[Bericht]01.10.2005 Demo in Halberstadt - Schöner Leben ohne Naziläden

[EREIGNISHORIZONT]

@ Soran

Schön von dieser Aktrion zu lesen!

Es sind bedrückende Realitäten und da ist es schön, dass solche Aktionen wie die im Harz auch ein Teil der Selbigen sind.

Es muss ein Ende damit haben, dass die Naivität von Jugendlichen weiter so braun infiziert wird. Ich hoffe, dass die Kids mal anfangen nachzudenken und dass sie begreifen, dass Gewalt einsam macht und die Friedlichkeitt nicht. Wer das "Fremde" und das "Andere" akzeptiert, hat ein wärmeres Leben.

[Dryonapse]

(...) Wer das "Fremde" und das "Andere" akzeptiert, hat ein wärmeres Leben.

Und erweitert auch seinen Horizont ( ) und ist nicht durch seine ideologischen stumpfsinnigen Ansichten blockiert!

@ Soran: Jo, das liest man gerne!
Aber wie oft sind denn da bitte Demonstrationen? Die scheinen da ja beinahe täglich stattzufinden! *verwundert sei*
Ich hab grad erst mal eine Demo miterlebt und die war gegen den Irak-Krieg und wurde von Schülern organisiert! Das war schon eindrucksvoll!

[endar]

Bei uns wurde der Paragraph gleich nach Kriegsende eingeführt, auch die NSDAP wurde gleich Anfang Mai verboten. Und ehemalige Mitglieder der NSDAP wurden in den ersten Nachkriegsjahren ja wie Ausgestoßene behandelt, hatten Null Rechte. Erst irgendwann in den 50igern bekamen sie erst das Wahlrecht zurück.

Es ist zwar schon etwas her, dass das hier geschrieben wurde, aber das kann ich nun doch so nicht stehenlassen.
Die Entnazifizierung in Österreich verlief im Prinzip wie die in den Westzonen (amerikanischen Zone). Dass ehemalige NSDAP-Mitglieder wie Ausgestoßene behandelt worden seien, ist nicht wahr, ebensowenig wie dass sie erst "irgendwann in den 50ern" das Wahlrecht zurückerhalten hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Die Entnazifzierung hatte bereits 1948 ihren Endpunkt erreicht - ab dort gab es nur noch Amnestien.

Ohnehin hat sich Österreich nach 1945 zu "Hitler's erstem Opfer" erklärt und dabei verdrängt, mit welcher Bereitwilligkeit es "heim ins Reich" gekommen war.

[Antifaschist]

naziaufmarsch wegen übergriff von links??

Es waren keine 40 Linken (wobei dieser Begriff nur verschiedenste Standpunkte und Gesellschaftskritiken, aber keine existierende Gruppe darstellt - es gibt zum beispiel einen extremen unterschied zwischen linksalternativ, linkspolitisch, linksradikal und linksextrem), die da 10 hilflose Nazis auf dem Anger überfallen haben.
Leider ist dies eine oft komplett übernommene Fehlmeldung in den Medien, die den Nazis wiedermal einen Grund für einen Aufmarsch durch Wernigerode gab.

Lest es euch mal durch:
http://www.de.indymedia.org/2005/10/130121.shtml

[EREIGNISHORIZONT]

@ Antifaschist

Schon krass!!! Da basiert ein Ereignis auf völlig falsch dargestellten Fakten. Macht der Medien sage ich nur!


Da sag einer, dass von den Neonazis keine Gefahr ausginge!
Es ist unglaublich, wie viele Menschen (auch in meiner Umgebung) diese Vorgänge ignorieren oder zumindest unterschätzen.


Quelle

--> ZUM BERICHT

[...]Nachdem die Polizei versucht hatte, die beiden Gruppen mit Tränengas auseinanderzutreiben, zogen zahlreiche Gegendemonstranten randalierend durch die Straßen eines armen Stadtviertels, zertrümmerten Autos und setzten eine Spirituosenhandlung in Brand. Mehr als zwei Dutzend Menschen wurden festgenommen. Polizisten und Feuerwehrmänner erlitten leichtere Verletzungen. Die Auseinandersetzungen dauerten mehrere Stunden.[...]

