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  • Kristian
    antwortet
    Hier noch paar unpopuläre Meinungen:

    - die westliche Welt stinkt nach Urin und alten Menschen (Deutschland ganz vorn dabei) und hat kaum eine längerfristige Zukunft

    - wenn Männer/Frauen 14-Jährige Jungen/Mädchen sexuell attraktiv finden, ist das absolut natürlich und hat überhaupt nichts mit angeblichen Perversionen oder mit Pedophilie zu tun

    - die einzig wachsende Branche in Deutschland ist die Altenpflege

    - Politiker können aufgrund der heutigen Machtsituation nicht mehr regieren, sondern nur noch verwalten und bestenfalls reagieren, egal welche Vorsätze sie haben und egal wie volksnah sie sind

    - die Wahscheinlichkeit, dass eine Ehe/Beziehung ein Leben lang hält ist höher, wenn einer der Partner unterdrückt und abhängig gemacht wird (muss nicht immer mit Gewalt verbunden sein). In seltenen Fällen funktioniert eine Lange Ehe/Beziehung aufgrund von Übereinkunft und Gleichberechtigung. Aus diesem Grund gibt es mitunter so viele Singles, weil eben kaum jemand mehr dazu bereit ist unterdrückt zu werden oder selbst zu unterdrücken. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen "passenden" Partner, die oftmals ins leere läuft.

    - die Medien sollten eine Bildungs-Steuer für alle Gewinne zahlen, die sie über ihre Tätigkeiten einnehmen. Die Höhe der Steuer sollte dabei vom Bildungsgrad der Bevölkerung abhängig sein. ungebildetes Volk -> hohe Steuer; gebildetes Volk -> niedrige Steuer

    - Konsequenzlose Erziehung von Kindern funktioniert besonders in den frühen Jahren nicht, da Menschenkinder in den ersten Lebensjahren zwar ein hohes Lernpotential aber nur die Intelligenz von Tieren haben. Deshalb sind Zuckerbrot und Peitsche in den ersten Lebensjahren eines Menschen die geeignetsten Erziehungsmittel (natürlich gepaart mit Liebe und Fürsorge). Erst wenn das Kind intellektuell in der Lage ist, das zu ihm gesprochene Wort aufzunehmen und zu verstehen, kann die Peitsche gelockert werden.

    ... mir fällt später bestimmt noch was ein

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  • Jolly
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Legal wäre eine ausdrückliche Berechtigung zu diesem Verhalten. Ausnahmsweise Straflosigkeit dagegen ließe das Folterverbot an sich unangetastet, aber würde für solche Einzelfälle genügend Spielraum lassen. Der Staat sollte nicht das Folterverbot durch fehlende Möglichkeiten einer Straffreiheit untergraben. Das täte er aber. Der Rechtsstaat lebt vom Vertrauen der Bürger. Meinen die irgendwann, dass der Rechtstaat sie nicht genügend schützt (und es geht nur um das, was sie glauben, nicht um die Wirklichkeit) ist der Rechtsstaat viel eher erledigt als wenn er einmal das an sich Verbotene nicht erlaubt, aber auch nicht bestraft.
    Das ich das mal sagen muss, aber hier muss ich ihm absolut recht geben.

    So schön es auch ist in einem Rechtsstaat zu leben, so sehr muss man auch damit leben, das der Staat eben ein Rechtsstaat ist. Auch Verbrecher haben rechte, so leid es mir manchmal auch tut.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Ich bin gespannt zu erfahren, was der Unterschied zwischen "legal" und "straffrei" sein soll, außer juristischen Spitzfindigkeiten...
    Legal wäre eine ausdrückliche Berechtigung zu diesem Verhalten. Ausnahmsweise Straflosigkeit dagegen ließe das Folterverbot an sich unangetastet, aber würde für solche Einzelfälle genügend Spielraum lassen. Der Staat sollte nicht das Folterverbot durch fehlende Möglichkeiten einer Straffreiheit untergraben. Das täte er aber. Der Rechtsstaat lebt vom Vertrauen der Bürger. Meinen die irgendwann, dass der Rechtstaat sie nicht genügend schützt (und es geht nur um das, was sie glauben, nicht um die Wirklichkeit) ist der Rechtsstaat viel eher erledigt als wenn er einmal das an sich Verbotene nicht erlaubt, aber auch nicht bestraft.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Spooky Mulder Beitrag anzeigen
    Das bedeutet bestimmt, dass die Beihilfe oder Anstiftung bestraft werden kann. Der Folterknecht bleibt straffrei, aber der Polizeichef oder Verteidigungsminister kommt hinter Schloss und Riegel.
    Jau, sowas würde natürlich unheimlich viel Sinn ergeben.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Spooky Mulder Beitrag anzeigen
    Was bringt dich denn zu der Annahme, Meiwes' Opfer sei zum Tatzeitpunkt testierfähig gewesen? Hast du da Material vorliegen, das der Staatsanwaltschaft nicht zur Verfügung stand?
    Ich sehe allein die Willenserklärung als solche als relevant an, nicht die Testierfähigkeit. Die Verteidigung hat sich ja auch was dabei gedacht, nur auf Tötung auf Verlangen und nicht auf Totschlag zu plädieren.

