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Emanzipation wofür?

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Verstehen (im Sinne von die Ursachen nachvollziehen) kann ich das ja auch, aber das befreit die betroffenen Personen nicht von der Pflicht, sich selbst zu kontrollieren, genausowenig wie mich meine eigene klinische Diagnose davon befreit, meine Stimmungschwankungen und aggressiven Impulse im Zaum zu halten. Im Gegenteil, wenn man weiß woher solches Verhalten kommt verpflichtet es einen IMHO umso mehr dazu, sich selbst konstant zu kontrollieren oder sich in Behandlung zu geben wenn man bemerkt, damit keinen Erfolg zu haben.
    Wie gesagt, manche sind sich nicht bewusst, was sie antreibt. Physische und psychische Gewalt gehen mit der Zeit Hand in Hand, aber psychische Gewalt allein hinterlässt keine sichtbaren physischen Spuren, sie frißt sich "nur" schleichend und nachhaltig ein. Und wie soll ein Kind wissen, was psychische Gewalt ist, die ja auch viele Gesichter hat?

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Sehe ich wie gesagt komplett anders. Jeder kann und sollte idealerweise sein eigenes Verhalten kontrollieren. Dass das nicht immer klappt gestehe ich ein, auch und gerade in Bezug auf mich selbst. Aber die Wahl zwischen Kontrolle und Impuls ist immer da, bei jedem, in jeder Situation.
    Tatsächlich ist das der Punkt, bei dem viele Therapien anfangen: Warnzeichen bei sich selbst erkennen und lernen, bewusst gegenzusteuern. Notfalls mit Hilfe anderer Personen.
    Man muss aber erst einmal bereit dazu sein, sich einzugestehen, dass man ein Problem hat. Und diese Einsicht kann kein Dritter erzwingen. Nicht zu vergessen, dass Psyche auch in unserem ach so aufgeklärten 21. Jh. gern mit "Irresein" gleichgesetzt wird. Schon dadurch wird es vielen schwerfallen, sich selbst einzugestehen, dass da was nicht stimmt. Es ist schön, dass Du offenbar den Mut dazu gefunden hast, aber verlange deshalb nicht das gleiche von anderen, denn die sind nicht Du. Denn wer sich darauf einlässt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, den erwartet ein Fegefeuer und der beständige Drang, diesem wieder zu entfliehen.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Bestreite ich nicht mal. Aber wir alle sind (hoffentlich) selbstständig denkende Wesen und ebenso wissen wir alle (wiederum: Hoffentlich) über die Gefahren von Gruppendynamik und -zwang. Und gerade weil es nicht eine automatische, notwendige Reaktion ist, macht es das Umschlagen in generelles Misstrauen oder gar Hass zu einem klaren Fehlverhalten einzelner.
    Nun ja, wenn das Internet als Gradmesser für selbstständiges Denken herhalten müsste… Scherz beiseite, selbst die Neurologen sind sich uneins darüber, ob wir tatsächlich vernunftgesteuerte Entscheidungen treffen können oder ob unser Unterbewusstsein uns das nur glauben lässt.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Auch das will ich nicht bestreiten, aber die Frage ist immer in wieweit man es selbst ausufern und sein ganzes Leben davon kontrollieren lässt.
    Wie gesagt, die Frauen mit entsprechenden Erlebnissen die ich kenne erklärten *mir* selbst, dass das eine ungesunde Art ist damit umzugehen. Und zwar in Situationen in denen *ich* soweit war, aus Mitgefühl einen Hass auf deren Peiniger zu entwickeln.
    Ist es auch, weil Selbstbetrug auf Dauer in eine Sackgasse führt. Er hilft uns dabei, die nächsten 24 Stunden zu überstehen – zu mehr verhilft er uns nicht.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Natürlich entschuldigt Gewalt jedweder Art nicht für passive oder aktive Gegengewalt. Aber ich versuche immer zu verstehen, warum etwas ist, wie es ist.