Hier zeigt sich, dass die Wurzel all dieser fanatischen Gewalt nicht auf das Hassobjekt betreffend zu verurteilen ist, sonderr im Bezug auf soziale Ungerechtigkeiten, die immer einen Nährboden der Gewalt schaffen, rechts wie links.

Schön zu wissen, dass auch in Amerika gegen Nazis vorgegangen wird!

[Soran]

Es waren keine 40 Linken (wobei dieser Begriff nur verschiedenste Standpunkte und Gesellschaftskritiken, aber keine existierende Gruppe darstellt - es gibt zum beispiel einen extremen unterschied zwischen linksalternativ, linkspolitisch, linksradikal und linksextrem), die da 10 hilflose Nazis auf dem Anger überfallen haben.
Leider ist dies eine oft komplett übernommene Fehlmeldung in den Medien, die den Nazis wiedermal einen Grund für einen Aufmarsch durch Wernigerode gab.

Lest es euch mal durch:
http://www.de.indymedia.org/2005/10/130121.shtml

Sorry für die falsche Formulierung, hab gestern ja auch erfahren, dass sich nicht so zugetragen hat, wie es in den Medien stand.

[Snyper]

das verherrlichen oder verharmlosen, möchte ich auf gar keinen Fall, aber muss man bedenken, dass unter manchen Nazis auch Menschen stecken

Ich bin gerade dabei einem Kumpel insgeheim dies auszutreiben. mit mehr oder weniger Erfolg. Leider binn ich mir immer noch nicht im klaren, ob er wirklich einer ist

[Antifaschist]

Antifaschistischer Widerstand geht nicht gegen Menschen, sondern gegen die Idee. Wenn allerdings Menschen diese Idee verkörpern und verbreiten, sollte jeder das Recht haben, sich Ihnen in den Weg zu stellen.

Natürlich sind Nazis auch Menschen, aber das heisst nicht, das Menschen nicht menschenverachtende Ideologien vertreten können.

[GGG]

Endar Ohnehin hat sich Österreich nach 1945 zu "Hitler's erstem Opfer" erklärt und dabei verdrängt, mit welcher Bereitwilligkeit es "heim ins Reich" gekommen war.

Da hast du leider recht, meine Großmutter hat mir einmal erzählt das Alle aus ihrem Haus am Heldenplatz waren um Hitler in Wien zu begrüßen, aber nach dem Krieg konte sich kein einziger von denen daran erinern dortgewesen zu sein. Und wen sich einer erinerte dan sagte der meistens "I hob e gwust dos der Hitler an Krieg bringt*" Österreichische Nazis waren manchmal sogar schlimer alls Deutsche.

Der 15. März 1938, Wiener Heldenplatz

*"Ich habe immer gewust Hitler bringt krieg" Übersätzung

[Mr.Viola]

Es ist zwar schon etwas her, dass das hier geschrieben wurde, aber das kann ich nun doch so nicht stehenlassen.
Die Entnazifizierung in Österreich verlief im Prinzip wie die in den Westzonen (amerikanischen Zone). Dass ehemalige NSDAP-Mitglieder wie Ausgestoßene behandelt worden seien, ist nicht wahr, ebensowenig wie dass sie erst "irgendwann in den 50ern" das Wahlrecht zurückerhalten hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Die Entnazifzierung hatte bereits 1948 ihren Endpunkt erreicht - ab dort gab es nur noch Amnestien.

Ja das könnte schon sein dass das Wahlrecht an NSDAP Mitgliedern schon vor den 50igern zurückgegeben wurde (dann gründeten einige von ihnen in den 50igern eine Partei, die FPÖ). ABer nach dem Krieg wurden sie sehr wohl wie Ausgestoßene behandelt, natürlich nicht alle, aber schon sehr viele!!!

