Wikileaks veröffentlicht Video von Kriegsverbrechen

[HMS Fearless]

Ich habe jetzt auch zeit gefunden das 17 minütige Video anzuschauen.
Besonders schön war das nicht.

Da das Video keinen Aufschluss über den Kontext der Aktion gibt, kann ich nicht darüber spekulieren in welcher Situation sich die Helikopterbesatzungen befunden haben.
Der erste Angrif ist je nach Gesammtsituation zu entschuldigen.
Auch ich habe auf dem Bild eine Waffe erkannt. Allerdings sah ich keine Waffe, die auf diese Distanz einem Hubschrauber, dessen gröste Trefferflächen gegen 20mm Munition resistent sind, hätte gefärlich werden können.
Das was der Bordschütze als RPG erkannt haben wollte ist wohl eindeutig ein grosses Teleobjektiv.
Zur Entschuldigung des Soldaten muss ich sagen, dass er wohl wirklich eine RPG gesehen hat. Denn er hatte den Befehl nach Waffen zu suchen, also sah er auch Waffen. Unser Gehirn funktioniert nun mal so. Wir sehen was wir sehen wollen.

Der Angrif auf den Van hingegen kann ich schwer rechtfertigen.
Alles was ich auf dem Video sehen konnte war, dass unbewaffnete Personen in was schwer nach normaler Zivilkleidung aussah, aus einem zivilen Fahrzeug ausstiegen, um einen ebenfalls in Zivilkleidung steckenden Verletzten zu bergen.
Ich habe entgegen den Aussagen der Soldaten niemanden Waffen aufsammeln (es lagen keine in der Nähe rum) oder sonst etwas feindsehliges tun sehen.

Sicher ist es nicht das inteligenteste als nicht eindeutig als freundlich identifizierte Person in einem Kampfgebiet herum zu rennen, aber warum man hier unbedingt auf Leute schiessen musste, die einen Verletzten bargen verstehe ich nicht so recht.

[Soundwave]

Schwer einzuschätzendes Video...

Ich glaube den Piloten, dass sie die Kameras bzw. das Dreibein für AK-47 bzw. eine RPG hielten, vor allem wenn man bedenkt, wie klein die MFDs in einem Cockpit sind (Pilot: http://www.edmacy.com/flash/img/gallery/5.jpg , WSO: http://www.bredow-web.de/a_AH-64_Apache_-_Cockpit.jpg)

Das ganze geschah in einem Stadtviertel, dass für Feuergefechte bekannt war. Von daher würde ich sagen, dass der erste Waffeneinsatz, auch wenn es sich um eine Falscheinschätzung handelte, gerechtfertigt war.

Aber dann ging es los:

1.

IMO haben die Apaches (Es waren wohl mehr als einer, wenn man den Funkverkehr deutet) zu lange geschossen. Ein Apache schießt mit einer 30mm-Kanone, wesentlich kürzere Salven hätten vollkommen ausgereicht um die Gruppe kampfunfähig zu machen.

2.

Der zweite Angriff (auf den Van) war vollkommen ungerechtfertigt. Es waren weder Waffen zu sehen, noch hat irgendeiner der Helfer sich auffällig verhalten. Auch die Tatsache, dass derjenige, der die Erlaubnis erteilt hatte zu feuern erst DANACH auf die Idee kommt, nach irgendwelchen Symbolen auf dem Van zu fragen, ist bedenklich.

3. (und hier sehe ich den eigentlichen Skandal des Videos)

Die Art und Weise, wie die Soldaten reden ist wirklich abstoßend. Man hat eher den Eindruck, den Mitschnitt einer LAN-Party zu hören, als den Funkverkehr in einem Krisengebiet.

[HMS Fearless]

Soldaten reden so.
Es hilft Stress abzubauen und Distanz zu wahren. Es ist nur ein Schutzmechanismus der Psyche.
Daran braucht man sich nicht zu stossen.

[EREIGNISHORIZONT]

Soldaten reden so.
Es hilft Stress abzubauen und Distanz zu wahren. Es ist nur ein Schutzmechanismus der Psyche.
Daran braucht man sich nicht zu stossen.

Das mag sein. Aber genauso wissen diese auch, dass immer ein Aufzeichnungsgerät dabei ist.Scheinbar machen die sich im Vorfeld schon gar keine Sorgen, dass da mal überhaupt was von öffentlich wird. Bezeichnend!

[Antiker 92]

Ja und ist doch nichts neues verstehe auch gar nicht heu zu tage ist doch alles ein Skandal,von Video bin ich nicht überascht die Menscheit ist einfach so.Daran kann mann nicht ändern ich wundere mich sogar nicht mehr über Dinge die so schlimm sind,das da 2 Tage berichtet wird und denn ist es wieder langweilig alles nur um die Einschallqouten nach oben zu bringen sonst ist das nichts neues.

[Astrofan80]

Frisch von Fefes-Blog:

Truthout hat mal ein paar Soldaten aus dem Irak interviewt, wie das da so abging. Die haben da auf alles geballert, was nicht bei 5 auf den Bäumen war. Money Quote:

Moon brought back a video that shows his sergeant declaring, "The difference between an insurgent and an Iraqi civilian is whether they are dead or alive."