    Verstehen (im Sinne von die Ursachen nachvollziehen) kann ich das ja auch, aber das befreit die betroffenen Personen nicht von der Pflicht, sich selbst zu kontrollieren, genausowenig wie mich meine eigene klinische Diagnose davon befreit, meine Stimmungschwankungen und aggressiven Impulse im Zaum zu halten. Im Gegenteil, wenn man weiß woher solches Verhalten kommt verpflichtet es einen IMHO umso mehr dazu, sich selbst konstant zu kontrollieren oder sich in Behandlung zu geben wenn man bemerkt, damit keinen Erfolg zu haben.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Weil sie anders damit umgehen. Doch kein Individuum kann willentlich beeinflussen, wie es mit negativen (und auch positiven) Erfahrungen umgeht oder einmal umgehen wird.
    Sehe ich wie gesagt komplett anders. Jeder kann und sollte idealerweise sein eigenes Verhalten kontrollieren. Dass das nicht immer klappt gestehe ich ein, auch und gerade in Bezug auf mich selbst. Aber die Wahl zwischen Kontrolle und Impuls ist immer da, bei jedem, in jeder Situation.
    Tatsächlich ist das der Punkt, bei dem viele Therapien anfangen: Warnzeichen bei sich selbst erkennen und lernen, bewusst gegenzusteuern. Notfalls mit Hilfe anderer Personen.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Ich habe von "einem Großteil der Frauen" gesprochen und nichts von "automatisch" gesagt. Aber es gehört sehr viel innere Kraft dazu, keine Pauschalurteile zu fällen, sondern sich stets vor Augen zu halten, das ich nicht alle für das verantwortlich machen kann, was mir Einzelne angetan haben. Doch um unbeirrbar zu dieser Erkenntnis stehen zu können, muss ich der Versuchung widerstehen, mich von der Gruppendynamik ("der Dunstkreis ähnlich Denkender") mitreißen zu lassen.
    Bestreite ich nicht mal. Aber wir alle sind (hoffentlich) selbstständig denkende Wesen und ebenso wissen wir alle (wiederum: Hoffentlich) über die Gefahren von Gruppendynamik und -zwang. Und gerade weil es nicht eine automatische, notwendige Reaktion ist, macht es das Umschlagen in generelles Misstrauen oder gar Hass zu einem klaren Fehlverhalten einzelner.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Solche Erfahrungen können eben Langzeitfolgen nach sich ziehen.
    Auch das will ich nicht bestreiten, aber die Frage ist immer in wieweit man es selbst ausufern und sein ganzes Leben davon kontrollieren lässt.
    Wie gesagt, die Frauen mit entsprechenden Erlebnissen die ich kenne erklärten *mir* selbst, dass das eine ungesunde Art ist damit umzugehen. Und zwar in Situationen in denen *ich* soweit war, aus Mitgefühl einen Hass auf deren Peiniger zu entwickeln.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Ich mag es auch ganz und gar nicht, wenn Frauenverbände glauben, in meinem Namen sprechen zu dürfen. Aber ein Teil der Feministinnen scheint wirklich davon überzeugt zu sein, dass alle Frauen so denken und fühlen wie sie und die gleichen Wünsche und Ziele haben.
    Dass sie davon überzeugt sind macht es nicht besser, sondern zeigt nur, dass sie ihre eigene Perspektive nie wirklich überdacht haben.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.
    Natürlich entschuldigt Gewalt jedweder Art nicht für passive oder aktive Gegengewalt. Aber ich versuche immer zu verstehen, warum etwas ist, wie es ist.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Ich kenne Missbrauchsopfer die selbst über solche Verhaltensweisen den Kopf schütteln (oder deutlich härtere Worte für derartiges Verhalten finden) würden.
    Weil sie anders damit umgehen. Doch kein Individuum kann willentlich beeinflussen, wie es mit negativen (und auch positiven) Erfahrungen umgeht oder einmal umgehen wird.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Es ist nicht so dass Traumata die durch *einzelne* Männer verursacht wurden vom Opfer automatisch auf *alle* Angehörige des Geschlechts projiziert werden. […]

