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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Jetzt fängst du auch noch so an. Rechthaberei in allen Ehren (das gehört zu Internetforen sicherlich dazu), aber wenn einem dann schwarz auf weiß nachgewiesen wurde, dass man sich geirrt hat, kann man das auch mal zur Kenntnis nehmen. Soll ich dir jetzt eine Genese des Gesetzes präsentieren, damit du zur Kenntnis nimmst, dass es das auch schon letztes Jahr gab (und auch vorher)? Aber hier muss wohl erstmal die eigene Unwissenheit fünf Beiträge lang gerechfertigt und Tatsachen geleugnet werden.
    Republicans hate ducklings!

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      Werden die regionalen Unterschiede bei Hartz IV jetzt überhaupt nicht berücksichtigt?Ich meine außer beim Mietspiegel, da ist das klar.Aber sonst nicht?Das wäre ja völlig absurd.Die Lebenshaltunskosten in D sind sehr unterschiedlich.Es macht doch einen riesigen Unterschied,ob man in einer vergleichsweise günstigen Kleinstadt irgenwo im Osten lebt,wo man auch noch alle Wege zu Fuß erledigen kann(wenn man will) oder aber zb. im sauteuren Hamburg wohnt,wo man auch noch entweder viel mit dem Auto fahren muss oder den teuren Nahverkehr benutzen muss.Ich tippe insgesamt kommte man auf einen Unterschied von weit weit über 100 Euro,die man braucht.Aber die Entfernungen müssen nicht einmal so groß sein.Ich tippe dass zb. auch die Lebenshaltungskosten zwischen einer ostdeutschen Großstadt wie Dresden und einer kleinen Stadt im Umland riesig sind.Wird das nicht berücksichtigt?

      Zur Finanzierung: Hat jemand eine Ahnung,wieviel Geld es dem Staat ungefähr bringen würde,wenn alle die mehr als Eine Million erben 10% Erbschaftssteuer mehr zahlen müssten?
      Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
      und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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        Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
        TimeGypsy hat ganz gut aufgelistet, was man alles mit ALG II bezahlen muss. Dazu kommen dann noch Bewerbungskosten, die ich natürlich erstattet bekomme, für die ich auch immer in Vorleistung treten muss.

        LG
        Whyme
        Wo bewirbt man sich denn bitte heutzutage noch per Post mit ner Bewerbungsmappe? Bei ner Online-Bewerbung (und das ist doch seit Jahren Standard) sind die einzigen Kosten die des Bewerbungsfottos. Das scannt man ein und kanns lange Zeit benutzen.

        @Space Girl: Ich kenne mich mit Hartz4 nicht aus, aber meinen Erfahrungen nach setzen sich ein paar Schimpansen dort hin und malen einige Zahlen auf einen Zettel - irgendwer nennt das dann eine Kalkulation.

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          Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
          Zur Finanzierung: Hat jemand eine Ahnung,wieviel Geld es dem Staat ungefähr bringen würde,wenn alle die mehr als Eine Million erben 10% Erbschaftssteuer mehr zahlen müssten?
          Insgesamt bringt die Erbschaftsteuer derzeit etwa 4 Milliarden Euro pro Jahr.
          Davon ausgehend kann man jetzt überlegen in welchen Größenkategorien man sich grob bewegt. Vielleicht mehrere hundert Millionen

          Zum Vergleich, 2010 gab der Staat m.W. ca. 50 Milliarden für Hart-IV aus (bin mir aber nicht sicher)

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            Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
            Wo bewirbt man sich denn bitte heutzutage noch per Post mit ner Bewerbungsmappe?
            Bei Behörden, Stiftungen etc. Es gibt noch einen weiten Bereich, wo online-Bewerbungen die Ausnahme darstellen.
            Republicans hate ducklings!

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              Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
              Bei ner Online-Bewerbung (und das ist doch seit Jahren Standard) sind die einzigen Kosten die des Bewerbungsfottos. Das scannt man ein und kanns lange Zeit benutzen.

              "Standard" ist gut. Hier steht bei den Stellenangeboten sehr oft dabei "nur schriftliche Bewerbung". Ich hab zwar alles eingescannt, aber was nutzt es mir, wenn auf schriftlichen bestanden wird und Online-Bewerbungen nicht berücksichtigt werden? (Ich war nämlich mal so naiv zu glauben, wenn im Angebot ne mail-Adresse steht, kann man sich auch online bewerben. Pustekuchen.)

              Ich denke mal, es kommt einfach auch auf den Beruf/die Stelle an.
              Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                Insgesamt bringt die Erbschaftsteuer derzeit etwa 4 Milliarden Euro pro Jahr.
                Davon ausgehend kann man jetzt überlegen in welchen Größenkategorien man sich grob bewegt. Vielleicht mehrere hundert Millionen

                Zum Vergleich, 2010 gab der Staat m.W. ca. 50 Milliarden für Hart-IV aus (bin mir aber nicht sicher)
                Hmmm....

