Inder versenken Piratenschiff vor Somalias Küste - SciFi-Forum

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Inder versenken Piratenschiff vor Somalias Küste

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    und hier mal einer der potenziel betroffenen

    Interview zu Piraten-Überfällen
    "Flaggenfrage stellt sich hier nicht"

    "Für den Schutz der Handelsflotte, braucht die deutsche Marine ein robustes Mandat", fordert Hans-Heinrich Nöll vom Verband der Deutschen Reeder (VDR) im Interview mit tagesschau.de. Und sorgt damit bei manchen für Stirnrunzeln. Schließlich haben sich die heimischen Reeder scharenweise von der deutsche Flagge verabschiedet.

    tagesschau.de: Was erhofft sich der VDR von der Bundesregierung zum Schutz vor Piraterie?

    Dr. Hans-Heinrich Nöll Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: "Es geht um die Freiheit der friedlichen Handelsschifffahrt" sagt Hans-Heinrich Nöll, Hauptgeschäfts-führer des VDR. ]
    Hans-Heinrich Nöll: Wir hoffen, dass die deutsche Marine im Verbund mit den Marinen anderer Länder aktiv eingreift, um die Piraterie in den Gewässern um das Horn von Afrika herum einzudämmen. Dazu braucht es einen Beschluss des Bundestags. Nach vielen Gesprächen mit den entscheidenden Beteiligten glauben wir, dass diesem Mandat, auch für die deutsche Marine, nichts Grundsätzliches mehr im Wege steht.

    tagesschau.de: Wie sieht aktuell die Situation vor der Küste Somalias aus?

    Nöll: Im Gegensatz zu anderen Staaten, wie beispielsweise Malaysia oder Singapur, gelingt es Somalia nicht, die Situation in den Griff zu bekommen. Somalia ist ein dahinschwindender Staat und aus diesem Grund hat sich hier die Piraterie seit Jahresbeginn ganz dramatisch entwickelt. Es gab bisher über 100 Überfälle, es sind über 30 Schiffe entführt worden. Ich glaube, 17 davon sind immer noch in der Gewalt der Piraten. Es werden Lösegelder erpresst und die Besatzungen werden misshandelt. Hier geht es aber um eine bedeutende Weltseeverkehrsstraße und um die Freiheit der friedlichen Handelsschifffahrt. Die muss von der internationalen Staatengemeinschaft geschützt werden.

    tagesschau.de: Ist es von den deutschen Reedereien nicht widersprüchlich, einerseits den Schutz der deutschen Marine zu verlangen, andererseits aber immer weniger Schiffe unter deutscher Flagge fahren zu lassen?

    Karte Somalia Eyl Haradhere Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Schiffe, die vom Persischen Golf via Suezkanal nach Europa wollen, müssen durch den schmalen Golf von Aden zwischen Somalia und Jemen. Hier lauern viele Piraten. ]
    Nöll: Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Einmal geht es um die Frage: Wie geht die internationale Staatengemeinschaft mit diesem Problem um? Schließlich hat sie sich im Seerechtsübereinkommen dazu verpflichtet, die Handelsschifffahrt auf hoher See als freie und friedliche Handelsschifffahrt zu bewahren.

    Zum anderen berührt die Frage nach der Handelsschifffahrt unter deutscher Flagge ein anderes Thema, mit dem sich mehrere nationale maritime Konferenzen in der Vergangenheit immer wieder beschäftigt haben. Wir haben da bereits auch Zusagen gegeben: Bis Ende dieses Jahres sollen 500 Schiffe unter deutscher Flagge fahren...

    tagesschau.de: Von wie vielen insgesamt?

    Nöll: Von insgesamt 3350 Schiffen in der gesamten Handelsflotte. Hier geht es allerdings um den internationalen Verkehr, das dürften ungefähr 3100 Schiffe sein.
    Zwei Boote der HMS Cumberland fangen ein Piratenboot ab. (Foto: AFP) Dossier: Weitere Meldungen Seeräuber der Moderne Weltweit nehmen Piratenüberfälle zu - besonders vor Somalia [mehr]

    tagesschau.de: Hat das auch damit zu tun, dass die Bundesregierung den deutschen Reedern das "Zurückflaggen" finanziell schmackhaft macht?

