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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    #91
    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
    Deutsche Soldaten sind nicht besser oder schlechter als andere - in entsprechender Situation reagieren wir genau wie alle anderen - man was für eine Erkenntnis...
    Natürlich ist dies eigentlich keine Erkenntnis, aber es steht halt im krassen Gegensatz zu dem Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit, was viele propagiert haben. Die Soldaten entsprechen eben keineswegs dem Ideal des "Staatsbürgers in Uniform".
    Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
    Die Kurnaz-KSK-Geschichte war aber ähnlich harmlos. Mal angenommen das stimmt alles - an den Haaren gezogen und mit dem Kopf auf den Boden - das soll Folter sein?? Das ist ein Kriegsgebiet und selbst in manchen demokratischen Ländern zu Hause fast die die Polizei härter an.
    Die Geschichte ist gar nicht harmlos. Es geht darum, dass das KSK Menschenrechtsverletzungen der US-Truppen und -Behörden unterstützt hat, weil sie Gefangene, die später in Folterlager wie Guantanamo überstellt wurden, bewachten. Das sie dabei zusätzlich wohl noch Gefangene misshandelt haben könnten, ist nur noch eine Steigerung. Da die Einsätze der KSK geheim sind, ist es immer noch nicht klar, was diese ansonsten in Afghanistan gemacht haben. Z.B. eben, ob sie Gefangene gemacht haben und wem sie diese übergeben haben. Die Geschichte von Kurnaz hat den ersten Hinweis darauf gebracht, dass das KSK in das Folterlagersystem der USA zumindest zeitweise eingespannt war.

    Man sieht hier deutlich, wie problematisch der Einsatz solcher Einheiten ist und dass sie eindeutig nicht mit einer Demokratie kompatibel sind, da sie sich der demokratischen Kontrolle entziehen. Darüber haben sich inzwischen auch nicht nur Linke beschwert, sondern zahlreiche Bundestagsabgeordente verschiedener Fraktionen.

    Solche Einheiten gehören vollständig aufgelöst und es muss öffentlich gemacht werden, wofür sie eingesetzt wurden, so dass die politischen Verantwortlichen sowie die einzelnen Soldaten dann juristisch für ihre Aktionen verantwortlich gemacht werden können.

    (die Frage, ob es die Kommandos oder das Kommando heisst, finde ich ziemlich nebensächlich. Bei der gewählten Namensgebung ist diese Verwechslung ja auch vorprogrammiert, da es im Englischen eben "commandos" heisst, wenn es um Kommandotruppen geht).
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      #92
      Natürlich ist dies eigentlich keine Erkenntnis, aber es steht halt im krassen Gegensatz zu dem Bild der Bundeswehr in der Öffentlichkeit, was viele propagiert haben. Die Soldaten entsprechen eben keineswegs dem Ideal des "Staatsbürgers in Uniform".
      Max, wenn man keine Ahnung von der Thematik hat, dann sollte man auch mal ruhig bleiben. Der "Staatsbürger in Uniform" heisst nicht, dass die Soldaten allesamt frei von Fehl und Tadel sind, sondern, dass sie alle Rechte und Pflichten haben, die auch Zivilisten genießen. Das ist auch kein Ideal sondern praktisch umgesetzt. Oder ist dir entgangen, dass die Staatsanwaltschaft hier ermittelt?


      Man sieht hier deutlich, wie problematisch der Einsatz solcher Einheiten ist und dass sie eindeutig nicht mit einer Demokratie kompatibel sind, da sie sich der demokratischen Kontrolle entziehen. Darüber haben sich inzwischen auch nicht nur Linke beschwert, sondern zahlreiche Bundestagsabgeordente verschiedener Fraktionen.

