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Der Brexit kommt

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    #46
    Ein EU-Befürworter ist in die Offensive gegangen. Und seiner originellen Idee scheint ein durchschlagender Erfolg beschieden zu sein.
    »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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      #47
      Das ist der Nachteil der Volksabstimmung. Es gibt immer Gruppen, denen das Ergebnis nicht passt. Über solche Petitionen kann ich nur lachen.

      Seit der Euro-Einführung bereiste ich zwei EU-Länder, die keinen Euro haben. Den persönlichen Vorteil habe ich noch nicht feststellen können.

      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
      Es gibt eine Petion in London, in der der neue Mayor aufgefodert wird, London für unabhängig zu erklären, um dann in die EU einzutreten.
      Dann sollten sie noch eine Mauer um London errichten.

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        #48
        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
        Übrigens:
        Es gibt keine "Normbanane" o.ä.
        Das ist genau diese Form von populistischem Unsinn über die EU, die das Bild verfälscht.
        Es gibt lediglich eine Regelung, die Güteklassen für Obst (u.v.a. Produkte) definiert, damit ein Händler in Polen, der in Spanien Bananen (zB) der Klasse B kauft, auch weiß, was er bekommt.


        Das sind also Regelungen, die es den Menschen möglich macht Ware zu kaufen, die man nicht gesehen hat. In Bezug auf Lebensmittel ist das übrigens nicht unbedingt positiv. Der Gastronom, der sich die Mühe macht auf den Markt zu fahren und sich da seine Ware zu kaufen verliert durch solche Regelungen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem, der das Produkt nicht richtig kennt und einfach nur Güteklasse A bestellt. Ohne diese Güteklassen könnten wir nicht Tonnenweise Wasser aus spanischen Wüstenregionen in Form von Tomaten und Gurken importieren. Ich fände das nich schlimm.

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          #49
          Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
          Nord-Irland könnte noch ganz andere Probleme bekommen, wenn plötzlich eine EU-Außengrenze das Land durchzieht. Da keimen alte Feindseligkeiten wieder auf. Es gibt durchaus Stimmen, die nach einem UK-Austritt und sogar nach einer irischen Wiedervereinigung rufen. Und dann gibt es die, die diese Idee hassen...
          Wollen wir hoffen das in Nordirland alle vernünftig bleiben, und keiner eine neue Gewaltspirale lostritt. Jetzt wäre es wichtig, das die britische Regierung schnell eine klare Agenda vorlegt. Leider sieht es nicht danach aus. Vielmehr scheinen jetzt auch die politischen Brexit-Befürworter auf Zeit zu spielen. So eine Hängepartie ist schlecht für Europa, und wird Schottland in ein neues Referendum treiben. Ist nicht schön, aber damit könnte man noch leben. Im Falle Nordirlands befürchte ich jedoch, das dies dazu führen wird, das alte Radikale wieder aus ihren Löchern kriechen.
          Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
          Dr. Sheldon Lee Cooper

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            #50
            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
            Übrigens:
            Es gibt keine "Normbanane" o.ä.
            Das ist genau diese Form von populistischem Unsinn über die EU, die das Bild verfälscht.
            Es gibt lediglich eine Regelung, die Güteklassen für Obst (u.v.a. Produkte) definiert, damit ein Händler in Polen, der in Spanien Bananen (zB) der Klasse B kauft, auch weiß, was er bekommt.
            Diese Güteklasse heißt in der Verordnung Qualitätsnorm für Bananen, und die legt fest wie die Bananen beschaffen sein müssen für den Import, also ja es gibt "Normbananen"

