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Der EURO in der Krise

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    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    1. Was bitte ist "unser" Geld? Wenn meine Bank sich verzockt, dann hat sie u.a. mein Geld verhökert, aber ich bin wie die große Mehrheit der Deutschen nicht bei der HRE oder der Deutschen Bank.
    Recherchiere mal, was deine Hausbank mit dem Geld machst, das du ihr gibst. Ich prophezeie dir einige Überraschungen.

    2. Gibt es genug gute Gründe, den Geldhahn nicht sofort zuzudrehen, z.B. weil nach wie vor eine Chance besteht, dass "unser" Geld eben doch irgendwann mit lukrativen Zinsen zurückgezahlt wird. Außerdem kannst du einer Privatbank schlecht vorschreiben, an wen sie ihr Geld verleiht.
    Klar. Jeder darf mit seinem Geld machen, was er will. Und ich werde niemanden daran hindern, sein Geld den Griechen zu schenken. Nur wenn der deutsche Staat Garantien gibt, dann hänge ich wenn es schlecht läuft mit drin (und es wird schlecht laufen). Und wenn es wieder erwarten doch gut läuft, dann kassieren die anderen. Welcher vernünftige Mensch würde sich denn freiwillig auf so ein Geschäft einlassen?

    3. Kann man ein Land seine Ein- und Ausnahmen halt nicht von heute auf morgen komplett über den Kopf hauen.
    Man kann, wenn man will. Dass man in Griechenland nicht will, ist verständlich, verzögert den Kollaps aber nur um ein paar Monate bzw. Jahre, und reißt, wenn es schlecht läuft, noch ein paar andere Länder mit.

    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

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      Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
      Recherchiere mal, was deine Hausbank mit dem Geld machst, das du ihr gibst. Ich prophezeie dir einige Überraschungen.
      Ich bin mir ziemlich sicher, dass die VR-Bank keine griechischen Staatsanleihen hält. Überhaupt wüsste ich von keiner Bank, außer eben HRE, Deutsche Bank (und Commerzbank ?), dass sie das tut. Und ich wüsste ich auch nicht, dass Genossenschaftsbanken jemals mit hunderten Milliarden gerettet werden mussten.


      Klar. Jeder darf mit seinem Geld machen, was er will. Und ich werde niemanden daran hindern, sein Geld den Griechen zu schenken. Nur wenn der deutsche Staat Garantien gibt, dann hänge ich wenn es schlecht läuft mit drin (und es wird schlecht laufen). Und wenn es wieder erwarten doch gut läuft, dann kassieren die anderen. Welcher vernünftige Mensch würde sich denn freiwillig auf so ein Geschäft einlassen?
      Dass das "Rettungs"paket Mist war, brauchst du mir nicht erzählen. Ich habe es halt ein bischen seltsam gefunden, dass ausgerechnet du auf einmal von "unserem Geld" gesprochen hast. Das ist ja doch sehr sozialistisch.


      Man kann, wenn man will. Dass man in Griechenland nicht will, ist verständlich, verzögert den Kollaps aber nur um ein paar Monate bzw. Jahre, und reißt, wenn es schlecht läuft, noch ein paar andere Länder mit.

      Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!
      Die jetzige Sparpolitik (Ausgaben zusammenstreichen, Verbrauchssteuern erhöhen) verschlimmert die Misere der griechischen Wirtschaft nur noch mehr, das sollte nun wirklich jeder mitbekommen haben. Man kann Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht mit dem Vorschlaghammer machen.
      Zuletzt geändert von Gast; 12.05.2011, 20:21.

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        Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
        Eigentlich passt das Wort wirklich nicht. "Ausgabenreduktion" wäre besser.
        Ghupft wie gsprunga.
        Sowohl "sparen" als auch "reduzieren" bedeutet (ausgabenseitig) zurückzufahren (um halt einen dritten Begriff für ein und dasselbe zu bringen). Wenn laut link von Valdorian 13. und 14. Gehalt komplett gestrichen wird und Löhne um 5-10% sinken etc., dann wird nicht gespart, reduziert oder was auch immer, sondern "weggenommen".
        Und wenn auch noch die Mehrwertsteuer innerhalb kurzer Zeit um ganze 4% angehoben werden...kann sich jeder sein Teil dazu denken.

