Fragwürdige Gesetzesentwürfe

[Alfred E. Neumann]

Es gibt tatsächlich Leute, die genau das behaupten geh mal z.B. in ein Vegetarier/Veganer-Forum, du glaubst gar nicht, was dort von Jägern gehalten wird....

Sorry, das ist ja geradezu lächerlich. Die Menschen essen, um zu überleben ! Da muss auch mal ein Tier sterben. Wir haben uns die Erde untertan gemacht. Und mir schmeckt mein Fleisch ! Mir wurscht was diese Menschen schreiben, die sollen mal hungern, dann würden sie auch Fleisch essen, verwöhnte Menschen. So ein Quark ist doch nur möglich, eben weil wir heute die Möglichkeiten einer alternativen Ernährung haben.
Davon mal ganz ab hat das überhaupt nichts mit diesem Thread mehr zu tun, also zurück zum Thema...

[Phantomias]

Was ist das denn für ein blöder Vergleich? Also ich habe auch gedient an der Waffe, klar haben wir gelernt mit Pistole und Gewehr zu schießen. Daraus aber einen Strick zu machen und Soldaten als Killer oder Mörder hinzustellen verbiete ich mir. Dann kommen wir auch wieder auf diese schwachsinnige These zurück das die Soldaten/Wehrmacht Mörder sind. so nicht !
Wenn Du das weiterspinnst, dann sind Polizisten es auch, Jäger etc. Also bitte.....

Wow, beruhig Dich wieder. So war das doch gar nicht gemeint.
Schliesslich hab ich selbst gedient (HG a.D., wenn Du so willst). Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man am PC niemals lernen kann, wie man eine Schusswaffe richtig bedient, und dass dieser Politiker damit beweist, dass er null Ahnung von dem hat, über das er da spricht.

Frieden wieder hergestellt?

[Alfred E. Neumann]

War nie Krieg ist doch alles ok. Diskutieren hier doch nur ganz friedlich. Du hast aber recht, am PC kann man nicht lernen wie man mit einer richtigen Schusswaffe umgeht. So ein Computerspiel ist einfach nur ein Spiel, mehr nicht. Jede böse Unterstellung ist absolut haltlos und blödsinnig.

[Mondkalb]

Sehr schöner (und ziemlich langer) Artikel bei Telepolis zu den sogenannten "Killerspielen" und Herrn Pfeiffers Besessenheit:
TP: Killerspielalarm in Deutschland

[blueflash]

Vlt. kann ja noch mal jemand, der Ahnung von der Materie hat, mir folgende Frage beantworten:
Wie läßt sich ein Pauschalverbot bestimmter Medien begründen, ohne das Zensurverbot aus dem GG zu tangieren? Ich kann mir "Killerspiele" als Quellcode auf den Rechner laden und kompilieren, wer will mir das mit welcher Rechtfertigung verbieten??

[Sandswind]

Wie läßt sich ein Pauschalverbot bestimmter Medien begründen, ohne das Zensurverbot aus dem GG zu tangieren?

Eigentlich nur schwer. Das Bundesverfassungsgericht versteht unter dem Verbot der Zensur an sich nur die sog. Vorzensur, also alles, was bei der Herstellung und Entwicklung passiert. Die ist verboten, d.h. man muss nichts "abnicken" lassen, bevor man es schreibt oder herstellt. Da hakt es in der Tat, wenn jetzt die gesamte Entwicklung eines Mediums verboten werden soll. Ich bin daher mal gespannt, wie das Verbot umgesetzt und realisiert werden soll, wenn es denn kommt. Einige Ministerien sind in den letzten Jahren nicht davor zurückgeschreckt, entweder sehr kreative Umgehungslösungen oder ganz einfach plumpe Ignoranz gegenüber Grundrechten zu präsentieren...

[Alfred E. Neumann]

.....Einige Ministerien sind in den letzten Jahren nicht davor zurückgeschreckt, entweder sehr kreative Umgehungslösungen oder ganz einfach plumpe Ignoranz gegenüber Grundrechten zu präsentieren...

Genau so sieht es aus, wenn die Grundrechte nicht "zurechtgebogen" werden können dann werden sie einfach ignoriert. Ich verstehe nicht warum ein Richter nicht schon ein Riegel vor so einen Schwachsinn gezogen hat, denen gleich die Fahrt aus den Segeln nimmt und sagt, dass es KEINE Zensur in der BRD geben wird.

