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100 Fragen für Ausländer

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    #31
    Zitat von EREIGNISHORIZONT
    Sollten wir nicht erst einmal selbst unsere Bildung in Gang setzen?
    Ansonsten wirkt das irgendwie ziemlich peinlich.
    Man muß beides machen. Ich finde nichts schlimmes daran, wenn bei Neubürgern angesetzt wird. Das ändert ja nichts an der Tatsache, daß man auch bei gebürtigen Deutschen was machen kann (und sollte). Das eine verbietet ja nicht das andere. Im Gegenteil: Jeder sollte wissen, warum es Sinn macht, zur Wahl zu gehen, und was das eigentlich bewirken soll. Von daher finde ich keine Form der "Bildung" peinlich.
    Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
    -Peter Ustinov

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      #32
      Zitat von Sandswind
      Von daher finde ich keine Form der "Bildung" peinlich.
      Verdrehe mir mal nicht die Worte.
      Natürlich finde ich Bildung auch nicht peinlich, sondern notwendig.

      Dennoch, Menschen so einen Test vor die Nase zu halten ist in meinen Augen blödsinnig.
      Man sollte ihnen natürlich Unterstützung bei der Billdung, so dem Erlernen der Sprache z.B., behilflich sein.

      Mein Eindruck ist, dass man versucht, den Leuten auch subtil mitzuteilen, welcher Kultur sie zu folgen haben. Also wieder so ein Missionierungsding, womit wir ja im Moment genug Ärger weltweit durch das selbstherrliche Auftreten des Westens in der Welt haben.
      "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
      DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
      ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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        #33
        Zitat von EREIGNISHORIZONT
        Mein Eindruck ist, dass man versucht, den Leuten auch subtil mitzuteilen, welcher Kultur sie zu folgen haben. Also wieder so ein Missionierungsding, womit wir ja im Moment genug Ärger weltweit durch das selbstherrliche Auftreten des Westens in der Welt haben.
        Naja IMO siehst du da was wo nix ist. Ich glaube nicht, dass da jemand subtil mitgeteilt bekommt, welcher Kultur er folgen soll. Diese ganze Geschichte mit dem Test sollte mal neutral betrachtet werden und nicht als Unding in eine Ecke gestellt werden.
        Die Leute sollen sich aber ein bisschen mit dem Land befassen, wo sie einwandern wollen und es nicht als selbstverständlich ansehen, dass man eine andere Staatsbürgerschaft erhält.
        Der Kultur muss man nicht folgen, aber sich mit der Kultur befassen, dass sollte man schon wenn man irgendwo einwandert.
        Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
        Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
        Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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          #34
          Zitat von EREIGNISHORIZONT
          Verdrehe mir mal nicht die Worte.
          So war's nicht gemeint, ich weiß schon, was Du gemeint hast.

          Zitat von EREIGNISHORIZONT
          Mein Eindruck ist, dass man versucht, den Leuten auch subtil mitzuteilen, welcher Kultur sie zu folgen haben. Also wieder so ein Missionierungsding, womit wir ja im Moment genug Ärger weltweit durch das selbstherrliche Auftreten des Westens in der Welt haben.
          Den Baden-Württembergischen Test fand ich wirklich fragwürdig. Das war ein reiner Gesinnungstest, der wirklich sehr nach reiner "CDU-katholisch-konservativer" Leitkultur klang und entsprechend einseitig war. Aber: Denjenigen, die in diesem Gemeinwesen leben wollen und sich als Staatsbürger dazu bekennen (was anderes ist denn sonst eine Einbürgerung?), kann man doch die Fragen zum absoluten Grundverständnis der staatlichen Organisation, Demokratie, Menschenrechte etc. abverlangen.