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  • Spooky Mulder
    antwortet
    Das bedeutet bestimmt, dass die Beihilfe oder Anstiftung bestraft werden kann. Der Folterknecht bleibt straffrei, aber der Polizeichef oder Verteidigungsminister kommt hinter Schloss und Riegel.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Ich bin gespannt zu erfahren, was der Unterschied zwischen "legal" und "straffrei" sein soll, außer juristischen Spitzfindigkeiten...

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  • Spooky Mulder
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Das mag vielen nicht recht passen, aber total unpopulär ist es auch nicht. Unpopulär ist z. B. eine Haltung die auch ich verfechte, nämlich das Kannibale Armin Meiwes tatsächlich nur wegen Tötung auf Verlangen und nicht wegen Totschlages oder Mordes hätte belangt werden dürfen, da er ja sein Opfer nicht gegen dessen Willen, sondern sogar mit dessen Zustimmung getötet und teilweise verspeist hatte.
    Was bringt dich denn zu der Annahme, Meiwes' Opfer sei zum Tatzeitpunkt testierfähig gewesen? Hast du da Material vorliegen, das der Staatsanwaltschaft nicht zur Verfügung stand?

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    - Menschen haben ein Recht auf Verteidigung und einen fairen Prozess, darauf ihre Schuld erst nachgewiesen zu bekommen - egal wie schlimm die vorgeworfene Tat auch sein mag
    Das mag vielen nicht recht passen, aber total unpopulär ist es auch nicht. Unpopulär ist z. B. eine Haltung die auch ich verfechte, nämlich das Kannibale Armin Meiwes tatsächlich nur wegen Tötung auf Verlangen und nicht wegen Totschlages oder Mordes hätte belangt werden dürfen, da er ja sein Opfer nicht gegen dessen Willen, sondern sogar mit dessen Zustimmung getötet und teilweise verspeist hatte.

    - Taten und Strafen müssen individuell betrachtet werden, Herkunft oder andere Pauschalisierungen machen einen nicht verdächtiger und müssen nicht höher bestraft werden
    Ja.

    - Die Würde des Menschen ist unantastbar- d.h. keine Todesstrafe und keine Strafe ohne Aussicht auf Entlassung, keine Verstümmelung, keine Folter etc.pp. - gleich des "Allgemeinguts" das man damit erreichen möchte, oder anderer "nobler" Motive
    Inzwischen stimme ich dir auch bei Lebenslang zu. Bei der Folteranwendung sehe ich das differenzierter. Wenn Menschenleben nur so gerettet werden können halte ich es für vertretbar, die Folter zwar nicht zu legalisieren, aber ihre Anwendung straffrei zu stellen. Aber nur dann.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Spooky Mulder Beitrag anzeigen
    Das finde ich aber von dir auch schon sehr hochnäsig und sich selbst profilierend formuliert.
    Wie, willst du etwa meine Status als Übermensch und Gottvertretung anzweifeln? Dich trifft gleich der Blitz.


    Das ist aber in der Tat ein faszinierendes Paradoxon. Ist es möglich Hochmut zu kritisieren? Wer Hochmütige kritisiert, hält sich selbst für nicht hochmütig,als Konsequenz seiner Kritik bedeutet das aber er hält sich für moralisch überlegen und ist damit selbst ebenfalls hochmütig. Das würde aber bedeuten Hochmut wäre unangreifbar oder nur von jemandem, der in Selbstironie sich selbst in die Kritik einschließt.

