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  • Maritimus
    antwortet
    Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
    Kaum jemand lässt aber durchsickern, dass die jungen Menschen schlicht zu ungebildet sind, um ordentlich arbeiten zu können.
    Da fällt mir glatt noch eine (möglicherweise) unpopuläre Meinung von mir ein:

    Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Firmen heutzutage vollkommen überzogene Ansprüche an Bewerber haben.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Rechts und Rechtsaußen wird man auch dann noch rumjammern, dass man super heldenmutig eine klitzekleine Minderheitenmeinung vertritt, wenn 99% der Bevölkerung dieselbe Ansicht haben...

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  • Kristian
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Ach, noch ne unpopuläre Meinung von mir:

    Der Facharbeitermangel ist eine von der Wirtschaft erfundene Lüge, um zusätzliches Personal aus dem Ausland anwerben zu können und so das Arbeitnehmerangebot künstlich zu vergrößern um so Lohnsteigerungen zu vermeiden und den Rückbau von Arbeitnehmerrechten fordern zu können. Tatsächlich schreiben Betriebe Stellen aus die sie gar nicht besetzen wollen. Das zeigen sie dadurch, dass z. B. Lohnangebote völlig unterirdisch sind oder die Arbeitszeiten so unattraktiv sind das keiner die Stelle will. Dann rennt das Unternehmen zur Arbeitsagentur bzw. zur Regierung und jammert, dass es keine Arbeitskräfte findet und das ein Anzeichen für Fachkräftemangel sei und man daher neue Arbeitnehmer aus dem Ausland benötige (die natürlich aus Niedriglohnländern kommen, was dazu führt dass sie geringere Lohnforderungen stellen und sie so zum Abbau von Arbeitnehmerrechten missbraucht werden)
    Dafür wäre viel zu viel Kompetenz nötig, damit das möglich wäre. Und woher sollten die angeblichen Billig-Fachkräfte denn kommen? Ost-Europa hat jetzt schon kaum geeignete Arbeiter, weshalb ausländische Unternehmen Probleme haben dort Fuß zu fassen. In Afrika sind die Bildungsstandards zu niedrig (habe mal mit einem 22 Jährigen Afrikaner in einer WG gewohnt, der in Namibia Physik-Lehrer auf einer höheren Schule war). Asien hat seine eigene wachsende Industrie. Soll da etwa eine Invasion an Fachkräften aus dem Weltall stattfinden, von der wir alle noch nicht wissen?

    Das Gejammere wird hauptsächlich durch unsere Regierung forciert, um die Industrie unter Druck zu setzen eigene Leute auszubilden, damit weniger Kosten für den Staat entstünden. Ständig hört man jedoch Jammer-News von Seiten der Großindustrie, dass es zu wenige Azubis geben würde. Kaum jemand lässt aber durchsickern, dass die jungen Menschen schlicht zu ungebildet sind, um ordentlich arbeiten zu können. Die Zeiten der Kohlegrube und dem Kugelschreiber-Zusammenbauen sind vorbei und unsere Politiker und Beamten der Schulbehörden haben den Knall einfach überhört (vielleicht aufgrund der eigenen Vergreisung und Senilität im fortgeschrittenen Stadium). Wir können doch nicht alle unseren jungen Menschen auf den Bau oder zum Popo-Abwischen schicken, denn diese Branchen werden in der Tat ab dem 1.Mai durch Billig-Arbeiter aus dem Osten überschwemmt werden können.

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  • caesar_andy
    antwortet
    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Wer beschert dann DSDS und Germanys Next Top Model die hohen Einschaltquoten? Wer schaltet die vielen Radiosender ein, die den ganzen Tag über immer nur das Gleiche spielen? Wer macht Filme wie Twilight, Harry Potter, Star Trek, Avatar, Herr der Ringe etc. zu Riesenerfolgen an der Kinokasse? Wer wählt unsere Regierungsparteien? Wer sind die ganzen Leute, die lieber Coca Cola trinken, als Pepsi?
    Sorry, aber irgendwie tust du genau das, was ich erwartet habe ... mit Nachdruck darauf pochen, das du nicht 'Angepasst' bist ...
    Ich kann dir gerne sagen, dass ich genug Leute kenne, die alle diese Filme kennen und mögen. Und zwar deshalb, weil man sie einfach mal mit freunden ansehen und dabei Spaß haben kann. Ich habe ja keine Ahnung, was du so von einem Film erwartest, aber wenn du sogar Filme wie HDR - die zweifellos Unterhaltungskino in Perfektion sind - als Mainstream-Müll abtust, fehlt hier zweifellos jegliche Grundlage für eine auch nur annähernd ernsthafte Diskussion.
    Du kannst doch nicht pauschal alle Leute als "Angepasst" bezeichnen, die nicht deine Meinung teilen.



    Wenn du gemeint hast, dass sich besagter "Mainstream" immer wieder neu zusammensetzt und nicht immer aus den selben Leuten besteht, dann hast du natürlich vollkommen recht, aber dass es immer eine Meinung gibt, die von einer relativen Mehrheit getragen wird und solche, die davon abweichen, lässt sich in meinen Augen nicht bestreiten.
    Und genau deshalb ist Kritik am 'Mainstream' sowie jede Diskussion darüber vollkommener Quatsch, weil jeder in irgend einer Form an irgend etwas angepasst ist und an irgend etwas anderes nicht.
    Ein Mensch, der an überhaupt nichts 'Angepasst' wäre, dürfte wohl letztlich ziemlich einsam da stehen was mir keineswegs erstrebenswert erscheint. Es sei denn, man bewertet seine eigene 'moralische Überlegenheit' höher, als die Menschen um sich herum.



    Aber auch in einer demokratischen Gesellschaft sollte man den Einfluss der Massenmedien nicht unterschätzen. Ich kann in einem gebildeten, kritischen, aufgeschlossenen Haushalt aufwachsen und eine gute Schule besuchen und trotzdem auf den Blödsinn hereinfallen, den die Bildzeitung oder die RTL-Nachrichten erzählen. Ebenso kann jemand, der in einem sehr behüteten sozialen Umfeld aufwächst, trotzdem anfällig für die Umgangsformen sein, die im TV durch diverse Krawallshows propagiert und gepflegt werden und sie bei nächster Gelegenheit nachahmen.
    Ich hoffe, du merkst selbst, dass du den Menschen, die andere Interessen Pflegen als du selbst nicht nur Anpassung unterstellst, sondern diese Anpassung gleich auch noch mit 'Dummheit' assoziierst.
    Nur weil jemand im Kino den Film StarTrek gut fand, geht er nicht gleich nach Hause, und zertrümmert seine Wohnung, weil er dass in einer Krawallshow gesehen hat ... wie kommst du auf solchen Unsinn?
    Du schreibst es doch selbst: Tendenz zur Anpassung an das Soziale Umfeld.
    Das bedeutet aber genau genommen, dass der Personenkreis, dem ich mich als Mensch anzupassen versuche, stark begrenzt ist. Du musst hier gar nicht von China anfangen, bleiben wir doch ganz in der Nähe: Wachse ich in der Münchener Innenstadt auf, ist das Umfeld dem ich angepasst bin ein vollkommen anderes, als es in einem Hundert-Seelen-Dorf auf der schwäbischen Alb wäre.
    Was also willst du als Mainstream definieren, wo es keinen Mainstream gibt? Sind alle Leute "Mainstream" die die BILD lesen? Oder alle die, die bei McDonalds essen gehen? Letztlich ist es doch genau das, was ich sage: Mainstream ist immer die Lebensweise, die den größt möglichen Kontrast zur eigenen Darstellt, damit man selber niemals Mainstream ist.



    Neben dem Wunsch nach Individualität und Freiheit besitzt der Mensch ambivalenterweise einen ebenso starken Herdentrieb. Bei manchen befindet sich beides in der Waage, bei anderen dominiert eine der beiden Seiten. Nur so etwas wie absolute Individualität gibt es nicht und sie entsteht erst recht nicht automatisch durch voneinander abweichende Aufwachsbedingungen. Man müsste schon mächtig isoliert von allen anderen gesellschaftlichen Einflüssen aufwachsen, um nicht auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext sozialisiert zu werden.
    Ich redete Nie von einer absoluten Individualität, sondern von einem Maß, das es dem Menschen ermöglicht, sich in der Gesellschaft zurecht zu finden und sich zugleich trotzdem als Individuum zu fühlen.
    Ich möchte an dieser Punkt aber auf jeden Fall nochmal auf dein "Herdentrieb" Argument eingehen.

