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Pressefreiheit - im großen und im kleinen Stil

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Sicher. Dagegen würde es aber helfen, wenn eine Finanzierung grundlegend gesichert ist. Z.B. etwas in der Art eines staatlichen Einkommens, was gesetzlich ohne Bedingungen garantiert ist
    Das löst gar nichts und verursacht nur einen Rattenschwanz von weiteren Problemen.

    (man kann übrigens in der BRD problemlos fünf, sechs Zeitungen lesen - alle vom gleichen Besitzer ).
    Man kann aber in Deutschland auch problemlos fünf, sechs Zeitungen lesen - alle von verschiedenen Besitzern. Und wenn ich weiß, wer bezahlt, dann weiß ich auch gleich, unter welchem Blickwinkel ich den Artikel betrachten muss. Es macht eben einen Unterschied, ob er in der Jungen Welt oder in der Jungen Freiheit erscheint.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
    Und so bald er von irgend jemandem Geld nimmt hat dieser jemand Einfluß auf den Journalisten - bewusst oder unbewusst.
    Sicher. Dagegen würde es aber helfen, wenn eine Finanzierung grundlegend gesichert ist. Z.B. etwas in der Art eines staatlichen Einkommens, was gesetzlich ohne Bedingungen garantiert ist (man kann übrigens in der BRD problemlos fünf, sechs Zeitungen lesen - alle vom gleichen Besitzer ).

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Es würde schon reichen, wenn eine Finanzierung unabhängig von den vertretenen Meinungen garantiert ist - was ja heute nicht der Fall ist.
    Entweder, der Journalist arbeitet ohne Bezahlung, ehrenamtlich, oder er nimmt von irgend jemandem Geld.
    Und so bald er von irgend jemandem Geld nimmt hat dieser jemand Einfluß auf den Journalisten - bewusst oder unbewusst.

    Das ist übrigens der Grund, warum es nicht reicht, eine Zeitung zu lesen, um umfassend informiert zu sein.

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die finanzielle Freiheit ist a) heutzutage generell gegeben, da die notwendigen finanziellen Mittel für die Veröffentlichung sehr gering bis null sind b) grundsätzlich nicht schaffbar, da investigativer Journalismus im Zweifel keine Ergebnisse bringt. Zwischen diesen beiden Extremen vermittelt der Markt für Informationen.
    Die Veröffentlichung von reinen Meinungsartikeln ist billig, aber richtige Recherche ist es nicht. Diese braucht alleine schon Zeit und diejenigen, die die Recherchen machen, brauchen in dieser ein Einkommen (die Kosten sind übrigens ein Grund, warum es diesen Journalismus kaum mehr gibt. Viele schreiben ja nur noch Pressemitteilungen und Berichte von anderen ab).
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Wenn man das mal von den finanziellen Aspekten abstrahiert, stellt man fest, dass eine ideale freie Presse nur dann möglich ist, wenn sie quasi eine Art Parallelgesellschaft darstellt, die in keinster Weise (also weder finanziell, noch politisch oder juristisch) von der eigentlichen Gesellschaft, die sie ja kontrollieren soll, beeinflusst wird, was natürlich das Problem aufwirft, dass die Presse selbst nicht kontrolliert wird usw.
    Es würde schon reichen, wenn eine Finanzierung unabhängig von den vertretenen Meinungen garantiert ist - was ja heute nicht der Fall ist.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Das ist übrigens genau das, was ich mit sozialkonservativ gemeint habe, es gibt derzeit keine nennenswerten linken progressiven Kräfte. Praktisch alle beziehen sich auf Konzepte, die schon uralt sind.
    Ob ein Konzept Wurzeln hat, die schon ein paar Jahre alt sind oder nicht, hat doch nichts damit zu tun, ob es progressiv oder konservativ ist. Progressiv ist auf Fortschritt ausgelegt - konservativ auf die Erhaltung des Bestehenden. Man kann jemand wie Lafontaine sozialkonservativ nennen, wenn er den Sozialstaat der 70er verteidigt. Die drei "neuen" Grundrechte des Bundesverfassungsgerichts sind meiner Meinung nach auch nicht neu - sondern eigentlich Selbstverständlichkeiten, die sich aus der Übertragung bestehenden Rechts auf neue Kommunikationstechnologien ergeben. In dem Sinn sind sie "konservativ".

