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    #16
    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Ihr kennt vielleicht das Lied: "Die perfekte Welle" ?
    Heraus kam es eigentlich, als diese Tzunamikatastrophe passierte und das Lied wurde nicht weiter vermarktet.
    Ich wußte schon damals nicht, ob das nun sinnvoll ist oder übertrieben.
    Juli veröffentlichte "Die perfekte Welle" schon Ende Juni 2004, also ein halbes Jahr vor dem Tsunami und war einer der Sommerhits des Jahres 2004. Gold hatte die Single schon vor dem Tsunami. - Aber irgendwie wird man bei jedem schlimmen Tsunami an diesen Hit denken.
    Slawa Ukrajini!

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      #17
      Ja und darum wurde er in diesem besagten Winter nicht mehr ausgestrahlt.
      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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        #18
        Hieß es 2001 nicht auch: HOLLYWOOD wird NIE WIEDER Filme mit 'Terroristen-Hintergrund' à la "Stirb langsam" produzieren?

        Und die Simpsons haben doch hintergründig immer auf diese (Atom-) Problematik hingewiesen. Dreiäugige Fische, anyone?

        Die Reaktion von SRF wirkt aufgesetzt... Jedenfalls auch mich.
        LOAD "SCIFI-FORUM.DE",8,1

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          #19
          Eindeutig falsch verstandene Pietät. Die Folgen entstanden vor dem Unglück und haben keinen Bezug zu Japan. Sie beschäftigen sich auf humoristisch-kritische Weise mit der wichtigen Frage der Sicherheit von Atomkraft ohne andere verächtlich zu machen oder gar auf hämische Weise eine Verbindung zu großen Katastrophen herzustellen.

          Einige Kommentare im Erdbeben-Thread finde ich da schon schlimmer. Vielleicht interpretiere ich da nur was rein, was gar nicht da ist, da mich das Thema in höchstem Maße emotional betrifft, aber bei einigen Kommentaren wartet man regelrecht darauf, dass sie enden mit "und bald wächst da auch kein Grashalm mehr, gut so!"

          Ich liebe Japan, seine Bevölkerung und seine Kultur so sehr, ich würde alles geben, diese Katastrophe ungeschehen zu machen! Deshalb sind einige Kommentare, die eine gewisse Kaltschnäuzigkeit durchblicken lassen für mich wie ein Dolchstoß in die Eingeweide und nur schwer zu ertragen.
          Ein Plan ist das Ersetzen des Zufalls durch einen Irrtum.

          Money is the lube we are sliding on towards the abyss driven by sheer madness.

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            #20
            Zitat von Spooky Mulder Beitrag anzeigen
            Am Tag des Erdbeebens (11.3.) lief übrigens zufällig auf Pro7 abends die Japan-Folge. Wundert mich - wie ich unsere Medien eigentlich gewohnt bin - dass es da keinen riesigen Aufschrei gab.
            Im Gegensatz dazu hat RTL II an dem Abend den Katastrophenfilm über eine Erdbebenserie in Amerika gegen Bollywood ausgetauscht.

            Es ist halt immer eine Frage des Fingerspitzengefühls. Oftmals fallen die Reaktionen radikaler aus als es sein müsste, nur weil man auf Nummer sicher gehen will. Andere Sender setzen hingegen ihr Programm stur durch, ohne Rücksicht auf tagesaktuelle Situationen.

            Ich für meinen Teil habe da jetzt keine Probleme damit, solange die entsprechenden Sendungen später nachgeholt werden.
            Mein Profil bei Memory Alpha
            Treknology-Wiki

            Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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              #21
              Zitat von McWire Beitrag anzeigen
              Im Gegensatz dazu hat RTL II an dem Abend den Katastrophenfilm über eine Erdbebenserie in Amerika gegen Bollywood ausgetauscht.
              so wie ich gelesen hatte, gab es in dem Film neben Erbeben auch eine Tsunami und ein bedrohtes Atomkraftwerk. Das man einen solchen Film, der quasi 1:1 die reale Situation zeigt, aus dem Programm nimmt, halte ich für nicht falsch.
              Die hier gepostete Simpsons-Geschichte ist aber ein Witz. Sowas muss nun wirklich nicht sein.

              Fingerspitzengefühl ist da das richtige Wort. Das braucht Mann.
              "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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                #22
                Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
                so wie ich gelesen hatte, gab es in dem Film neben Erbeben auch eine Tsunami und ein bedrohtes Atomkraftwerk. Das man einen solchen Film, der quasi 1:1 die reale Situation zeigt, aus dem Programm nimmt, halte ich für nicht falsch.
                Die hier gepostete Simpsons-Geschichte ist aber ein Witz. Sowas muss nun wirklich nicht sein.

                Fingerspitzengefühl ist da das richtige Wort. Das braucht Mann.
                Man ist ja manchmal doch noch überrascht. Ich hätte RTL II eher zugetraut, solche Dinge INS Programm zu nehmen, nicht das Gegenteil.
                Republicans hate ducklings!