    […] Und das lässt noch außen vor, dass längst nicht alle solche radikalen Feministinnen jemals Opfer von Missbrauch geworden sind, in einigen Fällen liegt da einfach nur der klassische "intellektuelle Inzest" vor - dass die besagten Personen sich einfach nur bevorzugt im Dunstkreis ähnlich denkender aufgehalten haben und sich durch gegenseitige Bestätigung immer weiter hochgeschaukelt haben.
    Ich habe von "einem Großteil der Frauen" gesprochen und nichts von "automatisch" gesagt. Aber es gehört sehr viel innere Kraft dazu, keine Pauschalurteile zu fällen, sondern sich stets vor Augen zu halten, das ich nicht alle für das verantwortlich machen kann, was mir Einzelne angetan haben. Doch um unbeirrbar zu dieser Erkenntnis stehen zu können, muss ich der Versuchung widerstehen, mich von der Gruppendynamik ("der Dunstkreis ähnlich Denkender") mitreißen zu lassen.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Aber ein kompletter, irreversibler Vertrauensverlust gegenüber 50% der Bevölkerung dieses Planeten erfordert mehr als negative Erfahrungen mit einzelnen Männern, egal wie übel diese gewesen sein mögen.
    Solche Erfahrungen können eben Langzeitfolgen nach sich ziehen.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Und selbst so ein kompletter Vertrauensverlust entschuldigt nicht, dass das Opfer *anderen* Frauen (mit und ohne Missbrauchsvergangenheit) unterstellt, nicht selbstständig denken zu können und von der bösen, bösen Männerwelt gehirngewaschen worden zu sein. Und sich dann ggf. noch berufen fühlt, einen (selbst-) gerechten Kreuzzug zu starten um andere Frauen vor etwas zu "retten", vor dem diese nie und nimmer gerettet werden wollten (Stichwort "Feminist Sex Wars" oder Selbstdarstellerinnen wie Alice Schwarzer oder Andrea Dworkin).
    Ich mag es auch ganz und gar nicht, wenn Frauenverbände glauben, in meinem Namen sprechen zu dürfen. Aber ein Teil der Feministinnen scheint wirklich davon überzeugt zu sein, dass alle Frauen so denken und fühlen wie sie und die gleichen Wünsche und Ziele haben.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Kommt auf den Mann ein. Ich nehme ner missbrauchten Frau nen latenten Männerhass von vornherein nicht übel. Aber genauso wie es Männer wie dich gibt die ner traumatisierten Frau den latenten Männerhass nicht verzeihen, gibt es sicher auch Menschen, die ihn entschuldigen.
    Hass ist in dem Zusammenhang in gleich doppelter Hinsicht destruktiv:

    Zum einen ist Hass die denkbar ungeeignetste Möglichkeit, solche Erlebnisse zu verarbeiten, weil man sich dadurch weiterhin am Erlebten festbeißt, es sich zwangläufig immer wieder vor Augen holt und dem Peiniger damit weiterhin (wenn auch unbewusst) Macht über das eigene Leben gibt.
    Entsprechende Aussagen bekam ich zumindest von den mir bekannten Missbrauchsopfern zu hören.

    Und im Fall der radikalen Feministinnen ist es zusätzlich auch so, dass sie ihrer eigenen Sache schaden, weil sie damit auch diejenigen mit ins Lächerliche ziehen, die sich ehrlich für Gleichberechtigung der Frau einsetzen und liefern der Gegenseite die Steilvorlage, es ginge ja nur darum Männer zu stigmatisieren. Wiederum, Beispiel Alice Schwarzer u.ä..

    Und davon abgesehen: Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass für Hass keinerlei Rechtfertigung möglich ist, egal worauf er sich bezieht und wo die Ursachen liegen. Jeder Mensch ist theoretisch in der Lage seine eigene Motivation zu überdenken und einen Schritt zurück zu machen, wenn sie ins Irrationale abrutscht, selbst jemand der von Natur aus zu irrationalen bis schädlichen Entscheidungen/Impulsen neigt.
    Wenn mehr Leute tatsächlich so agieren würden, hätten wir zumindest ein paar dumme Streitereien weniger in der Welt.

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  • Tibo
    antwortet
    Nur für's Protokoll, ich habe mich mit keiner dieser Thesen gemein gemacht.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Ich fass das mal zusammen - Feministinnen betrügen sich selbst, weil sie Mißbrauchsopfer sind und einen Kanal für ihren Männerhass brauchen, und gehören eigentlich in Therapie deswegen? Und denen geht es gar nicht um echte sprachliche Gleichberechtigung? Klingt eigentlich nach Parolen, die von Männern an Stammtischen verbreitet werden

    Dann ist der Weg ja frei für islamische Werte in Europa, da Frauen die Nummer mit der Gleichberechtigung nur vorschieben
    Zuletzt geändert von Karl Ranseier; 22.11.2015, 12:31.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.
    Kommt auf den Mann ein. Ich nehme ner missbrauchten Frau nen latenten Männerhass von vornherein nicht übel. Aber genauso wie es Männer wie dich gibt die ner traumatisierten Frau den latenten Männerhass nicht verzeihen, gibt es sicher auch Menschen, die ihn entschuldigen.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Wir gleiten hier glaube ich gerade etwas vom Thema ab, könnte ein Mod der das ließt diese Diskussion vielleicht in einen anderen, passenderen Thread verschieben?