                Lohnt sich dann nicht wirklich. Was ich aber nicht verstehe: Wenn Typen wie der Albrecht 1.5 Milliarden erben; selbst wenn der nur 10% darauf jetzt nocheinmal zahlen müsste - wären es 150 Millionen.Von einem Typ. Und ich fände es verdammt gerecht,wenn er das tun müsste.Aber für einen Zuschlag für Hart IV Empfänger in Großstädten; reicht eine etwas höhere Erbschaftssteuer für Millionäre dann wohl nicht.Aber Egal -selbst als (mehr oder weniger) symbolische Steuer,die nur ein paar hundert Millionen bringt, fände ich sie richtig.

                Und ich kann hartnäckig sein. Zur Erinnerung:

                Wie ist das nun mit den regionalen Unterschieden bei Hartz IV?
                Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                  Einige Milliardäre/Millionäre haben doch schon gesagt, dass sie bereit wären, von ihrem Geld was abzugeben. Aber man lässt sie nicht. (Ist zumindest mein letzter Stand der Dinge.)

                  Regionale Unterschiede: zwischen alten & neuen Bundesländern gabs bis letztes Jahr unterschiede, ist aber glaub aufgehoben. Sonstige Unterschiede (Wohnungen/Mietspiegel mal ausgenommen) gibts glaub (fast) keine. Für alle der gleiche Regelsatz.

                  Allerdings gibts in einigen Städten von der Stadt aus Vergünstigungen wie Sozialtickets, etc. (Bei uns natürlich nicht und die Busse werden von Jahr zu Jahr teurer. *seufz*)
                  Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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                    Dazu gibt es gerade ein passendes Interview auf Telepolis mit Wolfgang Kessler:
                    In Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer mehr Geld aus hohen Gewinnen, hohen Vermögen und Erbschaften auf die Finanzmärkte geflossen. Deutschland besteuert die Reichen im europäischen Vergleich, sogar im Vergleich mit den USA, eher gering. Wir haben keine Vermögenssteuer, die Erbschaftssteuer ist gering und die Spitzensteuern wurden von 53 Prozent unter Kohl auf knapp über 40 Prozent gesenkt. Würden wir Vermögen, höhere Erbschaften und Einkommen so besteuern wie in Frankreich, hätten Bund, Länder und Gemeinden jährlich rund 66 Milliarden Euro mehr in den Kassen.
                    "Die Regierung hält sich immer dann für mutig, wenn sie unpopuläre Maßnahmen gegen schwächere Gruppen durchsetzt" | Telepolis

                    Es wäre viel möglich, wenn die Politik nur wollte ...
                    "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                      Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                      Dazu gibt es gerade ein passendes Interview auf Telepolis mit Wolfgang Kessler:

                      "Die Regierung hält sich immer dann für mutig, wenn sie unpopuläre Maßnahmen gegen schwächere Gruppen durchsetzt" | Telepolis

                      Es wäre viel möglich, wenn die Politik nur wollte ...
                      Würden wir Vermögen, höhere Erbschaften und Einkommen so besteuern wie in Frankreich, hätten Bund, Länder und Gemeinden jährlich rund 66 Milliarden Euro mehr in den Kassen.
                      Ds klingt nun aber ganz anders. Allerdings finde ich die automatische Erhöhung des Spitzensteuersatzes,wie sie oft geforder wird - ungerecht.

                      Mit Zwei Beispielen erklärt: Es gibt einen Unterschied zwischen einem Spitzenwissenschaftler/Arzt der 240 000 Euro im Jahr verdient (oft mit 12+ Stunden Arbeitszeit täglich; 6 Tage die Woche) und einem Vorstandsmitglied der 1 Millionen im Jahr dafür bekommt, dass er ein paar mal im Jahr an einer Sitzung teilnimmt.Wobei die 240 000 Euro für die Berufsgruppen Soitzenwissenschaftler/Arzt wohl zu hoch angesetzt sind, das "Gehalt" für manche Vorstandsmitglier aber nicht unbedingt.

