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Woher kommt der Musikgeschmack?

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  • Doc Jaques la Croix
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    Da muss sich nichtmals jemand verraten fühlen. Man nehme doch nur mal an, man ist Mitglied einer solchen Subkultur-Clique. Man gehört beispielsweise ,wie heißt diese Modeerscheinung von Gammlern nochmal? - Achja, Emus an.
    So lange man die gleiche Musik hört, ist alles schön und gut. Aber hört man irgendwann andere Musik (beispielsweise Elekronische) beginnt das Problem. Die Freunde gehen bestimmt nicht mit in Diskotheken, wo Elektronische Musik gespielt wird, auf Partys fangen sie bestimmt auch an zu murren, wenn man solche auflegt und wenn man voll und ganz in der Subkultur aufgeht, passt man Kleidungstechnisch auch nicht mehr in die Clique hinein. Man wird quasi gezwungen den Musikgeschmack beizubehalten oder sich neue bzw. weitere Freunde zu suchen.
    Naja sehe ich etwas anders. Klar ist, dass die Freunde den geschmack mit beeinflussen. Aber in meinem Freundeskreis gibt es auch unterschiedliche Geschmäcker. Punk, Metal, HipHop, Elektro. Alles vertreten. Und niemand wird ausgestoßen, weil er andere Musik hört oder sich dann dementsprechend Kleidet. Zum Glück gibt es bei mir in der Gegend, genug Läden, in dem man alles hat^^

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von Adm.Hays Beitrag anzeigen
    Das mit dem sozialen Druck kommt darauf an. Wenn sich die Freunde durch die Musik definieren. Also im Prinzip alle Subkulturler, dann kann es zu problemen kommen, wenn man auf einmal andere Musik gut findet. Die anderen fühlen sich dann verraten.
    Da muss sich nichtmals jemand verraten fühlen. Man nehme doch nur mal an, man ist Mitglied einer solchen Subkultur-Clique. Man gehört beispielsweise ,wie heißt diese Modeerscheinung von Gammlern nochmal? - Achja, Emus an.
    So lange man die gleiche Musik hört, ist alles schön und gut. Aber hört man irgendwann andere Musik (beispielsweise Elekronische) beginnt das Problem. Die Freunde gehen bestimmt nicht mit in Diskotheken, wo Elektronische Musik gespielt wird, auf Partys fangen sie bestimmt auch an zu murren, wenn man solche auflegt und wenn man voll und ganz in der Subkultur aufgeht, passt man Kleidungstechnisch auch nicht mehr in die Clique hinein. Man wird quasi gezwungen den Musikgeschmack beizubehalten oder sich neue bzw. weitere Freunde zu suchen.

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  • UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN
    antwortet
    Ja, das mit den Freunden hatte ich nur zur Schulzeit: da gab es dann manchmal das mehrere Schulkameraden auf die gleiche Musik stand und hörte! Und die Mädels ab und zu auch! Das hat mich also neben den Eltern auch beeinflusst, manche Musik erinnert mich dann auch zurück an die Zeit! Heute hab ich nur noch etwa 2-3 Kollegen, wo das auch der Fall ist, wo die Musik verbindet! Ansonsten hab ich noch meine Brüder, da kommen manchmal auch Parallelen hervor, wo die gleiche Musik gehört wird!

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Das mit dem sozialen Druck kommt darauf an. Wenn sich die Freunde durch die Musik definieren. Also im Prinzip alle Subkulturler, dann kann es zu problemen kommen, wenn man auf einmal andere Musik gut findet. Die anderen fühlen sich dann verraten. meine Freunde meinen zwar auch immer, dass Metal die beste Musikrichtung sei, allerdings identifizieren sie sich nicht so sehr mit dem Metal und dass ich inzwischen hauptsächlich klassische Musik und zur Abwechslung Pop und Hip Hop höre, stört sie nicht. Metal ist nur noch ab und an mal dran. Schade nur, dass ich mit denen nicht so richtig über Musik diskutieren kann, denn die kennen an klassischer Musik nur die Mondscheinsonate und andere bekannte Sachen.

