Polizisten erschießen Bräutigam in New York

[endar]

Mein Gott, wird in diesem Land jeder Mensch mit einem Waffenfetisch und Paranoia geboren? Netter Zufall, dass die Opfer Schwarze sind, übrigens... Sollte uns das verdächtig vorkommen? Neeeeeeeiiiiiin, denn Uncle Sam ist ja unser aller Beschützer vor den bösen bösen Mosle... ähhh, Terroristen... Klar. Ich fühl mich jetzt viel sicherer, wo ich weiß, dass solche Leute dort Gesetzeshüter werden. Wieder ein Reiseziel, dass man besser aus dem Gedächtnis streicht...

Eben. Schon als ich die Überschrift gelesen habe, war mir klar, dass die Opfer Schwarze waren.
Und es wundert mich, dass das erst auf Seite 2 Threads mal festgestellt wird.

Ja ja,ob die Opfer Schwarze waren,war auch meine erste Frage.Obwohl ich nicht glaube das die Polizisten sie erkennen konnten,oder?

Das mussten sie gar nicht. Immerhin kamen die Opfer aus einer Bar

Ich wollte nur kurz erwähnen das es sich bei den Schützen um zwei Weiße, zwei Schwarze und einen Latinoamerikaner handelt. Also in rassistischem Verhalten sind die Gründe hier nicht zu suchen.

Inwieweit das nur rassistisch motiviert war, kann ich nun auch nicht beurteilten, aber die Tatsache, dass Schwarze unter den Schützen waren, schließt den Rassismus nicht aus. So einfach kann man sich das nicht machen.
Rassisimus ist auch dort, wo er den Beteiligten nicht einmal bewusst wird. Dafür ist dieses Phänomen viel zu alt, zu eingesessen und vielschichtig und kompliziert. Rassisismus funktioniert nicht einfach nach dem Motto "Weißer geht los und erschießt Schwarzen". Er besitzt eine Eigendynamik, Hierarchiersierung unter den Diskriminierten etc.

[Tordal]

Inwieweit das nur rassistisch motiviert war, kann ich nun auch nicht beurteilten, aber die Tatsache, dass Schwarze unter den Schützen waren, schließt den Rassismus nicht aus. So einfach kann man sich das nicht machen.
Rassisimus ist auch dort, wo er den Beteiligten nicht einmal bewusst wird. Dafür ist dieses Phänomen viel zu alt, zu eingesessen und vielschichtig und kompliziert. Rassisismus funktioniert nicht einfach nach dem Motto "Weißer geht los und erschießt Schwarzen". Er besitzt eine Eigendynamik, Hierarchiersierung unter den Diskriminierten etc.

Ich verstehe schon worauf du hinaus willst und es ist so weit auch richtig.
Denn es geht da auch um Dinge die tief im Denken verankert sind.
Den Polizisten ob nun schwarz oder weiss wird sicherlich schon in der Ausbildung eingetrichtert, das sie bei dunkelhäutigen Mitbürgern eher mit dem Vorhandensein einer Schusswaffe rechnen müssen. Oder eben das Statistiken besagen, dass diese sie häufiger einsetzen.
Die Gang Problematik spielt dabei sicherlich auch eine Rolle.
Man könnte es eine Art unterschwelligen Rassismus nennen, der wie von dir schon gesagt unbewusst geschieht.
In meinem Post wollte ich nur zum Ausdruck bringen, das es nicht das vielleicht von vielen so gesehene weisser Polizist schießt grundlos auf schwarzen Verdächtigen oder schlägt ihn brutal nieder ist.
Aber ich muss zugeben, du hast mir da tatsächlich einen neuen Denkansatz geliefert. Den ich so gar nicht mit einbezogen hatte.

