Genitalverstümmelung eine Straftat? - SciFi-Forum

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Genitalverstümmelung eine Straftat?

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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Verstümmelung ist wohl kaum ein angemessenes Wort für die Beschneidung eines Jungen. Dasselbe wird ja auch medizinisch indiziert gemacht. Wenn man jemandem ohne Notwendigkeit den Blinddarm entfernt ist das auch keine Verstümmelung.
    Hier geht es aber doch gerade nicht um medizinisch notwendige Eingriffe, sondern um rein religiösen Klimbim.

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      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Verstümmelung ist wohl kaum ein angemessenes Wort für die Beschneidung eines Jungen. Dasselbe wird ja auch medizinisch indiziert gemacht. Wenn man jemandem ohne Notwendigkeit den Blinddarm entfernt ist das auch keine Verstümmelung.
      Mal blöd gefragt, wie würdest Du es denn nennen, wenn Dir jemand ohne Deine Einwilligung Deine Vorhaut oder Deinen Blinddarm wegschneidet? Meines Wissens nach (bin ja kein Jurist) sind auch viele medizinische Eingriffe vom Prinzip her Körperverletzungen, die eben nur durch eine Einwilligung gerechtfertigt sind. Wenn ein Arzt ohne Notwendigkeit und ohne Einwilligung eines Patienten diesem den Blinddarm entfernt, dann ist das glaube ich min. eine gefährliche Körperverletzung.
      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
      -Cpt. Jean-Luc Picard

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        Bemerkenswert an den Diskussionen der letzten Tage fand ich auch, wie religiöse Fundamentalisten in diesem Land anscheinend noch ungestraft Holocaust-Vergleiche vorbringen können. Wenn ein deutscher Politiker in die Nazi-Gedächtniskiste greift (siehe "der schlechteste Bundestagspräsident seit Göring") läuft üblicherweise eine Empörungswelle an, die die entsprechende Person recht schnell zu einer Entschuldigung zwingt.


        Zitat von endar
        Eingriffe in die Privatheit lassen sich nicht durch das Strafrecht regeln: das hat weder bei der Prohibition, noch bei der Abtreibung, noch bei der Strafbarkeit der Homosexualität funktioniert
        Bei Homosexualität und Abtreibung gibt es keine Opfer, deswegen ist es sinnlos sie strafrechtlich zu verfolgen (nicht weil sie privat wären). Wenn man ein Kind misshandelt, gibt es hingegen ein Opfer, weswegen man notfalls auch strafrechtlich eingreifen muss. Das Argument, Privates solle privat bleiben, ist nicht neu und wurde einst gerne dazu verwendet, die Vergewaltigung von Frauen durch ihren Ehemann oder die körperliche Misshandlung von Kindern zu rechtfertigen. Inzwischen kann sich ein prügelnder Ehemann seinen Kopf glücklicherweise nicht mehr so leicht aus der Schlinge ziehen.
        I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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          Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
          Bemerkenswert an den Diskussionen der letzten Tage fand ich auch, wie religiöse Fundamentalisten in diesem Land anscheinend noch ungestraft Holocaust-Vergleiche vorbringen können. Wenn ein deutscher Politiker in die Nazi-Gedächtniskiste greift (siehe "der schlechteste Bundestagspräsident seit Göring") läuft üblicherweise eine Empörungswelle an, die die entsprechende Person recht schnell zu einer Entschuldigung zwingt.
          Ich finde es auch erstaunlich, dass dieser völlig unpassende und lächerliche Nazivergleich scheinbar in der Presse so hingenommen wird.

          Ansonsten kann ich nur nochmal sagen: Nicht notwendige Beschneidung an einem Minderjährigen, der nicht zustimmen kann, ist meiner Auffassung nach ganz klar ein Verbrechen. Das Argument der Religionsfreiheit greift hier keineswegs, da die betreffenden Kinder sich ja später als Volljährige immer noch problemlos für eine Beschneidung entscheiden können, dann allerdings aus freien Stücken. Es geht hier wieder einmal nur um Indoktrination und dauerhafte Bindung an die Religion.
          Fear is temporary, regrets are forever.

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            Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
            Bei Homosexualität und Abtreibung gibt es keine Opfer,
            Bei einer Abtreibung kommt so sie erfogreich ist jemand ums Leben es gäbe also schon mindestens ein Opfer.