    Wenn ich sage, das mir der Film "StarTrek" gut gefallen hat (was er tatsächlich hat), dann ernte ich in meinem Umfeld nur skeptische Blicke. Denn hier gilt die verbreitete Ansicht, StarTrek sei schlecht, weil er Roddenberrys Ideale verriete.
    Ich lasse den Leute ihre Meinung, weil das eine Frage der Toleranz ist. Aber wenn ich unter 20 StarTrek-Fans der einzige bin, der StarTrek(2009) mochte, dann basiert diese individuelle Außenseitermeinung also auf einem Herdentrieb, weil ich versuche, mich an eine hypothetische 'Herde' mir vollkommen unbekannter Leute anzupassen?

    Oder Anders gefragt:

    Wenn ich als Individueller Mensch meine persönliche Meinung gegen den lokal vorherrschenden Massenkonsens verteidige, bin ich trotzdem an den Mainstream angepasst, weil mir etwas gefällt, was du nicht magst?



    Und hier hängt es eben schon auch davon ab, welche öffentliche Meinung gerade dominiert. In den 1960ern entwickelte sich ein gewisser Trend zur Wertschätzung möglichst individuellen Ausdrucks, vor allem deshalb, weil in der Vorgängergeneration genau das Gegenteil der Fall war. Heute sehe ich eher wieder einen Trend zum Konventionellen und Konservativen. Aber ich habe keine Statistik vorliegen. Ich kann mich also genauso gut täuschen.
    Wie ich bereits schrieb, sehe ich in meinem Umfeld jede Menge Individualität. Angefangen von Automarken über die Partnerwahl bis hin zur Familienplanung gehen letztlich die meisten Menschen den weg, den sie für richtig halten. Und nicht den Weg, den sie bei GZSZ gesehen haben.
    Individuell zu sein bedeutet nicht, Frösche zu essen, nur weil die Nachbarn das eklig finden. Individuell zu sein, bedeutet mein Leben zu leben ungeachtet dessen, was irgendwer anderes darüber denkt. Und wenn in einer Stadt 30 Leute Leben, die gerne bei McDonalds essen, dann macht sie das immer noch nicht zu einer Herde. Denn das wären sie erst dann, wenn sie aufgrund der "Zusammengehörigkeit" bei McDonalds essen würden.

    Und genau hier kommt die Ironie in der Ganzen Sache zum Tragen:
    Während dem 0815 "Mainstreammenschen" vollkommen egal ist, was seine Nachbarn tun, findet man aber genau dieses ach so verteufelte Bedürfnis nach 'Gruppen interner' Identifikation vor allem bei genau den Sub-Kulturen, die von sich selber behaupten, sie wären NICHT an den Mainstream angepasst.

    Treffe ich mich mit meinem Kumpels, reden wir über alles mögliche. Dieses, und jenes, weil jeden irgendwas anderes interessiert. Gleichsam kenne ich aber Leute, die können über überhaupt nichts anderes mehr reden, als über unsere scheiß Politiker, die geheime Weltregierung, das CIA, dass alle Hintergeht, oder den Weltuntergang 2012.
    Man braucht doch nur mal im Internet rumzusurfen und diverse Esoterik-Seiten oder solche von Verschwörungstheoretikern anzusteuern. Solche Seiten sind voll von Menschen, die immer wieder betonen, sie verfügen über Wissen, das dem 'angepassten' Menschen verborgen bliebe. Gleichsam sind diese Leute aber innerhalb ihrer "Subkultur" derart extrem aneinander angepasst, dass sie praktisch nur noch untereinander soziale Kontakte austauschen können.

    Und dann wirft man allen außenstehenden vor, sie wären "Angepasste Herdentiere" ?



    Die beste Möglichkeit, dass einem überhaupt auffällt, ob man dazu neigt, des Öfteren die Mehrheitsmeinung zu teilen oder nicht, ist einfach das zu mögen, was einem eben gefällt und das abzulehnen, was einem gegen den Strich geht und danach heraus zu finden, wieviele Gleichgesinnte man trifft. Stellt man dabei fest, dass es ziemlich wenige gibt, die eine Meinung mit einem teilen, dann wird es wohl so sein, dass man eine unpopuläre Meinung vertritt.
    Das ist soweit richtig. Jedoch stellt eine unpopuläre Meinung nicht zweifellos eine bessere oder schlechtere Meinung dar, als eine Populäre. Klar verschwenden nicht viele Leute Zeit darauf, nachzudenken, ob sie in irgend einer Form angepasst sind.
    Jeder ist angepasst. Auf die eine, oder andere Art und weise. Und das ist normal. Wenn ich in meinem Umfeld erfolgreich interagieren will, MUSS ich mich an die vorherrschenden Gepflogenheiten anpassen. Ich kann nicht mit Bikerjacke und Totenkopf-Kette zu einem Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Bankkaufmann gehen und mich auf meine Individualität berufen.
    Ein Grund, sich darüber Gedanken zu machen, ob man Angepasst ist, besteht erst dann, wenn man den Gedanken an Anpassung unangenehm empfindet und den Wunsch hat, 'Anders zu sein'. Und in diesem Augenblick passt man sich dann ohne es zu merken an eben die Leute an, die nicht angepasst sein wollen.



    Wenn ich am Frankfurter Bahnhof bin und mich vom S-Bahnbereich nach oben zu den Fernzügen begebe, gibt es zwei Rolltreppen, die dorthin führen. Eine links. Eine rechts. Der Strom der Menschen bewegt sich immer zu mindestens 80 - 90 % auf die rechte Rolltreppe zu, wo man sich drängelt und wartet, bis der zähe Fluss der Masse endlich sein Ziel erreicht. Die linke Rolltreppe, die auf die selbe Etage führt wird dagegen nur von ganz wenigen Leuten benutzt, obwohl es dort nicht das geringste Gedränge gibt. Es ist eben so, dass alle der größten Masse folgen. Das ist ein Instinkt, ein angeborener Herdentrieb. Man nimmt sich in der Regel gar nicht die Zeit, zu gucken, ob es noch einen schnelleren oder gemütlicheren, stressfreieren Weg nach oben gibt. Man folgt der Masse.
    Das mag bei physischen Vorhandenen "Massen" tatsächlich der Fall sein, ist bei 'imaginären' Massen aber wohl kaum relevant. Jemand der "Herr der Ringe" Gut findet, trifft diese Entscheidung bereits im Kino, wo eine beeinflussende Masse praktisch nicht existent ist.
    Er geht nicht abends nach dem Kinobesuch in das Internet, stellt fest, dass 1.000 Leute den Film mit 5 Sternen bewertet haben, und bewertet ihn dann auch mit 5 Sternen, obwohl er ihn eigentlich doof gefunden hat.
    Gleiches findet sich dann auch bei DSDS, oder deinen ganzen anderen Unterhaltungsmedien für die Herde. Wer so was guckt, hat in seinem Umfeld vielleicht mit einem Dutzend Menschen Kontakt, die es ebenfalls gucken. Da kann wohl kaum von einem Herdentrieb durch die ganze Fangemeinde gesprochen werden.



    Wenn ich gerade an etwas anderes denke, dann folge ich selbst der Masse. Manchmal wird mir dann sogar noch bewusst, dass ich gerade der Masse folge, obwohl es viel effizienter und sinnvoller für mich wäre, den anderen Weg zu nehmen, aber seltsamerweise bleibe ich dann trotzdem auf dem bereits eingeschlagenen Weg ins Gedränge. An anderen Tagen nehme ich einfach die linke Treppe, weil mein Wunsch nach weniger Gedränge stärker ist, als mein Trieb, der Herde zu folgen. Das ist nahezu 1:1 auf alle möglichen Bereiche übertragbar.
    ...und wirft darüber hinaus die Frage auf, warum du diese "Flexible" Grundhaltung offenbar nur dir selber zugestehst, nicht aber dem Rest der Menschen. Weißt du, wie viele Leute in der Längeren Schlange stehen, weil sie gerade telefonieren etc., und deshalb nicht mitbekommen, was um sie herum passiert?
    Bei dir rechtfertigst du ein "Mitschwimmen" mit Unachtsamkeit. Bei allen anderen gehst du pauschal von Angepasstem Herdentrieb aus. Fällt dir der Fehler auf?