        2seether: danke für den link. Wie Junky allerdings anmerkte müsste man das noch zerlegen und dann aber auch noch dem Wirtschaftswachstum (?) und von welchem Lohnniveau die überhaupt gestiegen sind etc "entgegen"rechnen (nehme ich mal als nicht Ökonom an).
        Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
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          Das 13. und 14. Gehalt fallen nur bei denen weg, die schon mehr als 3000 Euro im Monat Brutto verdienen bzw. bei Renten über 2500 Euro. Drunter gibt es 500 Euro Weihnachtsgeld, 250 Euro Urlaubs- und 250 Euro Ostergeld.

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            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
            Auf Maybrit Illner heute Abend bin ich indessen auch mal gespannt.
            Insgesamt war dies eine recht wertvolle Sendung, die hoffentlich auch nicht volkswirtschaftlich vorgebildeten die Komplexität der Probleme etwas näher gebracht hat.

            Sie wäre noch wertvoller gewesen, hätte Frau Illner die Redezeit dieses Kampeter auf ein proportionales Maß gestutzt. Es ist immer dasselbe, sie ist nicht imstande, die Schreihälse einfach zurechtzustutzen.

            Und mit Frau Ohr habe ich mich nicht geirrt

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              Kampeter war Qual und Zumutung zugleich, dabei Illner hilflos wie gewohnt.

              Ich habe für mich rausgehört, dass im Grunde keiner (auch nicht der Ideologie Kampeter) mehr wirklich einen Schuldenschnitt abstreitet - hier scheint es wirklich nur noch um eine Frage der Zeit zu gehen.

              Enttäuschend aber fand ich, dass die Krux der gesamten Problematik - mänlich, wer denn eigentlich haften muss, wenn man einen Haitcut durchzieht - nur angesprochen und dann von Illner in grandioser Miss-Moderation abgewürgt wurde.
              So bleibt Schreihals Kampeter mit der Behauptung im Raume, unausweislich und mit 100%iger Sicherheit müssten Ilse Müller und Harald Mustermann für die Geldgeilheit der Banken aufkommen. Dass dem so mit dieser stringens nicht sein muss, wenn der politische Wille da ist, blieb unbeleuchtet, und dürfte bei vielen Zuschauern der Sendung wieder ein zwiespältiges Gefühll in Sachen Griechenlandrettung hinterlassen haben.

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                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Dass das "Rettungs"paket Mist war, brauchst du mir nicht erzählen. Ich habe es halt ein bischen seltsam gefunden, dass ausgerechnet du auf einmal von "unserem Geld" gesprochen hast. Das ist ja doch sehr sozialistisch.
                In der Realität leben wir nunmal im Sozialismus. Das finde ich nicht gut, aber so lange mir der Mut zum letzten konsequenten Schritt fehlt bin ich durchaus bereit, innerhalb des Systems zu kritisieren.

                In meiner anarchokapitalistisch-libertären Traumwelt wäre das natürlich alles nie passiert.

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                  Nach Griechenland wird es wohl nun auch Portugal erwischen, massive Kürzungsprogramme, werden die dortige Wirtschaft noch mehr abschieren lassen. Das Beispiel Griechenland, zeigt mal wieder, dass pro-zyklische Politik die Krise nur noch verschlimmert und die Schuldenlast erweitert.

                  Um die Probleme im Euro-Raum zu beheben muss Griechenland seine Wirtschaft mit Ausgaben ankurbeln und Deutschland muss sein Lohndumping beenden, welches die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Staaten untergräbt. Zu dem Thema kann ich nur das Pleissweiler Gespräch der Nachdenkseiten empfehlen. Dort erläutert Heiner Flassbeck, einer der kompetenteren Ökonomen, wie diese Krise entstanden ist und wie sie überwunden werden kann: YouTube - Broadcast Yourself

                  Der Mann zeigt übrigens auch wieso eine Marktwirtschaft ohne staatliche Eingriffe scheitern muss, auch wenn manche sowas als Sozialismus empfinden.