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              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
              Bei Homosexualität und Abtreibung gibt es keine Opfer, deswegen ist es sinnlos sie strafrechtlich zu verfolgen (nicht weil sie privat wären). Wenn man ein Kind misshandelt, gibt es hingegen ein Opfer, weswegen man notfalls auch strafrechtlich eingreifen muss. Das Argument, Privates solle privat bleiben, ist nicht neu und wurde einst gerne dazu verwendet, die Vergewaltigung von Frauen durch ihren Ehemann oder die körperliche Misshandlung von Kindern zu rechtfertigen. Inzwischen kann sich ein prügelnder Ehemann seinen Kopf glücklicherweise nicht mehr so leicht aus der Schlinge ziehen.
              Vielleicht hast du mein Argument einfach nicht verstanden: das wird nicht funktionieren. Das führt nur zur Kriminalisierung, wird aber keine Beschneidungen verhindern. Die Gefahr für das körperliche Wohl von Säuglingen ist bei illegalen Hausbeschneidungen viel größer, genauso wie als Folge der Kriminalisierung der Abtreitung bei Abtreibungspfusch unzählige Frauen gestorben sind. Aber hier redet man mit rationalen Argumenten ja gegen eine Wand, hier geht es offenbar nur ums liebe Prinzip, mehr nicht.

              Um nochmal das Wort "Privatheit" zu definieren: Darunter verstehe ich Dinge, bei denen das Individuum bzw. größere Gruppen von Menschen keinen Eingriff des Staates akzpetiert/akzeptieren. Dabei werte ich auch keine einzelnen Handlungen und rechne auch nichts gegeneinander auf. Das muss man zur Kenntnis nehmen und auf dieser Grundlage eine Lösung finden. Und das ist eine Aufgabe der Politik und nicht der Gerichte. Das können Gerichte auch nicht leisten.

              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
              Verstümmelung ist wohl kaum ein angemessenes Wort für die Beschneidung eines Jungen. Dasselbe wird ja auch medizinisch indiziert gemacht. Wenn man jemandem ohne Notwendigkeit den Blinddarm entfernt ist das auch keine Verstümmelung.
              Danke schön für diese Anmerkung. Das ist genau richtig. Man mag es gerne als Eingriff in die körperliche Unversehrtheit betrachten, auch gerne als Köperverletzung werten, aber eine "Verstümmelung" ist nun wirklich etwas ganz anderes. Aber hier geht es nicht ohne schrille Übertreibungen.
              Zuletzt geändert von endar; 14.07.2012, 19:16.
              Republicans hate ducklings!

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                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                Vielleicht hast du mein Argument einfach nicht verstanden: das wird nicht funktionieren. Das führt nur zur Kriminalisierung, wird aber keine Beschneidungen verhindern. Die Gefahr für das körperliche Wohl von Säuglingen ist bei illegalen Hausbeschneidungen viel größer, genauso wie als Folge der Kriminalisierung der Abtreitung bei Abtreibungspfusch unzählige Frauen gestorben sind. Aber hier redet man mit rationalen Argumenten ja gegen eine Wand, hier geht es offenbar nur ums liebe Prinzip, mehr nicht.
                Aber endar, natürlich verstehen "wir" das Argument.

                Aber das Argument, dass es trotzdem gemacht werden wird, nur dann halt illegal, gilt nunmal so ziemlich für alles. Auch für Sachen, die jetzt schon verboten sind. Dementsprechend muss ich fragen: Nur, weil die Beschneidung trotzdem "illegal" ausgeführt werden würde, sollten wir diese Körperverletzung nicht verbieten?

                Dann müsste man tatsächlich auch Drogen legalisieren, denn "staatlich kontrollierter" Konsum ist besser als zusammengepatschtes illegales Zeugs, was Konsumenten tötet.
                Das reicht meiner Meinung nach als Argument nicht aus.

                Aber man kann ja Kompromisse überlegen. Vielleicht könnte man die Entscheidung, sich beschneiden zu lassen, statt mit der Volljährigkeit schon mit 16 dem Kind selbst überlassen.
                Fear is temporary, regrets are forever.

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                  Bei den Juden scheint es schon immer üblich zu sein, dass ein Beschneider das zu Hause macht und auch bei den Moslems gibt es das bereits.

                  Und was müssten wir nach der Argumentation noch alles erlauben? Harte Drogen, damit die Junkies vernünftiges Heroin haben?
                  I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                  - George Lucas

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                    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                    Aber das Argument, dass es trotzdem gemacht werden wird, nur dann halt illegal, gilt nunmal so ziemlich für alles.
                    Nein, das stimmt nicht. Das gibt es durchaus Unterscheide, Beispiele habe ich genannt.

                    Nur, weil die Beschneidung trotzdem "illegal" ausgeführt werden
                    würde, sollten wir diese Körperverletzung nicht verbieten?
                    Es steht doch offenbar bereits unter Strafe, als Körperverletzung, zumindest nach Ansicht des LG Köln. Was soll denn da jetzt noch speziell verboten werden?