    Alle Welt findet Harry Potter toll? Muss doch mal gucken, was das ist und ob es mir auch gefällt. Mmmh, aber auf die dicken Wälzer habe ich eigentlich keine Lust, zumal ich nicht so der Fantasy-Fan bin. Oh, es gibt Kinofilme. Na, die gucke ich mir mal an. Oh ja, das ist cool. Gefällt mir irgendwie. Schön, jetzt kann ich mitreden und meine Begeisterung mit anderen teilen.
    Oh ja. Ich habe Harry Potter gesehen. Gelesen aber nicht. Und ich fand die Filme ganz Ordentlich. Bin ich jetzt Mainstream? Was sagt dir das über mich?

    Ich hasse Mediensport. Ist das Mainstream? Ich mag meine Katze lieber, als andere Menschen, ist das Mainstream? Ich lese lieber, statt auf Partys zu gehen, Mainstream? Ich bin Single mit einem teuren PC, trotzdem koche ich lieber, als Fertigmenüs zu essen. Ist das Mainstream?

    Du wählst aus 1.000 verschiedenen Verhaltensweisen eines Menschen eine Aus, die du nicht nachempfinden kannst, und drehst daraus eine Vermutung an deren Ende deine eigene Hochstilisierung zum Über-Ich steht, während alle anderen Menschen unter dir bleiben, nur weil sie Harry Potter mögen.



    Alle Welt findet Twilight super? Mmmm, ich weiß nicht. Vampire, die im Sonnenlicht glitzern, Baseball im Regen spielen, viel lieber Menschen wären und ganz viel Teeniegedöns? Dazu ein Trailer, der langweiliger und kitschiger nicht sein könnte? Neee, das ist nix für mich. Da lege ich mir lieber 'nen alten Hammer - Film mit Chis Lee in den DVD-Player oder ziehe mir 'ne Folge "Buffy" rein. Mir doch egal, ob ich bei diesem Teeniequatsch mitreden kann oder nicht. Aber hey, da gibt es diese weniger bekannte und eher kontrovers aufgenommene HBO - Serie mit Vampiren, die ganz gut sein soll. Mal gucken, ob das was taugt. Ich glaub' s ja eher nicht. Schließlich finde ich Vampire Diaries auch dämlich und fand Blood Ties langweilig. Oh, moment, das ist ja richtig cool. True Blood, mmm?! Gefällt mir. Schade, dass es nur so wenige gibt, die das überhaupt kennen, mit denen man darüber quatschen kann.

    So, in dieser Art läuft das - jedenfalls bei mir.
    Und schon wieder packst du auch hier die ungeliebten subjektiven Empfindungen deiner Mitmenschen in eine Schublade und setzt sich selber als überlegenen Triumphator oben auf den Schrank.
    Du findest Twilight schlecht, und True Blood gut. Alle, die diese Ansicht nicht teilen, sind demnach an den Mainstream angepasst, und weniger individuell als du.

    Wo ist denn die Zeile, in der du den Twilight-Guckern das recht einräumst, dass ihnen als selbst bestimmendes Individuum Twilight besser gefallen darf als True Blood? So wie du dir das recht einräumst, True Blood lieber zu mögen, als Twilight?

    Du kritisierst, dass die Leute eine Entscheidung fällen, die dir nicht gefällt. Ich sehe hier vor allem eines ... das dir deine persönliche Herde nicht groß genug ist.



    Mal folgt man der Masse, weil man einen Geschmack oder eine Meinung teilt und mal tut man es nicht, weil man andere Interessen hat. Nur würde ich niemals den Geschmack der Masse teilen, einfach nur weil es der Geschmack der Masse ist und diese automatisch "recht haben" müsste.
    Ich hätte an dieser Stelle dann ganz gerne von dir einen schriftlichen Beleg dafür, das alle Leute die

    Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
    Wer beschert dann DSDS und Germanys Next Top Model die hohen Einschaltquoten? Wer schaltet die vielen Radiosender ein, die den ganzen Tag über immer nur das Gleiche spielen? Wer macht Filme wie Twilight, Harry Potter, Star Trek, Avatar, Herr der Ringe etc. zu Riesenerfolgen an der Kinokasse? Wer wählt unsere Regierungsparteien? Wer sind die ganzen Leute, die lieber Coca Cola trinken, als Pepsi?
    identisch sind, mit den Leuten, die etwas "Gut finden, weil die Masse sagt, es sei gut".



    In der Regel weiß ich Vielfalt sehr zu schätzen und käme deshalb auch nicht auf die Idee, individuelle Formen der Selbstdarstellung als "entartet" zu bezeichnen, zumal mir dieser Begriff eine allzu stinkende Braunfärbung mitbringt. Eigentlich finde ich die Outfits vieler Punks, Gothics, Hippies, HipHopper etc. sehr phantasievoll und ich gucke mir immer wieder gerne auf der Frankfurter Buchmesse die ganzen Cosplayer mit ihren tollen Kostümen an. Diese komischen Hahnenkammfrisuren, Strumpfmaskenmützen und Fellkapuzenjacken finde ich dann eher hässlich bis lächerlich, aber "entartet"? Ich weiß nicht...
    Oh, du kannst dir sicher sein, das ich keineswegs Leuten als "Entartet" bezeichnen würde, die ihr Äußeres Phantasievoll gestalten.
    Andererseits ist es aber leider so, das das äußere Erscheinungsbild von vielen Leuten doch sehr provokativ genutzt wird.

    Und wenn ich jemanden sehe, der von Oben bis unten mit Nazi und Faschismus-Symbolik tätowiert ist, dann ist das bestimmt nichts, was ich mir "Gerne angucke".
    Genau so wenig Leute, die sich Bilder von blutüberströmten, ermordeten Frauen auf die Arme tätowieren lassen. Bei aller Individualität sollte einfach irgendwo eine Grenze erreicht sein.



    Ich denke ehrlich gesagt nicht in solchen dogmatischen Mainstream - Anitmainstream - Dimensionen und finde die Unterstellung, dass jemand, der sich zu bestimmten Dingen eine eigene, von der Masse abweichende Meinung leistet, dies aus Profilierungsgründen tut, ein wenig befremdlich.
    Du hast hier keine von der Masse abweichende Meinung präsentiert. Du hast in deinem Eröffnungspost ausdrücklich geschrieben:

    Leider leben wir momentan in einer Zeit, in der es in gruseliger Weise modern zu sein scheint, immer mit dem Strom zu schwimmen und mit der Meinung der Mehrheit konform zu gehen. Gleichförmigkeit scheint die Devise unserer aktuellen Kultur zu sein. Ich finde, dass diese kritiklose Angepasstheit stinkt,
    Dieser Absatz bietet nicht für Raum für Interpretationen, vor allem nicht für die, hinter der du dich da oben verstecken willst. Dieser Absatz ist eine klare Abwertung gegenüber allem, was du als 'Angepasst' betrachtest.
    Befremdlich ist hier also höchstens die Tatsache, dass du entweder selber nicht merkst, was du schreibst, oder dir selber nicht sicher bist, was du eigentlich sagen willst. Denn einmal sagst du, du willst lediglich eine Meinung kundtun die von der Masse Abweicht und dann stellst du deine eigene Weltbetrachtung durch die Verwendung einer stark wertenden Formulierung über die Weltbetrachtung derer, die anderer Meinung sind.



    Bei solchen Aussagen werde ich immer das Gefühl nicht los, dass mir jemand durch die Blume mein Recht auf einen eigenen Geschmack absprechen möchte, indem er versucht, mir damit eine schlechtes Gewissen zu machen, dass er mir vorhält, ich würde mich ja nur deswegen nicht der großen Allgemeinheit anpassen, weil ich mich mit meiner Individualität als etwas Besseres darstellen wollte.
    Dein Recht auf eine eigene Meinung ist sicher unangetastet, so lange du diese Meinung in einem Rahmen verkündest, mit dem du gleichzeitig der "Gegenpartei" den Respekt zukommen lässt, den du für dich selber in Anspruch nehmen möchtest.
    Mit Adjektiven wie "Gruselig" oder Verben a'la "stinken" kommt man diesem Ziel aber nicht unbedingt näher. Das hätte dir aber auch klar sein müssen, als du den Beitrag verfasst hast.