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  • Spooky Mulder
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Die meisten, die unpopuläre Meinungen mit dem Verweis darauf äußern wie unpopulär sie doch sind, tun das imho um sich selbst zu profilieren. "Ich bin anders", u.U. auch "Ich bin besser".

    Nur sehr wenige äußern wirklich revolutionäre Gedanken oder leben einen so andersartigen Lebensstil, dass sie sich von der Gesellschaft abkoppeln. In einer pluralistischen Gesellschaft gibt es somit sehr häufig eine ganze Reihe an Menschen, die ebenso denken und leben.
    Das finde ich aber von dir auch schon sehr hochnäsig und sich selbst profilierend formuliert.

    Zitat von Logan5
    Nicht, dass diese Genre nicht in großer Zahl vertreten gewesen wären, aber immerhin war man um eine gewisse Vielfalt und Eigenständigkeit bemüht, die ich beim dritten CSI-Ableger (oder wahlweise -Klon) oder der vierten SOKO-Serie eher vermisse.

    Natürlich sind Magnum, The Fall Guy, Dempsey & Makepeace, The Avengers, Simon & Simon, Crazy like a Fox, Kojak, Riptide, Cannon, Hart to Heart, Remmington Steele, SOKO 5113, Ein Fall für zwei, Derrick, Der Fahnder uvm. alles Krimi/Action- Serien, aber jede davon ist ein Individuum mit ganz und gar eigenen Markenzeichen, die sie von der Konkurrenz unterscheiden.
    Das ist aber sehr oberflächlich. Schau dir doch einfach mal zum Beispiel ein paar Folgen der drei CSI-Serien an. Die unterscheiden sich schon untereinander mehr als einige von den dir genannten Serien.
    Die Originalserie spielt weitestgehend nachts, hat eine düstere Atmosphäre, Täter und Opfer kommen meist aus den Feldern Prostitution, Glücksspiel, Migranten-/Bandenkriminalität. Viele Fälle sind recht makaber, allgemein geht auch aus den Dialogen ein schwarzer Humor hervor.
    CSI Miami setzt viel auf Optik, Musik, Inszenierung, lässt dabei oft auch den Realismus außenvor. Die Verbrechen spielen sich meist in der High Society oder in Drogenbanden ab. Die Charaktere wirken kühl, emotionslos, unnahbar, unbestechlich.
    In New York stehen die Charaktere viel mehr im Vordergrund. Das Team ist eine Familie; Beziehungen, Persönlichkeit, Geschichte und Entwicklung der Hauptdarsteller sind ein wichtiger Bestandteil jeder Folge. Zum Opfer und dessen Angehörigen baut der Zuschauer meist eine emotionale Verbindung auf - vollkommen im Kontrast zum Rahmen der grauen Großstadt, gefühlskalten Passanten und menschenverachtenden Verbrechern.

    Außer dem Namen, dem Grundthema - Verbrechensaufkärung durch Kriminaltechnologie - und dem CSI-typischen Stilmittel, Nahaufnahmen aus dem Inneren des Körpers, kann man da wirklich nicht von "Klonen" reden.

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  • Zocktan
    antwortet
    - Bei Ergebnissportarten zählt nur das Ergebnis, der Spielverlauf ist unerheblich und dient bestenfalls der Unterhaltung.

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    Auf der anderen Seite stehen dir unzählige Podcast im Internet zur Verfügung, die dir eine größere Vielfalt an Musik bieten und dir mehr neue Bands aus deinem bevorzugten Genre näher bringen als es einzelne Radiosender jemals könnten. Außerdem, wenn ich hier in Berlin einen Sender wie radioeins einschalte, höre ich alles aber bestimmt nicht das von dir beschriebene Hitradio. Insbesondere am Abend wirst du dort kaum einen Titel finden, der irgendwie als Mainstream durchgeht.
    Dass diese Darstellung stark vereinfacht ist und sich allein auf einen Schwarz-Weiß-Kontrast konzentriert, dem in der Realität durchaus einige Ausnahmen gegenüber stehen, ist mir schon klar und es gibt auch genügend Dinge, die ich an der aktuellen Zeit mag, aber die Tendenzen sind für mich ganz eindeutig und würde mir jemand eine Reise mit einer Zeitmaschine anbieten, wüsste ich sofort, wohin ich fahre.
    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass das Fernsehen der 70er bis 90er nicht ebenso vom üblichen Mix aus Copshows, Lawshows und Medical Dramas dominiert wurde, die alle nach dem selben Schema aufgebaut waren.
    Doch, eigentlich schon.