                    Man muss aber die Realität zur Kenntnis nehmen und kann nicht einfach irgendwelche Wunschzustände zur Grundlage von Strafgesetzen machen, wenn man weiß, dass man z.B. zwei große Religionsgemeinschaften dadurch kriminalisiert. Man muss bei einem Strafgesetz auch fragen, welche Wirkung es haben wird. Und das gefährdet den Rechtsfrieden in Deutschland. Das sind politische Fragen, dafür sind Gerichte nicht zuständig.

                    Dann müsste man tatsächlich auch Drogen legalisieren, denn "staatlich kontrollierter" Konsum ist besser als zusammengepatschtes illegales Zeugs, was Konsumenten tötet.
                    Ist aber doch so. Das ist ein altbekanntes Argument, das in den Niederlanden zur Legalisierung des kontrollierten Konstums von weichen Drogen geführt hat. Hier in diesem Land nicht, das ist auch eine nicht endende Diskussion.

                    Aber man kann ja Kompromisse überlegen. Vielleicht könnte man die Entscheidung, sich beschneiden zu lassen, statt mit der Volljährigkeit schon mit 16 dem Kind selbst überlassen.
                    Keine Ahnung, was da nun kommen soll. Ich bin kein Experte in diesen Religionen.

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Und was müssten wir nach der Argumentation noch alles erlauben? Harte Drogen, damit die Junkies vernünftiges Heroin haben?
                    Google doch einfach mal nach "Methadonprogramm". und kontrolliertem Drogenkonsum, Fixerräume, gibt es alles.
                    Republicans hate ducklings!

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                      Müssen wir diese Religionen denn nun wirklich kriminalisieren?
                      Irgendwie fehlt mir das Verständnis für einen akuten Handlungsbedarf. Gibt es denn reihenweise Juden, die gegen diese Praxis Protest laufen? Es ist nunmal zentraler Bestandteil des jüdischen Glaubens.

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                        Zitat von newman Beitrag anzeigen
                        Müssen wir diese Religionen denn nun wirklich kriminalisieren?
                        Irgendwie fehlt mir das Verständnis für einen akuten Handlungsbedarf. Gibt es denn reihenweise Juden, die gegen diese Praxis Protest laufen? Es ist nunmal zentraler Bestandteil des jüdischen Glaubens.
                        Ja, natürlich die gibt es die.
                        Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                          Zitat von prince Beitrag anzeigen
                          Ja, natürlich die gibt es die.
                          Der Link ist unerträglich rassistisch warum postest du sowas?

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                            Zitat von newman Beitrag anzeigen
                            Müssen wir diese Religionen denn nun wirklich kriminalisieren?
                            Irgendwie fehlt mir das Verständnis für einen akuten Handlungsbedarf. Gibt es denn reihenweise Juden, die gegen diese Praxis Protest laufen? Es ist nunmal zentraler Bestandteil des jüdischen Glaubens.
                            Nochmal: Kann mir bitte jemand erklären, wieso dieser "zentrale Bestandteil des jüdischen Glaubens" unbedingt am Säugling durchgeführt werden muss?

                            Kann eine erwachsene Person sich nicht beschneiden lassen und so aus freien Stücken Mitglied der jüdischen Glaubensgemeinschaft werden? Gleiches für Moslems?
                            Fear is temporary, regrets are forever.

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                              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                              Der Link ist unerträglich rassistisch warum postest du sowas?
                              Was bitte ist an Juden die die Beschneidung von Kinder ablehnen rassistisch ?
                              Weils nicht ins Weltbild passt ? Da gibt es inzwischen auch jede Menge Eltern die diese archaische Ritual hinterfragen. Die Diskussion findet auch in Israel längst statt.
                              Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                                Müssen wir diese Religionen denn nun wirklich kriminalisieren?
                                Irgendwie fehlt mir das Verständnis für einen akuten Handlungsbedarf. Gibt es denn reihenweise Juden, die gegen diese Praxis Protest laufen? Es ist nunmal zentraler Bestandteil des jüdischen Glaubens.
                                Die Diskussion gibt es unter Juristen wohl schon seit ein paar Jahren und nun ist sie, anscheinend mehr oder weniger durch Zufall, eben vor Gericht gelandet, wo dann die entsprechenden Rechte gegeneinander abgewogen wurden. Da sehe ich kein Problem.

                                Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
                                Nochmal: Kann mir bitte jemand erklären, wieso dieser "zentrale Bestandteil des jüdischen Glaubens" unbedingt am Säugling durchgeführt werden muss?
                                Das steht wohl im AT und die Vorhaut ist für Juden die Eintrittskarte in den Bund mit Gott.
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                                - George Lucas

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