      Solche Einheiten gehören vollständig aufgelöst und es muss öffentlich gemacht werden, wofür sie eingesetzt wurden, so dass die politischen Verantwortlichen sowie die einzelnen Soldaten dann juristisch für ihre Aktionen verantwortlich gemacht werden können.
      Nein. Solche einheiten "gehören" nicht "aufgelöst". Die militärischen Erfordernisse zur Geheimhaltung sind hier einfach mal höher einzuschätzen, als die direkte und sofortige "demokratische Kontrolle". Die Bundeswehr hat hoheitliche Aufgaben zu erfüllen und für diese Aufgaben hat sie vom Parlament u.A. eben auch den Auftrag zur Einrichtung des KSK erhalten. Niemand käme schließlich auf die Idee V-Männer im Drogenmillieu zu verbieten. Oder nehmen wir Journalisten: die haben auch einen besonderen Verfassungsrechtlichen Status. Den Schutz bzw. die Geheimhaltung von Quellen der Journalisten würdest du natürlich aufs Messer verteidigen.
      können wir nicht?

      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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        #93
        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
        Max, wenn man keine Ahnung von der Thematik hat, dann sollte man auch mal ruhig bleiben. Der "Staatsbürger in Uniform" heisst nicht, dass die Soldaten allesamt frei von Fehl und Tadel sind, sondern, dass sie alle Rechte und Pflichten haben, die auch Zivilisten genießen. Das ist auch kein Ideal sondern praktisch umgesetzt. Oder ist dir entgangen, dass die Staatsanwaltschaft hier ermittelt?
        Das ist mir nicht entgangen. Der "Staatsbürger in Uniform" bedeutet aber schon etwas anderes, als das Soldaten alle Rechte und Pflichten haben, die auch Zivilisten genießen. Das ist übrigens, wenn man mal ins Grundgesetz schauen würde, gar nicht der Fall. Soldaten haben nur eingeschränkte Grundrechte Der Punkt war auch ein anderer: eben das Märchen, dass Bundeswehrsoldaten sich nicht wie andere Soldaten aufführen würden. Tatsächlich sind es aber eben typische Soldaten, die eben offensichtlich auch zu einem erheblichen Teil Einstellungen haben, die im Gegensatz zu der Verfassung sind. Dafür sind die Aktionen in Afghanistan übrigens nicht das beste Beispiel, sondern viel mehr diverse Vorfälle in Bundeswehrkasernen in den letzten Jahren, z.B. Folterungen durch Ausbilder, "Übung" von Vergewaltigungen und Folter etc.
        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
        Die militärischen Erfordernisse zur Geheimhaltung sind hier einfach mal höher einzuschätzen, als die direkte und sofortige "demokratische Kontrolle". Die Bundeswehr hat hoheitliche Aufgaben zu erfüllen und für diese Aufgaben hat sie vom Parlament u.A. eben auch den Auftrag zur Einrichtung des KSK erhalten.
        Das Parlament kann aber offensichtlich gar nicht feststellen, wofür die Regierung das KSK einsetzt. Damit existiert keine demokratische Kontrolle und das Parlament kann nicht überprüfen, ob das KSK nur für dies eingesetzt wird, für das es auch einen parlamentarischen Auftrag hat. Die Unterstützung von Folterlagern z.B. war sicher nicht im parlamentarischen Auftrag enthalten

        Der Vergleich mit V-Leuten ist nicht schlecht. V-Leute sind eben keineswegs unumstritten, da sie sehr oft in schwere Verbrechen verwickelt sind und es oft schwierig festzustellen, ob jetzt Verbrechen nur deshalb begangen wurden, weil Spitzel diese angestossen haben. Ein gutes Beispiel ist das gescheiterte Verbotsverfahren der NPD. Die Richter konnten nicht unterscheiden, ob die Verbrechen, mit denen das Verbot der NPD begründet werden sollte, von Spitzeln des Staats oder NPD-Leuten begangen wurden.
        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
        Oder nehmen wir Journalisten: die haben auch einen besonderen Verfassungsrechtlichen Status. Den Schutz bzw. die Geheimhaltung von Quellen der Journalisten würdest du natürlich aufs Messer verteidigen.
        Das ist ja auch etwas ganz anderes. Das KSK ist ein Teil der Exekutive, ein Teil des Gewaltapparats des Staates, der einer strikten demokratischen Kontrolle bedarf. Journalisten dagegen haben deshalb besondere Rechte, um sie vor dem Gewaltapparat des Staates zu schützen. Deshalb war die Bespitzelung von Journalisten durch den BND auch ein so krasser Eingriff in die Pressefreiheit.
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          #94
          Die Geschichte ist gar nicht harmlos. Es geht darum, dass das KSK Menschenrechtsverletzungen der US-Truppen und -Behörden unterstützt hat, weil sie Gefangene, die später in Folterlager wie Guantanamo überstellt wurden, bewachten.
          Ja Gott und? Mal davon abgesehen, dass dies alles andere als gesichert und es nur entlarvend ist Spezialeinheiten zum Wachdienst einzusetzen – was soll daran schlimm sein Kriegsgefangene in Afghanistan zu bewachen? Das ist ein stinknormaler Job der gemacht werden muss und völlig unabhängig von irgendwelchen Vorkommnissen in Guantanamo zu sehen ist.

