Genitalverstümmelung eine Straftat? - SciFi-Forum

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Genitalverstümmelung eine Straftat?

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    Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen

    Ein verantwortungsvoller Geistlicher würde den Jungen sowieso nur in die Religionsgemeinschaft aufnehmen, wenn dies sein eigener, klarer Wille ist.
    Aber eben, die gesetzliche Verbindlichkeit fehlt.
    Warum dann die Kindstaufe?
    Das reine Aufnehmen in die Religionsgemeinschaften erfolgt in den meisten Kirchen oder Religionsgemeinschaften.
    Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
    Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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      Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
      Warum dann die Kindstaufe?
      Das reine Aufnehmen in die Religionsgemeinschaften erfolgt in den meisten Kirchen oder Religionsgemeinschaften.
      Ich bezog mich jetzt auf Konvertiten, nicht die Religion, in die das Kind hineingeboren wurde.
      Aber grundsätzlich ist es richtig. Ein Kind in eine Religionsgemeinschaft aufzunehmen, ist fragwürdig.
      Einige Freikirchen (ich weiss jetzt nicht mehr exakt bei welchen) haben einen Kompromiss gefunden, der eigentlich zum Musterbeispiel für alle Religionen taugt:
      Ein Kind wird bei der Geburt bzw. irgendwann danach provisorisch in die Gemeinschaft aufgenommen. d.h.: Es nimmt am religiösen Leben und den Riten Teil, ist aber noch nicht wirklich Mitglied. Erst bei Erreichen der Volljährigkeit kann sich der junge Erwachsene bewusst für die Taufe entscheiden und somit Mitglied der Gemeinschaft werden. Lässt er sich nicht taufen, endet seine provisorische Mitgliedschaft automatisch.
      Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

      - Florance Ambrose

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        Eine Glaubensgemeinschaft, die diese Gläubigentaufe praktizieren, sind die in den USA sehr weit verbreiteten protestantisch-christlichen Baptisten. Dort wird ein Gläubiger erst dann endgültig Mitglied der Gemeinde, wenn er sich als Erwachsener freiwillig taufen lässt.
        Gläubigentaufe ? Wikipedia
        Baptisten ? Wikipedia

        Inwiefern sich das Prinzip der Gläubigentaufe mit Beschneidung bei erwachsenen Juden und Moslems anwenden lässt, weiss ich nicht, allerdings hätte es denn Vorteil, dass es den jungen Menschen die Entscheidungsfreiheit gibt, ob er oder sie einem Glauben beitritt oder nicht.

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          Wenn Eltern glauben, dass nur ihre Glaubensrichtung ihren Kindern Heil bringen kann, dann handelten sie unverantwortlich, wenn sie die Meinung ihres Kindes respektierten. Wenn der Gesetzgeber, ebendiese Gläubigen in die Illegalität treiben will ist das nicht weise. Der Schaden bei einer Vorhautentfernung ist minimal, ich kenne nicht einen Menschen der seine Vorhaut vermisst. Ewiges Heil zu erlangen empfände ich als Riesengewinn, meinen Sohn egal wie alt davon auszuschließen (auch auf seinen Wunsch hin) wäre böse.

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            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Ewiges Heil zu erlangen empfände ich als Riesengewinn, meinen Sohn egal wie alt davon auszuschließen (auch auf seinen Wunsch hin) wäre böse.
            öhh.. wie muss ich das verstehen?
            Dass du deinen Kindern den Glauben und das damit verbundene (rein subjektive) Heil aufzwingen würdest?
            Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

            - Florance Ambrose

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              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
              Wenn Eltern glauben, dass nur ihre Glaubensrichtung ihren Kindern Heil bringen kann, dann handelten sie unverantwortlich, wenn sie die Meinung ihres Kindes respektierten.
              HÄH?!?!?!

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                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                HÄH?!?!?!
                Auf gut Deutsch: Die Kinder müssen zu ihrem Glück gezwungen werden.