                  „Kurzfristig sind die Zinsdifferenzen durch eine gemeinsame, von allen EWU-Ländern getragene Euroanleihe zu beseitigen, und es muss verhindert werden, dass die angeschlagenen Defizitländer durch ein kontraproduktives Kaputtsparen der öffentlichen Haushalte in eine weitere Rezession abgleiten. Gleichzeitig muss den Finanzspekulanten das Handwerk gelegt werden.“ Und: „Will man den Euro – und mit ihm das ganze europäische Projekt – retten, gibt es mittel- und langfristig nur einen einzigen Ausweg: Die Wettbewerbsfähigkeit der Länder mit Auslandsschulden muss wiederhergestellt werden und die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte müssen beseitigt werden. Das kann innerhalb der EWU nur durch eine Umkehr der Lohnstückkostenpfade erreicht werden: Deutschland braucht stärker steigende Lohnstückkosten als die EWU-Partner, die Südeuropäer dagegen unterdurchschnittliche.“ (S. 214f.)

                  "Das „Wirtschaftwunder“ der 50er und 60er Jahre sei vor allem deshalb zustande gekommen, weil die Teilhabe der Menschen am gemeinsam erarbeiteten Zuwachs der Wertschöpfung garantiert gewesen sei (S. 41). Mit der Ideologie vom sog. „Standortwettbewerb“ sei es zu einer Stagnation der Kaufkraft und des Wachstums gekommen. Das Gegenteil von dem, was die neoklassische Theorie behaupte, sei eingetreten: Mit dem Zurückbleiben der Reallöhne hinter der Produktivität sei die Beschäftigung systematisch gesunken und nicht etwa angestiegen. Der einzige „Erfolg“ sei der Exportboom gewesen und der sei wiederum ursächlich für die Krise des europäischen Währungssystems." -http://www.nachdenkseiten.de/?p=7775

                  Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                  In der Realität leben wir nunmal im Sozialismus.
                  Wir leben im Sozialismus? Ich dachte immer wir hätten 30 Jahre erfolglose Deregulierung und neo-klassische Stümperei hinter uns.
                  Zuletzt geändert von HerrHorst; 13.05.2011, 00:22.
                  “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                    Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                    Enttäuschend aber fand ich, dass die Krux der gesamten Problematik - mänlich, wer denn eigentlich haften muss, wenn man einen Haitcut durchzieht - nur angesprochen und dann von Illner in grandioser Miss-Moderation abgewürgt wurde.
                    So bleibt Schreihals Kampeter mit der Behauptung im Raume, unausweislich und mit 100%iger Sicherheit müssten Ilse Müller und Harald Mustermann für die Geldgeilheit der Banken aufkommen. Dass dem so mit dieser stringens nicht sein muss, wenn der politische Wille da ist, blieb unbeleuchtet, und dürfte bei vielen Zuschauern der Sendung wieder ein zwiespältiges Gefühll in Sachen Griechenlandrettung hinterlassen haben.
                    Sicherlich wäre das interessant. Zumindest die Leute, die nach Begin der Krise eingestiegen sind, dürfen IMHO aber sowieso beteiligt werden ob sie nun Ilse Müller oder Josef A heißen.

                    Nur halte ich die Frage nach den Schuldenschnitt nicht für den eigentlichen Knackpunkt. Wichtiger ist doch die Frage, wie man die griechische Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellt. Ein Schuldenschnitt gibt zwar erstmal mehr Handlungsspielraum und verteilt die entstehenden Kosten, schiebt das eigentliche Problem ja aber nur auf. Und da ist man dann wahrscheinlich eben bei den Alternativen, die die Ohr genannt hat. Entweder die Griechen werten intern ab und kürzen die Löhne und Preise um 20% oder die treten aus dem Euro aus und werten richtig ab.