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Ja, wie kann eine Frau, der als Kind/Heranwachsende von Männern physische/psychische Gewalt angetan wurde, bloß auf solche Gedanken kommen? Auch ist mir völlig unverständlich, weshalb sie es unter diesen Vorbedingungen vorziehen sollte, Sex nur mit Frauen zu haben. Vielleicht weil Vertrauen unabdingbar für Zuneigung, Liebe und Intimität ist? Ein Vertrauen, welches sie Männern, allen Männern, nicht mehr entgegenbringen kann?
    Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.

    Ich kenne Missbrauchsopfer die selbst über solche Verhaltensweisen den Kopf schütteln (oder deutlich härtere Worte für derartiges Verhalten finden) würden. Mit einigen davon habe ich BDSM-orientierte Beziehungen geführt, die naturgemäß mehr Vertrauen benötigen als "Vanilla"-Beziehungen und das Opfer potenziell in Situationen bringen, in denen es sich an traumatische Erlebnisse erinnert fühlt. Der Aufbau von Vertrauen war da weniger das Problem, als das Ansprechen und Vermeiden der "Trigger" des Opfers.
    Es ist nicht so dass Traumata die durch *einzelne* Männer verursacht wurden vom Opfer automatisch auf *alle* Angehörige des Geschlechts projiziert werden.

    Ich will wohlgemerkt Missbrauch nicht kleinreden oder die Opfer stigmatisieren und ich habe selbst erlebt wie nachhaltig sich das auf die Psyche eines Opfers auswirken kann und was passiert wenn jemand versehentlich oder absichtlich einen "Trigger" bedient, der die alten Wunden wieder aufreißt und Erinnerungen an den Missbrauch hervorzieht. Und ehrlich, ich bin heilfroh, dass ich so etwas nie selbst erlebt habe und jedes Opfer hat mein vollstes Mitgefühl. Und ich will auch nicht bestreiten, dass es die Perspektive in Bezug auf Männer verändern kann.

    Aber ein kompletter, irreversibler Vertrauensverlust gegenüber 50% der Bevölkerung dieses Planeten erfordert mehr als negative Erfahrungen mit einzelnen Männern, egal wie übel diese gewesen sein mögen.

    Und selbst so ein kompletter Vertrauensverlust entschuldigt nicht, dass das Opfer *anderen* Frauen (mit und ohne Missbrauchsvergangenheit) unterstellt, nicht selbstständig denken zu können und von der bösen, bösen Männerwelt gehirngewaschen worden zu sein. Und sich dann ggf. noch berufen fühlt, einen (selbst-) gerechten Kreuzzug zu starten um andere Frauen vor etwas zu "retten", vor dem diese nie und nimmer gerettet werden wollten (Stichwort "Feminist Sex Wars" oder Selbstdarstellerinnen wie Alice Schwarzer oder Andrea Dworkin).

    Und das lässt noch außen vor, dass längst nicht alle solche radikalen Feministinnen jemals Opfer von Missbrauch geworden sind, in einigen Fällen liegt da einfach nur der klassische "intellektuelle Inzest" vor - dass die besagten Personen sich einfach nur bevorzugt im Dunstkreis ähnlich denkender aufgehalten haben und sich durch gegenseitige Bestätigung immer weiter hochgeschaukelt haben.