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                  #23
                  Das mit dem Lied "Die perfekte Welle" kann ich ja noch verstehen aber das die jetzt Simpsons Folgen streichen is echt Mist

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                    #24
                    Zu Simpsons-Folgen und ähnlichem:

                    Wenn man statt dessen z.B. eine Reportage/Doku sendet, die in angenehmem Plauderton über die Wirkung von radioaktiven Teilchen informiert (wie auch immer das im Detail aussehen mag, es gibt solche Filmchen sicherlich schon), dann finde ich das gut. Denn Unwissenheit ist groß dieser Tage.


                    Wenn man statt dessen einfach eine andere Simpsons-Folge sendet, dann... Naja, jedem das seine, vielleicht gibt es ja auch Zuschauer die sich dann wirklich gekränkt fühlen, z.B. weil die eigene Tochter nach Japan und in die Nähe des GAU's gezogen ist, oder wasauchimmer.

                    (Naaaa? Wer hat den Seitenhieb mitbekommen? )

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                      #25
                      Medienschelte - Ist sie angebracht oder haben wir nur die Medien, die wir verdienen?

                      Hallo zusammen!

                      Vielfach werden die Medien von der Bevölkerung kritisiert, wenn es zum Beispiel um Sensationsgier, "Bad news are good news" und ähnliches geht.

                      In diesem Thread möchte ich die Frage zur Diskussion stellen, ob wir es uns wirklich erlauben dürfen, die Medien zu kritisieren oder gar zu schelten, oder ob nicht in Wahrheit wir diejenigen sind, die kritisiert werden sollten, weil die Medien vielleicht schlicht und ergreifend nur das liefern, was wir alle sehen bzw. lesen wollen.

                      Was meint Ihr dazu?

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                        #26
                        Teils-Teils.

                        Sicher kann man sagen, die Medien befriedigen nur die Nachfrage nach Schlagzeilen der Konsumenten.
                        Aber die Aussage, die Nachfrage bestimmt das Angebot, ist so pauschal gesagt falsch.
                        Genau so bestimmt nämlich das Angebot die Nachfrage. Das geschiet auf zwei Ebenen:

                        1. Wie alle anderen Anbieter analysieren auch die Medien den Geschack der Konsumenten nach deren Konsumverhalten. Das führt zwangsläufig zu einem Zirkelschuss.
                        Je mehr Sensationsjournalismus angeboten wird, desto mehr wird natürlich kosumiert. Und je mehr davon konsumiert wird, desto mehr wird angeboten.

                        2. Durch die ständige Verfügbarkeit von Sensationsjournalismus werden wir darauf traniniert.
                        So wie wir auf den Geschmack bestimmter Lebensmittel gebracht werden können, können wir auch auf den Geschmack eines bestimmten Typs von Journalismus gebracht werden.
                        Wir wollen Sensationsjournalismus, weil wir ihn ständig angeboten kriegen.
                        Auch das ist ein selbstverstärkender Effekt.
                        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                        - Florance Ambrose

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                          #27
                          Richtig, das Ganze ist, dramatisch ausgedrückt, ein Teufelskreis. Aber die "Normalbevölkerung" spielt natürlich eine nicht unwesentliche Rolle dabei, so dass wir alle vielleicht unser Konsumverhalten überdenken sollten. Aber kann es wirklich eine Lösung sein, weniger Nachrichten zu schauen bzw. keine Zeitungen mehr zu abonnieren?

                          Kommentar


                            #28
                            Was stellst du dir für Schlagzeilen vor:
                            "Sturm in München-nix passiert"
                            oder "Wieder kein Unfall auf der A6" Wenn die Sensationen aus den Schlagzeilen verschwinden was bleibt dann? "17 Bundesligapräsidenten betrügen die Steuer nicht" "Merkels Dr. Titel ist sauber" und "Katze jagt rotes Licht"?
                            Journalismus gerade Printmedien verkaufen eine Largerthanlife-Welt. Schlimm genug, dass es das Fernsehen bzw. das TV-Entertainment nicht mehr tut.

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                              #29
                              Welchen Teil der Medien-Vorgehensweise kritisieren wir denn hier explizit? In den Nachrichten des Tages wurde heute ein Link gesetzt, in dem es heißt, die SZ weiß von einer Studie zum Thema Doping, die sich niemand zu veröffentlichen traut, weil aktive Politiker usw. drin verwickelt sind - und nennt natürlich auch nicht Ross und Reiter. Das finde ich feige und kritikwürdig. Hier hat weder Angebot noch Nachfrage einen Einfluß, hier wird eher den eigenen Nachforschungen nicht vertraut. Stattdessen versucht man durch die Hintertür, ein Klima und eine Stimmung in der Öffentlichkeit zu erzeugen, wodurch dann die Studie veröffentlicht werden muss. Vor 20 Jahren noch hätte jeder Journalist, der soweit bei seiner Recherche vorgedrungen wäre, auch die Eier gehabt, echte Informationen statt nur Andeutungen zu veröffentlichen. Aber hier herrscht wohl inzwischen Selbstzensur vor. Das ist erbärmlich und hat die (Normal-)Bevölkerung nicht verdient; da hat die (Normal-)Bevölkerung auch keinen Einfluß drauf.