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  • UncleAndy47 aka AndyFo4rSe7eN
    antwortet
    Also bei mir hat der Faktor Musikgewohnheiten der Eltern einen sehr hohen Wert! Bei mir kommt der Musikgeschmack zu mindestens 50% von meinen Eltern, mehr von der Mutter, aber auch vom Vater! Wie schon in anderen Threads erwähnt höre ich auch ältere Musik, wie zB die 60's, die 70's, die 80's, die 90's! Aber vlt bin ich ja ne Ausnahme, keine Ahnung!

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  • Captain Geneva
    antwortet
    mann, wenn ich auf einmal sagen wir nur mehr Gothic oder so anhören würde, meine kollegen würden nichts sagen.

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  • newman
    antwortet
    Ersteinmal verstehe ich natürlich, dass es sehr schwierig ist, zu akzeptieren, dass die eigenen Vorlieben und Handlungen das Resultat von Sozialisationsprozessen oder sozialen Zwängen sein sollen. Denn solche Aussagen stehen ja in krassem Gegensatz zu dem Umstand, dass wir uns selbst (gern) als autonom denkende und handelnde Individuen verstehen (möchten).
    Das soziale Umfeld ist vielleicht nicht alleine ausschlaggebend, aber es ist einer unter vielen Einflüssen. Wie groß der Einfluss ist, kommt wiederum aufs Individuum an und wie intensiv er dazu bereit ist sich aktiv und bewusst mit der Thematik zu befassen.

    Denn von ganz alleine wird man ohne gigantische Aufwendungen gar nicht an alle Musikstücke herankommen können. Dafür ist der Umfang zur Verfügung stehender Musik einfach zu groß. Bestes Beispiel dafür ist vor allem die Musik fremder Kulturen, arabische oder vielleicht chinesische. Viele werden nie in tieferen Kontakt mit dieser Musik kommen, obwohl ihnen vielleicht sogar das ein oder andere gefallen könnte. Warum? Weil sie in einem sozialen Umfeld leben, in dem diese Art der Musik gar kein Thema ist, sie somit zu Teilen der Musik gar keine Vorlieben aufbauen können, da diesen Vorlieben erst überhaupt das Wissen um deren Existenz vorausgehen müsste.

    Diese erste, "weiche" soziale Fessel schränkt schon einmal ein.

    Dann ist vieles auch mit ein Teil der Prägung, mit wachsendem Alter bilden sich gewisse Denkmuster und Vorlieben heraus, wird man dann wesentlich später mit der Musik dieser fremden Kultur doch noch konfrontiert sind diese Vorlieben vielleisch schon so fix und festgefahren, dass man nicht mehr offen genug ist und sie nicht mehr umstoßen kann. Die neue Musik bleibt fremd. Man wurde aus der Erfahrung heraus geprägt und die Art der Erfahrungen hängt ebenfalls mit vom sozialen Umfeld ab.

    Das heißt aber nicht, dass Autonomie, Veränderungen und Individualität in gewissen Grenzen ganz ausgeschlossen sind. Sie kostet allerdings viel Zeit, die viele nicht bereit sind zu investieren. Denn um sich eine absolut individuelle Meinung bilden zu können müsste man erst einmal auch (im Idealfall) alles kennen und sich min. ein Mal vorurteilsfrei auf alles eingelassen haben.

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  • Largo
    antwortet
    @ Cpt Geneva

    Ersteinmal verstehe ich natürlich, dass es sehr schwierig ist, zu akzeptieren, dass die eigenen Vorlieben und Handlungen das Resultat von Sozialisationsprozessen oder sozialen Zwängen sein sollen. Denn solche Aussagen stehen ja in krassem Gegensatz zu dem Umstand, dass wir uns selbst (gern) als autonom denkende und handelnde Individuen verstehen (möchten).
    Nichtsdestotrotz ist die soziale Welt aber nicht völlig beliebig und individuell, sondern basiert auf bestimmten Regelmäßigkeiten und Gesetzen – auch wenn uns das manchmal großes Unbehagen bereiten mag. Das betrifft nicht nur den Umgang mit Musik sondern z.B. auch kriminelles Verhalten oder Partnerwahl.

    Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
    Der Musikgeschmack lässt sich zu 90@Prozent nicht durch deine Faktoren bestimmen, denn z.B. würde ich die Musik meiner Eltern um keinen Preis anhören.
    Es war ja auch nirgendwo die Rede davon, dass Kinder den Musikgeschmack ihrer Eltern 1:1 übernehmen. Nur, weil sich Deine Eltern vielleicht Roy Black oder Black Sabbath anhören, musst Du ja später nicht genau das gleiche anhören. Nein, gemeint ist eher, dass der allgemeine Umgang mit Musik der Eltern auch den der Kinder beeinflusst. Wenn sich Deine Eltern z.B. regelmäßig eine Schallplatte von Stockhausen auflegen und dieser Musik andächtig lauschen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du später eher zu den Leuten gehörst, die sich auf komplexe Musik einlassen. Hören Deine Eltern Musik nur nebenbei (Radio), dann wird das wahrscheinlich eher nicht der Fall sein.
    Ein Paradebeispiel dafür, wie der Umgang mit Musik von Generation zu Generation weitergegeben wird, sind sicherlich Künstlerfamilien. Es ist z.B. einfach kein Zufall, dass die Eltern des Pianisten Esbkörn Svensson (R.I.P.) selbst musikbegeisterte Menschen waren – oder der Vater von Roger Cicero ein erstklassiger Pianist.

    Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
    Und das mit den Freunden: Aus der Musik ergeben sich die Freunde. Ich hab z.b: durch Musik sehr gute Kumpels kennengelernt, die den gleichen Geschmack haben wie ich. Und manche Freundschaften sind nur durch die Musik entstanden, z. B. in der Schule, hat einer Hip Hop gehört, ich bin zu ihm gegangen und hab ihn danach gefragt und so hats sich ergeben.
    Das mag auch vorkommen, aber in der Realität ist häufiger das Gegenteil der Fall: der Freundeskreis übt einen großen Zwang auf den Musikkonsum aus. Wenn sich ein Heavy-Metal-Fan z.B. entscheidet, Hip-Hop oder elektronische Musik zu hören, wird er ein Problem mit seinen Freunden bekommen. Der soziale Zwang wird aber typischerweise so groß sein, dass er erst gar nicht auf den Gedanken kommt, sich etwas anderes als Heavy-Metal anzutun.

    Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
    Und Musikgeschmack ist etwas individuelles.
    Er ist nicht individuell. Sonst würde sich jeder LKW-Fahrer etwas anderes anhören und sonst würde bei den Bayreuther-Festspielen oder Wacken die selbe Art von Mensch rumsitzen wie im Musikantenstadl.

    Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
    Und das mit dem Test am anfang des Themas: Das ist nur menschlich. Ich werd mir doch nicht alles noch mal anhören, wenn die Vorgänger bereits das beste herausgesucht haben, oder? Würd ich auch so machen....
    Jo, exakt. Das ist die Kernbotschaft der Studie: Musikgeschmack ist nicht individuell.

    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Für mich ist der Musikgeschmack schon individuell. Die Faktoren, die aufgezählt hast, beschränken zwar die Musikauswahl aber letztendlich entscheidet das Individuum doch selbst, welche Musik es auswählt und wieviel Zeit es mit Musikhören verbringt.
    Sicher habe ich das ganze Problem etwas überspitzt dargestellt. Selbstverständlich hat auch das Individuum Spielräume, was die Auswahl von Musik angeht. Nicht alles ist fremdbestimmt. Nichtsdestotrotz deutet aber vieles darauf hin, dass der Musikgeschmack in sehr großem Umfang durch externe Faktoren bestimmt wird. Wie sonst könnte man denn z.B. sonst erklären, dass heutzutage Hip-Hop und Rap in den Charts dominieren und vor 10 Jahren elektronische Musik? Müssten denn nicht zu jeder Zeit alle verschiedenen Musikstile zu gleichen Teilen in den Charts zu finden sein?