    Nicht, dass diese Genre nicht in großer Zahl vertreten gewesen wären, aber immerhin war man um eine gewisse Vielfalt und Eigenständigkeit bemüht, die ich beim dritten CSI-Ableger (oder wahlweise -Klon) oder der vierten SOKO-Serie eher vermisse.

    Natürlich sind Magnum, The Fall Guy, Dempsey & Makepeace, The Avengers, Simon & Simon, Crazy like a Fox, Kojak, Riptide, Cannon, Hart to Heart, Remmington Steele, SOKO 5113, Ein Fall für zwei, Derrick, Der Fahnder uvm. alles Krimi/Action- Serien, aber jede davon ist ein Individuum mit ganz und gar eigenen Markenzeichen, die sie von der Konkurrenz unterscheiden.

    Anwalts- und Krankenhausserien haben mich nie interessiert. Dazu kann ich nicht viel sagen.

    Darüber hinaus waren aber auch noch etliche andere Genre in ausgewogener Verteilung zu sehen. Es gab Science-Fiction, Horror, Fantasy, Western, Abenteuerserien unterschiedlichster Prägung uvm.. Zeig mir doch bitte mal eine Westernserie, die in den letzten Jahren im deutschen Free-TV gelaufen wäre oder eine Abenteuerserie.

    Und ich sehe übrigens auch einen Unterschied zwischen billig produzierten Daily-Soaps und den Hochglanz - Soaps der 1980er, wie Dallas, Dynasty oder Falcon Crest.

    Ganz zu schweigen davon, dass grenzdebile Fernsehshows, wie diese unsäglichen Castingsendungen, Doku-Soaps, Gerichtsshows und wie diese Trashformate alle heißen, in den 60er - 80er-Jahren undenkbar waren. Man hätte sich schlicht und ergreifend geschämt, den Zuschauern so einen Schwachsinn vorzusetzen!
    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    RAF Terror, Notstandsgesetze oder auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs eine spießige Diktatur. Ganz tolle Jahre, dem auch viele Menschen völlig apathisch begegneten. Nicht jeder Jugendlicher war ein Revoluzzer. Ich ziehe es vor in einem vereinten Europa mit offenen Grenzen meine Freiheit zu genießen...
    Krieg im Irak, Fukushima, Hartz IV, Globalisierung und zunehmende Wirtschaftsdiktatur sind selbstverständlich um Längen besser.

    Missstände gab und gibt es immer. Die Frage ist doch, wie man damit umgeht. Und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden solche Missstände nicht selten auch in der Kunst aufgegriffen und thematisiert.

    Gesellschaftliche und politische Themen fanden im Film, im TV und in der Popmusik regelmäßig und selbstverständlich statt. Das sehe ich heute ehrlich gesagt seltener. Und vor allem viele junge Leute waren aktiv daran beteiligt, aus der Welt einen besseren Ort machen zu wollen. Diesen Willen trifft man heute einfach seltener an. An seine Stelle ist eine distanzierte Abgeklärtheit getreten und nicht selten auch schlichte Gleichgültigkeit. Natürlich nicht bei allen - so wie auch in den 1960ern nicht alle Revoluzer waren - aber eben bei einem großen Teil.

    Man kann so etwas z.B. sehr deutlich an der Entwicklung des Hip Hop erkennen. Geht man zu den Ursprüngen dieser Musik in den Spätsiebzigern zurück und sieht sich an, aus welchen Milieus die Künstler damals kamen und welche Themen sie in ihrer Musik behandelten, dass waren es meist sozial schwächer gestellte Personen mit sozialpolitischen Statements und heftiger, zorniger Systemkritik.

    Heute wird diese Musik von Millionären produziert, die eigene Markenartikel heraus geben und in Limousinen durch die Gegend kutschieren, wobei sie so tun, als ob sie krasse Gangster wären, die schon wer weiß wie oft angeschossen worden sind. Die modernen Themen des Hip Hop sind dann vorwiegend Sex, dämliches Machogehabe, Geld und die Glorifizierung des Gangstertums. Wenn das mal keine Wandlung ist..