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Das Selbstschutz-Argument stammt von mir. Den Betroffenen (egal, ob Frau oder Mann, denn dieses psychische Phänomen findet sich nicht nur bei Feministinnen) ist meistens nicht bewusst, was sie antreibt. Manchen ist es bewusst, wird aber oft verdrängt, weil es zumindest zu diesem Zeitpunkt noch unerträglich wäre, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Bisweilen müssen auch bestimmte äußere Voraussetzungen (wie z.B. der Tod derjenigen Person[en], die das Leid verursacht haben) erfüllt sein, damit die/der Betroffene versuchen kann, mit der Vergangenheit halbwegs ins Reine zu kommen. Vollkommen gelingen wird ihm das ohnedies nicht, denn mittelprächtig verheilte Narben haben die verfluchte Angewohnheit, immer wieder aufzubrechen.
    Wie gesagt, mir sind die psychologischen Auswirkungen von Missbrauch vertraut, danke. Dennoch bleibe ich dabei, es entschuldigt nicht den Männerhass, den manche Feministinnen zur Schau stellen und derartig realitätsfremde Pauschalisierungen wie dass nur ein Geschlecht bestimmte negative Verhaltensweisen überhaupt entwickeln kann.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ernsthaft Viola? Karl sagt "Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden." und du verneinst das mit dem Hinweis es läge Selbstbetrug vor. Nach einem erfolgreichen Selbstbetrug ist doch der betreffenden Person nicht klar wie die Dinge tatsächlich stehen.
    Ja, Tibo, mir ist schon klar, dass Du im Rosinenpicken Meister bist . Das "Nein" sollte implizieren, dass den Betroffenen in den meisten Fällen nicht bewusst ist, was sie antreibt. Natürlich schaden sie sich damit, aber nicht mit Absicht.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Das Selbstschutz-"Argument" ist wenn überhaupt nur vorgeschoben. Tatsächlich ist es die wirkliche Meinung von einigen (insbesondere lesbischen) Feministinnen bis heute, dass Sadismus ein rein männliches Verhalten ist.
    Ja, wie kann eine Frau, der als Kind/Heranwachsende von Männern physische/psychische Gewalt angetan wurde, bloß auf solche Gedanken kommen? Auch ist mir völlig unverständlich, weshalb sie es unter diesen Vorbedingungen vorziehen sollte, Sex nur mit Frauen zu haben. Vielleicht weil Vertrauen unabdingbar für Zuneigung, Liebe und Intimität ist? Ein Vertrauen, welches sie Männern, allen Männern, nicht mehr entgegenbringen kann?


    Das Selbstschutz-Argument stammt von mir. Den Betroffenen (egal, ob Frau oder Mann, denn dieses psychische Phänomen findet sich nicht nur bei Feministinnen) ist meistens nicht bewusst, was sie antreibt. Manchen ist es bewusst, wird aber oft verdrängt, weil es zumindest zu diesem Zeitpunkt noch unerträglich wäre, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Bisweilen müssen auch bestimmte äußere Voraussetzungen (wie z.B. der Tod derjenigen Person[en], die das Leid verursacht haben) erfüllt sein, damit die/der Betroffene versuchen kann, mit der Vergangenheit halbwegs ins Reine zu kommen. Vollkommen gelingen wird ihm das ohnedies nicht, denn mittelprächtig verheilte Narben haben die verfluchte Angewohnheit immer wieder aufzubrechen.
    Zuletzt geändert von Viola; 22.11.2015, 10:45.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Es dient also auch Niemandem, wenn sich Männer bei negativ belegten Begrifflichkeiten nicht allein angesprochen fühlen? In meiner Ansicht sehr wohl.
    Wem diente das und inwiefern?

    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Deine Begründung scheint mir eher eine Rechtfertigung für das vorhin erwähnte Rosinenpicken zu sein.
    Rosinenpicken bedarf keiner Rechtfertigung es ist nicht per se illegitim. Es bedarf einer Erläuterung inwiefern es illegitim zu selektieren. Ich habe kurz erklärt warum selektiert. Aussagen darüber ob ein Rosinepicken oder Selektieren gerechtfertigt ist, habe ich nicht getroffen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Nein, das ist Selbstschutz. Ein Großteil dieser Frauen dürfte als Kind/Heranwachsende von Männern physisch oder psychisch misshandelt worden sein und in solchen Fällen greift das Unterbewusstsein von (weiblichen wie männlichen) Erwachsenen manchmal zu einer Überlebensstrategie, die sich Selbstbetrug nennt. Was in diesem konkreten Fall heißt: Wenn ich etwas nicht benennen kann, weil ich kein Wort dafür habe, dann existiert dieses Etwas auch nicht; wodurch mir meine gequälte Psyche vorgaukeln kann, dass nur Männer zu unaussprechlichen Dingen fähig und Frauen dagegen unantastbar sind.
    Ernsthaft Viola? Karl sagt "Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden." und du verneinst das mit dem Hinweis es läge Selbstbetrug vor. Nach einem erfolgreichen Selbstbetrug ist doch der betreffenden Person nicht klar wie die Dinge tatsächlich stehen.