[Spec_Operator]

Sehr schöner (und ziemlich langer) Artikel bei Telepolis zu den sogenannten "Killerspielen" und Herrn Pfeiffers Besessenheit:
TP: Killerspielalarm in Deutschland

Dem kann ich nicht unbedingt zustimmen.

Worum geht es also, wenn der Spieler die Rolle eines Monsterjägers oder eines Cops im Großstadtdschungel übernimmt? Es geht um das Verstehen und Beherrschen von Reiz-Reaktions-Sequenzen, nicht um das Einfühlen in eine emotional getönte Situation. Spielentscheidend ist das instrumentelle und rationale Kalkül: Sieger ist, wer schneller schießt und öfter trifft, aber auch, wer effektiver plant und klarer denkt. Gefühle aller Art stören dabei nur. Dies gilt für die Auseinandersetzung mit dem Spielinhalt ebenso wie für die Identifikation mit Spielfiguren und Spielsituationen.

Ob die Bedeutungen der Spielinhalte Entsprechungen in der realen Welt haben oder nicht – sie bleiben auf ihre Funktion im Spiel begrenzt. Das Niederschießen einer Spielfigur bringt den Spieler im Spiel voran; mit Tötung, Schmerz und Leid hat es nichts zu tun. Solche ethisch-moralischen Gedanken werden von Spielern allenfalls hinzugedacht, stellen sich als Assoziationen eher unkontrolliert oder spontan ein und lösen Wertentscheidungen, die sich auf die reale Welt beziehen, nicht aus, denn die virtuelle Welt ist zunächst eine von Ethik und Moral freie Welt.

Vielleicht bin ich ein Psycho, vielleicht leb ich in einer Phantasiewelt, aber ich kann diesem Zitat nicht zustimmen.
Die virtuelle Welt ist für mich nicht frei von Ethik und Moral, ich handle im Spiel immer nur so, wie ich es für korrekt halte. Auch Emotionslos ist es nicht. Ich spiele im Moment Jedi Knight 2, und versuche dabei, möglichst keine Sturmtruppen zu verletzen. Ohne irgendeine Regel die das sagt, einfach weil die Sturmtruppen teilweise sicherlich zwangsrekrutiert sind und ich es für falsch erachte, sie zu "töten".

Ebenso spiele ich SWAT4 teils auch so, wie ich es für richtig halte. Ungeachtet der Punkte die ich bekomme, versuche ich mit größtmöglichem Realismus vorzugehen, und es unter allen Umständen zu unterlassen, Gewalt anzuwenden (auch nichttödliche) selbst wenn das gar keine Punktabzüge gäbe - gleichzeitg spiele ich manchmal realistischer, verzichte auf die etwas unrealistischen Nicht-Tödlichen Waffen und rüste mich aus wie ein echtes Polizeiteam - auch wenn ich weiß, dass der Punktestand schlechter ist, wenn ich die Geiselnehmer töte, so garantiert mir das größtmögliche Sicherheit für unbeteiligte.

[Harmakhis]

@Spec: das steht doch auch in dem Artikel: wenn der Spieler will, dann kann er sich natürlich emotional in die Spielfiguren hineinversetzen und eine Bindung aufbauen. Muss er aber nicht, dass geben die Spiele nicht vor - selbst die Spiele mit "Gut" und "Böse" Entscheidungen. Das sind auch nur Spielmechanismen, die der Spieler selbst mit Inhalt füllen muss.

Außerdem... argumentier' nicht gegen einen Artikel, der gegen Beckstein & Co. ist.

[Sandswind]

Ich verstehe nicht warum ein Richter nicht schon ein Riegel vor so einen Schwachsinn gezogen hat, denen gleich die Fahrt aus den Segeln nimmt und sagt, dass es KEINE Zensur in der BRD geben wird.

Weil ein Richter das gar nicht darf. Er muss geltende Gesetze anwenden und darf sie nicht nach eigenem Gusto ignorieren, weil er sie für falsch hält - Stichwort Gewaltenteilung. Richter haben keine Normenverwerfungskomptenz, mit Ausnahme des Bundesverfassungsgerichts. Daher müsste ein Richter eine Norm, die er für verfassungswidrig hält, dem Bundesverfassungsgericht vorlegen. Man landet also so oder so in Karlsruhe.

