Korea-Krise

[Eendy]

Original geschrieben von squatty
Alos gar so einfach wie im irak dürfte es Bush da nicht haben, mal sehen, vieleicht verbrennt er sich dort entgültig die Finger und wir sind ihn bald los.

Eher leichter, da China, Russland und Japan auch gegen die Nordkoreaner sind.

[squatty]

Die sind aber in erster Linie gegen eine Eskalation, und erst in zweiter Linie gegen Nordkorea.
Und wenn der Impuls zur Eskalation von Bush ausgeht, dann werden sie darüber nicht erfreut sein.

[Kopernikus]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,246016,00.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,245939,00.html

Wenn das deren Vorstellung von vernünftigen Verhandlungen ist, dann lag ich meiner Vermutung, das die gar kein Interesse an einer friedlichen Lösung der Krise haben, scheinbar gar nicht so verkehrt.....

[max]

Nach dem die EU die Präventivkriegsdoktrin Bushs übernommen hat, haben jetzt Grossbritannien, Spanien, Japan, Australien, USA, BRD, Frankreich und andere europäische Staaten in der sogenannten Madrider Initiative die Piraterie legalisiert. Natürlich wird diese nur den eigenen Marinen erlaubt, um eine militärische Blockade gegen Nordkorea zu errichten. Schiffe und Flugzeuge sollen durchsucht werden um, laut den australischen Aussenminister Alexander Downer vor dem australischen Parlament am 16.6, "Nordkorea den Zugang zu Massenvernichtungswaffen und ebenso den Zugang zu den Märkten [!] zu verweigern".

Dies ist eine Reaktion auf die Affäre um den kambodschianischen Frachter So San am 9.12.02, der von der spanischen Fregatte Navarra auf US-amerikanischen Befehl in einem klaren Bruch der internationalen Gesetze aufgebracht wurde. Dieser Frachter hatte Scuds von Nordkorea nach Jemen transportiert. Die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern war übrigens ebenfalls an diesem Vorfall beteiligt. Jetzt sollen solche Akte der Piraterie legal werden und die Gesetze entsprechend geändert werden.

Die Reaktion der nordkoreanischen Regierung auf diese Blockadedrohungen zeigt, wohin die Politik Bushs führt. Die Regierungszeitung Rodong Sinmun warnte, dass Nordkorea

einen unmittelbaren physischen Vergeltungsschlag gegen die USA durchführen, wenn es feststellt, dass seine Souveränität durch Washingtons Blockadeoperationen verletzt wird. [...] Der Irak-Krieg hat bewiesen, dass Entwaffnung zum Krieg führt. [!] Wir werden unsere Anstrengungen steigern unsere nuklearen Abschreckungsfähigkeiten als Mittel der Selbstverteidigung gegen die Vereinigten Staaten zu verstärken.

Die Kriegsrisiko in der Reaktion steigt noch dadurch, dass die USA Stealthbomber und andere Langstreckenbomber in die Region verlegt haben. Das im März 2002 veröffentlichte Nuclear Posture Review des Pentagons zeigte, dass die USA bereit sind Atomwaffen gegen Nordkorea einsetzen. Die Forderungen Nordkoreas, dass im Gegenzug zu einer nuklearen Abrüstung die USA einen Nichtangriffspakt unterzeichnen sollten, hat die Bush-Regierung abgelehnt. Richard Perle, nach einer Korruptionsaffäre nur noch einfaches Mitglied des Defence Policy Board des Pentagons, schließt einen "chirurgischen" Schlag nicht aus und rechtfertigt diesen mit angeblichen Verbindungen zu Al Quida.

Es ist notwendig sich daran zu erinnern, dass Nordkorea und der Iran zusammen mit dem heute kolonialisierten Irak von Bush Anfang 2002 als "Achse des Bösen" bezeichnet wurden, also weitere Angriffskriege wahrscheinlich sind. Es ist klar, dass das nordkoreanische Regime eine furchtbare Diktatur ist und das dortige System nichts mit Sozialismus zu tun hat. Aber es sollte spätestens seit der Besetzung des Iraks klar sein, dass die US-Regierung nicht Demokratie und Menschenrechte verbreitet, sondern dazu übergeht offen wieder Kolonien zu errichten.

[Xion]

Original geschrieben von max
. Die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern war übrigens ebenfalls an diesem Vorfall beteiligt. Jetzt sollen solche Akte der Piraterie legal werden und die Gesetze entsprechend geändert werden.

1. war sie nicht
2. wird nicht legalisiert (internationales Seerecht wird davon nicht berührt.

@max
mir ist letztens schon aufgefallen, dass du Dinge raushaust, die
nicht belegt, sondern nur interpretiert sind.


X

[max]

1. war sie nicht

Die Mecklenburg-Vorpommern hat die So San nach der Abzug der Entermannschaft bis zum Einlaufen nach Hodeida (Al Hudaydah) beschattet. Das habe ich übrigens aus 'Navires et Histoire N°16'.

wird nicht legalisiert (internationales Seerecht wird davon nicht berührt.

Das war die Aussage des australischen Aussenministers am 16.6. Natürlich wird das internationale Seerecht für den Rest der Welt nicht geändert. Es ging aber um eine Anpassung um den Einsatz der westlichen Marinen zu legalisieren.