Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück? - SciFi-Forum

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Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück?

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    #76
    @Bynaus und Dr. Bock: Naja, ich habe meinen Standpunkt mehrfach dargelegt und verweise auf meine Beiträge von gestern und vorgestern.
    Republicans hate ducklings!

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      #77
      Meine Meinung zu disser Sommerlochbedingten, ziemlich schwachsinnigen, überflüssigen und in der Form vermutlich nur in Deutschland möglichen Debatte:

      Bitte einmal einen Blick auf diesen Link werfen, mehr muss man dazu nicht sagen....

      Als ob dieses Land keine anderen Sorgen hat, als die Frage ob man nun 3 f in Folge schreiben darf oder nicht.....

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        #78
        Sprachwissenschaft ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet, daher auch Schwierigkeiten beim Raussuchen von Beispielen. Aber wenn andere schon was gutes geschrieben haben, wird sowas ja manchmal auch überflüssig:

        Zitat von taz vom 11.08.2004
        Neuschreib bringt einfachere Regeln ins Deutsche. In der öffentlichen Debatte werden nur Zweifelsfälle diskutiert

        Die Idee der Rechtschreibreform war, die Sprache zu vereinfachen - die Kommasetzung, die komplizierte Groß- und Kleinschreibung und eine Spezialität unserer Sprache: das Zusammen- und Getrenntschreiben.

        Die Feindbilder vieler Reformgegner sind aber Ausnahmen und Besonderheiten. "Strasse", "fort gehen" oder "Filosofie" werden in keiner Schule gelehrt. Sie stehen auch in keinem Lexikon. Aufwändig ist ebenso wenig Pflicht wie viel versprechend in zwei Wörtern, beides ist lediglich erlaubt - auch wenn Landesvater Christian Wulff beklagt, heute müsse es "viel versprechender Nachwuchspolitiker" heißen. Auch hierzulande ist - anders, als Spiegel-Chef Stefan Aust meint - nach wie vor zulässig. Aber wer kennt schon die neuen Regeln so genau? Wer meint, sie seien nicht leichter als die alten, kennt sie vermutlich nicht.

        Ob ß und ss, hängt nur noch von der Aussprache des vorhergehenden Vokals ab - ss steht dort, wo auch andere Doppelkonsonanten stehen könnten; die alte zweite Regel, wann man ß setzen müsse, ist weg, sie hatte mit dem Vokal nichts zu tun.

        Bei der Frage "Getrennt oder zusammen?" ist eine praktische Entscheidungshilfe eingeführt worden. Musste früher zwischen wörtlicher und übertragener Bedeutung differenziert werden (was letztlich der Duden-Redaktion übertragen war), soll man heute selbst ausprobieren, ob die Steigerung des vorderen Wortteils Sinn ergibt - und man ihn abtrennt. Fest binden lässt sich das Schnürband, festbinden die Kuh. Was weiter als weit geht, kann weiter gehend oder weitgehender sein, also sind weitgehend und weit gehend richtig.

        Wegen des Protests gegen manche Getrenntschreibungen wurden die amtlichen Regeln im Juni noch mal geändert. Jetzt haben wir wieder schriftlich, dass wir deswegen zusammenschreiben (und nicht zusammen schreiben), weil der Teil vor dem Verb betont wird; und wenn ein Partizip hinten steht, hat man immer das Argument, dass man den Begriff als ein Wort verstanden wissen wolle, also etwa alleinstehend, was jetzt ausdrücklich wieder zugelassen ist.

        Steht ein Substantiv vorm Verb, darf nur dann zusammengeschrieben werden, wenn eine Einsparung stattgefunden hat. So wird "vom Mond beschienen" mondbeschienen, weil ja das "vom" fehlt. Zum anderen gibt es für die Vorsätze, die direkt an das Verb geschrieben werden sollen, eine Liste (§ 34, Absatz 1). Die hätten die Reformer ruhig bekannter machen können, denn damit lässt sich eine der ergiebigsten Fehlerquellen schließen, die in vielen Redaktionen gesprudelt hat ("hinein gehen", "heim kommen", "zurück nehmen"). Kaum jemand wird die Liste auswendig lernen - aber das Prinzip ist leicht zu erkennen.