          Die Geschichte von Kurnaz hat den ersten Hinweis darauf gebracht, dass das KSK in das Folterlagersystem der USA zumindest zeitweise eingespannt war.
          Oh nein wie schrecklich. Unsere Jungs fangen in Afghanistan ein paar schlimme Kerle ein, bewachen sie ein wenig und übergeben sie den US-Einheiten. Das ist ja wirklich ein rießiger Skandal.
          Sag mal wo leben wir denn? Was haben wir uns bitte dabei gedacht als wir das KSK in den Krieg schickten? Das ist kein Wiederaufbauauftrag sondern ein schmutziger mitunter asymmetrischer Krieg. Wir stehen dabei an der Seite der Amerikaner – wenn nicht gar unter ihrem Befehl – und da sollen wir nicht mit denen Zusammenarbeiten nur weil deren Geheimdienste fragwürdige Methoden haben? Vorstellungen haben manche...

          Man sieht hier deutlich, wie problematisch der Einsatz solcher Einheiten ist und dass sie eindeutig nicht mit einer Demokratie kompatibel sind, da sie sich der demokratischen Kontrolle entziehen.
          Die Platte kenn ich. Abschaffen weil du deine Nase nicht reinstecken kannst und darfst. Zum Glück sieht das unsere Exekutive anders.
          Was nicht heißen soll, das man die Informationspolitik für den geheim Tagenden Geheimdienst- bzw. Verteidigungsausschuss nicht besser gestalten könnte. Da geht sicher noch was. Aber die Öffentlichkeit muss da heraus gehalten werden. Zumindest was konkrete Einsätze und die Identität der beteiligten Soldaten betrifft. Information der Öffentlichkeit im Nachhinein – a la das KSK hat vor einigen Wochen in Südafghanistan bei OP XY einige Taliban getötet, es gab auf unserer Seite keine Verluste – könnte ich mir vorstellen, mehr aber keinesfalls.
          Solche Spezialeinheiten sind Geheim und das ist ganz gut so.

          Solche Einheiten gehören vollständig aufgelöst und es muss öffentlich gemacht werden, wofür sie eingesetzt wurden, so dass die politischen Verantwortlichen sowie die einzelnen Soldaten dann juristisch für ihre Aktionen verantwortlich gemacht werden können.
          Völliger Unsinn. Solche Einheiten sind die Speerspitze und die Creme de la Creme der Streitkräfte jedes Landes. Ohne diese wäre Kriegsführung in der modernen Welt unmöglich. Deine Forderung blendet die Realität aus und würde bei Umsetzung nur zu noch größeren Problemen führen.
          Diesen Soldaten welche die größten Herausforderungen und Gefährlichsten Aufgaben annehmen die der Deutsche Staat zu vergeben hat sollte unsere Unterstützung und Nachsicht gelten – ihnen mit den juristischen Schritten wegen ihrer Kampfeinsätze zu drohen ist ein Armutszeugnis. Wir sollten froh sein das es überhaupt noch Menschen gibt die bereit sind Deutschland in dieser Form zu dienen.
          Aber das wird dir auf ewig verschlossen bleiben.

          (die Frage, ob es die Kommandos oder das Kommando heisst, finde ich ziemlich nebensächlich. Bei der gewählten Namensgebung ist diese Verwechslung ja auch vorprogrammiert, da es im Englischen eben "commandos" heisst, wenn es um Kommandotruppen geht).
          Freilich nebensächlich. Aber es bleibt bei das KSK bzw des KSK...