Moon explains the thinking: "If you kill a civilian he becomes an insurgent because you retroactively make that person a threat."

t r u t h o u t | Iraq War Vet: "We Were Told to Just Shoot People, and the Officers Would Take Care of Us"

Also zum Teil stehen einem da wirklich die Nackenhaare zu Berge.

[Eye-Q]

Naja, was erwartet man... Vietnam hat genauso 1,5-2 Millionen Tote zu verzeichnen...
Deswegen bleibe ich aber dabei, Kriege bzw solche Ausuferungen wären in dem Ausmaße nicht mehr möglich (und deswegen widerspreche ich hier Antiker), aber kommen weiterhin vor.

[Assanur]

imo sollte die Hauptaufgabe eines Soldaten sein die Zivilbevölkerung zu schützen. Zwar hauptsächlich die seiner Nation aber wenn ich in ein fremdes Land gehe um das nicht einfach nur tyrannisch zu erobern, sondern das Ziel habe es zu "Befreien", sprich die Zivilbevölkerung von dem tyrannischen Joch eines Diktators zu erlösen, und zu demokratisieren sollte der Schutz der Zivilbevölkerung, in dem Falle auch der "feindlichen" zivilbevölkerung höchste Priorität haben. Der Soldat gibt sein Leben für die Zivilisten nicht andersherum.

[Gast]

Wikileaks hat wieder mal ein paar "Schocker" veröffentlicht.

Wikileaks: Enthllungen im Netz - US-Regierung grenzte Westerwelle aus - Politik - sueddeutsche.de

"Horst Seehofer halten die USA für einen unberechenbaren Politiker mit begrenztem Horizont"

Dort heißt es weiter über Seehofer: "Außenpolitisch sei er weitgehend ahnungslos. Gelegentlich entschuldigen sich andere CSU-Politiker für die unpassenden Äußerungen ihres Parteivorsitzenden bei US-Vertretern."

Über Außenminister Guido Westerwelle heißt es, seine "Ministerialen wundern sich in privaten Gesprächen mit uns immer noch, woher er seine politische Richtung bekommt". Die abfällige Äußerung ist offenbar symptomatisch für das Verhältnis der USA zum deutschen Außenministerium.

Die amerikanischen Kollegen ziehen, kurz nach der Bundestagswahl 2009, augenscheinlich Angela Merkel dem Außenminister vor. Merkels außenpolitischer Berater Christoph Heusgen gilt als Nebenaußenminister. Mit der Kanzlerin verhandele es sich angenehmer, sie habe "mehr Erfahrung in Regierungsarbeit und Außenpolitik", urteilen die USA. Westerwelle sei "aggressiv".

Also wenn das die großen Enthüllungen sein sollen, dann ist der Kram das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist.

[Nighthawk_]

Schade das euer Spitzenduo in Amerika keiner kennt.
Die Kommentare wären wohl sehr treffend.

Wobei, für Deutschland ist es wohl besser das C&C nicht auf internationaler Bühne agieren dürfen.

[newman]

Schade das euer Spitzenduo in Amerika keiner kennt.

Das wäre dann aber ein extremes Armutszeugnis.
Wir sprechen hier ja nicht vom amerikanischen Ottonormalbürger sondern wohl von denen, welche die Bundestagswahl aus amerikanischer Perspektive analysieren sollten.

[Gast]

Das wäre dann aber ein extremes Armutszeugnis.

Mich würde aber in der Tat interessieren, was die über Schröders Regierungsmannschaft so geschrieben und gesagt haben. In den Regierungen wird wahrscheinlich tagein, tagaus gelästert, was das Zeug hält, sobald die Türen zu sind. Von Sarkozy sind doch letztes Jahr auch recht nette Kommentare über Merkel und Zapatero an die Öffentlichkeit gelangt, die er bei einem Bankett abgelassen haben soll.

[Bethany Rhade]

Es ist ja so, dass in Irak und Afghanistan immer noch eine Menge Zivilisten ums Leben kommen, obwohl es ja keinen Krieg gibt (offiziell). Und ja, eigentlich hieß es, dass die westlichen Soldaten da sind, um die Zivilisten zu schützen. Dass dem aber nicht so ist, wissen wir doch nun schon seit langer Zeit und deshalb wird ja auch immer wieder der Abzug der deutschen Truppen gefordert.

[Chloe]

Ich bin ja bestimmt kein Freund der schwarz-gelben Regierung, aber das ist einfach Bild-Zeitungs-Niveau, behördeninternen Klatsch als "Enthüllung" zu präsentieren.

Aber so ist der Spiegel inzwischen halt.

[Seether]

Ich habe ein wenig das Gefühk, wleaks und die sonstigen Medien versuchen hier künstlich, Empörung heraufzubeschwören.
Sowohl den verantwortlichen Politikern als auch dem gemeinen Bürger dürften 99% der hier enthüllten "Fakten" selber naheliegend erscheinen, bzw "selbstverständlich" hinter verschlossenen Türen jenseits der Fernsehkameras eingestuft werden.
Was irgendwen jucken soll, dass Westerwelle wie v on 90% der Deutschen als inkompetent eingestuft wird, oder dass die Erdogan und Co i nder Türkei verkappte Hegemonialislamisten sind, weiß ich auch nicht so ganz.

Wo bleiben da die Enthüllungen?