        Auch bei der Trennung reichen jetzt Appelle: Es ist nicht mehr strafwürdig, einen I-gel oder einen O-fen zu Papier zu bringen. Man muss es ja nicht mitmachen. Viel störender waren hingegen die alten Trennregeln. Die Umwandlung von ck in kk war mit moderner Textverarbeitung ebenso wenig vereinbar wie die Verminderung von drei gleichen Konsonanten zu zweien. Wem die Neuregelung zu traditionsvergessen ist, kann in einen Duden von 1901, dem Jahr der letzten Reform, gucken. Da war die Auslassung des dritten Konsonanten erlaubt, aber noch nicht Pflicht. Strenger als in der Kaiserzeit, so hätten es die Reformgegner gern. " MATTHIAS FINK

        taz Nr. 7432 vom 11.8.2004, Seite 18, 111 Zeilen (TAZ-Bericht), MATTHIAS FINK
        Und noch was aus Sicht der Betroffenen:
        Zitat von taz vom 11.08.2004
        Ihr solltet endlich mal an uns Schüler denken!
        taz-Sommerschule (5): Ältere Herren berufen sich bei der Neuschreibblockade auf Schüler. In Wahrheit missbrauchen sie uns für eine Kampagne

        Die einzigen Bürger in Deutschland, die keine Lobby haben, sollen mal wieder über die Ohren gehauen werden: die Schüler.

        Nach der Pisa-Studie galt noch: Wir müssen alles dafür tun, unseren Schüler das Lernen von Sprache zu erleichtern. Nun geht es gerade in die andere Richtung. Schreiben wird wieder komplizierter, weil ältere Herren aus den Medien Lust auf Machtkämpfe mit der Politik haben. Stefan Aust, Mathias Döpfner und ihre journalistischen Schleppenträger kämpfen für "die Rückname (sic!) der bürokratischen Zwangsschreibe" (Aust). Sie verlangen die Reform der Reform - aus Respekt und Fürsorge für die "nachfolgenden Generationen". Bloß hat uns, die Schüler, keiner gefragt.

        Seit sechs Jahren lernen deutsche, Schweizer und österreichische Kinder nun schon die neue Rechtschreibung. Aber von jetzt an sollen wir wieder die alte Rechtschreibung anwenden. Völlig egal dabei ist, dass die Rechtschreibung doch leichter geworden ist, dass die Schüler schneller und besser lernen und weniger Fehler machen. Ich finde: Die Reform muss nicht zurückgedreht werden, sondern weiter ausgebaut werden.

        In wenigen Monaten machen meine Ex-Mitschüler Abi. Was soll eigentlich diese nachfolgende Abiturientengeneration von der Debatte halten? Sie wird, egal, was letztlich entschieden wird, verwirrt in den Klausuren sitzen. Geht es nach ßpiegel und ßpringer, müssen sie vor dem Abi ein zweites Mal umlernen.

        Am standhaftesten kämpft der ältere, konservative Teil unserer Gesellschaft für die Rücknahme von Neuschreib. Die Alten haben keine Lust umzulernen - das zeigt eine Stern-Umfrage. Die größte Mehrheit für einen Roll-back der Rechtschreibreform findet sich bei den 45- bis 59-Jährigen (59 Prozent), bei den über 59-Jährigen sind es sogar 64 Prozent. Im Gegensatz dazu sind die unter 30-Jährigen mit 50 Prozent für die Beibehaltung der Reform. Nur weil in Deutschland zu wenig junge Menschen leben, können die Gegner der neuen Rechtschreibung von einer Mehrheit sprechen. Sieht aus wie ein Konflikt mit der "nachfolgenden Generation".

        Die ganze Diskussion zeigt, was es in der Politik nicht gibt: Verlässlichkeit. Wer seit Jahren schon die Politikverdrossenheit der Jugendlichen geißelt, sollte ihnen so ein Schauspiel nicht bieten. Wenn es Zeitungen, die nicht demokratisch legitimiert sind, gelingt, eine Reform zu sabotieren, dann könnte manch Neuwähler auf dumme Gedanken kommen. Zum Beispiel den, dass es keinen Sinn hat, zu Wahlen zu gehen.

        Die Chef-Revolutionäre von Springer und Spiegel wollen die nachfolgenden Generationen retten. Die Wahrheit ist, dass sie die Leidtragenden, die Kinder und Schüler, ihres Reformputsches überhaupt nicht ernst nehmen - sie machen uns zu einem Mittel für ihre Kampagne.

        Thomas Steinfeld etwa schreibt in der Süddeutschen: "Die jüngeren aber werden umlernen müssen. Das kann aber nicht so schwierig sein, wie es klingt." Daraus lässt sich nur folgern, dass Steinfelds Mitrevoluzzer offenbar nicht schlau genug sind, Neuschreib zu lernen. Schließlich behaupten sie, es wäre für sie partout nicht möglich, die neuen Regeln zu lernen.