    Guckt man sich die aktuellen Charts an, findet man dort etliche belanglos-dämliche, gleich klingende Liedchen über Sex, Feiern und Tanzen und Spaß haben und in die Disco gehen. Politische oder gesellschaftskritische Positionen kann man mit der Lupe suchen. In den 1980ern waren selbst erfolgreiche Popgruppen wie die Pet Shop Boys, Depeche Mode uvm. wesentlich inhaltsorientierter. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bezweifle, dass ein heftiger Antikriegs-Song wie Metallicas "One" heute noch Chartpotential hätte.


    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    , in dem mir ein weltweites Internet mit unglaublicher Informations- und Kulturvielfalt offen steht. Ein Netz, welches gerade den "beliebtesten" Politiker Deutschlands mit zu Fall gebracht hat, gegen den Einfluss der Springer Presse und gegen ein Massenmedium Fernsehen welches in der Sache unangebrachten neutral blieb. Ignorant, Oberflächlich, Ungebildet, der einzige Unterschied zu früher besteht darin, dass das Fernsehen und das Internet nun auch solchen Menschen eine Plattform bietet, sich selbst darzustellen. Nur weil sie in den Medien nicht auftauchten, heißt es doch nicht, dass es "früher" solche Menschen nicht gab. Fakten, die eine solche These belegen, sucht man vergeblich. Nach Pisa galten Deutsche Schüler als dumm, früher hat man sie an internationalen Vergleichstest erst gar nicht teilnehmen lassen. Waren sie deshalb schlauer?
    Womit du vollkommen recht hast ist, dass es solche Menschen immer gegeben hat. Das steht ja außer Frage. Nur muss ich es nicht unbedingt gut heißen, dass ihnen nicht nur eine Plattform gegeben wird, sich darzustellen, sondern dass die Darstellung solcher Leute mittlerweile einen ziemlich großen Teil der deutschen Fernsehunterhaltung ausmacht.

    So sehr ich die Vorzüge des Internets zu schätzen weiß - und natürlich hast du auch hier mit der Angebotsvielfalt recht - ist es dummerweise nach wie vor so, dass das Fernsehn als Leitmedium gilt. Besonders die sogenannten bildungfernen Schichten verfügen oft gar nicht über die Möglichkeiten des Internets. Darin spiegelt sich sehr deutlich der aktuelle Trend zur Zweiklassengesellschaft.

    Wer über genügend Geld, Ressourcen und Bildung/Bildungsmöglichkeiten/Bildungsinteresse verfügt, kann sich problemlos auf dem DVD-/CD-Markt, über Pay-TV und im Internet bedienen, sich die Rosinen herauspicken und sich über die immense Vielfalt freuen, die ihm dadurch zugänglich wird. Wer aber beispielsweise über schlechte Deutschkenntnisse verfügt oder ein Problem mit der Schriftsprache hat, wer nur wenig Geld zur Verfügung hat, der englischen Sprache nicht mächtig ist, um sich die tollen HBO - Serien im Netz ansehen zu können, was ist mit dem? Kann der noch an der selben Kultur partizipieren?

    Ein anderes Problem sehe ich darin, dass man zwar vielfältige Möglichkeiten über das Internet hat, dies aber einen viel geringeren gemeinschaftsbildenden Effekt hat, als es dem Fernsehn gelingt.

    In den von mir so geschätzten Jahrzehnten hat das Fernsehn seinen Bildungsauftrag noch ernst genommen und es wurde überall weniger auf Vereinheitlichung und Großmassengeschmack gesetzt, was den Effekt hatte, dass diese Lagerbildung sich in Grenzen hielt und durch Verbindendes zusammen gehalten wurde, statt immer weiter auseinander zu driften. Bestimmte Fernsehsendungen, die von vielen gesehen wurden hatten eine generationen- wie schichtenverbindende Wirkung.

    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    Airport 79, das war ein echtes Highlight. Remakes und wenig inspirierte Fortsetzungen gab es immer und wird es immer geben.
    Es dauert nicht lange, einen schlichten Massenvergleich anzustellen. Wikipedia bietet, wenn ich mich nicht täusche, eine recht umfangreiche Liste mit Remakes an. Es braucht nicht viel Zeit, zu erkennen, dass sich die Zahl der Remakes in den letzten 10 Jahren um einiges vervielfacht hat. Du kannst es gerne nachprüfen, wenn du mir nicht glaubst.