                @Tibo: Dann also auch die Erwachsenen? Sollten wir, um sicherzugehen, dass auch alle das Heil erlangen, die Religionsfreiheit doch lieber wieder abschaffen und alle zwingen, Mitglied einer Religion zu werden (am besten auch noch der Richtigen)?
                Fear is temporary, regrets are forever.

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                  Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
                  Ich bezog mich jetzt auf Konvertiten, nicht die Religion, in die das Kind hineingeboren wurde.
                  Aber grundsätzlich ist es richtig. Ein Kind in eine Religionsgemeinschaft aufzunehmen, ist fragwürdig.
                  Einige Freikirchen (ich weiss jetzt nicht mehr exakt bei welchen) haben einen Kompromiss gefunden, der eigentlich zum Musterbeispiel für alle Religionen taugt:
                  Ein Kind wird bei der Geburt bzw. irgendwann danach provisorisch in die Gemeinschaft aufgenommen. d.h.: Es nimmt am religiösen Leben und den Riten Teil, ist aber noch nicht wirklich Mitglied. Erst bei Erreichen der Volljährigkeit kann sich der junge Erwachsene bewusst für die Taufe entscheiden und somit Mitglied der Gemeinschaft werden. Lässt er sich nicht taufen, endet seine provisorische Mitgliedschaft automatisch.
                  Das praktizieren sogar die Zeugen Jehovas und Baptisten.
                  Das finde ich absolut legitim. Ein Erwachsener sollte reif genug sein, um sich zu entscheiden.
                  Ein Katholik zahlt Kirchensteuer, weil er als Säugling getauft wurde.
                  Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                  Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

                  Kommentar


                    Das praktizieren auch die Katholiken. Nennt sich Firmung.
                    Republicans hate ducklings!

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                      Und bei evangelischen Kirchen ist die Konfirmation wie der Name schon sagt die Bestätigung der Kirchenzugehörigkeit als Erwachsener.
                      Bei evangelischen Kirchen ist es außerdem auch möglich das Prozedere umzudrehen: Das Kind nur zu segnen und die Taufe dann während der Konfirmation zu vollziehen.

                      Aber beim Judentum sieht das wohl anders aus.

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                        Zitat von newman Beitrag anzeigen
                        Aber beim Judentum sieht das wohl anders aus.
                        Krass gesagt: Das Judentum kann sich anpassen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Kompromisse zwischen "himmlischem Gesetz" und weltlichem Gesetz gemacht werden müssen.
                        Fear is temporary, regrets are forever.

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                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Wenn Eltern glauben, dass nur ihre Glaubensrichtung ihren Kindern Heil bringen kann, dann handelten sie unverantwortlich, wenn sie die Meinung ihres Kindes respektierten.
                          Das ist absoluter Unsinn.

                          Wenn eine Glaubensgemeinschaft predigt, dass man das Heil nur dadurch bekommt, dass man seinem Kind die Beine amputiert - wäre das legitim?

                          Ja, das ist eine Hyperbel, aber möglicherweise verstehst du, was man dir hier erklären möchte, wenn du ein überzogenes Beispiel liest...

                          Religion hat unter weltlichen Recht zu stehen, wenn man keinen Religionsstaat haben möchte.
                          "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                            Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
                            Das ist absoluter Unsinn.

                            Wenn eine Glaubensgemeinschaft predigt, dass man das Heil nur dadurch bekommt, dass man seinem Kind die Beine amputiert - wäre das legitim?
                            Nein natürlich wäre das nicht legitim, genauso wenig wie eine Zwangsbeschneidung legitim ist. Das habe ich auch nie behauptet.
                            Ich halte es aber auch für illegitim Eltern die Durchführung von objektiv das Kindswohl nicht gefährdenden Maßnahmen, die aus subjektiver Sicht der ELtern für das Kindswohl notwendig sind durchzuführen, zu verbieten .