                    Dass Griechenland den Euro verlässt, glaube ich nicht, also wird es wohl drauf hinauslaufen, dass die EU Griechenland noch einige Jahre durchfinanziert und man versucht Griechenland umzubauen. Ob das funktioniert, ist natürlich höchst fraglich und an die vielbeschworene Wirtschaftsregierung glaube ich auch nicht, jedenfalls nicht in einer Form, die auch was bringt.

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                      Zitat von SF-Junky
                      Oh, Hallo Valdorian. Schön, dich mal wieder zu lesen. Wo warst du denn so lange?
                      Ach Studium zuende, jetzt Job, Umzug etc, der übliche Mist.

                      Zitat von Oliver Hansen
                      Nichtsdestotrotz würden "uns" die anderen solches Gebahren auch nicht abnehmen, bzw. uns bei Antispardemos auch nicht helfen . Aber das passiert bei einer unausgegorenen Währungsunion, in der Staaten mit unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen vereint werden, weil man das politisch so will.
                      Was heißt abnehmen? Was die Griechen leisten, ist für jeden, der sich mit der Materie beschäftigt, zu sehen, und die Meinung von Leuten, die sich mit der Materie nicht beschäftigen, interessiert mich nicht.

                      Zitat von Pyromancer
                      In der Realität leben wir nunmal im Sozialismus.
                      In der Realität leben wir vor allem in der Realität, und nicht im Sozialismus
                      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                      -Cpt. Jean-Luc Picard

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                        Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                        Wir leben im Sozialismus? Ich dachte immer wir hätten 30 Jahre erfolglose Deregulierung und neo-klassische Stümperei hinter uns.
                        Die offizielle Staatsquote in der EU liegt bei knapp 50%, die reale Staatsquote wahrscheinlich nochmal ein ganzes Stück höher.

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                          Dass Steuerngeld, das man in die Bankenrettung gesteckt hat, war jedenfalls Sozialismus pur. Fairer Kapitalismus wäre gewesen, sie untergehen zu lassen, aber so sind wir ja nicht. Wir lassen keine Arbeitslosen untergehen und auch keine Banken.

                          Wobei das mit den Arbeitslosen bestritten werden darf.

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                            Ich bin gerade bei 20 Minuten in der Illner-Sendung und der Kampeter regt mich jetzt schon auf. Was für ein Idiot.

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                              Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                              Die offizielle Staatsquote in der EU liegt bei knapp 50%, die reale Staatsquote wahrscheinlich nochmal ein ganzes Stück höher.

                              Die Staatsquote liegt so hoch, weil eine Marktwirtschaft staatliche Regeln braucht, sonst läuft alles aus dem Ruder. Wie diese Regeln lauten unterliegt natürlich zeitlichen Standards, im 18. Jahrhundert haben sich die englischen Kapitalisten vehement gegen eine Einschränkung der Kinderarbeit gewehrt, weil dies angeblich die freie Marktwirtschaft zerstören würde.

                              @Ladek: Ich denke, dass die Bankenrettung notwendig war, um das System zu retten, aber diese Rettung hätte zur Einsicht führen müssen, dass Finanzmärkte streng reguliert werden müssen. Da dies nicht geschehen ist, haben die Banken in den Rohstoffbörsen bereits die nächste Blase vorbereitet.
                              “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                                Ich bin gerade bei 20 Minuten in der Illner-Sendung und der Kampeter regt mich jetzt schon auf. Was für ein Idiot.
                                Ich habe heute die Redaktion angeschrieben. Es kommt einfach zu oft vor und Frau Illner greift zu wenig durch. Es kann ja nicht sein, dass jemand einfach weiter redet und am Ende einer umso mehr Redezeit bekommt, je unverschämter er ist. Vielleicht nützt es, wenn sie mal Feedback bekommen.

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