          Ich sehe da keine Arroganz oder gar selbstherrliches Auftreten des Westens, denn es ist doch das Mindeste, daß derjenige, der hier leben möchte, wenigstens die absoluten Grundregeln einhält, die ja immerhin für alle gelten. Wer das nicht möchte, zB die Gleichheit der Frau usw. nicht akzeptieren kann oder will, muß nicht erst die Staatsbürgerschaft erlangen und dann nachträglich womöglich strafrechtliche Konsequenzen erleiden. Das macht für mich wenig Sinn. Das kann man "Leitkultur" nennen, ich würde es aber eher "Toleranz" und Akzeptanz der geltenden Regeln nennen.
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            #35
            Also unser Lehrer hat diesen Test mit uns ohne vorwarnung gemacht, und ich hab aus dem Kopf heraus 85% gewusst. Also ich würde schon sagen, wenn man sich ein bisschen darauf vorbereitet kann man ihn ganz leicht schaffen. Ausserdem bezeifel ich sowieso das 100% verlangt werden, also sollte man das nicht so eng sehen.

            Ich finde es gut das so ein Test eingeführt wird wer Deutscher werden will soll sich ein bisschen anstrengen wir haben schon genung Unterbelichteten die Deutsche Staatsbürgerschaft verliehen (von denen einige nichtmal deutsch können, was ich als absoluten Hohn ansehe).
            Der 1. Weltkrieg wurde begonnen WEIL ein Österreicher erschossen wurde,
            und der 2. wurde begonnen weil ein Österreichen NICHT erschossen wurde...
            ! wie man's macht, isses falsch !

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              #36
              Sicherlich mag dieser Test eine zwiespältige Sache sein und man mag darüber streiten, ob ihn Bundesbürger selber schaffen würden. Aber das ist nicht das Thema. Fakt ist IMO, dass es richtig ist, einen Anwärter auf die deutsche Staatsbürgerschaft zu testen, ob er sich mit dem Land, dem er angehören möchte, auch befasst hat.

              Denn ich finde, man muss den Zuwanderungsstrom steuern und in geordnete Bahnen lenken, grade in Zeiten, wo es inländisch eh nicht mehr so rosig ausssieht. Ich meine damit nicht, dass Zuwanderer dafür verantwortlich sind. Nein, aber es kommt zusätzlich zu den Problemen,die wir schon haben noch mit in den "Problemtopf". Und dieser Test wäre zumindest eine Möglichkeit. Einwanderung ist sicherlich wichtig für uns, alleine, weil wir Deutschen uns selber garnicht mehr geung vermehren, um die Zukunft zu sichern, aber denoch wäre ich z.b. auch für eine Bedarfseinwanderung, d.h. , man würde die Einwanderung danach ausrichten, was man im Lande braucht an Berufen. Hätte man z.b. nen Mangel an Schreinern, wären Schreiner von auswärts gefordert. Und werfe mir jetzt keiner Ausländerfeindlichkeit vor. Ich denke, wenn man diese Schritte wagen würde, würde man auch den Kräften das Wasser abgraben, die die Ausländer als Aufhänger für ihre politische Gesinnung anführen. Denn wenn wir kein Zuwanderungsproblem haben, kann es auch keiner für politische Propaganda nutzen und platte Phrasen dreschen.
              Und so oft ich auch falle, ich stehe auf, richte mein Krönchen und marschiere weiter. Übung macht halt den Meister.

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                #37
                Zitat von EREIGNISHORIZONT
                Sollten wir nicht erst einmal selbst unsere Bildung in Gang setzen?
                Naja, die Bevölkerung wächst ja nur aufgrund der Zuwanderer, insofern würde die Bildung durch diese Maßnahme schon gesteigert werden. wir müssen nur warten, bis die Deutschen ausgestorben sind und hier nur noch Zuwanderer leben - so in 200-300 Jahren dann.

                Zum Thema: Kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen: Schwachsinn. Da wären Sprachtests usw. schon sehr viel sinnvoller. Dass Leute hier leben, die kein Wort Deutsch können, DAS ist IMO peinlich - fragt sich bloß, für wen.

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                  #38
                  Zitat von SF-Junky
                  Naja, die Bevölkerung wächst ja nur aufgrund der Zuwanderer, insofern würde die Bildung durch diese Maßnahme schon gesteigert werden. wir müssen nur warten, bis die Deutschen ausgestorben sind und hier nur noch Zuwanderer leben - so in 200-300 Jahren dann.