        Die Erwachsenen können ruhig weiterhin ihre Schreibweise benutzen. Jeder soll schließlich seinen persönlichen Stil pflegen. Die Schüler jedoch sind diejenigen, die noch Diktate und Klausuren schreiben - und für ihre Fehler bestraft werden.

        "Nun leiden die Kinder, ja mein Gott", höhnt Reformgegner und Deutschprofi Wolf Schneider. "Aber man muss vor allem an die 70 Millionen Erwachsenen denken." In ihrer Welt spielt die Meinung der Kinder und Jugendlichen keine Rolle. Leider.

        FLORIAN HOLLENBACH

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          #79
          Ich bin mit der alten Rechtschreibung groß geworden und damit auch immer ohne Probleme klar gekommen. Da ich jedoch ein Wirtschaftsgymnasium besuche, musste ich mich umstellen und die neue Rechtschreibung erlernen, was nicht gerade einfach war. Und jetzt soll ich mich wieder auf die alte Rechtschreibung umstellen oder was? Ich kann da echt nur noch mit dem Kopf schütteln und sagen: Armes Deutschland, unsere Politiker sind einfach nur noch armselig, denn hätte es diesen ganzen Schwachsinn mit der Reform zur neuen Rechtschreibung damals nicht gegeben, hätte ich jetzt dieses Problem nicht und ich schätze mal, es geht vielen anderen ähnlich wie mir

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            #80
            Mal ein netter Kommentar zur neuen Rechtsschreibung:
            die rechtschreibung ist eine förmliche geistige folter für die jugend, eine folter wie die übermäßige arbeitszeit, für deren herabsetzung die besten menschen jahrzehntelang gekämpft und gelitten haben … deutsche rechtschreibung, das ist noch der unverfälschte geist des militarismus, das ist noch dressur zum gottbegnadeten untertanenverstand und kadavergehorsam, das ist noch die alte deutsche, autoritäre erziehung in reinkultur. die deutsche rechtschreibung ist ein hohn auf die demokratische erziehung.

            dieser unfug, den wir immer noch dulden, ist die brutale rechtschreibung des klassenstaates.
            Ach ups, dass war gar nicht ein Zitat von den Revolutionären des Spiegels und des Springer-Verlags, sondern aus den "Typographische Mitteilungen", Zeitschrift des Bildungsverbandes der deutschen Buchdrucker, Ausgabe vom August 1929. Es ist schon etwas lächerlich, wenn zwei Grosskonzerne und ein Haufen bürgerlicher Politiker sich plötzlich als Verteidiger des kleinen Mannes gegen den bösen Staat verkaufen wollen, "revolutionär" rumschreien und in Wirklichkeit für einen Schritt zurück sein. Aber es passt ja zu ihrer sonstigen politischen Ausrichtung: immer nach mehr "Reformen" schreien und in Wirklichkeit die Zerstörung der Reformen des letzten Jahrhunderts und die Rückkehr in sozialpolitische Zeiten vor Bismarck meinen.

            Da finde ich dieser "Kampagne" der TAZ schon deutlich sinnvoller, weil sie Schritt nach vorne ist:
            "Der pedantischen unart gipfel"
            Die brüder Grimm über den misbrauch groszer buchstaben:

            Liebe leserInnen,

            die taz erscheint heute in kleinschreibung. Selbstverständlich haben hier nach wie vor die inhalte des geschriebenen priorität vor sprachregelungen. Aber wir möchten die debatte um die rücknahme der rechtschreibreform auch mal um einen konstruktiven beitrag bereichern. Es ist zwar schön, dass sich Springer und Spiegel um die "nachfolgenden generationen" in Deutschland sorgen: zurückgehen ist aber konservativer kulturkampf, wir gehen lieber nach vorn.

            Warum kleinschreibung? Erstens hat sie sich weltweit bewährt. Zweitens ist sie mit sicherheit eine vereinfachung. Schon die brüder Grimm haben den "albernen gebrauch groszer buchstaben" kritisiert. Die taz machte einen ersten schritt im übrigen bereits am 19. oktober 1982, als sie den titelkopf der seite 1 von "die Tageszeitung" in das heutige "die tageszeitung" änderte.

            Die kleinschreibung in der heutigen ausgabe ist selbstverständlich nicht kategorisch vorgeschrieben, der anspruch jedes menschen auf seine eigene rechtschreibung bleibt unangetastet.