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            #95
            Zitat von max
            Das ist mir nicht entgangen. Der "Staatsbürger in Uniform" bedeutet aber schon etwas anderes, als das Soldaten alle Rechte und Pflichten haben, die auch Zivilisten genießen. Das ist übrigens, wenn man mal ins Grundgesetz schauen würde, gar nicht der Fall. Soldaten haben nur eingeschränkte Grundrechte Der Punkt war auch ein anderer: eben das Märchen, dass Bundeswehrsoldaten sich nicht wie andere Soldaten aufführen würden. Tatsächlich sind es aber eben typische Soldaten, die eben offensichtlich auch zu einem erheblichen Teil Einstellungen haben, die im Gegensatz zu der Verfassung sind. Dafür sind die Aktionen in Afghanistan übrigens nicht das beste Beispiel, sondern viel mehr diverse Vorfälle in Bundeswehrkasernen in den letzten Jahren, z.B. Folterungen durch Ausbilder, "Übung" von Vergewaltigungen und Folter etc.
            Sicherlich sind die rechte der Soldaten in einigen Bereichen eingeschränkt. Diese haben aber eben auch einen Grund, nämlich die besondere Dienststellung. Das findet man überall.
            Die Bundeswehrsoldaten sind in vielerlei Hinsicht wie ihre ausländischen Kameraden. Es gibt aber auch elementare Unterschiede. Die Aktionen, die du nun anprangerst stehen allerdings in krassem Widerspruch zu Ausbildung und Befehlen. Es kann also höchstens davon gesprochen werden, dass die Soldaten sich nicht stark genug vom "Normalbürger" unterscheiden.
            Denn Gewalttätigkeiten oder der Kram jetzt in Afghanistan sind keine Militärtypsischen sondern ganz allgemein gesellschaftliche Probleme. Dass du das jetzt der Bundeswehr vorwirfst, die ganz offensichtlich scharf reagiert, ist eine ziemlich einseitige und verzerrende Darstellung.

            Das Parlament kann aber offensichtlich gar nicht feststellen, wofür die Regierung das KSK einsetzt. Damit existiert keine demokratische Kontrolle und das Parlament kann nicht überprüfen, ob das KSK nur für dies eingesetzt wird, für das es auch einen parlamentarischen Auftrag hat. Die Unterstützung von Folterlagern z.B. war sicher nicht im parlamentarischen Auftrag enthalten
            Sicherlich gibt es da das ein oder andere Defizit. Insbesondere die Ausgestaltung des V-Ausschusses ist natürlich ein Spannungsfeld zwischen Offenheit und notwendiger Geheimhaltung. Mit ein Grund, warum Abgeordnete ein besonderes Vertrauen genießen müssen. Hier vertraut man ihnen das Leben von Soldaten an. Die Bewachung von lagern der US Streitkräfte ist übrigens ganz normaler Bestandteil des Bundeswehraufgtrags und als solches beriets mehrmals Gegenstand der Diskussion gewesen. Was dann US-Amerikaner da machen ist Sache ihrer Kontrollorgane.
            können wir nicht?

            macht nix! wir tun einfach so als ob!

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              #96
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Ja Gott und? Mal davon abgesehen, dass dies alles andere als gesichert und es nur entlarvend ist Spezialeinheiten zum Wachdienst einzusetzen – was soll daran schlimm sein Kriegsgefangene in Afghanistan zu bewachen?
              Daran wäre gar nichts schlimm, wenn diese Gefangenen nicht gefoltert und jahrelang ohne Prozess in Folterlager gesteckt würden!

              Es handelt sich um schwere Menschenrechtsverletzungen!