                            Wenn man aber in einem religiösen Wahn davon ausginge, dass das eine oder das andere nötig wäre um das Seelenheil des eigenen Kindes zu ermöglichen und sicherzustellen ist es in den Köpfen solcher Menschen eben verantwortungslos die Amputation nicht vorzunehmen. Das Seelenwohl in der Ewigkeit ist eben für manch einen ein höheres Gut als anliegende Ohren im Diesseits, das mag dir und mir und manch anderem sogar dem Gesetzgeber missfallen, ändern wird es nichts.

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                              Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                              Ein Katholik zahlt Kirchensteuer, weil er als Säugling getauft wurde.
                              Die (katholische) Kirche und die (Kirchen)- steuer werde ich mit einer einfache
                              "Willenserklärung" los.

                              Bei der/die/das Preputium wird es da wohl etwas "schwieriger" den "Originalzustand" wiederherzustellen.


                              mfg

                              Prix
                              Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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                                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                                Ich halte es aber auch für illegitim Eltern die Durchführung von objektiv das Kindswohl nicht gefährdenden Maßnahmen, die aus subjektiver Sicht der ELtern für das Kindswohl notwendig sind durchzuführen, zu verbieten .
                                Aber wer sagt denn, das das Kindswohl dabei objektiv nicht gefährdet wird? Offensichtlich kann das zu ziemlich hässlichen Komplikationen führen, auch wenn man an der Beschneidung heute wenigstens nicht mehr stirbt:
                                Der Junge sei zwei Tage nach seiner Beschneidung mit Nachblutungen in eine Kindernotaufnahme eingeliefert worden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), die sich auf einen Arztbrief über die dann erfolgte Behandlung beruft.

                                Daraus gehe hervor, dass eine "urologisch-chirurgische Revision" der Beschneidung "in Vollnarkose" erfolgte. Nach dem neuerlichen chirurgischen Eingriff sei der Junge für mehrere Tage auf eine Kinderstation gekommen, heißt es in dem Bericht weiter. Drei Verbandswechsel hätten "in Narkose" stattgefunden. In dem Arztbrief stehe weiter, dass die freiliegende Penisoberfläche und die Eichel "uneben, zerfressen und fibrinös belegt" gewesen seien. Der Junge sei zehn Tage in klinischer Behandlung gewesen.

                                Die medizinischen Details seien dem Kölner Landgericht bekannt gewesen, bislang aber nicht der Öffentlichkeit, heißt es in der FAS. Ein Gutachter, der vom Landgericht Köln beauftragt worden war, habe dem Arzt, der die Beschneidung vornahm, bescheinigt, dass der Eingriff "nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt" worden sei. Die Nachblutungen, so der Gutachter, seien mögliche Komplikationen nach Beschneidungen.

                                Beschneidungs-Urteil des Landgerichts Kln - Vierjhriger Junge war mehrfach in Narkose - Panorama - sueddeutsche.de
                                Dazu kommt noch, dass eben auch Babys Schmerzen empfinden (religiöse Beschneidungen finden ja oft ohne Narkose statt) und wer sagt, dass das keine psychologischen Auswirkungen hat, wenn man Babys/Kleinkinder derartig traumatisiert? Oder dass es hinterher nicht doch Leute gibt, die darunter leiden, dass ihnen am Schniedel rumgeschnippelt wurde, selbst wenn es nur eine Minderheit sein mag? Neulich war z.B. ein langer Artikel von einem Arzt, der psychosomatische Medizin lehrt und der sieht da durchaus Risiken.

                                Und ob es Eltern gibt, die das für notwendig halten, ist doch sonst auch egal. Niemand darf seine Kinder schlagen, egal ob er das für ein geeignetes Mittel der Erziehung und mit dem Kindeswohl verträglich hällt oder nicht.
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                                - George Lucas

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