            Wir, die das experiment mitmachen, haben uns aus gründen der besseren lesbarkeit zunächst einmal für die gemäßigte kleinschreibung entschieden: groß geschrieben werden wörter am satzanfang, eigennamen, das geschlechter-I und der begriff Außerparlamentarische Opposition.

            Wir hoffen, damit verwirrungen aufzulösen, damit auch anderenorts wieder spielraum für das wesentliche entsteht: die inhalte. Die taz ermuntert daher speziell den Springer verlag sowie Spiegel und FAZ, es doch auch mal mit der gemäßigten kleinschreibung zu versuchen.

            PETER UNFRIED
            taz Nr. 7433 vom 12.8.2004,
            Resistance is fertile
            Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
            The only general I like is called strike

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              #81
              Heute wieder ein witziger Beitrag der taz zur Sommerlochdebatte: Die ganze taz in progressiver Kleinschreibung (bis auf Satzanfänge und Eigennamen)! max hätte seine helle freude

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                #82
                max hat seine helle Freude, sie Posting oben
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                  #83
                  Wegen des Protests gegen manche Getrenntschreibungen wurden die amtlichen Regeln im Juni noch mal geändert. Jetzt haben wir wieder schriftlich, dass wir deswegen zusammenschreiben (und nicht zusammen schreiben), weil der Teil vor dem Verb betont wird; und wenn ein Partizip hinten steht, hat man immer das Argument, dass man den Begriff als ein Wort verstanden wissen wolle, also etwa alleinstehend, was jetzt ausdrücklich wieder zugelassen ist.
                  Sind diese Probleme nun gelöst? Hat es jetzt diesen Juni tatsächlich Änderungen gegeben? Und wo kann ich die nachlesen? Darf ich nun doch endlich wieder schlechtmachen schreiben, ohne dass ich einen Punktabzug in der Endnote bekomme?

                  Hier ist wohl der benörgelte Spiegelartikel (denke ich).
                  Bevor die Reform kam und alles änderte, konnte man einen Hund mal kurz halten und den Ehepartner nebenbei kurzhalten. Das ist heute nicht mehr erlaubt. Ob zusammen- oder auseinander geschrieben wird, richtet sich nicht mehr nach Betonung und Bedeutung, sondern nach abstrakten Kriterien.


                  Und auch nett, dieses Forum, da findet sich so allerhand.


                  Aber unabhängig davon:
                  Ich lese hier immer nur von "ja" oder "nein", so als ob es bei der Reform nur die Alternativen totale Abschaffung oder totale Beibehaltung gäbe. Auch in den Artikeln von Jack sieht es danach aus, als gäbe es nicht dabei dazwischen.
                  Dabei ist doch einfach so: Dass es durch die Reform zu Sinnverschiebungen und zu Fehlern gekommen ist, die das Lesen erschweren können, so dass Zusammenhänge nicht mehr verständlich sind, wird niemand bestreiten können.

                  Man darf nicht vergessen, dass die Sprache und die Schriftsprache sich ständig verändern. Gerade heute noch habe ich ein Buch von 1950 in der Hand gehabt, in dem stand "Jnternationaler Gerichtshof" mit j und nicht mit i (und das war kein Druckfehler).
                  Das hat man auch irgendwann wieder geändert. Weitere Beispiele für ständige Änderungen, wie die Zusammenlegung von "dasselbe" und "dasgleiche", habe ich schon vorher genannt.

                  Warum also soll man die Probleme, die man erkennt, nun plötzlich partout nicht mehr lösen dürfen? Überall sonst wird auch "nachgebessert". Wenn ich ein Problem erkenne, löse ich es (zumindest versuche ich es).
                  Und wenn man im Juni einige Fehler beseitigt hat, umso besser. (Nur wo zur Hölle kann man das denn nachlesen?)
                  Republicans hate ducklings!

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                    #84
                    Zitat von max
                    max hat seine helle Freude, sie Posting oben
                    Ach verdammte Axt, nur zu spät weil ich nochmal die Rechtschreibung kontrolliert habe

                    @endar: Also in dem Artikel steht doch was von 'kann, muss nicht'. Außerdem geht diese Totalhaltung doch auf die Herren von SPIEGEL und BILD zurück, die den Kulturkampf gegen das traditionsvergessene Neuschreib ausgerufen haben, und nicht kompromißbereit sind. Tatsächlich ist es ja so, daß viele der neuen Regeln faktisch (und nach Duden) Kann-Regeln sind.
                    Ich selbst habe übrigens schon am Anfang geschrieben, daß ich eine teilweise Überarbeitung für sinnvoll erachte.