              Die Rolle deutscher Soldaten in diesem Foltersystem muss sehr wohl aufgeklärt werden und dazu muss garantiert werden, dass zukünftig nicht wieder deutsche Einheiten diese Menschenrechtsverletzungen unterstützen. Aber genau dies hat das KSK gemacht. Sie haben Folterungen unterstützt. Damit hat sich die BRD an diesen Verbrechen beteiligt. Das ist keine Lapalie und es spricht nicht für dich, dass du es zu einer solchen machen willst. Aber ehrlich: etwas anderes erwarte ich von jemanden, mit einer derart krass menschenverachtenden Einstellung auch nicht.
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Abschaffen weil du deine Nase nicht reinstecken kannst und darfst. Zum Glück sieht das unsere Exekutive anders.
              Das ist Exekutive dies anders sieht, bekommt man ja mit. Soweit man dies berurteilen kann, war die Regierung ja in allen Fällen informiert, wenn sie nicht direkt die Befehle dafür gegeben hat. Die Regierung benutzt die Kommandotruppen, um sich der demokratischen Kontrolle zu entziehen.
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Information der Öffentlichkeit im Nachhinein
              Genau diese Informationen fehlen.
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Solche Einheiten sind die Speerspitze und die Creme de la Creme der Streitkräfte jedes Landes.
              Ich würde sie eher als den Abschaum der Streitkräfte sehen. Diese Einheiten unterscheiden sich in Bezug auf ihre Ausbildung kaum von Auftragsmördern und es gibt auch entsprechende Berichte, dass sie genau so eingesetzt werden. Und hier kommen wir auch wieder auf das Problem der demokratischen Kontrolle: diese fehlt. Was angesichts ihrer Aufgabenstellung auch kein Zufall ist.
              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Diesen Soldaten welche die größten Herausforderungen und Gefährlichsten Aufgaben annehmen die der Deutsche Staat zu vergeben hat sollte unsere Unterstützung und Nachsicht gelten – ihnen mit den juristischen Schritten wegen ihrer Kampfeinsätze zu drohen ist ein Armutszeugnis.
              Es ist ein Armutszeugnis, wenn man ignoriert, was die US-Regierung dort veranstaltet und worin das KSK also verwickelt ist. Jemand, der Gefangene misshandelt, ist ein Verbrecher und sollte entsprechend behandelt werden. Jemand, der ein Folterlagersystem unterstützt, ist ein Verbrecher. Und dabei geht es nicht um kleinere Verbrechen, sondern um schwere Straftaten.
              Zitat von blueflash
              Denn Gewalttätigkeiten oder der Kram jetzt in Afghanistan sind keine Militärtypsischen sondern ganz allgemein gesellschaftliche Probleme.
              Das kann man so sehen, wobei vieles dafür spricht, dass diese Probleme in der Bundeswehr überproportional auftretten. Das kann daran liegen, dass solche Leute sich eher zum Militär hingezogen füllen, kann aber genauso am Klima der Bundeswehr selbst liegen. Ich würde auf eine Mischung beider Ursachen tippen.
              Zitat von blueflash
              Die Bewachung von lagern der US Streitkräfte ist übrigens ganz normaler Bestandteil des Bundeswehraufgtrags und als solches beriets mehrmals Gegenstand der Diskussion gewesen.
              Es geht nicht um die Bewachung von US-Stützpunkten, wie sie im Rahmen der Unterstützung des Angriffskriegs auf den Irak erfolgt ist und wie sie im Rahmen der Besatzung Afghanistans erfolgt ist, sondern um die Frage des Umgangs mit Kriegsgefangenen. Das US-Truppen und andere Behörden hier schwere Menschenrechtsverletzungen verübt haben, sollte ja inzwischen bekannt sein. Was die Rolle von deutschen Truppen und deutschen Behörden bei diesen Menschenrechtsverletzungen war, kommt erst nach und nach heraus. Was heute bekannt ist, wiegt auch viel schwerer als dieser aktuelle Bundeswehrskandal, der ja nur ein deutliches Licht auf die Einstellungen der beteiligten Soldaten wirft.
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                #97
                Ich finde es schon lustig wie du, Commander, immer wieder gern auf ein nettes "wir" (Gefühl) pochst, und wenns du bei bestimmten Themen oder Konfrontationspost direkt angesprochen wirst, kommt ein lapidares "ich? ich?? ich kann ja schon mal gar nichts machen! Ich bin ja ein kleiner niemand auf der Welt." Da dem so zu sein scheint, würde ich auch mal das "wir" aus deinen Posts streichen, denn du trägst dort schon mal gar nichts zu irgendwas bei