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              #51
              Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
              UK bezahlt jährlich 5.4 Milliarden Pfund in den EU-Forschungstopf ein, bekommt gleichzeitig aber 8.8 Milliarden Pfund in Form von Funds zurück. Das wird wegfallen, d.h. der britischen Wissenschaft würde die Differenz von jährlich 3.4 Milliarden fehlen. Angeblich, so die Versprechungen der Leave-Befürworter, soll die neue Regierung die Differenz übernehmen, aber die Wissenschafter in UK müssten die Gelder neu beantragen. Das torpediert die Forschung selbst und potentiell auch die Karrieren(planungen) der Leute. Wenn die wirtschaftliche Entwicklung zurück geht, wird es auch zweifelhaft sein, ob Gelder in gleichem Maße für Forschung genehmigt würden.
              Es geht ja schon los. Von den 350 Millionen für das NHS will Farrage plötzlich nichts mehr wissen. Das zu behaupten, sei ein Fehler der Leave Kampagne gewesen, mit dem er natürlich aber überhaupt nichts zu tun hatte. Mal ganz abgesehen davon, dass es diese 350 Millionen überhaupt nicht gibt.
              1966 Star Trek 2005

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                #52
                Zitat von Synti Beitrag anzeigen

                Ansonsten ist der Brexit eine Tragödie für alle. Ich fürchte die Leute haben gar keine Ahnung was da alles mit dran hängt. Alleine jedes Handelsabkommen, dass die EU mit Nicht EU Ländern über Jahre getroffen hat ist jetzt hinfällig für die Briten. Sie müssen hier fast bei Null wieder anfangen und das aus einer sehr schlechten Position heraus.

                Ganz so extrem wird das denke ich nicht kommen.

                Von Freihandelsabkommen etc.pp. profitieren ja i.d.R. beide Seiten.
                Die pragmatischste Lösung wäre es daher den bisherigen Zustand sozusagen als eine Art Gewohnheitsrecht einfach weiterzuführen bis man sich in bilateralen Verhandlungen irgendwann zu einer neuen Regelung entschlossen hat. Und diese neue Regelung könnte so aussehen (überspitzt formuliert), dass man das bisherige Handelsabkommen kopiert und mit neuer Kopfzeile versieht. Hier dürfte es eher am Anfang zu Turbulenzen kommen, solange die Investoren nicht wissen, welche Regelungen jetzt eigentlich gelten.

                Als Ausnahme sehe ich hier allerdings die EU-Länder, die einen gewissen Anreiz haben die Briten für ihren Austritt zu bestrafen, um einen Domino-Effekt zu verhindern.
                Im schlimmsten Fall können sich die EU-Länder auf gar kein gemeinsames Vorgehen einigen und die Briten müssen mit allen europäischen Ländern von Null ausgehend separate Verhandlungen beginnen.


                Insgesamt dürften die Briten aber die erhoffte Souveränität eher nicht gewonnen haben sondern in Wirtschaftsthemen eher an Selbstbestimmung verlieren. Die EU wird größter Handelspartner bleiben. Und sie wird alleine durch ihre Größe die Bedingungen diktieren. Am Ende müssen die Briten um keine Wettbewerbsnachteile zu fürchten EU Standards einhalten, ohne selbst über diese abstimmen zu dürfen. Man denke nur an so etwas wie SEPA. Es wäre ja Wahnsinn jetzt davon auszutreten, aber man hätte keinen nennenswerten Einfluss mehr bei dessen weiteren Entwicklung.

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                  #53
                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  Ganz so extrem wird das denke ich nicht kommen.

                  Von Freihandelsabkommen etc.pp. profitieren ja i.d.R. beide Seiten.
                  Die pragmatischste Lösung wäre es daher den bisherigen Zustand sozusagen als eine Art Gewohnheitsrecht einfach weiterzuführen bis man sich in bilateralen Verhandlungen irgendwann zu einer neuen Regelung entschlossen hat. Und diese neue Regelung könnte so aussehen (überspitzt formuliert), dass man das bisherige Handelsabkommen kopiert und mit neuer Kopfzeile versieht. Hier dürfte es eher am Anfang zu Turbulenzen kommen, solange die Investoren nicht wissen, welche Regelungen jetzt eigentlich gelten.