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    1. Viele Menschen geben nur deshalb an, Musik zu hören bzw. zu mögen, weil es von der "Gesellschaft" so erwartet wird. Die meisten Leute haben "von Natur aus" ein geringes Interesse an Musik und wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre, würden sie sich wohl überhaupt keine Musik anhören (genauso, wie sich nur wenige Menschen mit Malerei oder Bildhauerei beschäftigen).
    Das kann ich bestätigen. Ich als Musik-interessierter finde den Musikgeschmack anderer Leute ziemlich spannend, doch wenn ich im Gespräch nachhake, kommt meist dabei raus, dass man mal kurz im Auto das Radio anhat und im Regal eigentlich nur geschenkte CDs hat, die man aufgrund von TV-Werbung gekauft hat. Die Bereitschaft, Zeit und Geld über ein gewisses Maß heraus in die Musik zu investieren, fehlt den meisten. Manche tun aktives Musikhören sogar als kindlich, jugendlich ab und sind der Meinung, man wüchse aus solchen Phasen heraus. Erschreckend.
    Zitat von Largo
    2. Musikgeschmack ist nichts individuelles. Er wird durch verschiedene Faktoren bestimmt u.a.
    Für mich ist der Musikgeschmack schon individuell. Die Faktoren, die aufgezählt hast, beschränken zwar die Musikauswahl aber letztendlich entscheidet das Individuum doch selbst, welche Musik es auswählt und wieviel Zeit es mit Musikhören verbringt.

    Der Gedanke der Verfügbarkeit und Bereitschaft ist mMn signifikant für den individuellen Musikgeschmack. Herkunft und Milieu finde ich eher untergeordnet, vielmehr als Grundlage der verfügbaren Musik. Steigt die Bereitschaft und Verfügbarkeit würden sich die die individuellen Geschmäcker viel weiter auffächern.
    Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
    Wie hits gemacht werden? Ganz einfach: Am beispiel eines neuen Hits "4 minutes" von Madonna feat. Justin Timberlake produced by Timbaland. Da kommend drei der größten, aktuellsten Namen zusammen, dass musste nr.1 werden.
    Relevanz für die Diskussion? EDIT: Ah, sorry. Du hast ja noch einiges ergänzt.

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  • Captain Geneva
    antwortet
    Wie hits gemacht werden? Ganz einfach: Am beispiel eines neuen Hits "4 minutes" von Madonna feat. Justin Timberlake produced by Timbaland. Da kommend drei der größten, aktuellsten Namen zusammen, dass musste nr.1 werden.

    @Largo

    Der Musikgeschmack lässt sich zu 90@Prozent nicht durch deine Faktoren bestimmen, denn z.B. würde ich die Musik meiner Eltern um keinen Preis anhören. Das ist einfach nur Zufall, bestenfalls wo man aufgewachsen ist. Und nur weil es vielleicht "uncool" ist, etwas bestimmtes zu hören, nur weil es anscheinend für Mädchen ist, ist das kein Musikgeschmack, wenn man es dann nicht hört.
    Und das mit den Freunden: Aus der Musik ergeben sich die Freunde. Ich hab z.b: durch Musik sehr gute Kumpels kennengelernt, die den gleichen Geschmack haben wie ich. Und manche Freundschaften sind nur durch die Musik entstanden, z. B. in der Schule, hat einer Hip Hop gehört, ich bin zu ihm gegangen und hab ihn danach gefragt und so hats sich ergeben.