Ohnehin hat sich Österreich nach 1945 zu "Hitler's erstem Opfer" erklärt und dabei verdrängt, mit welcher Bereitwilligkeit es "heim ins Reich" gekommen war.

Klar hat sich die neue österreichische Regierung nach dem Krieg als Hitlers Opfer bezeichnet, in der REgierung saßen nämlich mit Sozialdemokraten, Christdemokraten und Kommunisten, Leute die von den Nazis verfolgt wurden. Aber ich gebe schon zu dass sich ein Großteil der Bevölkerung schon über den Anschluss an Deutschland gefreut hat, denn immerhin war Deutschland damals eine aufstrebende Macht, die sich innerhalb von ein paar Jahren sehr weit entwickelt hat. Und außerdem, die damalige Generation war es noch aus der "Donaumonarchie" gewöhnt in einer Großmacht zu leben, und das Österreich nach dem 1. WK war alles andere als eine Großmacht.
Aber schon vor Kriegsende, nämlich 1942 oder 1943 wurde von den Allierten festgelegt, dass Österreich das erste Opfer von Hitlers Angriffslust war und nach dem Krieg wieder ein selbstständiger Staat werden sollte!

[GGG]

Ja das könnte schon sein dass das Wahlrecht an NSDAP Mitgliedern schon vor den 50igern zurückgegeben wurde (dann gründeten einige von ihnen in den 50igern eine Partei, die FPÖ). ABer nach dem Krieg wurden sie sehr wohl wie Ausgestoßene behandelt, natürlich nicht alle, aber schon sehr viele!!!

Ich habe darüber eine Doku gesehen, die Parteien haben sich geradezu gerissen um die Stimmen der Ex-Nazis. Sehr viele Ärtze und Leute aus der Oberschicht waren Nazis, da ist es natürlich klar das die Parteien versucht haben die in ihr Lager zu holen.

[endar]

Ja das könnte schon sein dass das Wahlrecht an NSDAP Mitgliedern schon vor den 50igern zurückgegeben wurde (dann gründeten einige von ihnen in den 50igern eine Partei, die FPÖ). ABer nach dem Krieg wurden sie sehr wohl wie Ausgestoßene behandelt, natürlich nicht alle, aber schon sehr viele!!!

Das könnte nicht nur so sein, das war so. Auch dass "die" Nazis wie Ausgestoßene behandelt worden seien, stimmt nicht.
Wenn du es mir nicht glaubst, dann schlage es selbst nach: Henke, Klaus-Dieter/Woller, Hans (Hg.), Politische Säuberung in Europa. Die Abrechnung mit dem Faschismus und Kollaboration nach dem Zweiten Weltkrieg, München 1991
Dort findest du einen ausführlichen Artikel über die Entnazifizierung in Österreich.

Klar hat sich die neue österreichische Regierung nach dem Krieg als Hitlers Opfer bezeichnet, in der REgierung saßen nämlich mit Sozialdemokraten, Christdemokraten und Kommunisten, Leute die von den Nazis verfolgt wurden. Aber ich gebe schon zu dass sich ein Großteil der Bevölkerung schon über den Anschluss an Deutschland gefreut hat, denn immerhin war Deutschland damals eine aufstrebende Macht, die sich innerhalb von ein paar Jahren sehr weit entwickelt hat. Und außerdem, die damalige Generation war es noch aus der "Donaumonarchie" gewöhnt in einer Großmacht zu leben, und das Österreich nach dem 1. WK war alles andere als eine Großmacht.
Aber schon vor Kriegsende, nämlich 1942 oder 1943 wurde von den Allierten festgelegt, dass Österreich das erste Opfer von Hitlers Angriffslust war und nach dem Krieg wieder ein selbstständiger Staat werden sollte!

