Der Eva-Komplex [Frau Herman und die Werte aus der NS-Zeit]

[endar]

Das ist halt hier eine sehr populäre Nachrichtensprecherin der "Tagesschau" gewesen und die finden immer ein besonderes Interesse, egal was sie tun. Wäre sie das nicht, wäre das Interesse an ihren Mutterkreuz-Gelüsten sicher geringer, das ist wohl wahr. Ihr habt doch in der Schweiz auch Prominente, wie z.B. den Alm Öhi oder DJ Bobo. Und was die so machen, steht auch immer in euren Tageszeitungen, nicht wahr?

[Jack Crow]

Nun, das Problem ist nicht ihre Meinung sondern daß sie diese als Multiplikatorin aggressiv verbreitet. Nicht nur durch ihre Bücher, sondern auch durch eine Stiftung die sich aus den Erlösen ihrer Bücher finanziert.

[3of5]

Es ist schon möglich, dass es klüger wäre, so Leute wie Eva Herman oder Peter Hahne, die ja wirklich nichts interessantes oder diskussionswürdiges zu sagen haben, einfach zu ignorieren. Aber nachdem Frau Herman für ihre Thesen schon so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, ist es ein guter Ausgleich, wenn nun auch dieser selbstentlarvende Fehlgriff und ihr Rausschmiss beim NDR bekannt wird.

@Bynaus: Von Erich Kästner gibt es viele großartige und brandaktuelle Gedichte. Leider sind sie heute größtenteils unbekannt, da Kästner im 3. Reich Publikationsverbot hatte und anschließend nur noch als Kinderbuchautor wahrgenommen wurde.

[Mr.Viola]

Also, ich verstehe das ganze Kasperltheater nicht was da jetzt gemacht wird? Die Aussagen von Frau Herman finde ich nicht so schlimm, dass man sie gleich entlassen muss, ist halt ihre Meinung. Schon ein wenig heuchlerisch, sie gleich zu kündigen. Aber ich frage mich, sie muss ja gewusst haben, was die Konsequenzen sein werden, warum sie es getan hat? Wollte wohl noch ne dicke Abfindung bekommen.

[Spocky]

Ihr habt doch sicherlich von Eva Hermann, ihrem Buch "Das Eva-Prinzip" und ihren neuesten Äußerungen zur Familienpolitik im 3. Reich gehört, die Sie ja auch den Job gekostet haben.

Mich würde mal interessieren, was haltet Ihr eigentlich davon, dass ausgerechnet eine Vorzeige-Karrierefrau wie Hermann plötzlich mit einer "Zurück an Herd"-Einstellung aufwartet. Da sind vor allem natürlich die Frauen und Mädels hier im Forum gefragt.

Ich persönlich kenne das Buch nicht und vieles was man davon so gehört hat, klingt recht aberwitzig.
Falls es aber nur darum geht, der Stellung der Hausfrau und Mutter zu mehr Anerkennung zu verhelfen, steckt doch zumindest eine gute Absicht dahinter...
Oder?

Was ihre neuesten Äußerungen betrifft, finde ich es eigentlich nur rätselhaft, wie sie als erfahrende Medien-Frau so etwas tatsächlich öffentlich sagen kann. Die Konsequenzen hätten ihr doch klar sein müssen.
Ist sie nun eigentlich nicht mehr ganz bei sich oder am Ende sogar sehr mutig?

Gruß, succo

Ich weiß auch nicht, irgendwie ist das ja kein absoluter Einzelfall. Brigitte Bardot hat ja einen ähnlichen Wandel durchgamcht und ist jetzt überzeugte Frau an der Seite von Frankreichs Vorzeigenazi Le Pen

Ich weiß auch nicht, Manche Leute haben einfach einen an der Waffel.

[endar]

Also, ich verstehe das ganze Kasperltheater nicht was da jetzt gemacht wird? Die Aussagen von Frau Herman finde ich nicht so schlimm, dass man sie gleich entlassen muss, ist halt ihre Meinung. Schon ein wenig heuchlerisch, sie gleich zu kündigen. Aber ich frage mich, sie muss ja gewusst haben, was die Konsequenzen sein werden, warum sie es getan hat? Wollte wohl noch ne dicke Abfindung bekommen.

Sie ist nicht "gleich" gekündigt worden, sondern sie wurde mehrfach vom NDR und auch von Kollegen gewarnt.
WELT ONLINE - Zwischen Mutterkreuz und Steinzeitkeule - Nachrichten Fernsehen
Berliner Morgenpost: Aktuell () vom 10.09.2007
Daran ist auch nichts Heuchlerisches.
Warum sie das gemacht hat? Vielleicht wollte sie so ihre Auflagenzahlen steigern? Der Verlag sagt ja auch, man solle doch erst das Buch kaufen und nachlesen.
Buchvorstellung: Verlag nimmt Herman in Schutz - Bücher - Kultur - FOCUS Online

[Jack Crow]

Dennoch, eine so sichere Sache wie ne' eigene Talkshow in den Wind schießen... Naja wie auch immer, demnächst also nur noch "Tiedjen" (oder "Tiedchen"?)

[endar]

Naja, das war aber auch eine Schnabbelsendung. Jetzt kommt da ein neuer für Herman. Normalerweise schreibt man jetzt "Da bin ich ja mal gespannt", aber mich persönlich interessiert diese Sendung doch nicht wirklich. Aber vielleicht gucke ich diese Woche mal wieder Harald Schmidt (gibt's den noch?).

[Gast]

Warum sie das gemacht hat? Vielleicht wollte sie so ihre Auflagenzahlen steigern? Der Verlag sagt ja auch, man solle doch erst das Buch kaufen und nachlesen.