    Mir gehen Remakes und Dokusoaps und Einheitsbreiradiosender und anderes langweiliges, phantasieloses Zeug eben genauso auf die Nerven, wie die völlig unkritische Konsumhaltung vieler Leute diesen Sachen gegenüber. Schließlich ist es genau diese Haltung, die dafür verantwortlich ist, dass dieser ganze Dreck weiter produziert wird und man interessantere Sachen mit einer immer größeren Lupe suchen muss.
    Und hier schon wieder ... liest du eigentlich nicht, was du schreibst? Gerade noch willst du uns verklickern, es ginge dir nur um neutrale Meinungsäußerungen, dann beschwerst du dich, dass man dir nicht deinen eigenen Geschmack lassen will. Und jetzt greifst du schon wieder zu Wörtern wie "Dreck" um all das zu bezeichnen und herabzuwürdigen, was DIR nicht gefällt.
    Wenn du mit deinem Gesprächspartner auf einer ebene Diskutieren willst, dann solltest du dir vielleicht angewöhnen, nicht ständig den Eindruck zu erwecken, du seist der einzige, der noch Verstand besäße weshalb deine Weltbetrachtung das ultimative Ei des Columbus ist.



    Ja. Und?

    Ein Meinung, insbesondere wenn es sich dabei auch noch um eine handelt, die eher unpopulär ist, hat es in der Regel aus ihrer Natur heraus an sich, subjektiv zu sein, sonst wäre es keine Meinung. Daran könnte es eventuell liegen, dass es in der Regel viel mehr unpopuläre Meinungen als unpopuläre Fakten gibt. Ich kann es persönlich doof finden, dass 1+1 nun einmal 2 ergibt, aber es ist schwer abzustreiten, oder?
    Werde nicht albern.
    Eine unpopuläre Meinung ist ebenso wenig subjektiv richtig, oder subjektiv falsch, wie eine populäre Meinung. Eine unpopuläre Meinung zu haben, ist keineswegs automatisch besser, als eine Populäre Meinung zu haben, weil Meinungen immer subjektiv sind, und daher - gerade in Geschmacksfragen - wenig Raum für Diskussionen bieten. Bedauerlicherweise sagt dein Einstiegspost hier aber das genau Gegenteil. Mir erschien es deshalb als wichtig, darauf hin zu weisen.



    Deswegen werden in TV und Rundfunk Einschaltquoten erhoben, mit deren Hilfe man herausfinden möchte, mit welchen Sendungen man eine größtmögliche Menschenmasse anspricht. Deshalb wird jeder überteuerte Kinoblockbuster im Voraus auf den vermeintlichen Massengeschmack hin konstruiert. Und all diese Produkte verkaufen sich gerade darum so gut.
    Weil uns die "gesellschaftliche Strömung" geradezu dazu nötigt, besonders individuell zu sein und uns abzugrenzen. Nicht etwa, weil sich über die Massenmedien ein unkritischer, immer weniger selbständig agierender und damit perfekter Konsument heran konditionieren ließe. Na, dann hatte ich das bisher wohl immer falsch verstanden.
    Du verdrehst ständig alles so, dass es dir passt, merkst du das eigentlich? Wenn ich als Auto-Bauer ein Auto konstruiere, das optimal auf die Bedürfnisse des Kunden "Familie" zugeschnitten ist, werde ich in diesem Marktsegment auch gewisse Absatzzahlen erreichen. Deshalb betreibe ich Marktforschung.
    Mit Herdentrieb hat das aber nichts zu tun, wenn der Autokäufer jetzt hingeht, und ein Auto kauft, das seine Bedürfnisse erfüllt.
    Herdentrieb wäre gegeben, wenn sich ein Single ohne Familie ebenfalls dieses Auti kaufen würde, weil es von einer bestimmtem Marke ist, oder was weiß ich.

    Du kannst doch den Leuten nicht Herdentrieb vorwerfen, wenn man sich bemüht, ihre Interessen zu befriedigen ... Herdentrieb bedeutet doch gerade, die eigenen Interessen derart an der übrigen Masse auszurichten, dass die eigenen Bedürfnisse hinten an stehen.
    Die Anzahl der Menschen die von der Gesellschaft dazu 'gezwungen' wurden, StarTrek(2009) zu gucken und gut zu finden, obwohl sie der Film eigentlich nicht interessierte, dürften doch in einer recht vernachlässigbaren Größenordnung liegen.



    Jeden Tag plärrt mir aus allen Ecken irgendwelche Werbung entgegen oder springt mir unaufgefordert ins reizüberflutete Auge, um mir weiß zu machen, was ich gerade supertoll zu finden hätte und unbedingt kaufen müsste.

    Von der Politik subventionierte Meinungsmache fließt ungeniert in Fernsehnachrichten und Zeitungen ein, damit ich mir eine vorgefertigte Meinung BILDen soll.
    Stimmt. Und weißt du weißt? Mich hat die Fernsehwerbung noch nie dazu verleitet, mir eine Kaffeemaschine zu kaufen, obwohl ich keinen Kaffee mag ... oder Tampons, obwohl ich ein Mann bin, oder ... oder ... oder ...

    Natürlich spricht Werbung immer die Interessen von irgendwem an, sonst gäbe es sie nicht. Werbung erzeugt aber trotzdem keinen Herdentrieb, der Leute dazu bringt, Dinge zu tun oder zu kaufen, die sie weder wollen noch brauchen.

    Das du die Sache mit der Politik ansprichst, finde ich übrigens gut. Ich finde es nämlich interessant, dass praktisch alle Alle Leute, die immer behauptet unsere Politiker wären alle verlogen und schlimm, sich gleichsam wie ausgehungerte Hunde auf jede Art oppositioneller Berichterstattung stürzen und diese genau so ungefiltert schlucken.
    Natürlich finde ich die politische Oberflächlichkeit vielerorts beängstigend. Eine Tendenz zur Anpassung in eine Richtung kann ich aber auch da nicht ausmachen, denn die Anzahl der Leute, die alles Glauben, was in den "Tagesthemen" berichtet wird, ist meiner Erfahrung nach nicht wesentlich größer, wie die Anzahl der Leute, die automatisch alles glauben, was NICHT in den "Tagesthemen" berichtet wird.



    TV und Radio halten alles, was auch nur den leisesten Anschein erweckt, nicht den Geschmack von wirklich absolut Jedem treffen zu können oder zumindest einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu bilden, möglichst aus ihren Sendern draußen, um ja nicht wieder zu einem qualtitativen Programm zurück kehren zu müssen.

    ...

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ne, nicht so unpopulär. Komischerweise kann ich dir sogar in der ersten zustimmen, was mMn überraschend ist. Bei ein paar von denen kannste aber sicher sein, dass sie in die Richtung gehen.

    Das mit der öffentlichen Verwaltung: die gegensätzliche Meinung (nämlich dass es alle faule Schmarotzer sind, die auf eine ewige Stelle aus sind und danach nix tun) beruht eher auf Desinformation.

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  • Halman
    antwortet
    Ein wirklich sehr interessanter Thread.

    Dann schreibe ich mal ein paar vermutlich unpopuläre Meinungen:
    • Religion kann durchaus intelligent sein
    • Die Urknalltheorie ist vermutlich falsch
    • Sport im TV ist langweilig
    • Populärwissenschaft verbildet zum Teil die Menschen
    • In der öffentlichen Verwaltung wird hart gearbeitet
    • CDs klingen besser als datenreduzierte MP3s
    • Die Kabel beeinflussen den Klang einer Hi-Fi-Anlage hörbar
    • Violinenkonzerte können wunderschön sein
    • William Shatner spielt Kirk klasse
    • ENT ist die beste ST-Serie

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Ich hab den ganzen Text durchgelesen, es waren ein paar gute, kritikwürdige Sachen dabei, aber die waren früher auch nicht besser. Der Rest ist die geübte Rederei gegen die 90er und die 00er. Klar, ich kenne die 70er und 80er aus Erzählungen, aber Zeiten ändern sich nicht. Das System ist immer noch Kapitalismus, die Hinterzimmerabsprachen nicht geringer geworden, in armen Ländern wird die Bevölkerung immer noch wie Dreck behandelt.
    Das klingt für mich etwas zu vereinfachend. Natürlich war früher nicht alles besser. Wer behauptet das denn? Nur, dass es keinerlei Unterschiede zwischen den verschiedenen Jahrzehnten gäbe, stimmt genauso wenig.