                              Oder reden wir von den Meldungen, die keine sind? Es bedarf keiner zig Titten....äh Titelseiten, wenn Angelina Jolie sich die Brüste amputieren läßt. Das ist Nicht-Information. Es bedarf keiner Schlagzeilen, wenn die "Promis" in ihrem Privatleben irgendwas Privates tun. Es ist für jeden in der Bevölkerung für sein Leben völlig Scheiß-Egal, wieviele Jahre jünger Lebensgefährten von irgendwelchen Hollywood-Größen sind. Hier liegt die Schuld zum Teil bei den Konsumenten; allerdings bestehen Printmedien nicht immer nur aus einem Artikel und damit steckt der Konsument in der Bundle-Klemme: Man braucht den Stellen-, Immobilien- oder Fahrzeugmarkt der lokalen Zeitung(en); diese macht/machen aber bei der Promi-Nichtmeldungs-Scheisse aber mit. Also auf bestimmte Möglichkeiten, einen neuen Job/eine neue Wohnung/ein neues Auto zu finden bewusst verzichten?

                              Und dann sind da abseits der Printmedien noch die Fernsehsender. Ich hab's Fernsehen bei mir in der Wohnung schon vor ein paar Jahren fast abgeschafft; es ist nur ein BlueRay-Player dran angeschlossen, kein Kabel- oder Sat-Receiver. Nachrichten les ich im Internet, vereinzelt seh ich ebenfalls im Internet Serien, die mich interessieren, meist auf Englisch wie Arrow oder Beware the Batman, oder Sport live und das war's. Erstens ist das frei von Werbepausen, zweitens frei von all den schwachsinnigen Fernsehformaten, die umgangssprachlich unter HartzIV-TV zusammengefasst werden. Hier könnten alle Konsumenten nachziehen, aber offensichtlich kommen Formate wie "Deutschland mag den Bohlen-Arsch" oder andere Casting oder Container-Shows an. In diesem Punkt liegt die Schuld voll beim Konsumenten, das Fernsehen ist so schlecht, wie es die Masse der Menschen verdienen, dafür, daß sie so überneugierig sind und so sehr am Leben der Anderen interessiert sind - sei es, um sich vom eigenen beschissenen Leben abzulenken oder auf Basis der präsentierten Nieten sich selbst aufgewertet fühlen zu können, die Faszination des Ekels oder der Spaß am Fremdschämen oder was auch immer den Unterhaltungswert für irgendwelche Leute da ausmachen könnte. Die Betonung liegt auf Unterhaltungswert, denn Nutzwert oder Informationsgehalt haben diese Formate nicht.

                              Damit sind wir bei den Online-Medien. Hier wirken Angebot und Nachfrage etwas direkter als beim Fernsehen, und damit gibt es online auch Nischen für Leute, die sich gezielt informieren wollen. Der Umgang mit den Medien muss natürlich gelernt werden, damit man sich stattdessen nicht gezielt desinformiert - wikipedia kann von jedem geändert werden, also im Zweifel die Quellen überprüfen usw. Hier muss keine Schelte ausgesprochen werden, denn im Netz findet man häufig das, was man sucht. Wenn nicht, kann man durch die formulierte Nachfrage auch versuchen, die fehlende Nische schaffen zu lassen; das Medium ist wesentlich interaktiver als Print- oder Fernsehen.

                              Schelte muss also meiner Meinung nach am deutlichsten an die Printmedien gehen, obwohl die Fernsehsender den widerwärtigeren Müll produziern. Das liegt am "Bündelwesen" von Zeitung und Zeitschrift gegenüber dem Fernsehen, bei dem man jederzeit abschalten kann und nix mit der Entschuldigung "ist doch sonst nix drin" konsumieren muss. Das neuzeitliche Gemüse mit der Bezichnung Couchkartoffel muss sich wieder ein Bewusstsein wachsen lassen
                              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                                #30
                                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                                Welchen Teil der Medien-Vorgehensweise kritisieren wir denn hier explizit? In den Nachrichten des Tages wurde heute ein Link gesetzt, in dem es heißt, die SZ weiß von einer Studie zum Thema Doping, die sich niemand zu veröffentlichen traut, weil aktive Politiker usw. drin verwickelt sind - und nennt natürlich auch nicht Ross und Reiter. Das finde ich feige und kritikwürdig. Hier hat weder Angebot noch Nachfrage einen Einfluß, hier wird eher den eigenen Nachforschungen nicht vertraut. Stattdessen versucht man durch die Hintertür, ein Klima und eine Stimmung in der Öffentlichkeit zu erzeugen, wodurch dann die Studie veröffentlicht werden muss. Vor 20 Jahren noch hätte jeder Journalist, der soweit bei seiner Recherche vorgedrungen wäre, auch die Eier gehabt, echte Informationen statt nur Andeutungen zu veröffentlichen. Aber hier herrscht wohl inzwischen Selbstzensur vor.
                                Das ist eine naive Behauptung angesichts dessen, dass die Vorkommnisse, um die es in der Studie geht, ja damals stattgefunden haben, ohne das ein Journalist sie aufgedeckt hatte.

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