                  Zum Thema: Kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen: Schwachsinn. Da wären Sprachtests usw. schon sehr viel sinnvoller. Dass Leute hier leben, die kein Wort Deutsch können, DAS ist IMO peinlich - fragt sich bloß, für wen.

                  Stimme da vollstens zu. Es kann nicht sein, dass jemand, der sagen wir mal, 5 Jahre+ in einem Land lebt, nicht der dortigen Sprache mächtig ist. Daher wäre ich z.b. auch dafür, dass jemand, der langfristig hier leben möchte, sich quasi verpflichtet, die Landessprache zu erlernen und dies auch in nem Test auch belegbar macht. Das darf aber nicht dazu führen, dass man den Leuten verbietet, ihre Muttersprache auch weiterhin zu sprechen in entsprechenden Momenten.
                  Und so oft ich auch falle, ich stehe auf, richte mein Krönchen und marschiere weiter. Übung macht halt den Meister.

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                    #39
                    Nun will Koch in Hessen evtl. einen Alleingang starten.

                    Zitat von Spiegel Online
                    Hessen will seinen Einbürgerungstest bundesweit durchsetzen, doch die SPD sträubt sich. Nun droht Hessens Ministerpräsident Roland Koch den Sozialdemokraten damit, den Test allein zu starten.
                    --Zum Artikel--

                    Tja, man merkt das Wahlkampf ist.
                    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                    DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
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                      #40
                      Zitat von EREIGNISHORIZONT
                      Tja, man merkt das Wahlkampf ist.
                      Naja man könnte jetzt fragen, wer damit angefangen hat?! War es nicht die SPD die was anderes bei den Tarifverhandlungen wollte, als ausgemacht war um sich nun im Wahlkampf profilieren zu können?

                      Aber mal ne Frage, in Hessen ist doch kein Wahlkampf?! Bundesweit hat die CDU es ja derzeit nicht nötig auf "Stimmenfang" zu gehen. In Sachsen-Anhalt reist es das jetzt auch nicht mehr raus. Baden-Württemberg geht eh an die CDU und in Rheinland-Pfalz kann man damit auch nicht mehr gewinnen.

                      Das Koch in Hessen einen Alleingang starten will ist IMO normal, da es das im Kaufverhalten der Menschen auch gibt. Da sind immer ein paar "Early-Adopters" dabei. Daher sehe ich keinen Grund dieses Verhalten abwertend zu bewerten.
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
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                        #41
                        Zitat von matrix089
                        Naja man könnte jetzt fragen, wer damit angefangen hat?! War es nicht die SPD die was anderes bei den Tarifverhandlungen wollte, als ausgemacht war um sich nun im Wahlkampf profilieren zu können?
                        Tarifverhandlungen sind Sache der Tarifparteien, nicht der Politik, insofern hat die SPD da nix zu sagen (und schon gar nicht was mit der CDU auszumachen...). Das die SPD dabei eher den Gewerkschaften als den Arbeitgebern nahe steht ist ja wohl verständlich.

                        Das Koch in Hessen einen Alleingang starten will ist IMO normal, da es das im Kaufverhalten der Menschen auch gibt. Da sind immer ein paar "Early-Adopters" dabei. Daher sehe ich keinen Grund dieses Verhalten abwertend zu bewerten.
                        Konsumenten kaufen aber ein von dritten hergestelltes Produkt, während es hier ja um das eigene geht: "Wie, ihr wollt unseren dollen Test nicht? Pöh, machen wir ihn eben alleine!". Das Problem ist, daß auf diese Weise gerade eine deutschlandweit einheitliche Regelung verhindert wird - jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, und eigentlich wird man nciht in Deutschland, sondern in Hessen eingebürgert.

