie ein gesunder mittelstand. wo sollte der auch herkommen, wenn ein kompletter staat im eiltempo unter die räder einer geifernden kapitalistischen konkurrenz geriet. das produktivitätsargument ist ebenso keines. diverse ostprodukte besaßen eine hohe qualität, einen herausragenden internationalen ruf und wurden für lau in den alten ländern unter die leute gebracht (textilien, schokolade). hinzukam die außerordentlich gute (zügige) facharbeiterausbildung und die allgegenwärtige eigenheit der arbeiter, auf grund der mangelwirtschaft effizient zu improvisieren. 1990 setzte eine abwerbekampagne bei den fachkräften sondersgleichen ein, die sogar das forcierte abwerben in den jahrzehnten zuvor in den schatten stellte.
              Dem kann ich nur voll zustimmen! Vielen Firmen wurden sogar Übernommen und die Aufträge einfach in die Westbetriebe verschoben, und die Betriebe dann einfach zugesperrt.
              Denn der westen hatte zum damaligen Zeitpunkt ein Problem, den die Lager liefen über und wer ehrlich darüber spricht der gibt zu das die BRD ohne die Erschließung des Ostmarktes, kläglich an Überproduktion eingegangen. Ebenfalls sind die Probleme die jetzt im Sozialen System auftreten auch 1989 schon abzusehen und wurden durch die wende einfach nur um ein Paar Jahre verlagert.

              Zitat von HeldderStunde Beitrag anzeigen
              zudem weise ich daraufhin, daß die währungsunion eben NICHT absolut 1:1 vollzogen wurde. dies ist ein mythos - lediglich kleinguthaben bis 4,000 mark durften 1:1 getauscht werden, danach kam schon 1:2. und was nicht mit 1:2 abgedeckt wurde an regelungen, fiel sogar unter 1:3.
              es wurde mitnichten einfach alles 1:1 umgemünzt, sondern lediglich das vergleichsweise "geringe" vermögen der normalen menschen - aus rein psychologischen gründen natürlich.
              Ebenfalls sollte man bedenken das die DDR mehrfach Währungsreformen durchgeführt hat und auch hier nicht immer die gesamten Ersparnisse mit getauscht werden konnten.


              Insgesamt sehe ich immer wieder das bewusst von verschieden Menschen Gehetzt wird.
              Das erste mal wurde mir das Bewusst als ich in der Berufsschule ( in Bamberg) unsere Klasse ( bestehend aus ca 70 % Ostdeutschen) unsere Sozialkundelehrerin erklärte das wir als Ostdeutsche ja 89 erst von den Bäumen gekrochen sind und den Aufrechten Gang lernten

              Außerdem darf ich mir immer wieder von Gästen anhören das ich ja von ihren Solidaritätszuschlag lebe. Sie sind immer recht erschrocken wen ich ihnen per Lohnzettel beweise das man den im Osten ebenso bezahlt.

              Nun aber genug zu Ost und West wir sind im Moment noch deutsche und sollten endlich lernen zu Europäern zu werden, um dann hoffentlich Bald alle Menschen zu sein
              Ein Tropfen kann einen Ozean zum überlaufen bringen.
              "Der ELch, der saß still lächelnd da,
              der Wald um ihn her zerschoßen war.

              Ein bisschen Güte von Mensch zu Mensch ist besser als alle Liebe zur Menschheit!

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