[Harmakhis]

Also ich habe den Thread leider etwas spät bemerkt, aber am Tag nach dem Vorfall hatte ich mir das ganze mal auf amerikanischen News-Seiten durchgelesen und da sieht es wie folgt aus:

1. einer der Schützen hat zwei komplette Magazine entleert. Er hat also Nachgeladen. Von Notwehr und schnellem Niederstrecken einer gefährlichen Person kann hier nicht die Rede sein...

2. die Beamten haben ganz eindeutig gegen die eigenen Dienstvorschriften verstoßen, die es verbieten auf ein sich (bewegendes) Fahrzeug & Insassen zu schießen, solange keine Schusswaffen sichtbar sind und wenn keine andere Gefahr außer das Fahrzeug selber (Stichwort "Überfahren werden") vorliegt. D.h. das selbst wenn es so war, dass der Zivilbulle angefahren worden ist, hätte er trotzdem nicht schießen dürfen.

Letztlich sieht es für mich so aus, dass die Bullen die drei betrunken aus der Bar haben kommen sehen und die haben irgendeinen Scheiß gelabbert, was man halt tut wenn man besoffen ist und da viel irgendwann das Wort "Gun" und dann hat es bei einem der Bullen *klick* gemacht, er hat angefangen zu schießen und seine Kollegen haben einfach mitgeschossen, weil sie dachten da wäre irgendeine Bedrohung auf die ihr Kollege antwortet.

So gesehen ist das nur ein weiterer Beleg für die Unfähigkeit der US-amerikanischen Polizei als ganzes. Verdächtige werden immer erschossen... nie kommt ein Bulle auf die Idee Leuten mal ins Knie oder die Schulter zu schießen. Nein, es wird immer gleich die Pumpgun ausgepackt und komplette Magazine entleert.

[Mendred]

1. einer der Schützen hat zwei komplette Magazine entleert. Er hat also Nachgeladen. Von Notwehr und schnellem Niederstrecken einer gefährlichen Person kann hier nicht die Rede sein...

Könntest du mir die Quellen geben, falls du diese noch in der Chronik oder so hast?

2. die Beamten haben ganz eindeutig gegen die eigenen Dienstvorschriften verstoßen, die es verbieten auf ein sich (bewegendes) Fahrzeug & Insassen zu schießen, solange keine Schusswaffen sichtbar sind und wenn keine andere Gefahr außer das Fahrzeug selber (Stichwort "Überfahren werden") vorliegt. D.h. das selbst wenn es so war, dass der Zivilbulle angefahren worden ist, hätte er trotzdem nicht schießen dürfen.

Was ist eigentlich nun wahr? Die Aussage der Polizisten, oder die Aussage der Stripperin?

[Cmdr.Damien]

So gesehen ist das nur ein weiterer Beleg für die Unfähigkeit der US-amerikanischen Polizei als ganzes. Verdächtige werden immer erschossen... nie kommt ein Bulle auf die Idee Leuten mal ins Knie oder die Schulter zu schießen. Nein, es wird immer gleich die Pumpgun ausgepackt und komplette Magazine entleert.

Meinst du wirklich, man kann die Inkompetenz einzelner Polizisten auf das gesamte Polizeisystem übertragen? Meiner Meinung nach sind es eher die sogenannten "schwarzen Schafe", die es ja überall gibt. Einer fängt an zu schießen, die anderen ziehen ohne Verstand nach und ballern sich in einen Rausch. Ich würde aber nicht gleich das ganze System in Frage stellen.

[Tordal]

@Mendred

Ich habe mal kurz bei cnn.com nachgelesen. Demnach hat ein Polizist 31 Mal geschossen und zwei komplette Magazine geleert.

A veteran officer fired his weapon 31 times, emptying two full magazines, Kelly (Police Commissioner ) said. All the officers carried 9 mm handguns.

Quelle: cnn

Welche Aussage nun war ist, steht noch nicht fest. Die Untersuchungen laufen noch und frühestens in ein paar Tagen wird mit einem vorläufigen gerechnet.