                Aber zum Thema, ich denke, dass Afghanistan und Irak langfristig aufgegeben werden (müssen). Aber was passiert dann? Die "failed states" sind ja schon Tatsache, aber wo enden diese Staaten dann?
                Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                  #98
                  Warum sollte man sie jetzt aufgeben? Ist unsere kurzlebige Konsum-Mentalität schon dermassen in unseren Köpfen eingedrungen, dass wir nicht einmal mehr die Zeit nehmen können, die Probleme eines Landes halt langfristig bewältigen zu versuchen müssen, wie es die Alliierten mit Deutschland und Japan gemacht haben, die auch deutlich am Boden zerstört waren? Liegt das nur daran, dass es halt islam-gläubige Menschen sind, anstatt westliche Europäer, dass man sie schon als hoffnungslosen Fall abschreibt?

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                    #99
                    Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                    Warum sollte man sie jetzt aufgeben? Ist unsere kurzlebige Konsum-Mentalität schon dermassen in unseren Köpfen eingedrungen, dass wir nicht einmal mehr die Zeit nehmen können, die Probleme eines Landes halt langfristig bewältigen zu versuchen müssen, wie es die Alliierten mit Deutschland und Japan gemacht haben, die auch deutlich am Boden zerstört waren? Liegt das nur daran, dass es halt islam-gläubige Menschen sind, anstatt westliche Europäer, dass man sie schon als hoffnungslosen Fall abschreibt?
                    Der hoffnungslose Fall sind hier die westlichen Imperialisten Versucht man dort die Probleme zu lösen? Oder verstärkt man nicht viel eher die Probleme noch immens?

                    Bush, Schröder, Merkel, Blair & Co haben doch überhaupt kein Konzept, wie sie den Leuten tatsächlich helfen können. Selbst in den Staaten, in denen es keinen bewaffneten Widerstand gegen die Besatzung gibt, wie in Bosnien oder im Kosovo gibt es kein Konzept, was dazu führt, dass die Leute selbst bestimmt dort leben könnten.

                    Ich sehe auch nichts, was dafür spricht, dass ihnen um ein solches Konzept geht. Jemand, der bewusst auf islamistische Warlords und islamistische Fundamentalisten als Verbündete setzt, verfolgt wohl gänzlich andere Ziele als den Aufbau eine demokratischen Gesellschaft!
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                      Zitat von Eye-Q Beitrag anzeigen
                      Aber zum Thema, ich denke, dass Afghanistan und Irak langfristig aufgegeben werden (müssen). Aber was passiert dann? Die "failed states" sind ja schon Tatsache, aber wo enden diese Staaten dann?
                      Hm ich denke das Problem daran ist, dass egal was die westlichen Staaten tun, man es ihnen als Fehler anlasten wird. Ziehen sie sich zurück, haben sie die Staaten im Stich gelassen. Bleiben sie, werden sie nicht als Befreier, sondern als imperialistische Besatzer angesehen.
                      Ob sie jetzt ein Konzept haben oder nicht, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Sicher gibt es einige Mängel in der Ausführung. Dies ist aber auch nicht verwunderlich, wenn monatlich alleine rund 100 US-Soldaten sterben. Da kann man schon mal ins straucheln geraten.
                      Das Traurige ist auch, das sich an den "Heimatfronten" alles verhärtet hat. Die Einen wollen, koste es was wolle, den Kampf gegen den Terror zuende führen, lassen aber dabei die nicht militärischen Aspekte ziemlich ausser acht. Die Anderen wollen endlich ein Konzept sehen, oder die Truppen nach Hause holen, anstatt selbst aktiv an einem Konzept mitzuarbeiten. Der Vorgang des "Truppen nach Hause" holens bedarf ja auch eines Konzepts. Wenn man die über nacht nach Hause bringen würde, dann würden ja die Menschen vor Ort im Stich gelassen werden.
                      Ich denke es wäre sinnvoll und realistisch einen z.b. fünf Jahres Plan zu haben. Bis dahin sollte die rudimentäre Infrastruktur gefestigt sein. Fünf Jahre ist aber auch nicht gerade viel um 1a Arbeit zu leisten dh. man kann zwar einige Sachen anpacken, aber eben nicht alle.
                      Auf jeden Fall ist ein konkreter Aufbauplan z.B. ala Marshalplan notwendig. Der hat neben dem materiellen Wert auch noch einen sehr starken symbolischen Wert.
                      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                        Gut, und was schlägst du vor, was man dort tun soll? Was anstellen mit den islamischen Warlords und den islamischen Fundamentalisten? Soll der Westen es ähnlich machen wie der Kommnistische Imperialismus, mit einer grossen Armee versuchen, reinen Tisch zu machen und hoffen, dass man diesmal nicht auf die Schnauze fällt wie die Rote Armee?