[Alfred E. Neumann]

Weil ein Richter das gar nicht darf. Er muss geltende Gesetze anwenden und darf sie nicht nach eigenem Gusto ignorieren, weil er sie für falsch hält - Stichwort Gewaltenteilung. Richter haben keine Normenverwerfungskomptenz, mit Ausnahme des Bundesverfassungsgerichts. Daher müsste ein Richter eine Norm, die er für verfassungswidrig hält, dem Bundesverfassungsgericht vorlegen. Man landet also so oder so in Karlsruhe.

Natürlich muss sich der Richter an die Gesetze halten und das mit Karlsruhe ist mir ja auch bekannt
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass diese ganze Debatte beendet wäre, wenn es endlich ein rechtskräftiges Urteil geben würde. Die Politiker müssten wohl zähneknirschend das Urteil hinnehmen. Auch die Aufnahme in den Paragraphen 131 StGB ist mehr als lächerlich.

[Sandswind]

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass diese ganze Debatte beendet wäre, wenn es endlich ein rechtskräftiges Urteil geben würde. Die Politiker müssten wohl zähneknirschend das Urteil hinnehmen.

Gleiches gilt dann aber auch für die Spieler und Käufer solcher Spiele. Das ist aber auch nicht gerade zu erwarten, denn die längst geklärte Frage nach FSK und Indizierung von Videos wird auch regelmäßig in der Luft zerrissen und von Fans der Materie nicht akzeptiert. Es gibt Webseiten en masse, auf denen das als Willkürhandlungen und Zensur gebrandmarkt wird.

Auch die Aufnahme in den Paragraphen 131 StGB ist mehr als lächerlich.

Naja, es ist halt die konsequente Umsetzung der gefahrenen Linie...

[Alfred E. Neumann]

Gleiches gilt dann aber auch für die Spieler und Käufer solcher Spiele. Das ist aber auch nicht gerade zu erwarten, denn die längst geklärte Frage nach FSK und Indizierung von Videos wird auch regelmäßig in der Luft zerrissen und von Fans der Materie nicht akzeptiert. Es gibt Webseiten en masse, auf denen das als Willkürhandlungen und Zensur gebrandmarkt wird.

Na die Herleitung, dass Computerspiele mit diesen Amokläufen zu tun haben ist mehr als abenteuerlich. Ich halte es einfach nur für Quatsch, werde bei einem Verbot auch sofort aus dem Ausland beziehen.
Das mit den Filmen ist in der Tat auch ein wunder Punkt. Wunderst Dich doch bestimmt auch, wie einige Filme bewertet werden, dort sind die Begründungen einer Indizierung oder des "Zurechtschneiden" mehr als zweifelhaft.

[Elemmir]

Das mit den Filmen ist in der Tat auch ein wunder Punkt. Wunderst Dich doch bestimmt auch, wie einige Filme bewertet werden, dort sind die Begründungen einer Indizierung oder des "Zurechtschneiden" mehr als zweifelhaft.

Imho aber beidseitig: bei einige Filmen / Serien wundere ich mich schon, wieso die so streng bewertet werden (Stichwort: Lost zweite Staffel ab 18 ), bei Anderen würde ich aber strengere Richtlinien schon unterstützen, z.B. Hostel etc....

[Sandswind]

Na die Herleitung, dass Computerspiele mit diesen Amokläufen zu tun haben ist mehr als abenteuerlich.

Sie ist jedenfalls nicht empirisch oder sonstwie verlässlich gesichert, klar. Ich wollte damit ja auch nicht sagen, dass das in der Sache deswegen richtig ist. Es ist aber die konsequente Umsetzung der CSU-Linie, die da gefahren wird.

Das mit den Filmen ist in der Tat auch ein wunder Punkt. Wunderst Dich doch bestimmt auch, wie einige Filme bewertet werden, dort sind die Begründungen einer Indizierung oder des "Zurechtschneiden" mehr als zweifelhaft.

Das ist jetzt allerdings die Frage nach dem wie, nicht nach dem ob. Das ist, wie gesagt, geklärt, und wird von vielen Filmfans auch nicht gerade akzeptiert.