[Harmakhis]

Könntest du mir die Quellen geben, falls du diese noch in der Chronik oder so hast?

http://www.cnn.com/2006/US/11/27/nyc....ap/index.html

Habe aber so auf die Schnelle nichts zum weiteren Verlauf der Untersuchung gefunden.

@Cmdr.Damien: Ich glaube das hat schon was mit dem System zu tun. US Polizisten werden völlig anders ausgebildet, als z.B. deutsche Polizisten. Eben nach dem Prinzip Im-Zweifelsfall-Schießen. Klar ist die Gewaltschwelle insgesamt auch bei Tätern in den USA niedriger, aber ich denke das meistens eher kompromisslose Vorgehen der Polizei schürt dieses Feuer nur noch.

[GGG]

Ich weis nicht wieviele Schüße man abgeben mus um ein Auto aufzuhalten aber 30 oder mehr sind mir doch zu viel! Reicht es nicht alle vier Reifen zu zerschießen, der Fahrer ist dan sicher bereit anzuhalten wen er nur noch auf dem Zahnfleisch fährt?

So gesehen ist das nur ein weiterer Beleg für die Unfähigkeit der US-amerikanischen Polizei als ganzes. Verdächtige werden immer erschossen... nie kommt ein Bulle auf die Idee Leuten mal ins Knie oder die Schulter zu schießen. Nein, es wird immer gleich die Pumpgun ausgepackt und komplette Magazine entleert.

Amerika ist ein ziehmlich riesiges Land, da wundert es mich nicht das öfter ein Fall von Polizeigewalt öfentlich wird den es gibt ja auch mehr Gelegenheiten dazu, da es mehr Menschen gibt. Deshalb glaube ich irgendwie nicht das die US Polizei nur fürs Pumgun abfeuern zuständig ist.

[Nighthawk_]

Ich weis nicht wieviele Schüße man abgeben mus um ein Auto aufzuhalten aber 30 oder mehr sind mir doch zu viel!

Nur mal so generell:
In einer Stresssituation sind mehrere Dutzend Schüsse von mehreren Beamten sehr schnell abgegeben.
Wenn es darum geht ein Auto aufzuhalten, dass ich da grad mit Höchstgeschwindigkeit entfernt - treff da erstmal nen Reifen. Das ist schwerer als beim Tatort
Solche Schützenfeste sind nicht so selten– gabs auch schon bei uns – wenn es gegen die üble Subjekte geht ist das auch nicht weiter problematisch.
Ich kann es nachvollziehen das die Beamten da einige Dutzend Schuss abgegeben haben.
Wenngleich man natürlich auch sagen muss, für die Situation als Ganzes gesehen hätte es das sicher nicht gebraucht.
Auch wenn die Polizeibeamten in den USA zum Teil wesentlich gefährdeter sind als ihre Kollegen in Europa.
Wenn man bei uns mal einen bewaffneten Täter festnehmen muss rücken gleich spezialisierte Kräfte an, wenn nicht gleich ein SEK. Das ist in den USA halt ein wenig anders.

[Sandswind]

Solche Schützenfeste sind nicht so selten– gabs auch schon bei uns

Wie oft kommt es denn in Deutschland vor, dass Polizisten derartigen Gebrauch von der Schusswaffe machen? Das würde man mit Sicherheit in der Presse lesen, und mir sind solche Fälle eigentlich weniger bekannt. So gesehen dürfte das durchaus auf US-amerikanische Verhältnisse hindeuten - sowohl, was die Situation und auch die Ausbildung von Polizisten angeht (soweit ich weiß wesentlich kürzer, als in Deutschland).

[Harmakhis]

Wenn es darum geht ein Auto aufzuhalten, dass ich da grad mit Höchstgeschwindigkeit entfernt - treff da erstmal nen Reifen. Das ist schwerer als beim Tatort

Nur dumm, dass es hier um ein Fahrzeug geht, dass sich höchstens mit Schrittgeschwindigkeit, wenn überhaupt bewegt hat.