    Nöll: Zum Teil wurden von der Bundesregierung Kostennachteile reduziert, die im Vergleich zu ausländischen Staaten vorhanden sind. Schließlich ist es Ziel der Bundesregierung die Gründe für die Ausflaggung wegfallen zu lassen. Konkret bedeutet das: Im Vergleich zu einem Schiff unter ausländischer Flagge konnten die Kosten in Deutschland um zwei Drittel gesenkt werden. So bleiben immer noch Mehrkosten, wenn ein Schiff unter deutscher Flagge fährt. In einem bestimmten Umfang werden diese Mehrkosten von der Bundesregierung auch übernommen, damit die deutschen Schiffe unter deutscher Flagge fahren.

    tagesschau.de: Bleibt die Frage, inwieweit es gerechtfertigt ist, auf der einen Seite nach dem Schutz durch die deutsche Marine zu rufen, andererseits aber finanzielle Vorteile durch den deutschen Staat einzufordern.

    Pirat mit Gewehr an Land (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Gewehre, Panzerfäuste, Außenbordmotoren und ein GPS-Gerät: So ausgestattet gehen die Piraten auf ihre Raubzüge. ]
    Nöll: Die ganzen Maßnahmen gegen die Piraterie haben damit doch nichts zu tun. Die sind doch an die Staatengemeinschaft gerichtet. Jeder Staat und jede Einsatzgruppe soll verpflichtet und berechtigt sein, die gesamte Handelsschifffahrt zu schützen. Deutsche Fregatten würden natürlich auch Handelsschiffe aus andern Staaten und unter anderen Flaggen schützen. So, wie wir das umgekehrt auch von anderen Staaten für Handelsschiffe unter deutscher Flagge erwarten. Insoweit ist die Flaggenfrage hier nicht unmittelbar berührt.

    tagesschau.de: Kritiker sehen das anders, wie etwa der Geschäftsführer einer niedersächsischen Reederei, Helmuth Ponath. Er wirft den deutschen Reedereien vor, dass sie "da wo sie Geld mitnehmen können, es gerne mitnehmen. Aber dann, wenn sie irgendwo in Bedrängnis geraten, dann rufen sie nach dem Staat". Können Sie die Kritik nachvollziehen?

    Nöll: Es geht hier nicht um Kostenfragen, sondern ganz allgemein um die Sicherheit auf hoher See. Die muss gewährleistet werden. Zum anderen gilt: Auch die ausgeflaggten deutschen Schiffe sind deutsche Schiffe. Sie haben deutsche Schiffseigentümer, sie haben deutsche Reedereibetriebe. Das heißt, der Schiffsbetrieb dieser Schiffe wird hier im Inland ausgeführt. Außerdem geht es um den persönlichen Schutz der Seeleute auf diesen Schiffen. Es geht um deren Sicherheit. Hier nach Flaggen zu unterscheiden, ist falsch.

    tagesschau.de: Empfinden Sie die Diskussion um den Zusammenhang zwischen dem Schutz vor Piraten und der Frage der Ausflaggung als ungerecht?

    Nöll: Ungerecht ist der falsche Begriff. Ich sehe auch nicht, dass die beiden Dinge miteinander verquickt werden. Die Äußerungen sind von einigen gekommen, aber sie prägen ja nicht die Diskussion. Im Bundestag ist in der letzten Woche ja auch nochmal ganz deutlich gemacht worden, dass die Eingreiftruppe, zu der die deutsche Marine ja dann gehören wird, unabhängig von den Flaggen der Schiffe eingreifen wird. Hier wird ganz klar die internationale Verpflichtung angenommen, gemeinschaftlich die See sicher zu halten.

    Das Interview führte Niels Nagel, tagesschau.de
    Reederverband: "Deutsche Marine muss uns schützen" | tagesschau.de
    >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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      Deutsche Marine darf Piratenschiffe versenken

      Freibrief für die Marine: Deutsche Kriegsschiffe dürfen Seeräuberboote vor Somalias Küste nicht nur abdrängen, sondern auch versenken. Das belegt ein vertrauliches Papier aus dem Verteidigungsministerium, das dem SPIEGEL vorliegt. Die USA planen, Piraten auch an Land zu jagen.
      Jetzt geht es wohl richtig los mit der Piratenjagt.