                  Als Ausnahme sehe ich hier allerdings die EU-Länder, die einen gewissen Anreiz haben die Briten für ihren Austritt zu bestrafen, um einen Domino-Effekt zu verhindern.
                  Im schlimmsten Fall können sich die EU-Länder auf gar kein gemeinsames Vorgehen einigen und die Briten müssen mit allen europäischen Ländern von Null ausgehend separate Verhandlungen beginnen.
                  Bin mir da nicht sicher. Bei Freihandelsabkommen verzichten beide Seiten auf bestimmte Aspekte, sie müssen Kompromisse eingehen. Warum sollte Brasilien denn dem schwachen UK die selben Zugeständnisse machen wie der EU? Der Nutzen für Brasilien ist doch viel geringer.
                  Es kann auch Länder geben, für die es gerade von Nutzen ist Zölle auf britische Produkte zu Erheben, Die haben kein Interesse sich schnell zu einigen,

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                    #54
                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Bin mir da nicht sicher. Bei Freihandelsabkommen verzichten beide Seiten auf bestimmte Aspekte, sie müssen Kompromisse eingehen. Warum sollte Brasilien denn dem schwachen UK die selben Zugeständnisse machen wie der EU? Der Nutzen für Brasilien ist doch viel geringer.
                    Es kann auch Länder geben, für die es gerade von Nutzen ist Zölle auf britische Produkte zu Erheben, Die haben kein Interesse sich schnell zu einigen,
                    Es kann sein, dass manche Länder einen Schnitt machen und alles auf Null setzen. Aber ich denke das werden sie nicht unmittelbar tun. Wobei der Prozess zum eigentlichen Austritt sich ja auch hinziehen kann.

                    Jedoch glaube ich, dass dies vor allem Länder sein werden, die keine allzu engen Handelsverflechtungen mit GB aufweisen.

                    Länder, mit denen die Briten große Geldsummen verbindet, werden aus Eigeninteresse versuchen diese erst einmal auf Status Quo zu halten bis man die Sachlage analysiert hat und erste Gespräche aufgenommen wurden.

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                      #55
                      Alte, dumme Männer haben den Brexit gewählt. Sie sterben dann in 20 Jahren weg, die Jungen, die mehrheitlich für den Verbleib in der EU stimmten, dürfen die Suppe dann ausbaden.

                      Ich stimme dem Konsens hier zu: Vermutlich wird die EU nun versuchen, das UK auf die ein oder andere Weise in eine Norwegen-Regelung reinzubringen. Multilaterale Verträge, wie sie die EU mit der Schweiz ausgehandelt hat, wären für die Brexitanhänger wohl die beste Lösung, sind allerdings nicht realistisch durchzusetzen (Dauer: 10 Jahre oder mehr). Also kommt es, wie es kommen muss: Das UK wird immernoch Teil des Binnenmarktes bleiben, aber am Ende, wie Norwegen, kein Mitspracherecht erhalten. Mag sein, dass das auf lange Sicht (Eine Dekade und mehr) dann genau das ist, was das UK will und auch braucht. Beurteilen kann ich das aber nicht, und Vorteile zum jetzigen Status bringt es keine.

                      Problematischer ist natürlich, was mit dem restlichen Europa geschieht. Wenn alte, dumme Männer in den Niederlanden, Frankreich und Italien RAUS! wählen, kann man die EU effektiv beerdigen. Also warten wir mal ab, mit welchen handfesten Veränderungen die EU-Spitzen um die Ecke kommen in den nächsten sechs bis 12 Monaten. Mein Tipp: Mit keinen. Meiner Erkenntnis nach wird es noch einen zweiten Knall in Frankreich brauchen, bevor man sich zum Handeln durchringt.