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Das gilt auch für die Presse. Eine freie Presse kann es natürlich nur geben, wenn diese auch finanziell frei ist.
    Die finanzielle Freiheit ist a) heutzutage generell gegeben, da die notwendigen finanziellen Mittel für die Veröffentlichung sehr gering bis null sind b) grundsätzlich nicht schaffbar, da investigativer Journalismus im Zweifel keine Ergebnisse bringt. Zwischen diesen beiden Extremen vermittelt der Markt für Informationen.

    Zitat von max
    Das ist ja auch ein Problem, wenn man das nur auf die Freiheit vor staatlicher Zensur reduziert. Freiheit braucht auch eine materielle Grundlage.
    Wenn man das mal von den finanziellen Aspekten abstrahiert, stellt man fest, dass eine ideale freie Presse nur dann möglich ist, wenn sie quasi eine Art Parallelgesellschaft darstellt, die in keinster Weise (also weder finanziell, noch politisch oder juristisch) von der eigentlichen Gesellschaft, die sie ja kontrollieren soll, beeinflusst wird, was natürlich das Problem aufwirft, dass die Presse selbst nicht kontrolliert wird usw.
    Insbesondere ist eine freie Presse in einem Staat ohne strikte Gewaltenteilung (hier zwischen 1.,2. und 3. Gewalt auf der einen und 4. auf der anderen Seite) nicht möglich. Das Ideal kann also auch mit maximaler finanzieller Freiheit nicht erreicht werden.

    @LuckyGuy:
    ein rechter Sozialdemokrat ist ein rechter Sozialdemokrat. D.h. diese Person steht natürlich links z.B. von den Konservativen
    ...
    Jemand, der dies auf der Grundlage z.B. des Sozialstaats, Steuerrechts etc. der 60er kritisiert, erscheint dann als links - obwohl es um Verteidigung von Massnahmen geht, die damals die CDU umgesetzt hat.
    Das ist übrigens genau das, was ich mit sozialkonservativ gemeint habe, es gibt derzeit keine nennenswerten linken progressiven Kräfte. Praktisch alle beziehen sich auf Konzepte, die schon uralt sind. Progressive Parteien entstehen heutzutage nur noch aus sehr speziellen Partikularinteressen (Piratenpartei) oder finden überhaupt nur noch als Bürgerinitiativen statt (die sich dann aber auch sehr schnell auf Verteidigung alter Zustände konzentrieren siehe AK Vorrat). Es ist schon bemerkenswert, dass die progressivsten Impulse für die Gesellschaftsordnung dieses Landes in letzter Zeit vom BVG kamen (Recht auf Informationelle Selbstbestimmung, Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme.

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  • Nightcrawler
    antwortet
    Hallo,

    ...jedes Recht ist untrennbar mit dementsprechenden Verpflichtungen verbunden.
    Pressefreiheit ja, deren Missbrauch definitiv nein. Wir sollten trotz aller Freiheiten nie die Tragweite unserer Handlungen aus den Augen verlieren, nie die damit verbundene Verantwortung.
    Denn es ist nur ein kleiner Schritt von kontrovers zu unverantwortlich.

    Da werde ich mal eben mich selbst zitieren:
    [...]Wir rühmen uns nicht zu Unrecht mit den Idealen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Aufklärung, Reformation, Rede- und Pressefreiheit sowie Humanismus. Natürlich können wir stolz sein die Willkürmonarchien feudaler Herrscherfamilien, totalitäre Systeme und die Unterdrückung durch die Dogmen, von nicht weniger machtbesessenen, Kirchenfürsten erfolgreich bekämpft und überstanden zu haben.
    Frei- und Andersdenker nährten einst die „heiligen Feuer“ der Inquisition. Angezündet von christlich-fanatischen Dogmatikern und deren weltlichen Spießgesellen. Die Zensur des 19 und 20 Jahrhunderts hat manchen Zeitungsschreiber in die Konzentrationslager und Kerker dieser Zeit verfrachtet.