      Quelle: Somalische Seeräuber: Deutsche Marine darf Piratenschiffe versenken - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama

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        Zitat von Imperialist Beitrag anzeigen
        Jetzt geht es wohl richtig los mit der Piratenjagt.
        Nun ja, mit nur 6 an der Operation Atalanta beteiligten Schiffen ist das auf jeden Fall eine Herausforderung.
        Ever danced with the devil in the pale moonlight?
        -- Thug --

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          Ganz so wenige sind es ja eigentlich auch nicht. Die Inder, die erst gestern 23 Piraten gefangen haben, die Amerikaner und die Russen sind da ja auch noch unterwegs.
          When I get sad, I stop being sad, and be AWESOME instead. True story.

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            Aber es wurde von Offizieren ja auch erwähnt das man eigentlich hunderte Schiffe bräuchte um das ganze Gebiet kontrollieren zu können.

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              Zitat von Atahualpa Beitrag anzeigen
              Aber es wurde von Offizieren ja auch erwähnt das man eigentlich hunderte Schiffe bräuchte um das ganze Gebiet kontrollieren zu können.
              Militärs wollen generell immer mehr Personla für ihre Operationen.
              Aber es stimmt, der internationale Flottenverband ist zu klein, um der Piraterie vollständig beizukommen. Aber die Militärpräsenz wird sie wenigstens eindämmen.
              Ursachenbekämpfung ist eh nicht Teil der Mission, weder bei Atalanta noch bei Enduring Freedom.
              Ever danced with the devil in the pale moonlight?
              -- Thug --

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                Ganz interessanter Kommentar zu dem Thema: Bundeswehr im Auslandseinsatz - Populäre Piratenjagd - Politik - sueddeutsche.de

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                  Zitat von sueddeutsche.de
                  Die Piratenjagd ist kraftstrotzend. Der Afghanistan-Einsatz - das politisch und militärisch viel wichtigere Unterfangen - steckt voller Zweifel und Halbherzigkeiten.



                  .
                  EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                  HiroP schrieb nach 32 Minuten und 34 Sekunden:

                  Kaum 48 Stunden draußen und schon gehts los:

                  tagesschau.de -- Deutsche Marine schlägt Piraten in die Flucht
                  Zuletzt geändert von HiroP; 25.12.2008, 23:06. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                  Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                  -- Thug --

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                    Also irgendwo habe ich gelesen, dass China nun auch ein paar Schiffchen schickt und das auch ihr erster Auslandseinsatz wäre. Mittlerweile kommt mir so vor als würde Somalia als Aufmarschgebiet der Seestreitkräfte genutzt, um Schiffe versenken zu spielen bzw üben... Erinnert mich irgendwie an Spanien in den 30ern.
                    Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                    Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                      Das ganze Problem ist eh nicht militärisch zu lösen. Man sollte sich mal fragen, warum man da unten zur Piraterie greift!? Im Gegensatz zu anderen Meeresgebieten ist Piraterie in Somalia keine Tradition.

                      Ich würde mich, ehrlich gesagt, auch nicht von so ein paar Kriegschiffen abhalten lassen Schiffe zu überfallen. Jedenfalls nicht, solange es so riesen Pötte sind.
                      Unschuld beweist gar nichts!

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                        Zitat von Razgriz Beitrag anzeigen
                        Ich würde mich, ehrlich gesagt, auch nicht von so ein paar Kriegschiffen abhalten lassen Schiffe zu überfallen. Jedenfalls nicht, solange es so riesen Pötte sind.
                        Die Chancen, dass man als Pirat auf ein Kriegsschiff trifft sind zwar gering, aber wenn das überfallene Schiff rechtzeitig einen Notruf absetzt, steigen sie gewaltig. Und wenn dann erstmal eine Fregatte o.ä. da ist... nun dann hängt das Piratenleben wahrscheinlich davon ab, welcher Nationalität das Kriegsschiff ist...