Btw: ist ja gerade in Bericht in den Medien, wo deutsche Polizisten - gestern glaub ich - einen Mann erschossen haben, um Passanten zu schützen. Wenn in wie in diesem Fall der Einsatz von Pfefferspray, Androhung von Schusswaffen-Gebrauch, usw. nicht bringt, dann ist es halt leider für die Beamten nötig zur Waffe zu greifen, um Unschuldige zu beschützen. Aber einfach ohne Vorwarnung drauf loszuballern ist dann doch was anders.

[Skymarshal]

Nur dumm, dass es hier um ein Fahrzeug geht, dass sich höchstens mit Schrittgeschwindigkeit, wenn überhaupt bewegt hat.

Tja, da ist wohl jemand in ein Fettnäpfchen getreten.

Solche Schützenfeste sind nicht so selten– gabs auch schon bei uns

Nicht ganz so oft, aber passieren auch mal.


@Sandswind: Ich sage nur die Polizei in Köln. Die hat in Deutschland den schlechtesten Ruf und war schon paarmal in den Medien.

Dennoch stimme ich zu das die Ausbildungen und Verhältnisse in USA/Deutschland entschieden anders sind.

[Nighthawk_]

Wie oft kommt es denn in Deutschland vor, dass Polizisten derartigen Gebrauch von der Schusswaffe machen?

Nicht so oft wie in den USA, schon klar. Aber warum? Ganz einfach weil wir hier eine ganz andere Bedrohungslage für den kleinen Polizeibeamten haben.
In den USA ist so ziemlich Jeder im kriminellen Milieu wirklich bewaffnet und die Kanone sitzt recht locker. Halt eine andere Kultur.
Bei uns ist da besteht da einfach eine wesentlich geringere Gefährdung.
Deshalb gibt es solche Schießereien bei uns eher weniger bzw. fast gar nicht. Aber nicht weil der kleine Streifenpolizist soo viel besser ist als der US-Kollege (natürlich sind unsere schon besser, aber halt nicht so viel das es hier ins Gewicht fallen würde), sondern einfach weil bei uns nicht jeder ne Knarre hat (wirklich gebrauchen will) und bei jeder vorhersehbaren brenzligen Situation spezialisiertere Kräfte anrücken.

@ Hamarkhis:
Irgendeine Quelle zu "Schrittgeschwindigkeit" zur Hand?

Ich lese im Eingangspost „parkenden Polizeiwagen gerammt“.
Bei Schrittgeschwindigkeit würde ich eher „angefahren „ oder „kollidiert“ schreiben.

[Harmakhis]

@ Hamarkhis:
Irgendeine Quelle zu "Schrittgeschwindigkeit" zur Hand?

Ich lese im Eingangspost „parkenden Polizeiwagen gerammt“.
Bei Schrittgeschwindigkeit würde ich eher „angefahren „ oder „kollidiert“ schreiben.

Naja, ich gehe davon aus, dass die Polizisten lügen und die Stripperin und die Verletzten nicht - insofern ist meine Quelle der CNN-Artikel weiter oben. Denn nach diesen Aussagen stand der Wagen der Opfer.

[Nighthawk_]

"Ich gehe davon aus, dass" - IMO ist das bei der Beurteilung des Falles nicht gerade glücklich.
Wir wissen nicht genau wie sich der Vorfall abgespielt hat.
Anzunehmen das die beteiligten Polizisten lügen ist, naja.
Man wird sie sicherlich getrennt voneinander zu dem Vorfall vernehmen. Selbst wenn sie zuvor die Gelegenheit hatten sich auf eine Geschichte zu einigen - ein erfahrener Verhörspezialist nimmt so was schnell auseinander.
Das Zeugenaussagen schlicht subjektiv und ungenau sein können sollte auch klar sein.
Ich für meinen Teil warte ab wie das Ergebnis der Untersuchung lautet.
Auf Basis einiger Sätze in diversen Artikel ein entgültiges Urteil zu fällen halte ich für falsch.