    Alleine schon deshalb sind Informations-, Presse- und Redefreiheit mit die schützenswertesten Güter einer freiheitlich-demokratischen, modernen Gesellschaft. Dazu bedarf es allerdings einem gleichwertigen Zugang zu essentiell wichtigen Informationen und einer gebildeten Bevölkerung. Die dazu in der Lage ist, die immense Flut an Informationen zu filtern, mit der nötigen Distanz zu bewerten und letztendlich die „subjektiv“ richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

    Auf der anderen Seite ist das Bild eines Landes, einer Gesellschaft oder einzelner Personen schnell gezeichnet. Viel zu schnell. Nicht erst der Zweite Weltkrieg, mit seinen totalitären Nachrichtenmaschinerien und Propagandakampagnen wie der nationalsozialistischen oder der sowjetischen Regime, hat den jeweiligen Interessengruppen die Macht der Medien aufgezeigt. Schon immer war man sich der rhetorischen Kraft und Bedeutung des Wortes bewusst.
    Nur das die Macht des geschriebenen oder gesendeten Wortes, zunehmend unser Denken und Handeln irrational zu beeinflusst scheint. Eilfertig verfasste Artikel oder Sendungen, gepaart mit journalistischen Entgleisungen und unseriöser Berichterstattung, trugen schon zur Zerstörung von manchen Existenzen bei. „Die Ehre der Katharina Blum“ ist ein passendes, wenn auch fiktives Beispiel.
    „Ups, da haben wir uns wohl geirrt. War nur ein journalistisch-intellektueller Totalausfall.“[...]
    „Redefreiheit(Pressefreiheit) gibt uns nicht das Recht, in einem vollen Theater "Feuer!" zu brüllen.“
    (Morris Seidmann)

    Gruß Night...

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Aber die Pressefreiheit wird ja auch nur gegen den Staat garantiert. Weder gegen Privatpersonen (unwahre Tatsachenbehauptungen, auch wenn da die Pressefreiheit schon sehr zu Gunsten der Presse ausgelegt wird), noch gegen Unternehmen (was einfach eine Aufgabe der Presse selbst ist, das sind ja nunmal selber Unternehmen).
    Das ist ja auch ein Problem, wenn man das nur auf die Freiheit vor staatlicher Zensur reduziert. Freiheit braucht auch eine materielle Grundlage.

    Das gilt auch für die Presse. Eine freie Presse kann es natürlich nur geben, wenn diese auch finanziell frei ist.
    Zitat von Pyromacer
    Käuflichkeit ist das individuelle Problem des Journalisten, nicht das Problem der Pressefreiheit als solches.
    Das meinte ich nicht. Käuflichkeit ist ein zusätzliches Problem.


    @LuckyGuy:
    ein rechter Sozialdemokrat ist ein rechter Sozialdemokrat. D.h. diese Person steht natürlich links z.B. von den Konservativen. Lafontaine war auf dem rechten Flügel der SPD, bis dann die SPD ihre Positionen weitgehend aufgab und in Bezug auf ihre Realpolitik von der CDU nicht mehr unterscheidbar wurde. Dann wirkte Lafontaine plötzlich sehr links - obwohl er, wie auch heute noch, nur Positionen wiedergibt, die vor zwanzig, dreissig Jahre nicht besonders links gewesen wären. Das Problem ist einfach, dass es in Bezug auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik es real keinerlei nennenswerte Unterschiede zwischen FDP, CDU/CSU, SPD, Grüne und Die Linke gibt, wenn diese an Regierungen beteiligt sind. Alle machen eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die weit rechts von dem steht, was in den ersten Jahrzehnten der BRD gemacht wurde. In Bezug auf Parteiprogramme, Wahlkampfpropaganda etc. gibt es natürlich noch Unterschiede. Aber an der Regierung sind dann immer "Sachzwänge" bestimmend - d.h. die Unterordnung unter die Interessen der Grosskonzerne und Reiche. Jemand, der dies auf der Grundlage z.B. des Sozialstaats, Steuerrechts etc. der 60er kritisiert, erscheint dann als links - obwohl es um Verteidigung von Massnahmen geht, die damals die CDU umgesetzt hat.
    Zuletzt geändert von max; 30.10.2008, 19:11.

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Wirtschaftliche Abhängigkeiten mögen zwar weniger auffällig sein, als staatliche oder sonstige Gewalt, aber eine Einschränkung der Freiheit ist trotzdem oft der Fall.
    Käuflichkeit ist das individuelle Problem des Journalisten, nicht das Problem der Pressefreiheit als solches.