Dass die Alliierten festlegten, dass Österreich wieder unabhängig sein soll, heißt nicht, dass sie der Meinung waren, die Österreicher seien Opfer Hitlers gewesen.
Das ist, wie gesagt, eine Mär, die die Österreicher selbst in die Welt setzten, genauso unwahr wie die Stories, die die Deutschen zur Selbstentlastung erfanden.

[Steinmetz]

Hi
Auch wenn ich komplett neu bin in diesem Forum bin, gebe ich meinen Kommentar zu diesem Thema ab:

Ich lebe in Stuttgart.Eine Stadt mit einer relativen hohen Ausländeranteil.Und so wurde ich in den vergangenden Wochen sehr oft von irgendwelchem Pack dumm angemacht , obwohl ich nichts gemacht habe. Ich will damit sagen das ich Neo-Nazis, Rechte oder Hooligans sehr gut verstehen kann. Ich fiinde die Berichterstattung der Medien total unfair. Es heißt immer wie viel Rechte auf Ausländer oder Jugendliche übergreifen, aber es sagt keiner wieviele nicht intergrierte Ausländer auf Andere übergreifen. Auch ich will keinen nationalsozalistischen Statt in Deutschland, aber ich würde mich freuen wenn mehr Leute mehr patriotistisch denken würden.
Ich denke auch das man nicht Rechte bekämpfen kann in dem man friedliche Demos macht gegen irgendwelche Läden. Ich denke entweder geht man mit dem Baseballschläger auf die Strasse und vertreibt solche völlig aus der Stadt oder man lässt einfach jedem seine Meinung.

mfg

Steinmetz

[EREIGNISHORIZONT]

[...]Auch ich will keinen nationalsozalistischen Statt in Deutschland, aber ich würde mich freuen wenn mehr Leute mehr patriotistisch denken würden.[...]

Genau das macht aber Patriotismus aus diesem Staat, einen nationalsozialistischen Staat.
Ist dir mal aufgefallen, dass die NPD oder andere faschistische Parteien nur in Hinblick auf Ausländer "Problematik" diese Patri(d)ioten-Schiene fahren? Warum?

Patriotisch heißt für diese Leute: Keine Ausländer, keine anderen Kulturen. Bleib deutsch!

Nee, diese braune Gehirngrütze macht stumpf und kurzsichtig. Wahrlich keine gute Bedingungen für das HEUTE.
Leben im Gestern und nicht lernen wollen ist wie rückwärts schlafwandeln. Ich bin lieber wach und freue mich über die Verschiedenheiten des Lebens. Lieber Farbfernsehen als Schwarz-Schweiß denken.

[matrix089]

Genau das macht aber Patriotismus aus diesem Staat, einen nationalsozialistischen Staat.
Ist dir mal aufgefallen, dass die NPD oder andere faschistische Parteien nur in Hinblick auf Ausländer "Problematik" diese Patri(d)ioten-Schiene fahren? Warum?

Sorry aber das ist nur so, weil die Bevölkerung ein gestörtes Verhältnis zum Patriotismus hat wegen seiner Vergangenheit. Für viele gibt es anscheinend nur noch schwarz und weiß. Ist jemand patriotisch, ist er für viele gleich ein Anhänger der NPD.
Ich gebe Dir recht, wenn du meinst das die NPD den Patriotismus ausnützt. Aber warum kann sie ihn ausnützen? Weil der Patriotismus in Deutschland zerredet wird, anstatt gelebt. Wären mehr Leute wie Du, max oder Dominion Patrioten, gäbe es eine wesentlich breitere Front gegen die NPD und die anderen radikalen Parteien. Im Grunde handelt ihr ja auch schon patriotisch. Wenn ihr sagt, "wir wollen keine Faschisten in Deutschland" ist das schon eine patriotische Aussage. Meine Meinung wäre, dass ich keine radikalen Ars***cher haben will, die das Ansehen von meinem Heimatland besudeln.
In dem man das mächtige "Werkzeug" Patriotismus verteufelt überlässt man es nur anderen, die es für sich ausnützen können.