    Wenn man sich besagte Remakes dann auch noch von qualitativer Seite aus ansieht, ergibt sich ein noch viel desolateres Bild. Spaßeshalber kann man auch mal gucken, wieviele Remakes vor 2000 sich relativ unbekannte Originale vornehmen und diesen tatsächlich etwas hinzu zu fügen haben und wieviele Remakes nach 2000 sich ein populäreres Original mit einer bereits existierenden Fanbasis vornehmen, um aus dem Markennamen Kapital schlagen zu können.

    Natürlich hat es immer Fortsetzungen und Remakes gegeben. Der Unterschied liegt allerdings in der Masse und in der Motivation aus der heraus sie entstanden sind. Wenn man das dann auch noch in Bezug dazu setzt, wieviel originäre Produktionen sich im jeweiligen Jahrzehnt im Verhältnis dazu finden, erhält man meiner Meinung nach ein recht eindeutiges Ergebnis.


    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    Ich finde nicht, dass alles schlimmer und schlechter wird. Negativität geht mir auf den Senkel. Remake oder Fortsetzung XY war scheiße, na und? Darüber kann ich mich beklagen ohne gleich Rückschlüsse auf die Verdummung einer ganzen Gesellschaft zu schließen. Jeder der den Film dann doch mochte, ist vielleicht nicht gleich irgendwie minderbemittelt, sondern einfach nur mit andere Erwartungen an einen Streifen herangegangen.
    Ich finde auch nicht, dass alles schlimmer und schlechter wird. Ich muss aber auch nicht immer beschönigen, was es wert ist, beim Namen genannt zu werden. Castingshows, Doku-Soaps, Epigonalkunst, die Orientierung nicht nur an einer großen, sondern immer gleich der größmöglichen Masse, Dauerschleifenradio, allgemeine Inhaltslosigkeit und der bizarre Wunsch, "mal sein Gehirn abschalten" zu wollen, sind in meinen Augen definitive Zeichen von Dekadenz und kreativer Armut.

    Soweit, hier von allgemeiner "Verdummung" zu sprechen würde ich dabei noch nicht einmal gehen. Wir haben nur einmal alle ein tierisches Erbe und ein Teil davon ist ein gewisser Herdentrieb, dem selbst die Intelligentesten unterworfen sind - ob sie wollen oder nicht. Wenn DSDS supertolle Quoten einfährt und alle Welt über die neuesten Sprüche von Oberproll Bohlen redet, wird mindestens jeder Zweite irgendwie mitreden wollen und solange keine vernünftigeren Alternativen geboten werden, die eine größere Menschenmenge begeistern können, läuft die Herde eben mit. Das ist keine Intelligenzfrage - nur ein Mangel an Angeboten.

    Ich werfe dem Fernsehn nicht vor, die Menschen dümmer zu machen, sondern trotz vorhandenen Potentials nicht dazu beizutragen, dass sie schlauer werden. Das ist ein Unterschied.


    Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
    Die Kultur ist tatsächlich vielfältiger denn je. Sie ist so vielfältig, dass sich gar kein echter Mainstream mehr herausbildet, der von Massenmedien wie Fernsehen oder Radio aufgegriffen werden könnte. So finde ich die große Kreativität vielleicht nicht unbedingt in den Millionenproduktionen des Kinos, sondern bei Serien von AMC oder HBO, oder irgendwo im Web nur einen Klick entfernt.
    Sofern man eben - wie gesagt - einer gewissen Elite mit ausreichenden Ressourcen angehört. Für alle anderen ist eben genau das der Mainstream, was von TV und Radio als Mainstream verkauft wird und da macht sich dank des kulturfeindlichen Gedankens, immer alles auf dem möglichst kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen, nur gähnende Langeweile breit.

    Darüber hinaus hat sich aber sowohl bei Serien, als auch in Kinoproduktionen ein gewissen Einheitslook eingebürgert, den ich extrem langweilig finde. Es gibt kaum noch Filme, in denen die CGI-Kreaturen nicht irgendwie gleich aussehen, die auf Farbreduktion verzichten, die ungewöhnliche Kamerafahrten und Perspektiven bieten. Wenn gerade Wackelkameras "in" sind, muss in jedem zweiten Film damit gearbeitet werden. Wenn gerade Lense Flaires angesagt sind, muss man sofort auf diesen Zug aufspringen. Das würde mich alles nicht weiter stören, wenn es nicht ausgerechnet solche Entwicklungen wären, die ich persönlich eher als unästhetisch empfinde. Ich mag bunte Farben.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Kid Beitrag anzeigen
    Meinungen, die eine absolute Mehrheit nicht teilt.
    Bisher hör ich nur 50/50 oder 60/40 - Meinungen.