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  • LuckyGuy
    antwortet
    @ Sinclair:

    Also gibt laut Lucky ein Rechtsextremer bei der LINKEN den Ton an??
    Nein, die so genannten Linken sind extrem rechts und spätestens seit der Koalition im Lande Berlin von normalen, nationalkonservativen Parteien nicht mehr zu unterscheiden, weil sie nicht die Weltrevolution ausgerufen, sondern sich den Großkonzernen untergeordnet haben.

    Meine Güte, schon mal was Rethorik gehört?

    Jetzt mal im Ernst: Von meiner ganz persönlichen, eigenen Warte aus ist Lafontaine nicht extrem rechts angesiedelt, aber das müssen ja nicht alle Mitglieder dieses Forums gleichermaßen so sehen, gelle?

    Und es ist sinnlos, ebendiese Mitglieder aufzufordern, Lafontaine zu verteidigen.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von LuckyGuy
    Seit wann ist max rechtsradikal?
    Ist er ja eben nicht, daher ging ich davon aus, dass er Lafontaine favorisiert oder zumindest mit ihm sympathisiert.

    Lafontaine ein "rechter Sozialdemokrat"??

    Also gibt laut Lucky ein Rechtsextremer bei der LINKEN den Ton an??

    Ich glaube, mein Weltbild stürzt gerade in sich zusammen.

    In meiner persönlichen LINKS-Zeit (so mit 16 bis 23) war "alle Macht dem Volk" mitunter noch einer der wichtigsten Slogans. Dazu gehört die Pressefreiheit! Erst durch die Presse kann auch Ottonormalbürger seine ungeschliffene Meinung Kund tun! Das ist die Freiheit der Meinung und war der Inbegriff meines freiheitsliebenden (linken) Daseins. Und jetzt führt da jemand eine Partei, die sich Die LINKE nennt, der die Pressefreiheit einschränken möchte??!?!?!?!?!?

    Irgendwas stimmt hier doch nicht mehr.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    Wen man abhängig von Werbekunden ist, kann man aber nicht mehr ungehindert arbeiten. Die Berichtserstattung wird dann von den Werbekunden beeinflusst, wobei das verschiedene Formen annehmen kann. Von getarnter Werbung, die auch von Werbeagenturen geschrieben wurden (also Werbung, über der aber nicht Werbung steht, sondern die als normaler Artikel aufgemacht sind) bis hin zu Artikeln, die nicht veröffentlicht werden, weil die Werbekunden dagegen sind. Wirtschaftliche Abhängigkeiten mögen zwar weniger auffällig sein, als staatliche oder sonstige Gewalt, aber eine Einschränkung der Freiheit ist trotzdem oft der Fall.
    Aber die Pressefreiheit wird ja auch nur gegen den Staat garantiert. Weder gegen Privatpersonen (unwahre Tatsachenbehauptungen, auch wenn da die Pressefreiheit schon sehr zu Gunsten der Presse ausgelegt wird), noch gegen Unternehmen (was einfach eine Aufgabe der Presse selbst ist, das sind ja nunmal selber Unternehmen).

    @LuckyGuy: Lafontaine ist Mitglied einer sozialkonservativen bzw. reaktionären Partei, und ein übler Populist, aber deswegen noch kein Faschist.

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  • LuckyGuy
    antwortet
    @ sinclair:

    Hast Du "rechter Sozialdemokrat" falsch interpretiert?

    Oskar ist kein "wahrer, aufrichtiger, tugendhafter" Sozialdemokrat, sondern ein "reaktionärer, faschistisch angehauchter" Sozialdemokrat (wie alle Sozialdemokraten am rechten Rand des politischen Spektrums zu finden sind ).

    Mithin wundert mich, dass Du max aufforderst, Lafontaine zu verteidigen. Seit wann ist max rechtsradikal?

    Zwischen Lafontaine, Berlusconi, Bush und Putin besteht im Prinzip kein Unterschied. Alle extrem rechts, einer wie der andere.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Diese wirtschaftliche Abhängigkeit kann sich auch schnell in gezielte Vetternwirtschaft wandeln. Als Beispiel: Verlag X veröffentlicht ein skandalträchtiges Buch. Die Buchkritiker von Magazin Y loben es in den Himmel hinauf und fördern damit den Absatz. Interessanterweise gehören X und Y obgleich verschiedene Printmedien derselben Verlagsgruppe an. Die mächtigste Gruppe hierzulande ist - wie wohl jeder wissen dürfte - die Bertelsmann-Gruppe. Ich finde das erschreckend.