    Viele Entwicklungen unserer Zeit weiß ich durchaus zu schätzen, sonst wäre ich auch kaum so oft im Internet unterwegs. Einige Entwicklungen der letzten Jahre sehe ich allerdings eher als Rückschritte an und auch wenn du mich deshalb gleich für paranoid halten willst, sehe ich eben in unserer Zeit durchaus ein paar Tendenzen, die ich als latent gefährlich einstufe.

    Eine Demokratie ist in gewisser Weise immer in Gefahr. Das liegt in der Natur der Sache. Sobald man es sich zu sehr in ihr gemütlich macht und nicht mehr an ihr arbeitet, steht sie bereits auf der Kippe. Klingt lustig, ist aber so.

    Und was den Kapitalismus angeht, der wurde bis Anfang der Neunziger noch durch die Notwenigkeit der positiven Abgrenzung zum ideologischen Feindbild des Ostblock-Kommunismus an der Leine gehalten. Seitdem dieser Kontrast nicht mehr besteht, sind die Hunde losgelassen und sie fressen alles, ohne jemals satt zu werden. Da kann man nur noch Gift streuen.

    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Deine Beträge hören sich für mich danach an, dass die meisten Leute Sachen mögen, die du nicht magst, und dass das auf irgendeinen magischen Mainstream zurückzuführen sein soll, dem du mit einer "Independence" widerstehen willst...
    Wie ich über den Begriff "Mainstream" denke, habe ich eigentlich ausreichend dargestellt. Wenn du meinen Text wirklich komplett gelesen hast, wundere ich mich darüber, wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst.

    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    ...und der Meinung bist, das sei nur auf die fortschreitende Verblödung zurückzuführen,
    Und auch zum Verblödungsbegriff hatte ich mich in diesem Thread bereits differenzierend geäußert. Deshalb ist mir auch hier nicht klar, wie es zu solchen Interpretationen kommt.

    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    ...anstatt auf die einsame Tatsache, dass die Sachen "gut" sind, gut genug, um von der breiten Bevölkerung als "gut" befunden zu werden.
    Jetzt hängt es natürlich immer davon ab, welche Kriterien man zur Bemessung dessen anwendet, was man für gut oder schlecht befindet.

    Ein Film dessen Handlung so an den Haaren herbei gezogen ist und dermaßen viele unglaubwürdige Zufälle enthält, dass ein Grundschüler sich schämen würde, so etwas als Aufsatz abzugeben, wird von mir nie und nimmer als gut bewertet werden und wenn er noch so viel moderne Technik und schnelle Schnitte einsetzt, um über diesen traurigen Umstand hinweg zu täuschen.

    Für andere Zuschauer ist ein solcher Film tatsächlich gut, weil sie auf die Handlung keinen großen Wert legen und sie lieber hübsche Effekte sehen.
    Allerdings würde nie einer von denen zugeben: "Ja, stimmt, der Film ist dämlich, aber ich mag halt Geballer und Explosionen und ich hab' es nicht so mit dem Denken im Kino." Statt dessen wird immer so getan, als würde man sich in seiner Freizeit eigentlich vorwiegend mit der Lektüre von Thomas Mann, Bertold Brecht, Schiller, Goethe und Kafka auseinandersetzen und nur ab und zu mal zur Abwechslung einen grenzdebilen Schwachsinnsfilm der bunten Effekte wegen gucken, um das ach so pausenlos überstrapazierte Hirn wenigstens einmal für zwei Stündchen abschalten zu können, damit danach wieder ausreichend Energie für Quantenphysik und Philosophie vorhanden ist.

    Wer mit niedrigen Erwartungen in einen Film geht und seine Erwartungen erfüllt sieht, mag ja seinen Spaß gehabt haben, aber er wird eben auch damit leben müssen, wenn man ihm nachsagt, geringe Ansprüche an den Film gehabt zu haben. Aber wenn der elitäre Bildungsbürger Nr.1 sich nur einmal des Spaßes wegen herab gelassen hat, einen dämlichen Film zu sehen, weil er mal sein Gehirn abschalten wollte, dann muss alle Welt diesen Film aus den selben Gründen für gut befinden, denn es geht ja gar nicht, wenn plötzlich einer kommt und sagt: "Also ich hätte ja schon ganz gerne eine plausible Handlung gehabt." Der hält sich wohl für was Besseres, wie?

    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Natürlich, es gibt Manipulationen, und der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wer einen Harry Potter schaut, schaut sie alle (außer ich), wer einmal Coca Cola trinkt, bleibt dabei. Dafür muss mir die Sache aber immer schmecken, Werbun kann keine Zuneigung hervorzaubern.
    Was meinst du, was Werbung alles kann und wie empfänglich Menschen für Manipulationen sind. Was glaubst du wieviele Menschen bereit sind, einem anderen Menschen tödliche Stromstöße zu verpassen, solange nur ein Typ im weißen Kittel daneben sitz, der irgendwie seriös und fachmännisch wirkt, während er entsprechende Anweisungen gibt? Was schätzt du, wie oft man eine Lüge wiederholen muss, bis sie von einer breiten Masse als Wahrheit akzeptiert wird? Und wenn die Lüge durch eine halbe Wahrheit transportiert wird? Wie schnell wird es dann wohl gehen?

    Verkauft sich Coca Cola wegen des Geschmacks so toll oder weil die Flaschen den Umrissen weiblicher Körper nachempfunden sind? Verkaufen sich Fernsehzeitungen danach am Besten, welche das übersichtlichste Programm bereit hält oder eher darüber, wieviel nackte Haut die Frau auf dem Cover zeigt? Und sind jemals Männer auf den Titelbildern?

    Oder wie wär's damit: Im Supermarkt kostet ein Päckchen Wurst 59 Cent. An einem Tag klebt über dem Preisschild ein knalloranges Angebotsschild: Nur heute - Wurst für 59 Cent - zum Schnäppchenpreis. Der Wurstabsatz steigt und das obwohl die Käufer diesen Laden regelmäßig besuchen und eigentlich genau wissen müssten, dass die Wurst schon immer 59 Cent gekostet hat.

    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Und warum einen eigenen Beitrag verfassen, wenn es schon jemand anders in Top-Qualität gemacht hat?
    Nur, warum dann überhaupt einen Beitrag verfassen, der nichts anderes sagt als "Beitrag 1 ist toll und Beitrag 2 ist doof" ?

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Ich hab den ganzen Text durchgelesen, es waren ein paar gute, kritikwürdige Sachen dabei, aber die waren früher auch nicht besser. Der Rest ist die geübte Rederei gegen die 90er und die 00er. Klar, ich kenne die 70er und 80er aus Erzählungen, aber Zeiten ändern sich nicht. Das System ist immer noch Kapitalismus, die Hinterzimmerabsprachen nicht geringer geworden, in armen Ländern wird die Bevölkerung immer noch wie Dreck behandelt.

    Deine Beträge hören sich für mich danach an, dass die meisten Leute Sachen mögen, die du nicht magst, und dass das auf irgendeinen magischen Mainstream zurückzuführen sein soll, dem du mit einer "Independence" widerstehen willst und der Meinung bist, das sei nur auf die fortschreitende Verblödung zurückzuführen, anstatt auf die einsame Tatsache, dass die Sachen "gut" sind, gut genug, um von der breiten Bevölkerung als "gut" befunden zu werden. Natürlich, es gibt Manipulationen, und der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wer einen Harry Potter schaut, schaut sie alle (außer ich), wer einmal Coca Cola trinkt, bleibt dabei. Dafür muss mir die Sache aber immer schmecken, Werbun kann keine Zuneigung hervorzaubern.

    Und warum einen eigenen Beitrag verfassen, wenn es schon jemand anders in Top-Qualität gemacht hat?

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von uriel_ventris Beitrag anzeigen
    Jaja. Alle werden gleichgeschaltet und lobotomisiert, nur du stellst dich als letzter wackerer Individualist dagegen und versuchst, die freie Meinung zu erhalten...



