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Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

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  • V´SHAR
    antwortet
    Sarrazin ist kein politischer Mensch. Er ist eine Fehlbesetzung in der SPD. Es ist fragwürdig, ob er dort noch eine Berechtigung hat. Ich sage das nicht, weil er ein Buch geschrieben hat, dass so offensichtlich seine Abneigung gegen Migranten mitteilt. Ich sage es deshalb, weil er ein ungeschriebenes Gesetz missachtet hat: nicht aus der Reihe tanzen, keinen Kurs gegen das öffentliche Interesse anstreben. So glauben wir, dass die Mehrzahl unserer Bevölkerung nicht den Eindruck hat, dass seine Thesen mit der Realität übereinstimmen. Dennoch ist es ein Kassenschlager gewesen.
    Wer der Ansicht ist man müsse zwischen guten Deutschen und bösen Migranten unterscheiden, der Irrt. Es irrt sich ebenfalls jener, der das deutsche Misstrauen gegenüber der so zahlreichen Kulturen für unangebracht hält. Was sollte man so alles über unsere schiitischen, sunnitischen, alevitischen Mitbürger wissen ohne dabei eine Verwechslung der Gebräuche zu riskieren?

    Ich bin der Meinung, dass Thilo Sarrazin ein Phänomen in folgender Hinsicht ist: wie man es nicht machen soll!
    Auf direktem Wege seine Meinung zu äußern mag hier in einem demokratischem System funktionieren, hat aber im Bezug auf Kritik an andere Kulturen wenig Sinn, da das folgende Echo stärker hallt als die Stimme der Bezichtigung. Es ist besser über die Hintertüre mit Steinen im Glashaus zu werfen. Weshalb hat Herr Sarrazin nicht das Unvermögen deutscher Studenten angesprochen, die sich im europäischen Wettbewerb so tapfer behauptet haben?

    An anderer Stelle muss man zugeben, dass deutsche, hiermit meine ich die an Ostern eiersuchende Mehrheit, dankbar sind von anderen Kulturen zu lernen. Sie sind neugierig, wissbegierig und lernen nur um ihrer selbst willen von den Gepflogenheiten. Ganz einfach aus Höflichkeit, damit sie nicht als abweisend oder schroff rüberkommen.

    Es wäre ein Phänomen, wenn es keine Debatten mehr über dieses Thema gibt.
    Man sollte lieber ein Buch darüber schreiben, welches die Grenze zwischen uns und "denen" zieht. Eine Klarstellung über die Geschichte und das Zentrum eines Bewusstsein, an dem wie wild herumgezerrt wird. Dass heißt, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört- anders als Christen und Judentum. Das heißt, dass keine Muslime Deutschland nach dem Kriege aufgebaut haben und dass sie aus ökonomischen Bedingungen erst Jahre später notwendig waren.
    Man sieht gerne davon ab, dass es größere Differenzen zwischen den Deutschen und den Deutschen gibt, die sich hier fremd fühlen und ausgestoßen sind.

    Es ist gut und nützlich, dass es so ist. Denn welche dieser beiden Fraktionen ist bereit seine Identität zu verleugnen und dafür ein konfliktfreies multikulturelles Erbe zu empfangen? Wir sind es. Wir nehmen soviele Eindrücke auf, flüchten in fremde Welten. Der ferne Osten ist mit seiner Spiritualität so verlockend, dass es wie eine Droge ist. Niemand setzt sich wirklich mehr mit innerchristlichen Unterschieden auseinander. Der Unterschied zwischen einer evangelischen und einer katholischen Kirche ist auf dem Dach zu finden. Und in seiner Pracht.

    Für mich ist es ein Makel, dass ausschließlich Herr Sarrazin eine so unbeholfene Botschaft an uns überbracht hat. Deutschland schafft sich ab. Nein, es soll heißen Deutschland schafft es ab. Die Abschaffung der Selbstbezichtigung und der schlechten Gewohnheit alles zu umarmen ist, dass einem gegenteilig ist. Die Unsicherheit der eigenen Haltung sich selbst gegenüber macht uns zu bescheidenen Gesprächspartnern. Wir können uns mit uns selbst unterhalten, nicht aber wirklich mit Migranten ohne hinsichtlich unserer Lebensweisen dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Außerdem sagen wir niemals die ganze Wahrheit: wie wir wirklich empfinden oder was unsere wirkliche Meinung über Minarett und Kopftuch sei.

    Unser Nationalismus ist kein Schatten mehr, die Debatte über Migration ist nicht länger ein Tabuthema oder ein solches Thema, vor dem man sich lieber dreimal eine Meinung im Geist zusammenflickt.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Sowas wie eine absolut sachliche Debatte gibt es nicht. Es gäbe sie nur, wenn jeglicher subjektiver Eindruck außen vor blieben könnte und würde.
    Ach so, und deswegen würdest du es begrüßen, wenn hier Behauptungen wie "Deutsche Mädchen werden auf dem Schulweg täglich massenhaft von Ausländercliquen sexuell belästigt und angegrabbelt" ungefragt als Tatsachen akzeptiert werden. Schon klar, das kann ich mir denken. Jaja...

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Es ist doch etwas absurd, jetzt zu erläutern, warum in einer sachlichen Diskussion Sachargumente zählen müssen.
    Sowas wie eine absolut sachliche Debatte gibt es nicht. Es gäbe sie nur, wenn jeglicher subjektiver Eindruck außen vor blieben könnte und würde.

    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
    Sarrazin gehts NICHT um irgendwelche Probleme mit gewissen Gruppen. Er prollt einfach nur rum und hat sich für sein erstes Buch halt die ungeliebten Ausländer (Araber, Türken) ausgesucht. Selbst die rechtschaffenen Obst- und Gemüsehändler in den "Türkenvierteln" sind ihm ein Dorn im Auge... und die begrapschen niemanden.
    Ohne ihm jetzt absolut Recht geben zu wollen, aber: Eine Menge Dönerbuden und Gemüseläden sind heute nur das, was in den 30er Jahren die Waschsalons waren.

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  • Bethany Rhade
    antwortet
    Sarrazin gehts NICHT um irgendwelche Probleme mit gewissen Gruppen. Er prollt einfach nur rum und hat sich für sein erstes Buch halt die ungeliebten Ausländer (Araber, Türken) ausgesucht. Selbst die rechtschaffenen Obst- und Gemüsehändler in den "Türkenvierteln" sind ihm ein Dorn im Auge... und die begrapschen niemanden.

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  • endar
    antwortet
    Es ist doch etwas absurd, jetzt zu erläutern, warum in einer sachlichen Diskussion Sachargumente zählen müssen.

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