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                          #42
                          Zitat von Jack Crow
                          Tarifverhandlungen sind Sache der Tarifparteien, nicht der Politik, insofern hat die SPD da nix zu sagen (und schon gar nicht was mit der CDU auszumachen...). Das die SPD dabei eher den Gewerkschaften als den Arbeitgebern nahe steht ist ja wohl verständlich.
                          Wenn die Länder und Komunen aber eine Tarifpartei ist, dann haben sie schon was mitzureden.

                          Zitat von Jack Crow
                          Konsumenten kaufen aber ein von dritten hergestelltes Produkt, während es hier ja um das eigene geht: "Wie, ihr wollt unseren dollen Test nicht? Pöh, machen wir ihn eben alleine!". Das Problem ist, daß auf diese Weise gerade eine deutschlandweit einheitliche Regelung verhindert wird - jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, und eigentlich wird man nciht in Deutschland, sondern in Hessen eingebürgert.
                          Hier geht es weniger ums kaufen, als um Akzeptanz von was neuen. Da es z.Zt. noch keine Bundeseinheitliche Regelung gibt, ist es doch das demokratische Recht jedes Bundeslandes eine eigene Regelung zu treffen. Wünschen würde ich mir auch eine bundeseinheitliche Regelung (mit der alle Leben können).

                          Der Test im Eigenversuch ist zugegebener Maßen peinlich. Das muss auch als Ansporn zur Änderung angesehen werden. Solch ein Test ist aber auch nicht unbedingt ein Unding. Bei vielen Sachen muss man sich etwas mit dem "gewünschten Objekt" beschäftigen. Wenn du dir einen Schrank kaufst musst du ausmessen ob er passt, wenn du in eine Wohnung ziehst schaust du nach wie die Verkehrsanbindung ist / wo Schulen sind usw., wenn du kirchlich heiraten willst muss du auch vorher einiges gemacht haben (Kommunion, Firmung usw.)
                          Daher finde ich es nicht verkehrt wenn die Leute sich etwas mit dem Land beschäftigt haben, wenn sie dort Bürger werden wollen. Fürs Abi musst du ja auch lernen und bekommst es nicht nachgeschmissen.
                          Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                          Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                          Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                            #43
                            Zitat von matrix089
                            Aber mal ne Frage, in Hessen ist doch kein Wahlkampf?! Bundesweit hat die CDU es ja derzeit nicht nötig auf "Stimmenfang" zu gehen. In Sachsen-Anhalt reist es das jetzt auch nicht mehr raus. Baden-Württemberg geht eh an die CDU und in Rheinland-Pfalz kann man damit auch nicht mehr gewinnen.
                            Ich glaube bei Koch geht es nicht um Landtagswahlen, sondern um Kommunalwahlen und da scheint es Koch wohl für opportun zu halten, ein wenig rechtes Profil wiederzugewinnen. 1999 hatte das bei den Landtagswahlen ja auch toll geklappt.
                            In BW ist natürlich Landtagswahl und da hoffe man wohl, eine absolute Mehrheit holen zu können und in Sachsen-Anhalt hofft man vielleicht, der DVU (ich glaube NPD tritt nicht an) einige Stimmen abjagen zu können.

                            Ich finde diese Masche kann leicht nach hinten losgehen. In BW saßen REPs ja wohl schon mal im Landtag und in Sachsen-Anhalt die DVU. Vielleicht würden die Menschen lieber die "richtigen" Rechten wählen, anstatt "nur" die CDU.


                            Was jetzt diesen Einbürgerungstest angeht, halte ich den für ziemlich sinnlos. Den Test in BW fand ich diskriminierend, aber den hessischen finde ich ziemlich unnütz, weil man letztendlich für den Test lernen muss wie für eine Führerscheinprüfung und wenn du bestanden hast, bekommst du deinen Schein. Was soll das bringen? Wenn du die Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr kennst, dann ist das ja gut, aber was bringt dir bei dem Einbürgerungstest die Erkenntnis, dass Wiesbaden und nicht Frankfurt die Hauptstadt Hessens ist oder dass du drei Mittelgebirge aufzählen kannst?
                            Bist du dadurch ein besser Deutscher? Das sagt überhaupt nichts über deine Integrationswilligkeit oder -fähigkeit aus.
                            CDU-Politiker verteidigen den Test ja auch mit dem Argument, dass bestimmte Leute, die terroristischen Organisationen nahe stehen, dadurch abgehalten würden. Ich frage mich, wieso das so sein sollte. Gerade die würden doch dann besonders gut für diesen Test lernen und bestehen.
                            Die Gefahr ist doch eher, dass Bewerber, die bildungsferner sind und keine so guten Sprachkenntnisse haben, möglicherweise eher an diesem Test scheitern.