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                        #56
                        Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                        Alte, dumme Männer haben den Brexit gewählt. Sie sterben dann in 20 Jahren weg, die Jungen, die mehrheitlich für den Verbleib in der EU stimmten, dürfen die Suppe dann ausbaden.
                        Du hast die alten, dummen Frauen vergessen. In Großbritannien dürfen Frauen auch mittlerweile wählen. Die jungen Engländer und Waliser können nach einem zweiten Schottland-Referendum nach Schottland umziehen. Sie sind dann sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, aber eine Integration dürfte sehr leicht vollstatten gehen.

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                          #57
                          Zitat von Albedo Beitrag anzeigen
                          Sie sind dann sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, aber eine Integration dürfte sehr leicht vollstatten gehen.
                          Nein. Das wird nicht funktionieren. Die Waliser/Schotten/Engländer/Nord-Iren können sich ja gegenseitig alle nicht riechen und leiden (um das Wort hassen zu vermeiden).

                          Und jetzt haben sie es plötzlich nicht mehr eilig. Im Oktober vielleicht. Sogar dieser Johnson hat gesagt, es eile ja nicht. Die Einwohner dieser Inseln haben sich ja viel erlaubt, aber jetzt mal Rückgrat bitte: Out is out. Hopp hopp!
                          Republicans hate ducklings!

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                            #58
                            Das hat Juncker ja auch schon gesagt. Nun muss der Premierminister so schnell wie möglich dem EU Parlament die Austrittspläne vorlegen, damit man anfangen kann. Trödeln ist jetzt nicht mehr.
                            Inmitten des ewigen Kreislaufs der Zeit, wird aus lauem Wind ein Sturm entstehen.
                            Vom Abgrund starren Dämonenaugen weit, die die Razgriz, die schwarzen Flügel sehen.

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                              #59
                              Wenn es nach der EU ginge, hätte die Austrittserklärung schon am gestrigen Morgen auf dem Tisch liegen sollen, wenn man sich die Nachrichten so anguckt.
                              Die Austrittsverhandlungen, werden sicherlich im Eiltempo durchexerziert. Die brüsseler Chefetage wirkte jedenfalsl ausgesprochen stinkig.

                              Und ich denek nicht, das die EU den briten sonderlich entgegen kommen wird.
                              Das wäre ein "ist schon Ok wenn ihr raus geht, es geht dann so weiter wie zuvor" Signal. Und ich denke nicht, das dies bei anderen angedrohten Volksabstimmungen, wie oben erwähnt, hilfreich sein könnte.
                              Großbritannien (oder der Rest davon) wird jetzt bald als Demonstrationsobjekt herhalten. Die Brexitfans werden sich bald wohl genau so dumm umgucken, wie die "nein"-Sager in Griechenland.
                              Eine weitere "Machtdemonstration" steht ins Haus.
                              >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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                                #60
                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Und jetzt haben sie es plötzlich nicht mehr eilig. Im Oktober vielleicht. Sogar dieser Johnson hat gesagt, es eile ja nicht. Die Einwohner dieser Inseln haben sich ja viel erlaubt, aber jetzt mal Rückgrat bitte: Out is out. Hopp hopp!
                                So sehr ich gegen den Brexit war bzw noch bin, so sehr stimme ich da zu. Ich finde es eine bodenlose Frechheit, das jetzt noch rauszuzögern. Einige auf der Insel glauben immer noch, dass das eine rein britische Angelegenheit sei. Aber das war es natürlich nie.

                                Nachdem gestern weltweit mal eben 2 Billionen (2 trillions, 2*10^12) USD an Börsenwerten vernichtet wurden und da klar ist, dass die größte wirtschaftliche Gefahr in der Phase der Unsicherheit liegt, sollte es selbstverständlich sein, den Scheiß jetzt so schnell wie möglich durchzuziehen. Ich finde Junckers Bemerkung von der "Geiselnahme" da nur passend.
                                .

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