Also was die Gründe betrifft, da würde ich jetzt auch schon eher auf erwiesene Dummheit plädieren.
Ich meine, es ist ja nicht so, dass sie vorher keine Karriere gehabt hat. Kalkül würde ja bedeuten, dass die zu erwartenden Verkaufszahlen es womöglich rechtfertigen, dass sie sich in der Öffentlichkeit blamiert und sie wohl nie mehr einen seriösen Job in der Medien-Branche bekommt.

Also ich vermute mal vorsichtig, das man so etwas nur bewusst tut, wenn man etwas erreichen möchte.
Wenn man eigentlich schon alles hat, ist man dann wohl eher nur...doof...

Gruß, succo

[endar]

Soo doof ist sie nicht, zumindest glaube ich das nicht. Es kann natürlich sein, dass sie das ist, ich kenne sie ja nicht näher . Ich finde nur, dass es solche Skandale immer auf Buchneuvorstellungen gibt, das ist doch irgendwie verdächtig.

[maestro]

Vielleicht wollte sie einfach mal austesten, ob man solche zweifelhafte Thesen mal anbringen kann. Die Reaktionen hier zeigen ja auch, dass manche durchaus mit Fr. Herman übereinstimmen.

Eigentlich müsste man mal das Buch von ihr lesen (und zerpflücken). Ich mach gleich mal den Vorschlag im Lesekreis-Thread.

[Liska]

Ich weiß auch nicht, aber ich habe das Gefühl, dass Frau Herman bei ihrer Aussage vorher nicht wirklich nachgedacht hat. Sie hat einfach nur die schöne, oberflächlich wunderbare Familienpolitik gesehen und wollte die mit der Emanzipationswelle der 68er vergleichen. Über die Tragweite der Aussage wurde sie sich sicher erst hinterher klar.
Auf jeden Fall hat sie ja jetzt genug Zeit, für ihre Kinder 24 Stunden am Tag da zu sein. Mal sehen, wie lange sie das durchhält, ohne dass ihr die Decke auf den Kopf fällt.

Bei allen Diskussionen darum, die die perfekte Mutter auszusehen hat, ist für mich nur eines wichtig: Eine perfekte Mutter muss ihre Kinder bedingungslos lieben und sie zu guten Menschen erziehen. Ob sie das als Vollzeit-Mutter macht oder nebenbei Arbeiten geht, um sich selber zu verwirklichen und ausgeglichener sein zu können, ist für mich zweitrangig. Es gibt Frauen, die gehen in einer Hausfrauenrolle total auf. Andere fühlen sich eingesperrt und eher nutzlos. So muss eben jeder sehen, wie er sich am wohlsten fühlt. Und wenn die Mutter ausgeglichen ist, stimmt es meiner Meinung nach auch mehr in der Ehe und im Verhältnis zu den Kindern.

[Skymarshall]

Erstens: Wie kann es sein, dass eine Frau, die selbst einen so extremen Karriere- und Profilierungsdrang zu haben scheint, von anderen Frauen erwartet, sich auf die Rolle des braven Heimchens am Herd zu beschränken? Und mit welchem Recht verlangt eine Frau, die dermaßen penetrant den Mund aufreißt, von anderen Frauen "häufiger mal den Mund zu halten"? Das ist in etwa wie mit den Renaissance-Päpsten, die von allen Keuschheit erwarteten, aber selbst einen größeren Harem als der Kalif von Bagdad führten.

Das habe ich mir auch gedacht als ich sie mal im Fernsehen in einer Talkshow gesehen hatte.

Sowas ist heuchlerisch und passt nicht zusammen.

Allerdings finde ich die "französische" Variante der Familienpolitik auch nicht so toll. Die wird ja als modern und richtungsweisend angepriesen. Ich halte es jedenfalls nicht für richtig wenn es zu Regel wird das Kinder den ganzen Tag in staatliche Einrichtungen "abgeschoben" werden. Emotionale und soziale Kontakte zu ihren Eltern sind gerade in den frühen Jahren für Kinder wichtig.

Letztendlich muß es jeder selber entscheiden was er mit seinen Kinder macht. Ich finde die Familienpolitik in Deutschland auf jeden Fall ok so.

[Mondkalb]

Sie selbst entspricht ja in keiner Weise dem von ihr propagierten Frauenbild.
Und hätte sie sich an ihre eigene Forderung gehalten, als Frau öfter mal den Mund zu halten, wäre das alles nicht passiert.

[newman]

Allerdings finde ich die "französische" Variante der Familienpolitik auch nicht so toll. Die wird ja als modern und richtungsweisend angepriesen. Ich halte es jedenfalls nicht für richtig wenn es zu Regel wird das Kinder den ganzen Tag in staatliche Einrichtungen "abgeschoben" werden. Emotionale und soziale Kontakte zu ihren Eltern sind gerade in den frühen Jahren für Kinder wichtig.

Die Skandinavier haben durch ihre sonst so hoch gelobte Politik doch jetzt das Problem, das überproportional viele Verhaltensstörungen auftraten.
Es ist eben falsch wie mans auch macht.

Frau Hermann fand ich schon beim ersten Buch eine Lachnummer und habe sie nie wirklich ernst nehmen können.
In einer intakten Familie kann es ziemlich egal sein ob die Frau arbeitet oder nicht. In der Regel gibt es doch auch noch einen Vater, der hilfreich interagieren kann.
Für das Wohlergehen des Kindes ist vor allem die Qualität wichtig, weniger die Quantität. Lieber eine zufriedene, liebevolle, aber geschäftstätige Mutter als eine gereizte, gelangweilte Hausfrau.