                            Ich finde das, was da in diesem Test gefragt wird, besonders die Bereiche zur Verfassung und Politik, sind schon wichtig, dass sie jeder Deutsche (egal ob Immigrant oder "Urdeutscher") das weiß.
                            Von daher könnte man ja nach der Einbürgerung den Neu-Deutschen Staatsbürgerkunde-Kurse anbieten in denen sie all die Dinge lernen können, die in dem Test stehen. Dann vielleicht auch etwas mehr mit den Hintergründen, die dazu gehören, weil das Auswendiglernen der Lösungen auf die Fragen, wird wohl keinen sehr nachhaltigen Effekt haben.

                            Aber ich vermute mal, dass die CDU über dieses Konzept sich gar nicht so große Gedanken gemacht haben. Da geht es wohl nur darum, dass man Einwanderung begrenzen will und an die populären Sprüche von "das Boot ist voll" usw. anknüpfen kann.
                            Man will in der Partei wohl einfach nicht wahr haben, dass wir längst ein Einwanderungsland sind und wenn wir das nicht wären, würden die Bevölkerungszahlen viel stärker schrumpfen als es uns im Moment schon Demografie-Forscher für die nächsten 50 Jahre prophezeien.

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                              #44
                              Zitat von Geordie
                              Was soll das bringen? Wenn du die Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr kennst, dann ist das ja gut, aber was bringt dir bei dem Einbürgerungstest die Erkenntnis, dass Wiesbaden und nicht Frankfurt die Hauptstadt Hessens ist oder dass du drei Mittelgebirge aufzählen kannst?
                              Bist du dadurch ein besser Deutscher? Das sagt überhaupt nichts über deine Integrationswilligkeit oder -fähigkeit aus.
                              Das sehe ich ein wenig anders. Es sagt schon mal insoweit etwas über Integrationswilligkeit aus, als jemand sich überhaupt mit dem Land befassen muß (und will), um den Test zu bestehen. Sicher sind die Fragen zur Geographie nicht die entscheidenden und sollten keinesfalls auf eine Stufe mit denen zur Politik etc. gestellt werden. Diese Fragen, bzw. deren Beantwortung legen aber den Grundstein, um sich weiterhin mit dem Staat und der Gesellschaft befassen zu können - und damit die Möglichkeit, sich zu integrieren. Insoweit wird derjenige, der den Test besteht nicht zu einem besseren, wohl aber zu einem informierteren Deutschen.

                              Zitat von Geordie
                              Die Gefahr ist doch eher, dass Bewerber, die bildungsferner sind und keine so guten Sprachkenntnisse haben, möglicherweise eher an diesem Test scheitern.
                              Terroristen hält der Test auf keinen Fall fern, das ist sicher. Aber wer nicht ausreichend die Sprache für diesen Test beherrscht, dürfte es auch schwer haben, sich in der Gesellschaft zu bewegen, ohne auf Dolmetscher etc. zurückzugreifen. Die Sprache allein kann also ein Integrationshindernis sein.