    Und Musikgeschmack ist etwas individuelles. Nur hör ich in der Öffentlichkeit manche Titel nicht, die ich sonst hören würde. Z.B. Wenn ich in der Öffentlichkeit das neue Lied von L. Krawitz "I'll be waiting" höre, werd ich oft gleich als Weichei beschimpft. Wenn ich hingegegn Sido auflege, ist alles wieder in Ordnung.

    Und das mit dem Test am anfang des Themas: Das ist nur menschlich. Ich werd mir doch nicht alles noch mal anhören, wenn die Vorgänger bereits das beste herausgesucht haben, oder? Würd ich auch so machen....

    Aber ein guter und bekannter Name ist natürlich auch ein Garant für Erfolg.

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  • Largo
    antwortet
    Ich bin im Forum von Amazon auf ein sehr ähnliches Thema gestoßen, und habe dort einige interessante Thesen entdeckt (Amazon.de: Kunden diskutieren: Hat Musik etwas mit Intellekt zu tun?).

    1. Viele Menschen geben nur deshalb an, Musik zu hören bzw. zu mögen, weil es von der "Gesellschaft" so erwartet wird. Die meisten Leute haben "von Natur aus" ein geringes Interesse an Musik und wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre, würden sie sich wohl überhaupt keine Musik anhören (genauso, wie sich nur wenige Menschen mit Malerei oder Bildhauerei beschäftigen).

    2. Musikgeschmack ist nichts individuelles. Er wird durch verschiedene Faktoren bestimmt u.a.
    - Alter
    - Geburtsjahr (Kohorte)
    - Größe des Wohnorts (Stadt- oder Landkultur)
    - soziale Herkunft (Bildungsniveau und Musikgewohnheiten der Eltern)
    - Freunde
    - allgemeines Interesse an Musik
    - Verfügbarkeit von Musik (wenn man an bestimmte Musik nicht herankommt, kann man sie sich nicht anhören)
    - Zeit, um Musik ungestört zu genießen
    - Geschlecht

    3. Es gibt einen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Mileu einerseits und Musikgeschmack andererseits. Diese These lässt sich mit einem Gedankenexperiment "beweisen". Angenommen, es gibt keinen solchen Zusammenhang, dann wäre Musikgeschmack etwas völlig beliebiges und unabhängiges. Das heißt, die Angehörigen einer bestimmten Subkultur (z.B. 40-jährige LKW-Fahrer) müssten einen völlig individuellen Musikgeschmack aufweisen (LKW-Fahrer 1 hört Freejazz, LKW-Fahrer 2 hört Drum'n'Bass, LKW-Fahrer 3 hört Barock-Musik usw.). Ohne dabei eine Befragung durchzuführen, müsste schnell klar werden, dass das nicht stimmen kann.
    Eine umgekehrte Möglichkeit, um den Zusammenhang zwischen Mileu und Musikgeschmack zu "beweisen", wäre, die Besucher zweier musikalischer Veranstaltungen (z.B. des Musikantenstadels und der Bayreuther Festspiele) miteinander zu vergleich. Wenn es keinen Zusammenhang gäbe, dürfte es keine Unterschiede zwischen diesen beiden Besuchergruppen (z.B. hinsichtlich Bildung, Kleidung, Hobbys usw.) geben. Auch hier dürfte schnell einleuchten, dass das nicht stimmen kann.

    Da könnte aus meiner Sicht eine Menge dran sein.

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  • Skymarshal
    antwortet
    Wobei ich sagen muß das "auskennen" auch wieder sehr relativ ist. Ich behaupte nicht das ich ein Experte bin, aber eben schon viele Lieder aus den verschiedensten Bereichen gehört habe. Ein Musiklehrer oder Musikwissenschaftler der kennt sich aus.

    Konzerte besuche ich nicht. Weil ich kein Live-Musik Fan bin. Ich mag Musik lieber "gefiltert" und ohne Störungen.

    Ein wenig mitreden kann ich schon denke ich. Nur wenn du wieder mit den genauen Einordnungen der Genres und Subgenres anfängst, Largo, dann muß ich passen.