    Ausnahmen:
    Na, also zumindest ein paar Sachen, die ich gepostet habe, sind ganz sicher keine 50/50 oder 60/40 - Meinungen.

    Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
    - Die CDU gehört unter Überwachung des Verfassungsschutzes gestellt.

    - FDP und CDU besitzen nicht mehr Wirtschaftskompetenz, als der Rest der Parteien.

    - Kinderschänder gehören bestraft, haben allerdings genau die gleichen Menschenrechte wie jeder andere auch.
    *Zustimm*


    - Die Linke wird zu Unrecht verteufelt. Nichts würde sie schneller entzaubern, als eine Regierungsbeteiligung.
    Na ja, sooo unpopulär ist das nun nicht. Genau wie Folgendes:
    Zitat von Axel77 Beitrag anzeigen
    - Guido Westerwelle ist ein arroganter Spalter und rechter Demagoge, der nicht länger Aussenminister sein sollte

    - Ich habe 2-3 im Jahr Paysex, stehe dazu und habe damit weniger zu beichten, als so mancher katholischer Priester

    - Die Piratenpartei ist ein interessanter Farbkleks in der deutschen Politiklandschaft

    - Das Christentum hat in seiner Geschichte wie auch Faschismus, Nationalsozialismus, Kommunismus und die USA Millionen Menschen umgebracht und ganze Völker ausgelöscht und gehört demnach ebenso geächtet wie selbige

    - Der Höhenflug der Grünen wird sich bis zur nächsten Bundestagswahl normalisieren (ca. 15%)

    - Sigmar Gabriel ist ein guter SPD Chef

    - Ich bin für mehr Bürgernähe und weniger Macht der Finanz- und Industrielobby
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    - Menschen haben ein Recht auf Verteidigung und einen fairen Prozess, darauf ihre Schuld erst nachgewiesen zu bekommen - egal wie schlimm die vorgeworfene Tat auch sein mag

    - Taten und Strafen müssen individuell betrachtet werden, Herkunft oder andere Pauschalisierungen machen einen nicht verdächtiger und müssen nicht höher bestraft werden

    - Die Würde des Menschen ist unantastbar- d.h. keine Todesstrafe und keine Strafe ohne Aussicht auf Entlassung, keine Verstümmelung, keine Folter etc.pp. - gleich des "Allgemeinguts" das man damit erreichen möchte, oder anderer "nobler" Motive

    - Religionsfreiheit ist eine sehr wichtige Errungenschaft unserer Gesellschaft und sollte nicht leichtfertig beschnitten werden

    - Krieg und Gewalt machen die Welt niemals zu einem besseren Ort, so toll man meint sie auch begründen zu können

    ...

    und noch eine Reihe weiteren liberalen Zeugs, das für eine zivilisierte und freiheitliche Gesellschaft wie die unsere zumindest teilweise selbstverständlich sein sollte, aber meinem Empfinden nach immer und immer unpopulärer zu werden scheint.


    Allgemein dürfte es in einer pluralistischen, postmodernen Gesellschaft aber so etwas wie unpopulär gar nicht wirklich geben.
    newman stimme ich wieder mal voll und ganz zu.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    und wer entscheidet zudem, welche Meinungen unpopulär sind oder nicht?
    Das ist objektiv bewertbar. Ich habe als Mensch auch mit anderen Menschen zu tun (), und kann deswegen einschätzen, welche Meinung häufig oder selten geäußert wird. Oder brauchst du bei diesem Beispiel:

    - ich finde, dass Mörder bestraft gehören
    auch irgendwelche Quellen, mit denen ich dir bestätigen muss, dass das eine eher populäre Meinung ist?

    Ach jetzt bitte.

    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    Gibt es dafür bereits Statistiken?
    Sie dich mal in diesem Beitrag um. Jeder glaubt, irgendwelche besondere Meinungen zu vetreten, und es ist trotzdem immer nur der gleiche Müll. Es gibt nun mal keine Mainstream-Meinung, auch wenn das manche gern so haben möchten, um mächtig "independent" und "unkommerziell" zu sein.

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