                              Zitat von Geordie
                              Ich finde das, was da in diesem Test gefragt wird, besonders die Bereiche zur Verfassung und Politik, sind schon wichtig, dass sie jeder Deutsche (egal ob Immigrant oder "Urdeutscher") das weiß.
                              Von daher könnte man ja nach der Einbürgerung den Neu-Deutschen Staatsbürgerkunde-Kurse anbieten in denen sie all die Dinge lernen können, die in dem Test stehen. Dann vielleicht auch etwas mehr mit den Hintergründen, die dazu gehören, weil das Auswendiglernen der Lösungen auf die Fragen, wird wohl keinen sehr nachhaltigen Effekt haben.
                              Das wäre sicher eine sinnvolle Möglichkeit. Aber zwischen "anbieten" und "verpflichtend" besteht oft (weiß Gott nicht immer) ein Unterschied. Der Test soll ja wohl auch nur das absolute Basiswissen abfragen. Ich würde neben dem Test weitere Kurse anbieten. Hilfreich wäre das allemal, und wer neben einem solchen Test keine weiteren Angebote annimmt, hat wenigstens mal von den Themen gehört. Wie Du ja selbst sagst: Wie sehr man sich für Politik interessiert, ist dann Sache des einzelnen, sei es ein gebürtiger oder eingebürgerter Deutscher.

                              Zitat von Geordie
                              Aber ich vermute mal, dass die CDU über dieses Konzept sich gar nicht so große Gedanken gemacht haben. Da geht es wohl nur darum, dass man Einwanderung begrenzen will und an die populären Sprüche von "das Boot ist voll" usw. anknüpfen kann.
                              Das kann schon sein. Ich fände es aber sehr unglücklich, wenn ein solcher Test in dieses Fahrwasser geriete. Er ist eine von vielen Möglichkeiten, die zu einer besseren als der bisherigen Integration beitragen können, kein Begrenzungswerkzeug. Genauso naiv wäre es aber, daß man meint, mit einem solchen Test sei die Integration erledigt.
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                              -Peter Ustinov

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                                #45
                                Zitat von Sandswind
                                Das kann schon sein. Ich fände es aber sehr unglücklich, wenn ein solcher Test in dieses Fahrwasser geriete. Er ist eine von vielen Möglichkeiten, die zu einer besseren als der bisherigen Integration beitragen können, kein Begrenzungswerkzeug. Genauso naiv wäre es aber, daß man meint, mit einem solchen Test sei die Integration erledigt.
                                Also, ich bin ja auch der Meinung, das in vielen, aber bestimmt nicht allen, Fällen bei der Integration Fehler gemacht wurden und man sollte auch dagegen etwas tun, aber von diesem Test verspreche ich mir einfach sehr wenig.
                                Sprachtests sind sicherlich kein schlechtes Mittel, ansonsten wird es schwierig. Ich halte nichts davon, dass man jemanden Vorschreibt, wie er oder sie zu denken hat. Einbürgerungswillige sollen sich zum deutschen Grundgesetz bekennen ansonsten weiß ich nicht, woran man sehen soll, dass jemand ein guter Deutscher wird. Bei Einbürgerungswilligen, die sich mehrere Jahre schon in Deutschland aufgehalten haben, könnte man natürlich das Umfeld über ihn befragen, aber das ist aus mehreren Gründen fragwürdig.
                                Insgesamt ist bis jetzt, meiner Ansicht nach, von deutscher Seite aus, kein ideales Kontakt veröffentlicht worden.
                                Bei den CDU-Politikern scheint mir das wirklich Wahlkampf zu sein, wie sie derzeit sich mit dem Thema auseinandersetzen. Besonders doppelmoralisch fand ich ja diesen Muslim-Test in BW, der ja gerade von der CDU kam, die ja selbst nicht für so liberal und weltoffen bekannt ist, jedoch schreibt sie vor, dass Muslime Homosexuelle in der Familie akzeptieren sollen und andere Dinge, die wohl sowohl für konservative Muslime, als aber auch konservativen Christen, schwierig zu bewältigen sein könnten.
                                Ich meine damit nicht, dass man alte Weltbilder so lang wie möglich beibehalten soll. Jedoch finde ich es doppelmoralisch, wenn die CDU bestimmte Toleranz von Muslimen fordert, die sie ihren Stammwählern selbst nicht abverlangen würde.

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