    Ich kann Caesar Andys beitrag doppelt und dreifach unterschreiben. Und vielleicht, Logan, sind bestimmte Filme so erfolgreich, weil sie gut sind, und nicht weil die Regierung uns manipuliert?
    Quod erat demonstrandum:

    Lieber gleich dreimal die Meinung eines Anderen unterschreiben,
    als einen wenigstens halbwegs sinnvollen eigenen Beitrag zu leisten, dafür aber auf arrogant überhebliche Weise in einem oberflächlichen, nichts sagenden 3-Sätze-Kommentar einen differenzierten Beitrag inklusive Verfasser diffamieren, bei gleichzeitiger Demonstration des traurigen Umstands, eigentlich nur den letzten Absatz gelesen und diesen nicht einmal richtig verstanden zu haben.

    Willkommen im 21. Jahrhundert.

    Aber ein schönes Smiley hast du ausgesucht.
    Wirklich hübsch.
    Und so passend.
    Zuletzt geändert von Logan5; 11.04.2011, 22:15.

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  • Uriel Ventris
    antwortet
    Jaja. Alle werden gleichgeschaltet und lobotomisiert, nur du stellst dich als letzter wackerer Individualist dagegen und versuchst, die freie Meinung zu erhalten...



    Ich kann Caesar Andys beitrag doppelt und dreifach unterschreiben. Und vielleicht, Logan, sind bestimmte Filme so erfolgreich, weil sie gut sind, und nicht weil die Regierung uns manipuliert?

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  • Logan5
    antwortet
    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Ich finde diese Aussage interessant und möchte hier dann mal meinen 'unpopulären Einwand' liefern, nämlich den, dass dieser so genannte und oft herbeigepredigte 'Mainstream' schlichtweg nicht existent ist.
    Wer beschert dann DSDS und Germanys Next Top Model die hohen Einschaltquoten? Wer schaltet die vielen Radiosender ein, die den ganzen Tag über immer nur das Gleiche spielen? Wer macht Filme wie Twilight, Harry Potter, Star Trek, Avatar, Herr der Ringe etc. zu Riesenerfolgen an der Kinokasse? Wer wählt unsere Regierungsparteien? Wer sind die ganzen Leute, die lieber Coca Cola trinken, als Pepsi?

    Wenn du gemeint hast, dass sich besagter "Mainstream" immer wieder neu zusammensetzt und nicht immer aus den selben Leuten besteht, dann hast du natürlich vollkommen recht, aber dass es immer eine Meinung gibt, die von einer relativen Mehrheit getragen wird und solche, die davon abweichen, lässt sich in meinen Augen nicht bestreiten.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Jeder Mensch entwickelt sich im Verlaufe seines Aufwanchsens in einem Umfeld, dass ihn prägt und seine Meinungen und Wertvorstellungen beeinflusst. Da keine zwei Menschen das exakt selbe Umfeld zum Aufwachsen haben, entsteht so ein gesundes Maß an Individualität, dass es dem einzelnen ermöglicht, sich dennoch in der Gesellschaft zurecht zu finden.
    Ob man sich in der Gesellschaft zurecht findet, hängt aber doch gerade sehr stark von besagten Aufwachsbedingungen und besagter Gesellschaft selbst ab. Wenn ich in China in einem frei denkenden, regierungskritischen Elternhaus aufwachse, wird es mir unter Umständen nicht ganz so leicht fallen, mich in der dortigen Gesellschaft zurecht zu finden, als jemand der in einen Umfeld aufgewachsen ist, das entweder regierungsfreundlich oder aus Furcht regierungshörig ist.

    Aber auch in einer demokratischen Gesellschaft sollte man den Einfluss der Massenmedien nicht unterschätzen. Ich kann in einem gebildeten, kritischen, aufgeschlossenen Haushalt aufwachsen und eine gute Schule besuchen und trotzdem auf den Blödsinn hereinfallen, den die Bildzeitung oder die RTL-Nachrichten erzählen. Ebenso kann jemand, der in einem sehr behüteten sozialen Umfeld aufwächst, trotzdem anfällig für die Umgangsformen sein, die im TV durch diverse Krawallshows propagiert und gepflegt werden und sie bei nächster Gelegenheit nachahmen.

    Neben dem Wunsch nach Individualität und Freiheit besitzt der Mensch ambivalenterweise einen ebenso starken Herdentrieb. Bei manchen befindet sich beides in der Waage, bei anderen dominiert eine der beiden Seiten. Nur so etwas wie absolute Individualität gibt es nicht und sie entsteht erst recht nicht automatisch durch voneinander abweichende Aufwachsbedingungen. Man müsste schon mächtig isoliert von allen anderen gesellschaftlichen Einflüssen aufwachsen, um nicht auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext sozialisiert zu werden.

    Und hier hängt es eben schon auch davon ab, welche öffentliche Meinung gerade dominiert. In den 1960ern entwickelte sich ein gewisser Trend zur Wertschätzung möglichst individuellen Ausdrucks, vor allem deshalb, weil in der Vorgängergeneration genau das Gegenteil der Fall war. Heute sehe ich eher wieder einen Trend zum Konventionellen und Konservativen. Aber ich habe keine Statistik vorliegen. Ich kann mich also genauso gut täuschen.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Den meisten Menschen ist jedoch gemein, dass sie sich selber nicht als "Mainstreamzugehörig" empfinden würden. Sie leben einfach ihr leben, der Rest ist egal.
    Ich würde sagen, dass die meisten Leute nicht unbedingt groß darüber nachdenken, ob sie einer Mainstream-Meinung oder einem Mainstream-Interesse "angehörig" sind oder nicht. Es gibt natürlich auch solche, die immer erst gucken, was alle toll finden, bevor sie es auch mögen und solche, die es dann aus genau solchen Gründen nicht mögen, aber ich schätze, die Meisten verschwenden tatsächlich nicht viele Gedanken darauf.

    Die beste Möglichkeit, dass einem überhaupt auffällt, ob man dazu neigt, des Öfteren die Mehrheitsmeinung zu teilen oder nicht, ist einfach das zu mögen, was einem eben gefällt und das abzulehnen, was einem gegen den Strich geht und danach heraus zu finden, wieviele Gleichgesinnte man trifft. Stellt man dabei fest, dass es ziemlich wenige gibt, die eine Meinung mit einem teilen, dann wird es wohl so sein, dass man eine unpopuläre Meinung vertritt.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Die einzige klar als "Mainstream" erkennbare Bestrebung ist ironischerweise genau jene, sich von der 'Masse' abheben zu wollen, um nicht Mainstream zu sein.
    Das sehe ich nicht so.

    Wenn ich am Frankfurter Bahnhof bin und mich vom S-Bahnbereich nach oben zu den Fernzügen begebe, gibt es zwei Rolltreppen, die dorthin führen. Eine links. Eine rechts. Der Strom der Menschen bewegt sich immer zu mindestens 80 - 90 % auf die rechte Rolltreppe zu, wo man sich drängelt und wartet, bis der zähe Fluss der Masse endlich sein Ziel erreicht. Die linke Rolltreppe, die auf die selbe Etage führt wird dagegen nur von ganz wenigen Leuten benutzt, obwohl es dort nicht das geringste Gedränge gibt. Es ist eben so, dass alle der größten Masse folgen. Das ist ein Instinkt, ein angeborener Herdentrieb. Man nimmt sich in der Regel gar nicht die Zeit, zu gucken, ob es noch einen schnelleren oder gemütlicheren, stressfreieren Weg nach oben gibt. Man folgt der Masse.

    Wenn ich gerade an etwas anderes denke, dann folge ich selbst der Masse. Manchmal wird mir dann sogar noch bewusst, dass ich gerade der Masse folge, obwohl es viel effizienter und sinnvoller für mich wäre, den anderen Weg zu nehmen, aber seltsamerweise bleibe ich dann trotzdem auf dem bereits eingeschlagenen Weg ins Gedränge. An anderen Tagen nehme ich einfach die linke Treppe, weil mein Wunsch nach weniger Gedränge stärker ist, als mein Trieb, der Herde zu folgen. Das ist nahezu 1:1 auf alle möglichen Bereiche übertragbar.