    Aber zwischen Heavy und Hardrock kann ich noch unterscheiden denke ich. Oder zwischen Old School/G-Funk.

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  • Nopper
    antwortet
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Für mich heißt "ich höre alles" im wesentlichen auch "ich höre alles". So jemand müsste – wenn es ihn denn gäbe – in allen wichtigeren Genres einigermaßen bewandert sein. Das heißt, er sollte zumindest Punk von Heavy Metal, Bebop von Swing oder Barock von Wiener Klassik (um einige wenige Beispiele zu nennen) einigermaßen sicher unterscheiden können. Wichtig wäre meiner Ansicht nach auch, dass eine solche Person in der Lage ist, wichtige Figuren der einzelnen Genres namentlich zu nennen. Für jemanden, der "alles" hört, sollte es zudem kein Problem darstellen, eine Klarinette von einer Oboe zu unterscheiden. Ich glaube, dass die meisten der so genannten "Allesfresser" selbst diese niedrige Hürde reißen.
    Gut, wenn du „Ich höre alles“ für dich so definierst kann ich dagegen jetzt nix sagen.

    Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen "sich in allen Genres auskennen" (was ich geschrieben habe) und "in jedem Genre etwas zu finden, das man mag". Letzteres halte ich für durchaus möglich (wenngleich ich es für mich nur schwer vorstellbar ist, dass etwa ein Free-Jazz-Hörer einen Song aus dem Schlager-Segment mag).
    Sich in allen Genres auszukennen, stellt dagegen ein wesentlich schwierigeres Unterfangen dar und zwar aus mehreren Gründen:
    - Nicht jede Form von Musik ist der Öffentlichkeit zugänglich. Das Hören von Musik spezieller Genres ist deshalb mit erheblichen Kosten verbunden (CDs, Konzerte usw.).
    - Zwischen einigen Genres gibt es fundamentale Unterschiede und unterschiedliche Anspruchsniveaus. Bestimmte Arten von Musik hört man nicht mal so nebenbei, sondern man muss sich darauf einlassen, muss reinhören, Gefallen entwickeln usw.
    - Es gibt einfach zu viele Genres, um alles zu kennen. Was im Hit-Radio läuft, ist nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich existiert. Um wirklich alles (oder annähernd alles) kennenzulernen braucht es entweder viel Zeit oder eine schnelle Auffassungsgabe.
    Aha, das liest sich doch schon ganz anders als die Aussage oben. Sicherlich bedarf es einiges an Zeit sich in alle Musikrichtungen zu vertiefen, bedingt ja schon allein der enorme Umfang aber grundsätzlich unmöglich aufgrund eines angeblich unzulänglichen menschlichen Geistes ist es keinesfalls.
    Musik ist schließlich genauso ein Themenbereich, dem man sich widmen kann, wie Geschichte oder Literatur. In gewisser Hinsicht ein Lebenswerk aber unmöglich eben auf keinen Fall.
    Das sich die Zahl derer in Grenzen halten mag ist richtig, das gestehe ich dir gerne zu.

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  • Largo
    antwortet
    Zitat von Nopper
    Man muss ja nun auch nicht mit so einer Wortglauberei hantieren. "Ich höre alles" bedeutet doch einfach nur dass man für alles offen ist und nicht von vorneherein bestimmte Sachen kategorisch ausschließt.
    Die Kluft zwischen "hören" und "offen sein" ist meiner Ansicht nach genauso groß wie zwischen "wissen" und "neugierig sein". Trotzdem käme niemand auf die Idee, diese Begriffe synonym zu verwenden.