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  • Drakespawn
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Nein, das ist Selbstschutz.
    Das Selbstschutz-"Argument" ist wenn überhaupt nur vorgeschoben. Tatsächlich ist es die wirkliche Meinung von einigen (insbesondere lesbischen) Feministinnen bis heute, dass Sadismus ein rein männliches Verhalten ist.

    Sadistinnen existieren, um die perversen, frauenfeindlichen Fantasien männlicher Masochisten zu bedienen und werden damit in eine Rolle gedrängt die sie naturgemäß gar nicht einnehmen *könnten*.

    Sprich: Wann immer ein Mann beteiligt ist, egal welche Rolle er im Machtgefüge der Beziehung einnimmt, ist eigentlich er der beherrschende und natürlich ausbeutende Part.
    Das geht so weit dass das selbst auf lesbische Beziehungen ausgeweitet wird, wo es natürlich *beiden* Partnerinnen nur um das Bedienen von Männerfantasien gehe.

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  • Ace Azzameen
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Dazu kommt halt auch noch, dass die Zielsetzung gendersensibler Sprache ist, Rollenbilder zum Wohle der Gemeinheit aufzubrechen.
    Also die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass Mädchen und Frauen sich angesprochen fühlen wenn es um Ärzt*innen, Politiker*innen, Wissenschaftler*innen etc. geht. Es dient aber niemandem wenn sich Frauen und Mädchen angesprochen fühlen wenn es um Gewaltverbrecher geht.
    Es dient also auch Niemandem, wenn sich Männer bei negativ belegten Begrifflichkeiten nicht allein angesprochen fühlen? In meiner Ansicht sehr wohl. Deine Begründung scheint mir eher eine Rechtfertigung für das vorhin erwähnte Rosinenpicken zu sein.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Müsste das nicht eigentlich "zu ner Blinden" heißen

    @Viola - Danke für die Klarstellung, so was hatte ich befürchtet. Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden. Immerhin, sie machen noch keine Selbstmordattentate....
    Nein, das ist Selbstschutz. Ein Großteil dieser Frauen dürfte als Kind/Heranwachsende von Männern physisch oder psychisch misshandelt worden sein und in solchen Fällen greift das Unterbewusstsein von (weiblichen wie männlichen) Erwachsenen manchmal zu einer Überlebensstrategie, die sich Selbstbetrug nennt. Was in diesem konkreten Fall heißt: Wenn ich etwas nicht benennen kann, weil ich kein Wort dafür habe, dann existiert dieses Etwas auch nicht; wodurch mir meine gequälte Psyche vorgaukeln kann, dass nur Männer zu unaussprechlichen Dingen fähig und Frauen dagegen unantastbar sind.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Das ist ja auch als würde man zu nem Blinden sagen: "Wenn du gleichberechtigt sein willst, dann darfst du im Dunkeln den Stock nicht mehr benutzen."
    Müsste das nicht eigentlich "zu ner Blinden" heißen

    @Viola - Danke für die Klarstellung, so was hatte ich befürchtet. Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden. Immerhin, sie machen noch keine Selbstmordattentate....

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Letzteres, denn "Mörderinnen", "Vergewaltigerinnen, Sadistinnen sowie andere negative Assoziationen scheinen im feministischen Vokabular ebenfalls keinen Platz zu haben.
    Das ist ja auch als würde man zu nem Blinden sagen: "Wenn du gleichberechtigt sein willst, dann darfst du im Dunkeln den Stock nicht mehr benutzen."

    Dazu kommt halt auch noch, dass die Zielsetzung gendersensibler Sprache ist, Rollenbilder zum Wohle der Gemeinheit aufzubrechen.
    Also die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass Mädchen und Frauen sich angesprochen fühlen wenn es um Ärzt*innen, Politiker*innen, Wissenschaftler*innen etc. geht. Es dient aber niemandem wenn sich Frauen und Mädchen angesprochen fühlen wenn es um Gewaltverbrecher geht. Es erstaunt mich, dass man das so oft erklären muss: Ja Genderwissenschaftler haben tatsächlich nicht das Ziel mehr Gewaltverbrecherinnen auf die Menschheit loszulassen.
    Aber das Wissen, dass es auch Heldinnen gibt, ist für unsere Gesellschaft mehr als nur wünschenswert.

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