                      Edit : Und der Spitzensteuersatz greift ja noch eher.Schon bei 52.152 Euro.Und ich glaube bei den sogenannten Beratern ist es noch lustiger,da gibt es scheinbar Typen die bekommen quasi Geld für's Nichtstun.Während Vorstände (je nachdem) manchmal schon viel richtig arbeiten müssen.
                      Zuletzt geändert von Space Girl; 15.02.2012, 12:57.
                      Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                      und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                        Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                        Edit : Und der Spitzensteuersatz greift ja noch eher.Schon bei 52.152 Euro .
                        Das heißt aber zu versteuerndes Einkommen. Mit Frei- und Pauschbeträgen und abzugsfähigen Ausgaben muss man schon deutlich darüber liegen. Und dann bezahlt man ja auch nur für jeden Euro, der über diesem Grenzwert liegt, den Spitzensteuersatz.
                        "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                          Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                          Das heißt aber zu versteuerndes Einkommen. Mit Frei- und Pauschbeträgen und abzugsfähigen Ausgaben muss man schon deutlich darüber liegen. Und dann bezahlt man ja auch nur für jeden Euro, der über diesem Grenzwert liegt, den Spitzensteuersatz.
                          Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen Menschen, die zb. 200 000 Euro im Jahr verdienen; und Menschen,die mehr als 1 000 000 Euro im Jahr verdienen.Das steuerlich gleich zu behandeln,kann ich nicht einsehen.Erst recht nicht wenn die Einen hochqualifizierte Experten sind,die 50 h+ die Woche arbeiten - und die Anderen weit weniger arbeiten.Fall' sie überhaupt richtig arbeiten.Ich habe jetzt keine exakten Angaben,aber die Wirtschaft vergibt öfters sogenannte Beraterverträge - wo dann Leute ne' Menge Geld dafür bekommen, dass sie ein paar Papiere im Jahr ausarbeiten und dreimal pro Jahr auftauchen.Muss ich aber mal genauer schauen.
                          Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
                          und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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                            Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                            Lohnt sich dann nicht wirklich. Was ich aber nicht verstehe: Wenn Typen wie der Albrecht 1.5 Milliarden erben; selbst wenn der nur 10% darauf jetzt nocheinmal zahlen müsste - wären es 150 Millionen.Von einem Typ. Und ich fände es verdammt gerecht,wenn er das tun müsste.
                            Das deutsche Erbschaftssteuerrecht sieht ja Ausnahmen von. So zahlt man aus Vermögen, dass der Allgemeinheit zugänglich ist und regelmäßig nicht mehr Gewinn abwirft, als der Erhalt kostet, keine Erbschaftssteuer.
                            Wenn ich also Kunstschätze im Wert von 500 Millionen erbe und die im Museum stehen, wo jeder sie anschauen kann, und die Eintrittspreise decken gerade so den Unterhalt des Museums (in Wirklichkeit leg ich wahrscheinlich eher noch was drauf), dann zahl ich dafür keine Erbschaftssteuer.
                            Oder wenn ich große Waldstücke erbe, die von der Allgemeinheit als Erholungsgebiet genutzt werden, und wo der Holzverkauf gerade so den Lohn für die Förster und Waldarbeiter deckt, dann zahl ich dafür keine Erbschaftssteuer.

                            Und das finde ich nicht von vorneherein ungerecht. Die Allgemeinheit hat ja etwas von dem Vermögen

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                              Der Regelsatz ist sehr sehr knapp bemessen

                              Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                              Und ich kann hartnäckig sein. Zur Erinnerung:

                              Wie ist das nun mit den regionalen Unterschieden bei Hartz IV?
                              Der Regelsatz von 374,- € ist bundeseinheitlich und im übrigen hat endar mit seinen Ausführungen recht und als Mitarbeiter eines Jobcenters sollte ich das beurteilen können.

                              Ist der Regelsatz zu niedrig? Nun, dies mag auch von der Region abhängen, in der man wohnt. Als er noch bei 359,- € lag, plädierte ich aus eigener Erfahrung dafür, ihn um ca. 50,- € anzuheben (plusmunis 10,- € von mir aus). Seither wurde der Regelsatz um 15,- € angehoben - dies ist doch schon mal eine Entwicklung in die richtige Richtung.
                              Aber in der letzten Monatswoche (ja, ich bezog auch mal ALG II) ist es doch sehr knapp. Man kann damit über die Runden kommen, solange man keine Nachzahlung der Stromkosten begleichen muss, nicht der Kühlschrank kaputt geht usw. und man nicht mehr als vier bis fünf Bewerbungen finanzieren muss (alles darüber muss man sich vom Mund absparen, bspw. indem man auf Obst verzichtet).

                              BTW, ich verdiene nur ein wenig mehr als die hier angeführte Friseuse und habe KEINEN Anspruch auf Aufstockung. Als ich noch ein wenig weniger verdiente, hatte ich allerdings Anspruch, also großartig unter mein Niveau kann ich als arbeitender Mensch kaum fallen und dies liegt deutlich über 200,- € über mein ALG II-Anspruch ohne Arbeit! Stichwort: Freibetrag.

                              Im langen Nachbar-Thread hatte ich dies natürlich schon mal angesprochen: http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2450126

                              Übrigens liege ich knapp über den Wohngeldanspruch. Oftmals haben Geringverdiener ja auch die Möglichkeit, Wohngeld zu beanspruchen, insbesondere bei den Mieten in Stuttgart dürfte dieser Aspekt von Bedeutung sein.
                              Zuletzt geändert von Halman; 15.02.2012, 13:56.

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                                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                                Zum Vergleich, 2010 gab der Staat m.W. ca. 50 Milliarden für Hart-IV aus (bin mir aber nicht sicher)
                                Wie kommst du auf diese Zahl? Im Haushaltsplan des Sozialministeriums sind unter ALG2 ca. 22 Milliarden aufgelistet, wie hier weiter oben schon verlinkt habe. Gut, das waren die Zahlen für 2011, aber eine so riesige Schwankung kann ich mir nicht vorstellen.
                                Oder sind in den 50 Milliarden auch gleich alle Eingliederungsmaßnahmen etc. enthalten?

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