                        Ne, im Ernst: Abwarten, inwiefern die nun doch bemerkenswerte Militärpräsenz abschreckend wirkt.
                        Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                        -- Thug --

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                          Die Sirius Star ist wieder frei.
                          Für das lächerliche Lösegeld von 3 mio. $...

                          tagesschau.de -- Piraten lassen Öltanker frei
                          Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                          -- Thug --

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                            Zitat von Razgriz Beitrag anzeigen
                            Das ganze Problem ist eh nicht militärisch zu lösen. Man sollte sich mal fragen, warum man da unten zur Piraterie greift!? Im Gegensatz zu anderen Meeresgebieten ist Piraterie in Somalia keine Tradition.
                            BlaBla...was können wir dafür, wenn sie nicht selbst ne eigene unkorrupte Regierung einsetzen können?
                            Und die Piraten kämpfen inzwischen nicht mehr ums nackte Überleben, sondern finanzieren sich mit ihren Überfällen einen ganz beachtlichen Wohlstand.

                            Übrigens leidet Somalia am selben Problen wie die meisten Staaten in Afrika - solange Aids und Korruption die einzigen afrikanischen Exportschlager bleiben, müssen sie sich nicht wundern, Opfer der Darwin'schen Gesetze zu werden.

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                              Übrigens leidet Somalia am selben Problen wie die meisten Staaten in Afrika - solange Aids und Korruption die einzigen afrikanischen Exportschlager bleiben, müssen sie sich nicht wundern, Opfer der Darwin'schen Gesetze zu werden.
                              Abgesehen davon, dass Darwin hier nicht greift und Korruption eigentlich nicht typisch afrikanisch ist...(Schau da mal lieber nach Asien)
                              Den meisten Staaten in Afrika gehts, gemessen an historischen Maßstäben, eigentlich gar nicht sooo schlecht. Wir kriegen medial aber immer nur die Hotspots serviert. Klar kommt kaum wer an unsere Lebensstandards heran aber wer tut das schon, global gesehen... Somalia ist schon ne Ausnahme von der Regel mitlerweile.


                              Für das lächerliche Lösegeld von 3 mio. $...
                              So lächerlich ist das nicht. Gibt nunmal nicht allzu viele Leute, denen man so einen Tanker unbemerkt verkaufen kann. Und zum versenken ist der Pirat eher zu gierig. Da stehen bald wieder ein paar neue Villen an der Küste

                              Man sollte sich mal fragen, warum man da unten zur Piraterie greift!? Im Gegensatz zu anderen Meeresgebieten ist Piraterie in Somalia keine Tradition.
                              Das ist eine einfache Kosten-Nutzen Rechnung. Piraterie ist dort sehr günstig, die Einstiegs- und Aufstiegschancen sind phänomenal und mit so einem Frachter machst du sehr viel mehr Geld als mit so nen paar ollen Fischen. Man kann gerne versuchen mehr legale Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen aber nicht eine davon wird so gut bezahlen wie die Piraterie. Das wäre in etwa so sich zu fragen wie man in Italien mit minijobs die Mafia ausrotten kann.

                              Die Somalis waren schonmal so blöd ihr Recht zu verteidigen, gratis Nahrungsspenden beim Warlord kaufen zu können. Die werden sich erst recht für Piraten stark machen, die ihnen auch tatsächlich nutzen. So ein neureicher Pirat ist ein extremer Wirtschaftsfaktor, wäre der ja sogar hier!
                              Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
                              Antiker,Galaxie,Hive

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                                Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                                Die Sirius Star ist wieder frei.
                                Für das lächerliche Lösegeld von 3 mio. $...

                                tagesschau.de -- Piraten lassen Öltanker frei
                                Hat den Piraten aber nichts gebracht: Sie sind mitsamt des Lösegelds ertrunken.

                                Die Kaperung eines saudiarabischen Supertankers war der größte Piratencoup aller Zeiten. Doch von dem millionenschweren Lösegeld hatten fünf der Seeräuber nichts: Sie ertranken mitsamt der Beute.

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