    Aber auch Verlagsgruppen übergreifend funktioniert die Vetternwirtschaft:
    Ein Buchverleger von Verlagsgruppe A telefoniert mit einem Chefredakteur von Verlagsgruppe B und unterrichtet ihn von einer bevorstehenden Veröffentlichung und einer angeratenen Sensationskritik. Der Chefredakteur willigt natürlich ein. Denn im Gegenzug schreibt bei einer irgendwann nachfolgenden Buchveröffentlichung aus Verlagsgruppe B dann ein Magazin aus Verlagsgruppe A eine Sensationskritik. Das Resultat: Beide Male wird das Buch zum Bestseller, beide Verlagsgruppen verdienen sich satt. Wenn ich mr ansehe, was die Bertelsmann-Gruppe alles unter sich hat, wird mir regelrecht schlecht. Wir werden alle gesteuert - und nicht nur über Buchkritiken.

    Zitat von max
    Lafontaine ist eigentlich ein rechter Sozialdemokrat
    Das überrascht mich jetzt aber doch. Aber unabhängig davon, max, würde mich mal interessieren, wie du als Linker dazu stehst, die Pressefreiheit in irgendeiner Form einzuschränken (womit Lafontaine u. a. ja smpathisiert). Ich meine ... das kann doch nicht sein?! Ich hab dir ja schon mal angetragen, dass ich mich auch lange als Linker gesehen habe, und da war mir jegliche Pressefreihet (als Eckpfeiler von Demokratie und bürgerlicher Kontrolle über die Mächtigen) ein Sakrileg. Siehst du das anders?

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  • max
    antwortet
    Zitat von Pyromancer
    Pressefreiheit bedeutet, dass Journalisten ungehindert arbeiten und unzensiert veröffentlichen dürfen.
    Wen man abhängig von Werbekunden ist, kann man aber nicht mehr ungehindert arbeiten. Die Berichtserstattung wird dann von den Werbekunden beeinflusst, wobei das verschiedene Formen annehmen kann. Von getarnter Werbung, die auch von Werbeagenturen geschrieben wurden (also Werbung, über der aber nicht Werbung steht, sondern die als normaler Artikel aufgemacht sind) bis hin zu Artikeln, die nicht veröffentlicht werden, weil die Werbekunden dagegen sind. Wirtschaftliche Abhängigkeiten mögen zwar weniger auffällig sein, als staatliche oder sonstige Gewalt, aber eine Einschränkung der Freiheit ist trotzdem oft der Fall.

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Und es zeigt mir mal wieder, dass das Gesocks von Linksaußen ebenso freiheitsgefährendent und diktatorische Anwandlungen pflegt wie eine Rechts-Diktatur.
    Lafontaine ist eigentlich ein rechter Sozialdemokrat, der nur von seiner alten Partei (SPD) rechts überholt wurde Als Beispiel für jemanden von Linksaussen taugt Lafontaine wirklich überhaupt nicht... Interessant, dass du nicht die Durchsuchungen z.B. bei Cicero, als Beispiel benutzt hast.

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  • Pyromancer
    antwortet
    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Wohl wahr!

    Ich erinnere mich an eine Diskussion vor 2 jahren (?), da ging es uim die Art der Berichtserstattung in einigen Magazinen. Sprich, irgendwo wird berichtet über zB Autos, und direkt da in der Mitte des Berichts ist eine große Anzeige geschaltet von einem Autohersteller. Ich meine das betraf damals Focus, kann das aber nicht mit absoluter Sicherheit sagen.

    Ich denke mir, dass kleinere Magazine noch mehr abhängig von den Werbekunden sind, und ob da dann immer objektiv berichtet wird wenn die Werbekunden drohen abzuspringen, halte ich für fraglich.
    Pressefreiheit bedeutet, dass Journalisten ungehindert arbeiten und unzensiert veröffentlichen dürfen.

    Pressefreiheit bedeutet nicht, dass das, was veröffentlicht wird, wahr und objektiv ist.

    Medienkompetenz.

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