    Alle Welt findet Harry Potter toll? Muss doch mal gucken, was das ist und ob es mir auch gefällt. Mmmh, aber auf die dicken Wälzer habe ich eigentlich keine Lust, zumal ich nicht so der Fantasy-Fan bin. Oh, es gibt Kinofilme. Na, die gucke ich mir mal an. Oh ja, das ist cool. Gefällt mir irgendwie. Schön, jetzt kann ich mitreden und meine Begeisterung mit anderen teilen.

    Alle Welt findet Twilight super? Mmmm, ich weiß nicht. Vampire, die im Sonnenlicht glitzern, Baseball im Regen spielen, viel lieber Menschen wären und ganz viel Teeniegedöns? Dazu ein Trailer, der langweiliger und kitschiger nicht sein könnte? Neee, das ist nix für mich. Da lege ich mir lieber 'nen alten Hammer - Film mit Chis Lee in den DVD-Player oder ziehe mir 'ne Folge "Buffy" rein. Mir doch egal, ob ich bei diesem Teeniequatsch mitreden kann oder nicht. Aber hey, da gibt es diese weniger bekannte und eher kontrovers aufgenommene HBO - Serie mit Vampiren, die ganz gut sein soll. Mal gucken, ob das was taugt. Ich glaub' s ja eher nicht. Schließlich finde ich Vampire Diaries auch dämlich und fand Blood Ties langweilig. Oh, moment, das ist ja richtig cool. True Blood, mmm?! Gefällt mir. Schade, dass es nur so wenige gibt, die das überhaupt kennen, mit denen man darüber quatschen kann.

    So, in dieser Art läuft das - jedenfalls bei mir.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Dazu greift man dann zu kuriosen entartungen der optischen Erscheinung, orientiert sich hin zu 'alternativen Subkulturen' oder versucht in seinem Oberstübchen verkrampft Gott und die Welt verstehen zu wollen, bis man schließlich bei Ideen wie Präastronautik, Weltregierung oder Illuminati angekommen ist, weil die Welt zu komplex ist, als dass ein Mensch sie tatsächlich vollständig verstehen könnte.
    Man befindet sich immer in einer gewissen Ambivalenz zwischen Herdentrieb und Individualitätsdrang. Das Eine kann zu Isolation und dem Verlust geistiger Gesundheit führen, das Andere kann zur Folge haben, dass man stumpfsinnig mit erhobenem rechtem Arm kritiklos und obrigkeitsergeben einem geisteskranken Führer folgt und sich bizarre Ideologien ins Hirn pflanzen lässt. Beides finde ich nicht unbedingt erstrebenswert.

    Mal folgt man der Masse, weil man einen Geschmack oder eine Meinung teilt und mal tut man es nicht, weil man andere Interessen hat. Nur würde ich niemals den Geschmack der Masse teilen, einfach nur weil es der Geschmack der Masse ist und diese automatisch "recht haben" müsste. Anders herum gilt das übrigens ebenso. Nur weil etwas im Mainstream Erfolge feiert, ist es nicht automatisch schlecht, weil ich mir einbilden würde, nicht individuell genug zu sein, wenn ich es mag.

    In der Regel weiß ich Vielfalt sehr zu schätzen und käme deshalb auch nicht auf die Idee, individuelle Formen der Selbstdarstellung als "entartet" zu bezeichnen, zumal mir dieser Begriff eine allzu stinkende Braunfärbung mitbringt. Eigentlich finde ich die Outfits vieler Punks, Gothics, Hippies, HipHopper etc. sehr phantasievoll und ich gucke mir immer wieder gerne auf der Frankfurter Buchmesse die ganzen Cosplayer mit ihren tollen Kostümen an. Diese komischen Hahnenkammfrisuren, Strumpfmaskenmützen und Fellkapuzenjacken finde ich dann eher hässlich bis lächerlich, aber "entartet"? Ich weiß nicht...

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Tatsächlich definiert doch ohnehin jeder Mensch 'Mainstream' und 'Anti-Mainstream' gerade so, das er sich selber als 'Anti-Mainstream' profilieren kann.
    Ich denke ehrlich gesagt nicht in solchen dogmatischen Mainstream - Anitmainstream - Dimensionen und finde die Unterstellung, dass jemand, der sich zu bestimmten Dingen eine eigene, von der Masse abweichende Meinung leistet, dies aus Profilierungsgründen tut, ein wenig befremdlich.

    Bei solchen Aussagen werde ich immer das Gefühl nicht los, dass mir jemand durch die Blume mein Recht auf einen eigenen Geschmack absprechen möchte, indem er versucht, mir damit eine schlechtes Gewissen zu machen, dass er mir vorhält, ich würde mich ja nur deswegen nicht der großen Allgemeinheit anpassen, weil ich mich mit meiner Individualität als etwas Besseres darstellen wollte.

    Mir gehen Remakes und Dokusoaps und Einheitsbreiradiosender und anderes langweiliges, phantasieloses Zeug eben genauso auf die Nerven, wie die völlig unkritische Konsumhaltung vieler Leute diesen Sachen gegenüber. Schließlich ist es genau diese Haltung, die dafür verantwortlich ist, dass dieser ganze Dreck weiter produziert wird und man interessantere Sachen mit einer immer größeren Lupe suchen muss.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Der Hip-Hopper sagt, 'Metal ist Mainstream', der Metaller sagt 'Hip-Hop ist Mainstream'. Und der Volksmusiker sagt 'das englische Gequitsche ist allesamt Mainstream'. Meine Schwester sagt, 'Emo ist mainstream' und ich kenne Emos, die sagen, alles was nicht EMO ist, sei Mainstream. Der Linuxer sagt, 'Microsoft ist Mainstream' und der Microsoftler sagt 'Gegen Microsoft zu sein, ist Mainstream'.
    So inflationär kann man mit dem Begriff "Mainstream" umgehen. Deshalb habe ich den Thread ja zum Glück "Unpopuläre Meinungen" und nicht "Grundlegende Anti-Mainstream-Haltungen" genannt.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Unterm Strich ist alles das totaler Quatsch und auch bei deinen Ansichter, TE, kann man mehr als nur an einer Stelle diskutieren, ob sie wirklich 'unpopulär' sind, oder ob du nur 'möchtest', dass sie unpopulär sind, weil du Angst hast, selber als Angepasst zu erscheinen.
    »Nein. Da irrt ihr euch vollkommen« ... »Ich
    schreibe Gedichte, nur um auf mein erbärmliches, teilnahmsloses
    und hartherziges Äußeres ausdrücklich hinzuweisen.


    Nur nicht immer gleich überinterpretieren, Sigmund.

    Ich liebe die "Fluch der Karibik" - Filme , bin supergespannt auf den letzen "Harry Potter" - Streifen, weil ich die Filmreihe richtig gerne mag und ich halte "Avatar" für einen richtig gelungenen Film mit der richtigen Ausgewogenheit zwischen Massenaffinität und Anspruch. Außerdem finde ich, dass "Toxic" von Britney Spears ein geiler Song war, stehe total auf die Musik von Katie Melua und lache gerne über den Humor von Michael Mittermeier und René Marik. Das ist alles mehr oder weniger im Rahmen eines gewissen Massengeschmacks und ich bekomme deshalb keine unkontrollierbaren Panikattacken, dass ich plötzlich als angepasster Mainstreamzombie aufwachen könnte.

    Soviel mal dazu.

    Auf der anderen Seite...

    ... scheint mir die Meinung

    Ein agressiver Atheist ist kein Stück besser als ein religiöser Fanatiker und ein Mission betreibender Atheismus ist kaum noch von einer eigenen Form der Religiosität zu unterscheiden.
    zumindest in diesem Forum doch tatsächlich eher unpopulär zu sein.

    ... war

    Sean Connery ist und bleibt der beste Bond.
    gar nicht mal sooo ernst gemeint.

    ... herrscht doch heute oft die Prämisse "Neu ist immer besser". Von daher hatte ich

    Die Star Wars - Prequels sind totaler Bockmist, genauso wie diese unsägliche Special Edition. Wenn ich Star Wars will, dann nur die Originaltrilogie ohne irgendwelchen CGI-Schiss! Außerdem ist "Return of the Jedi" der geilste SW-Film überhaupt.
    tatsächlich für eine weniger populäre Meinung gehalten, aber ich freue mich natürlich, wenn es noch mehr Leute gibt, die meine Auffassung teilen. Dann besteht ja noch Hoffnung.