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                      #85
                      Wenn die Regeln AMTLICH geändert wurden, wie von der taz behauptet, dann müssen sie doch irgendwo nachzulesen sein.
                      Republicans hate ducklings!

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                        #86
                        Zitat von endar
                        Warum also soll man die Probleme, die man erkennt, nun plötzlich partout nicht mehr lösen dürfen? Überall sonst wird auch "nachgebessert".
                        Gegen Verbesserungen habe ich sicher nichts, aber eine Rückkehr zu alten unlogischen Regeln, wie der Spiegel, FAZ und Springer fordern, ist keine Verbesserungen, sondern ein Rückschritt. Wie gesagt: die Reform krankt an ihrer Halbherzigkeit. Es bräuchte ein viel umfassendere Reform, die z.B. wie z.B. die gemässigte Kleinschreibung.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                          #87
                          Naja, wenn man einen Kompromiss will, muss man natürlich erstmal alles fordern.
                          Restlos zu der alten Rechtschreibung sollte man auch nicht zurück, das finde ich auch. Das wäre auch nicht durchsetzbar.
                          Republicans hate ducklings!

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                            #88
                            Kompett zurück sollte man wirklich nicht mehr. Aber wenn sie jetzt anfangen nach und nach immer wieder was nachzubessern, dann wird die momentan herrschende Verwirrung nur noch größer. Am besten sollten sich die Verantwortlichen mit Fachleuten etc. zusammenstetzen und in aller Ruhe und Überlegtheit eine angemessene Reform der Reform erarbeiten. (besonders die Kommasetzung und die Eindeutschung einiger Wörter 'Delfin' etc.)
                            Tante²+²

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                              #89
                              Nein - also so ein Blödsinn....

                              Also, wenn die Verlage wirklich so gegen die neue Rechtschreibreform sind, dann hätten sie vor der Einführung was unternehmen sollen, aber doch nicht jetzt.
                              Das wäre ja so, als wenn ALDI jetzt sagen würde, bei uns kann man jetzt nur noch mit der guten alten D-Mark bezahlen ...
                              Mal im Ernst, die neue Schreibweise wird in den Schulen gelernt, Textverarbeitungsprogramme wie Word und Co. verbessern nach der neuen Reform. Es wäre jetzt wirklich das größte Durcheinander, wenn einige Verlage jetzt, Jahre nach der Einführung, anfangen würden, wieder auf die alte Schreibweise umzuschwenken.
                              Gut, meiner Meinung nach wäre die Reform nicht nötig gewesen, ich selber bin mir manchmal immer noch nicht sicher, wie etwas jetzt richtig geschrieben wird, aber jetzt haben wir die neue Reform und nun sollten sich zumindest Buch- und Zeitungsverlage daran halten.
                              Also, bitte nicht noch mehr Chaos ....


                              Thomas
                              "Wir fahren ja eh nur eine Station oder wir warten bis der Schauer vorbei ist."
                              Das 10. TdG hat Hamburg trocken gelegt.

                              Kommentar


                                #90
                                Ich finde es schon korrekt etwas gegen die Rechtschreibreform in ihrer jetzigen Form zu unternehmen. Diese Reform ist einfach schlecht...

                                Das heisst nicht, dass eine Reform nicht nötig ist. Viele Dinge sind sogar gut, wie z.B. die geänderte Zeichensetzung. Allerdings sind vor allem bei der Getrenntschreibung soviele Dinge schief gelaufen, dass hier Veränderungen unbedingt nötig sind.
                                Ich habe da letztens einen Artikel von Reich-Ranitzki gelesen, wo ich danach nur dachte "Ach, du Scheiße, die Reform bringt uns in Teufels Küche."

                                Ich weiß leider die Beispiele nicht mehr, aber durch die geänderte Getrenntschreibung war es bei dutzenden Beispielen nicht mehr Möglich zwischen verschiedenen Bedeutungen zu unterscheiden.

                                Und das darf ja nicht sein. Hier muss man die Reform zurücknehmen oder entsprechend verändern. Sonst führt das ja nur dazu, dass Schriftsprache und Sprache sich noch weiter voneinander trennen und noch schlimmer, es verschiedene Schriftsprachen geben wird - die offizielle der Schulen und die der Schriftsteller.
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

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