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                          Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                          Gut, und was schlägst du vor, was man dort tun soll? Was anstellen mit den islamischen Warlords und den islamischen Fundamentalisten? Soll der Westen es ähnlich machen wie der Kommnistische Imperialismus, mit einer grossen Armee versuchen, reinen Tisch zu machen und hoffen, dass man diesmal nicht auf die Schnauze fällt wie die Rote Armee?
                          Der westlichen imperialistischen Staaten machen es genauso, wie der russische Imperialismus. Sie versuchen mit ein paar lokalen Verbündeten ohne Rückhalt in der Bevölkerung das Land zu "modernisieren" und dabei ihre Interessen durchzusetzen. Ich habe kein Konzept, wie man ein Land erfolgreich zu einer Kolonie machen kann und habe auch nicht vor, eines zu auszuarbeiten

                          Ich denke, dass in Afghanistan Grossmächte schon viel zu viel angerichtet haben und deshalb man mal den Afghanen die Chance geben sollte, selbst etwas zu erreichen. Das bedeutet, dass man eben nicht dauern einen Haufen Warlords unterstützen sollte, um imperialistische Interessen durchzusetzen. Es ist ja z.B nicht so, dass die USA und Russland nach 1989 nichts mehr in Afghanistan gemacht haben. Aber das wollen ja manche nicht sehen.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            das bedeutet, dass man eben nicht dauern einen Haufen Warlords unterstützen sollte, um imperialistische Interessen durchzusetzen.
                            Ich habe da mal ne Frage. Was meinst Du eigentlich mit imperialistischen Interessen? Einführung der Demokratie? Einführung einer freien Marktwirtschaft? Errichtung militärischer Außenposten?
                            Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                            Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                            Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                              Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                              Ich habe da mal ne Frage. Was meinst Du eigentlich mit imperialistischen Interessen? Einführung der Demokratie? Einführung einer freien Marktwirtschaft? Errichtung militärischer Außenposten?
                              Die Einführung einer funktionierenden Demokratie steht wohl im klaren Widerspruch zu imperialistischen Interessen. Imperialistische Interessen in Afghanistan? Das reduziert sich wohl auf eine Machtdemonstration gegenüber den anderen Grossmächten (Russland, aber insbesondere China), Militärstützpunkte (nahe der Öl- und Gasfelder, gegen China) und die Möglichkeit Pipelines durch Afghanistan zu bauen. Offene Märkte für ihre Konzerne sind ihnen wohl im Falle Afghanistans egal. Entsprechend haben die zwei US-Regierungen (Clinton, Bush jun.) in den 90ern ja auch die Taliban unterstützt und diese erst fallen gelassen, als sie offensichtlich unfähig waren, ganz Afghanistan zu kontrollieren.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

                              Kommentar


                                Zitat von max Beitrag anzeigen
                                Imperialistische Interessen in Afghanistan? Das reduziert sich wohl auf eine Machtdemonstration gegenüber den anderen Grossmächten (Russland, aber insbesondere China), Militärstützpunkte (nahe der Öl- und Gasfelder, gegen China) und die Möglichkeit Pipelines durch Afghanistan zu bauen. Offene Märkte für ihre Konzerne sind ihnen wohl im Falle Afghanistans egal.
                                Sicher spielen eigene Interessen der USA eine Rolle - aber auch ein friedliches, demokratisches Afgahnistan liegt doch in deren Interesse. Das wird ja nicht per se durch sonstige Interessen entwertet und dürfte auch im Interesse der Afghanen liegen. So gesehen ist das nicht so einfach mit den imperialistischen Interessen, denn auch hier gibt's ja ein Bündel von Motiven für die Handlungsweisen der Beteiligten.
                                Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                                -Peter Ustinov

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