    ... ist diese Meinung:

    William Shatner ist ein guter Schauspieler, dem völlig zu unrecht nachgesagt wird, er verstünde sein Handwerk nicht. Tut er wohl.
    nicht gerade eine, die man allerorten antreffen würde. Jeder zweite Kritiker zerreißt sich das Maul über Shatner und sein ach so mieses Schauspiel. In meinen Augen ist das totaler Quatsch. Ich habe Shatner auch als Kirk immer abgenommen, was er gespielt hat. Offenbar sehen das doch sehr viele Leute anders. So what?

    ... gibt es gerade hier im Forum, aber auch an anderen Stellen im Netz, ziemlich viele Leute, für die das hier

    Das Ende von Lost war Bullshit allererster Güte.
    pure Blasphemie darstellt. Trotzdem ist es meine Meinung und es irritiert mich ehrlich gesagt auch ein bisschen, wie so viele Leute, diese lächerliche, billige Auflösung, die die Haltung der Autoren ihren Zuschauern gegenüber in meinen Augen unmissverständlich offenlegt, diesen unsagbaren Mist toll finden können.

    ... bin ich zwar bei Weitem nicht der Einzige mit dieser Meinung:

    Ich besitze keinen Fernseher mehr und vermisse trotzdem nichts. Das deutsche TV-Programm ist kaum zu unterbieten.
    , aber der wesentlich größere Teil der öffentlichen Meinung, scheint mit dem TV - Programm absolut zufrieden zu sein. Demnach ist mein Standpunkt eher unpopulär.


    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Das sind keineswegs Ansichten, die irgendwie 'unpopulär' sind.
    Finde ich schon.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Ich kenne viele Leute, die sie teilen, in einigen Fällen mich eingeschlossen. Das macht die Ansichten aber nicht falscher.
    Ich habe nie einen Anspruch auf unumstößliche Richtigkeit meiner Meinungen gestellt, genauso wenig, wie ich behauptet hätte, dass die Meinung der größten Masse automatisch die Falsche sein müsste.

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Ohnehin tritt hier viel zu oft dein subjektiver Geschmack in den Vordergrund, was deine 'unangepasste meinung' zu einer rein subjektiven Aussage degradiert, die wohl kaum irgend einer Bewertung von außerhalb stand halten muss, schließlich ist es ganz alleine deine Sache, ob du findest, Shattner sei ein guter Schauspieler (Und ja, wenn ich seine Leistung in Boston Legal bewerte, IST er ein guter Schauspieler).
    Ja. Und?

    Ein Meinung, insbesondere wenn es sich dabei auch noch um eine handelt, die eher unpopulär ist, hat es in der Regel aus ihrer Natur heraus an sich, subjektiv zu sein, sonst wäre es keine Meinung. Daran könnte es eventuell liegen, dass es in der Regel viel mehr unpopuläre Meinungen als unpopuläre Fakten gibt. Ich kann es persönlich doof finden, dass 1+1 nun einmal 2 ergibt, aber es ist schwer abzustreiten, oder?

    Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
    Also, meine unpopuläre Aussage:

    Das bestreben, sich nicht anpassen zu wollen, ist eine Anpassung an die Gesellschaftliche strömung der erzwungenen, individuellen Abgrenzung.
    Ach?

    Deswegen werden in TV und Rundfunk Einschaltquoten erhoben, mit deren Hilfe man herausfinden möchte, mit welchen Sendungen man eine größtmögliche Menschenmasse anspricht. Deshalb wird jeder überteuerte Kinoblockbuster im Voraus auf den vermeintlichen Massengeschmack hin konstruiert. Und all diese Produkte verkaufen sich gerade darum so gut.
    Weil uns die "gesellschaftliche Strömung" geradezu dazu nötigt, besonders individuell zu sein und uns abzugrenzen. Nicht etwa, weil sich über die Massenmedien ein unkritischer, immer weniger selbständig agierender und damit perfekter Konsument heran konditionieren ließe. Na, dann hatte ich das bisher wohl immer falsch verstanden.

    Sorry, aber das halte ich tatsächlich für Quatsch.

    Jeden Tag plärrt mir aus allen Ecken irgendwelche Werbung entgegen oder springt mir unaufgefordert ins reizüberflutete Auge, um mir weiß zu machen, was ich gerade supertoll zu finden hätte und unbedingt kaufen müsste.

    Von der Politik subventionierte Meinungsmache fließt ungeniert in Fernsehnachrichten und Zeitungen ein, damit ich mir eine vorgefertigte Meinung BILDen soll.

    TV und Radio halten alles, was auch nur den leisesten Anschein erweckt, nicht den Geschmack von wirklich absolut Jedem treffen zu können oder zumindest einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu bilden, möglichst aus ihren Sendern draußen, um ja nicht wieder zu einem qualtitativen Programm zurück kehren zu müssen.

    Deutschland gehört laut PISA-Studie immer noch zu den Ländern, die am Wenigsten für die Bildung ausgeben, aber hauptsache man kann das Abitur jetzt bereits nach 12 statt 13 Schuljahren machen und die Lehrerausbildung ist auch gerade prima verkürzt und vereinheitlicht worden.

    Für mich sieht das nicht unbedingt nach gewaltsamem Individualisierungs- und Abgrenzungszwang aus. Eher wie das Gegenteil, bei dem ich mich selbst dabei erwische im braunen Sumpf geächteten Vokabulars zu graben und den Begriff "Gleichschaltung" aus dem Schlamm zu ziehen. Da ist mir die "Entartung" der Outfits aber letztendlich wesentlich lieber. Besser jeder Einzelne läuft den ganzen Tag im Karnevalskostüm oder mit Unterhose auf dem Kopf herum, als mit einer Uniform, die die Farbe der Scheiße im Kopf repräsentiert.

    Nurmalsogesagt...

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Ach, noch ne unpopuläre Meinung von mir:

    Der Facharbeitermangel ist eine von der Wirtschaft erfundene Lüge, um zusätzliches Personal aus dem Ausland anwerben zu können und so das Arbeitnehmerangebot künstlich zu vergrößern um so Lohnsteigerungen zu vermeiden und den Rückbau von Arbeitnehmerrechten fordern zu können. Tatsächlich schreiben Betriebe Stellen aus die sie gar nicht besetzen wollen. Das zeigen sie dadurch, dass z. B. Lohnangebote völlig unterirdisch sind oder die Arbeitszeiten so unattraktiv sind das keiner die Stelle will. Dann rennt das Unternehmen zur Arbeitsagentur bzw. zur Regierung und jammert, dass es keine Arbeitskräfte findet und das ein Anzeichen für Fachkräftemangel sei und man daher neue Arbeitnehmer aus dem Ausland benötige (die natürlich aus Niedriglohnländern kommen, was dazu führt dass sie geringere Lohnforderungen stellen und sie so zum Abbau von Arbeitnehmerrechten missbraucht werden)

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  • lordhasen
    antwortet
    Meine unbelibtesten meinungen sind
    das ich Iter für ein wichtiges Forschungs Projekt halte(und keine Geldverschwendung ist ) .
    grundsätzliches vertrauen in unser Politisches system .
    das Beamte (mein Vater ist immerhin einer) grundsätzlich gutes machen
    das Deutschland durch harte arbeit und reformen keinen Niedergang erleben muss
    und zuzug von Facharbeitern unterstüze ich sehr

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  • Zocktan
    antwortet
    Zitat von Regel1 Beitrag anzeigen
    Bei einer Diskussion mit dem Thema XYZ bilden sich immer irgendwelche subjektiven Ansichten - pro, contra, neutral - denen Du wieder Paroli gibst, falls Du mit einer Ansicht/Meinung nicht konform gehst. Ohne Meinung keine Diskussion.

    Also, viel Spaß bei Deinen weiteren Diskussionen ohne eigene Meinung.
    Wenn man das einmal erkannt hat, ist es aber sehr müßig zu diskutieren, weil das nur wegen des Rechthabens zu tun ist einfach unnötig.

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  • Spooky Mulder
    antwortet
    Ich kann übrigens User nicht leiden, die lieber in spitzfindiger und klugscheißender Weise an der Formulierung eines Threadtitels rummäkeln, als etwas Konstruktives zum Thema beizutragen. Bin mir aber nicht sicher, ob diese Meinung wirklich so unpopulär ist.

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