    Für mich heißt "ich höre alles" im wesentlichen auch "ich höre alles". So jemand müsste – wenn es ihn denn gäbe – in allen wichtigeren Genres einigermaßen bewandert sein. Das heißt, er sollte zumindest Punk von Heavy Metal, Bebop von Swing oder Barock von Wiener Klassik (um einige wenige Beispiele zu nennen) einigermaßen sicher unterscheiden können. Wichtig wäre meiner Ansicht nach auch, dass eine solche Person in der Lage ist, wichtige Figuren der einzelnen Genres namentlich zu nennen. Für jemanden, der "alles" hört, sollte es zudem kein Problem darstellen, eine Klarinette von einer Oboe zu unterscheiden. Ich glaube, dass die meisten der so genannten "Allesfresser" selbst diese niedrige Hürde reißen.

    Um noch einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: "Hören" heißt für mich nicht "passives über-sich-ergehenlassen". Nur weil ich beispielsweise im Vorbeizappen beim Musikantenstadl hängen geblieben bin, heißt das nicht, dass ich ein Volksmusik-Hörer bin.
    "Hören" im von mir verstandenen Sinn sollte wenigstens gekennzeichnet sein durch ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit, d.h. regelmäßigem Besuch von Konzerten oder regelmäßigem Hören bestimmter Musiksendungen oder regelmäßigem Kauf von Musik-CDs.

    Zitat von Nopper
    Das es den menschlichen Geist überfordern soll in jeder Musikrichtung etwas für sich zu finden ist schon eine sehr gewagte These. Warum sollte dies denn der Fall sein?
    Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen "sich in allen Genres auskennen" (was ich geschrieben habe) und "in jedem Genre etwas zu finden, das man mag". Letzteres halte ich für durchaus möglich (wenngleich ich es für mich nur schwer vorstellbar ist, dass etwa ein Free-Jazz-Hörer einen Song aus dem Schlager-Segment mag).
    Sich in allen Genres auszukennen, stellt dagegen ein wesentlich schwierigeres Unterfangen dar und zwar aus mehreren Gründen:
    - Nicht jede Form von Musik ist der Öffentlichkeit zugänglich. Das Hören von Musik spezieller Genres ist deshalb mit erheblichen Kosten verbunden (CDs, Konzerte usw.).
    - Zwischen einigen Genres gibt es fundamentale Unterschiede und unterschiedliche Anspruchsniveaus. Bestimmte Arten von Musik hört man nicht mal so nebenbei, sondern man muss sich darauf einlassen, muss reinhören, Gefallen entwickeln usw.
    - Es gibt einfach zu viele Genres, um alles zu kennen. Was im Hit-Radio läuft, ist nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich existiert. Um wirklich alles (oder annähernd alles) kennenzulernen braucht es entweder viel Zeit oder eine schnelle Auffassungsgabe.

    Von der Sache her halte ich eine große Offenheit bzgl. des Musikgeschmacks ja auch für wünschenswert und ich glaube auch, dass Neugier sehr gut für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen ist. Allerdings kann dieser Anspruch meiner Meinung nach nicht durch die Wirklichkeit gedeckt werden. Die meisten Menschen sind wahrscheinlich weitaus weniger offen als sie meinen - u.a. deshalb, weil sie überhaupt nur einen Bruchteil der Musik kennen.

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  • Skymarshal
    antwortet
    @Largo: Ich sehe das genauso wie Nopper. "Allesfresser" ist nicht so absolut gemeint wie du es darstellst. Eher mit "für alles offen". Und man muß auch nicht jede Musikrichtung hören. Aber ich sage von mir mal das ich "das meiste" höre. Und da ist garantiert nicht nur populäre Musik bei. Ich höre gerne in andere Musikrichtungen rein die ich nicht kenne. Irgendein Lied gefällt mir immer.

    Das einzigste was ich kategorisch ablehne ist "Volksmusik". Im Schlagerbereich dagegen gibt es Lieder die mir auch gefallen.

    Irische oder schottische Folklore höre ich z.B. gerne. Oder sogar indianische Musik. Das ist für mich richtige Musik und nicht so nen aufgesetzer Schnulzenkram. Obwohl ja auch eigentlich ausländische Volksmusik.

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